Interessante Frage: Warum gibt es kaum Schwarze im Arabischen Raum?

In einer Diskussion kam die Frage auf, warum es im arabischen Raum so gut wie keine Menschen schwarzafrikanischen Ursprungs gibt.

Trotz Sklaverei – kaum Schwarze

An sich müsste dies – so die These – doch so sein, allein schon, da es dort eine lange Tradition des Sklavenhandels gab.

Diese begann bereits 652, als der General und Emir Abdallah ben Said dem nubischen König Khalidurat Tributzahlungen aufzwang, die die jährliche Lieferung von „dreihundertsechzig Sklaven beiderlei Geschlechts“ vorsahen. Die Geschichte des Sklavenhandels von Schwarzafrikanern in den arabischen Raum reicht bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts.

Warum es aber – anders als in den USA, wo Sklaverei nur vergleichsbare kurz üblich war – kaum Nachkommen im arabischen Raum keine nennenswerte schwarze Bevölkerung gibt, dürfte in erster Linie damit zusammenhängen, dass ein Großteil der männlichen Sklaven kastriert wurde und sich schlicht nicht fortpflanzen konnte.

Inwieweit weitere kulturelle Gründe einen Unterschied machen, habe ich auf die Schnelle noch nicht untersucht, dürften aber nur eine kleinere Rolle spielen.

Wer sich für das Thema interessiert, dem sei das Buch „Der verschleierte Völkermord: Die Geschichte des muslimischen Sklavenhandels in Afrika“ empfohlen, das es vereinzelt noch hier gebraucht gibt – und natürlich in Büchereien und Bibliotheken.

Und heute?

Was die aktuelle Entwicklung angeht, so laufen die Fluchtströme von Schwarzafrika eben nach Europa und nicht in den arabischen Raum, der entweder selbst unattraktiv für Flüchtlinge ist oder sich eben auch gegen Immigration aus diesem Gebiet abschottet.

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