Beim Gendern nach Phettberg, auch Gendern mit Y genannt, wird statt der Endung, die das grammatische Geschlecht anzeigt, ein Y verwendet bzw. an das Wort angehängt, wenn es eine solche Endung nicht gibt.
So wird z.B. aus „der Arzt“ dann „das Arzty“ und aus „der Follower“ „das Followy„. Plural sind dann „die Arztys“ bzw. „die Followys“.
Diese Version des geschlechterneutralen Schreibens hat der Österreicher Hermes Phettberg entwickelt, der seit den 1990ern statt „Leser*innen“ in seinen Texten „Lesys“ schreibt
Lange blieb das Modell eher in einer eine Nische, bis Thomas Kronschläger von der TU Braunschweig seit 2019 Phettbergs Methode als Vorbild für ein Modell geschlechtergerechter Sprache verwendet, das er „Entgendern nach Phettberg“ nennt.
Die Methode hat die Vorteile, dass sie sich flüssig liest, sich auch ohne Glottisschlag gut sprechen lässt und in bestimmte Umfelder – Social Media oder Werbung – sehr gut passt.
Die Nachteile sind, dass sie nicht unbedingt für amtliche oder formale Kommunikation geeignet ist und für Ausländer oder Menschen mit Sprachschwierigkeiten schwieriger zu erfassen ist – was aber für die meisten Formen des Genderns zutrifft und hier sogar weniger problematisch sein dürfte.
Mehr zum Thema geschlechtergerechte Sprache
Ausgewählte mit Y gegenderte Wörter
Mehr zum Thema Gendern allgemein finden Sie hier.