Welche Nahrungsbestandteile haben wieviel kcal? Und warum Low Carb so gut funktioniert

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Es sind im wesentlichen vier Nahrungsbestandteile, die dem Körper Energie zuführen können: Proteine, Fette, Kohlenhydrate und Alkohol. Welche Ihr Körper davon braucht und warum Low-Carb Ernährung so gut funktioniert, erfahren Sie hier.

Proteine und Fette – essentiell für den Menschen

Proteine – vulgo auch Eiweiß – finden wir besonders reichhaltig in Fleisch, Fisch, Milchprodukten und auch einigen pflanzlichen Lebensmitteln (Hülsenfrüchte, Soja). Ohne fortwährende Proteinzufuhr wären Sie schnell tot. Die Instandhaltung und Neubildung von Zellen z.B. beim Muskelaufbau, der Haut oder bei Ihrem Immunsystem würde ohne eine ständige Proteinzufuhr einfach nicht funktionieren. 1g Eiweiß hat übrigens einen Brennwert von 4kcal pro Gramm (17kJ).

Fette liefern satte 9kcal (37kJ) pro Gramm – und haben daher einen schlechten Ruf als Kalorienbomben. Weitgehend zu Unrecht, denn Fett ist ebenfalls ein wichtiger Baustein unserer Zellen. Zudem schützt und isoliert es unseren Körper. Ein Körperfettanteil unter 5% bei Männern und unter 10% bei Frauen führt in der Regel auf kurz oder lang zum Tod. Auch Fette müssen also unbedingt sein.

Eiweiß und Fett muss man mit der Nahrung aufnehmen, sie sind unverzichtbare essentielle Nährstoffe.

Alkohol – besser vermeiden –

Anders sieht es bei Alkohol aus: er liefert Energie (7kcal=29kJ) , ist aber nicht lebensnotwendig. Vielmehr bereitet der übermäßige Alkoholkonsum dem Körper viel Arbeit, weil er ein Zellgift ist, das abgebaut werden muss. Wer schon mal einen Kater hatte, weiß wovon ich rede. Langfristig kann zu viel Alkohol schwerwiegende Schäden nach sich ziehen, z.B. in der Leber. Die manchmal behauptete gesunde Wirkung von alkoholischen Getränken in kleinen Mengen rührt nicht vom Alkohol her, sondern von anderen Inhaltsstoffen. Mehr zum Thema Alkohol haben wir hier zusammengefasst.

Ballaststoffe – und sonst noch ein paar

Ein bisschen unter dem Radar fliegen die Ballaststoffe. Das sind weitgehend unverdauliche Pflanzenbestandteile, die dementsprechend einen niedrigen Brennwert haben: nur rund 2kcal pro Gramm (8kJ). Sie sind übrigens wahrscheinlich für die Darmgesundheit wichtig, doch ist der Forschungsstand hier noch erstaunlich dünn. Viel spricht aber dafür,  dass eine ballaststoffreiche Ernährung der Gesundheit förderlich ist.

Daneben kommen in Lebensmitteln noch andere Inhaltsstoffe vor, die Energie liefern: Polyole, organische Säuren und Salatrims (energiereduzierte Fette) – diese können wir hier an dieser Stelle aber vernachlässigen.

Kohlenhydrate und die Lebensmittellobby

Eine Gruppe habe ich bisher noch nicht erwähnt: Die Kohlenhydrate. Aus gutem Grund – denn um diese geht es hauptsächlich in diesem Artikel.

Kohlenhydrate – insbesondere Zucker und Stärken – sind besonders reichhaltig enthalten in Kartoffeln, Reis und Getreideprodukten wie Nudeln, Brot und Cornflakes.

Kohlenhydrate sind super, sagen die klassischen Ernährungswissenschaftler. Sie sind leicht verdaulich und liefern Ihrem Körper schnelle Energie.

Kohlenhydrate sind super, sagt auch die Industrie. Denn kohlenhydratlastige Produkte sind billig in der Herstellung, leicht lagerbar und lassen sich teuer verkaufen.

Wenn Sie mal überlegen nehmen Sie über den Tag eine ganze Menge Kohlenhydrate zu sich: Cornflakes zum Frühstück, ein Brötchen in der 10h Pause, Nudeln zum Mittagessen, ein Schokoriegel zum Nachmittagskaffee und Brot am Abend – auch wenn da zur Tarnung Light-Frischkäse und Gurke drauf sind.

