Meinung: Bevölkerungswachstum stoppen – und die Erdbevölkerung reduzieren

Der überfüllte Planet

Derzeit (Juli 2023) leben rund 8 Milliarden Menschen auf der Erde. 2050 werden von der UNO 9,7 Milliarden erwartet und für das Jahr 2100 rund 11 Milliarden Menschen prognostiziert.

Auch andere Quellen zeigen eine ähnlich Tendenz. Wie man an diesen Zahlen sieht, verlangsamt sich das Wachstum, hört aber nicht auf. Und 11 Milliarden Menschen sind für den Planeten eine riesige Belastung und dürften nach dem Stand der Technik nur schwierig zu ernähren sein: man denke allein an den Bedarf an Agrarflächen oder an Süßwasserreserven. Und auch in vielen anderen Bereichen ist der Bedarf von 11 Milliarden Menschen enorm. Überspitzt gesagt gäbe es nicht mal genug Rohstoffe für genug Akkus für alle Smartphones, von E-Autos ganz zu schweigen.

Der Mangel an und der Kampf um Ressourcen wird in Zukunft zu einem massiven Problem werden, insbesondere, wenn man über das Jahr 2100 hinaus denkt. Die CO2 Emissionen, die eine so hohe Weltbevölkerung verursacht, sind da dann schon fast das kleinste Problem.

Robert Engelmann merkt an, dass das Thema Bevölkerungswachstum und Überbevölkerung für die meisten Staats- und Regierungschefs ein Tabuthema ist.  Die Ursachen dafür sind vielfältig: Sei es, dass man den Konflikt mit der Empfängnisverhütung ablehnenden katholischen Kirche scheut (Südamerika, Afrika, Philippinen), dass man eine wachsende Bevölkerung sogar als Zeichen von Stärke sieht (viele islamische Staaten) oder dass man – insbesondere in den westlichen Staaten mit hohem Lebensstandard und geringem Bevölkerungswachstum – ethische Bedenken hat, anderen Ländern in diesem sensiblen Bereich Vorschriften zu machen. Nur wenige Staaten – allen voran China – sind das Problem bislang aktiv und letztlich erfolgreich angegangen, wenn auch mit Methoden, die mit westlichen Moralvorstellungen und den den allgemeinen Menschenrechten nur schwer vereinbar sind (Ein-Kind-Politik).

Was könnte man also tun, um das Bevölkerungswachstum zu verlangsamen, bestenfalls sogar zu einer Abnahme der Weltbevölkerung auf zunächst ca. 4 Milliarden Menschen zu kommen.

Maßnahmen zur Verlangsamung und Umkehr des Bevölkerungswachstums

Die wichtigste Grundlage ist Bildung. Höhere Bildung führt zu mehr wirtschaftlichem Erfolg, dieser wiederum zu einer niedrigeren Geburtenrate, werden doch Kinder insbesondere in den sog. Entwicklungsländern meist als „Altersvorsorge“ geboren. So ist z.B. die Geburtenrate im kriegsgebeutelten Afghanistan eine der höchsten der Welt. Parallel dazu sollten Staaten Unterstützung beim Aufbau von Kranken- und Alterssicherungssystemen erhalten, was ebenfalls zur Senkung der Geburtenrate führt.

Wichtig ist zudem – insbesondere in islamischen Staaten – die Stärkung der Stellung der Frau, da es in gleichberechtigten Gesellschaften ebenfalls weniger Kinder je Frau gibt.

Während diese Maßnahmen eher langfristig wirken, sollten parallel dazu auch Sofortmaßnahmen ergriffen werden.

Hier ist in erster Linie an die kostenlose Abgabe von Verhütungsmitteln zu denken, vorzugsweise Kondome. Eine Jahresration mit 150 Präservativen für ein Paar würde in der Herstellung um die 3 Euro kosten. Wollte man also 100.000.000 Paare mit Kondomen versorgen, wäre das für 300.000.000 Euro zuzüglich Verteilkosten möglich – für das Geld hat man während der Bankenkrise keine Regionalbank gerettet. Dass damit auch die Ausbreitung von Geschlechtskrankheiten gestoppt würde, ist ein wünschenswerter Nebeneffekt. Übrigens: die kostenlose Abgabe von Verhütungsmitteln an Geringverdiener wäre auch in Industrie- und Schwellenländern sinnvoll.

Noch langfristiger wäre die dauerhafte Sterilisation möglichst vieler Menschen im fortpflanzungsfähigen Alter. Hier sollten die entsprechenden Eingriffe natürlich nicht nur kostenlos durchgeführt, sondern auch mit einer als hinreichenden Anreiz dienenden monetären oder anderweitigen Entschädigung.

Andere denkbare Maßnahmen zur Senkung der Geburtenrate verbieten sich aus westlicher Sicht aufgrund des Verstoßes gegen die Menschenrechte, da sie ineffektiv sind oder gleich beides – freilich bin ich für Anregungen offen, sollte ich hier etwas vergessen haben.

Auf jeden Fall muss das Thema Senkung des Bevölkerungswachstums dringend enttabuisiert und schnell auf die Agenda gesetzt werden.

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