Das sind eine ganze Menge Kohlenhydrate. Eine ganze Menge Energie. Eine ganze Menge Energie, die Ihr Körper so gerade nicht braucht – weil Sie nicht durch die Steppen Afrikas streifen wie unsere Urahnen, sondern morgens mit dem Auto in die Kanzlei Meier, Huber & Partner fahren, dort den Tag überwiegend sitzend verbringen, mit dem Auto nach Hause fahren, wo sich auch nicht mehr groß bewegt wird.

Und was macht Ihr Körper mit dieser Energie? Er lagert sie ein. Zunächst für den schnellen Abruf in Muskeln und Leber. Als eine Zuckerart. Das geht aber nur mit einer kleinen Menge Kohlenhydrate, im Mittel um die 500g.

Der Großteil wandert danach aber direkt in Ihre Fettzellen. An Ihren Bauch, an Ihre Oberschenkel, an Ihren Hintern, zwischen Ihre Organe, an Ihren Hals und in Ihr Gesicht. Sie werden fett und fetter. Jeden Tag ein bisschen mehr. Schleichend. Es fällt Ihnen vielleicht erst gar nicht auf. Doch lassen Sie es im Jahr nur 600g sein. Wenn Sie mit 21 noch schlank und rank waren, schleppen Sie mit 36 auf einmal 9kg überflüssiges Fett mit sich herum. Mehr als 18 Päckchen Butter, verteilt an und in Ihrem Körper. Blöde Sache.

Besonders blöd, wenn man bedenkt, dass Kohlenhydrate nicht essentiell sind. BANG. Der Körper muss sie nicht mit der Nahrung aufnehmen, um zu funktionieren. Genau auch wie Alkohol nicht. PUNKT.

Und das lassen Sie jetzt einmal sacken: Den Nährstoff, mit dem Sie nach den altmodischen Ernährungswissenschaftlern den größten Anteil Ihres Energiebedarfs decken sollen, muss gar nicht mit der Nahrung aufgenommen werden.

Mooooment – denken Sie jetzt vielleicht, es heißt doch immer, das Gehirn braucht Zucker (ein Kohlenhydrat), um zu funktionieren. Und das das stimmt auch. Aber wenn man nicht genug Zucker mit der Nahrung aufnimmt, bildet der Körper ihn einfach selbst. Und das aus dem eingelagerten Körperfett. BANG!

Das ist das große Geheimnis, der LowCarb Diäten, bei denen man auf Kohlenhydrate weitgehend verzichtet.

Das Wunder der Ketose

Und weil es so wichtig ist, gleich nochmal: Nimmt man weniger Kohlenhydrate zu sich, als der Körper – insbesondere das Gehirn – verbraucht, bildet der Körper aus Fett selbst Zucker und Zuckerersatzstoffe, die sog. Ketonkörper.

Und ist das bei allen Menschen so? Ja, das funktioniert bei allen. Natürlich hat sich der Mensch angepasst, seitdem er Ackerbau betreibt und Nutzvieh hält. So vertragen die meisten von uns Kuhmilch, eine extrem erfolgreiche Mutation, die sich rasend schnell unter den Europäern durchgesetzt hat. Und es mag ebenso auch Menschen geben, deren Erbgut schon an den massenhaften Verzehr von Kohlenhydraten angepasst ist und die dann dennoch schlank bleiben. Bewiesen ist das aber noch nicht. Und wenn es sie gibt, werden diese Zeilen hier mangels Übergewicht ohnehin nicht lesen.

Da aller guten Dinge drei sind also nochmal: Fehlen die Kohlenhydrate aus der Nahrung, baut sich der Körper aus Fett selbst welche.

Und was heißt das jetzt, wenn ich Abnehmen will?

Sie haben jetzt einen recht guten Überblick, welche Nahrungsbestandteile einen Brennwert haben und inwieweit Ihr Körper diese braucht – sie können Ihre Nahrung jetzt etwas bewusster auswählen. Außerdem wissen Sie jetzt, warum Low Carb Diäten so gut funktionieren.

Aber rund ums Thema Abnehmen und Ernährung gibt es noch viel mehr zu erfahren…

Dieser Beitrag ist im Rahmen meines Projekts „11 kg weniger“ erschienen.

Bild: pixabay

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