Gastbeitrag: Das unheilvolle Geheimtreffen – Warum die Potsdamer Konferenz alles andere als harmlos ist

Seit einigen Tagen geht vor allem eine Meldung durch die Medien. In einem Landhotel bei Potsdam fand eine private Veranstaltung statt, zu der gut ein Dutzend Unternehmer, Politiker und prominente Vertreter der neuen Rechten eingeladen waren. Das Thema: Abschiebungen. Mit dabei waren szenebekannte Neonazis, führende Köpfe rechtsextremer Bewegungen und Politiker der AfD.

Man muss fairerweise dazu sagen, dass das keine Parteiveranstaltung war und nur sehr wenige AfD Politiker dort anwesend waren. Dennoch ist es extrem beunruhigend, dass extremistische Kräfte auf diese Weise Zugang zum parlamentarischen System erhalten. Wenn ein enger Vertrauter, der angeblich „gemäßigten“ AfD Chefin, sich an Treffen mit ausgewiesenen Rechtsextremisten beteiligt, zeigt das, wie groß die Einflusskanäle von extrem Rechten in der AfD sind.

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Meinung: Einige schnelle Gedanken zur Präsidentschaftskandidatur Donald Trumps

Die jüngste Entscheidung des obersten Gerichts in Colorado (23SA300), welche dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump die Teilnahme an der bevorstehenden Vorwahl für die republikanische Präsidentschaftskandidatur untersagt, da er als Präsident disqualifiziert sei, hat eine Welle der Euphorie unter seinen Kritikern ausgelöst.

Mit Schlagworten wie „Donald Done“ wird vielfach angenommen, dass dies das Ende seiner politischen Laufbahn markieren könnte. Eine genauere Betrachtung der Situation offenbart jedoch, dass diese Annahme voreilig und möglicherweise irreführend ist.

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Meinung: Warum Joschka Fischer ein guter Bundespräsident wäre

Ich vertrete schon lange die Auffassung, dass Joschka Fischer ein guter Bundespräsident wäre – und werde dann immer wieder gefragt, wie ich zu dieser Einschätzung komme, Hier möchte ich sie einmal ein wenig ausführlicher begründen:

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Eine schnelle Meinung zur Disney Neuverfilmung von Schneewittchen

Disney verfilmt Schneewittchen neu: Mit der halb-kolumbianischen Rachel Zegler als Schneewittchen und Zwergen, die keine Zwerge mehr sind, sondern sich als magische Wesen definieren. Und den Prinz will Schneewittchen wohl auch nicht heiraten.

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Meinung: Eine paar schnelle Anmerkung zum KI-Trainings-Stopp, die Rolle der Presse und Elon Musk

Nein, das FLI fordert keine Pause der KI-Entwicklung

„Forscher fordern, die KI Entwicklung für sechst Monate zu Pausieren“, „Diese KI-Experten und Tech-Grössen fordern einen sofortigen Stopp für ChatGPT und Co.“ oder „Tausend Tech-Experten fordern sofortigen Stopp der KI-Entwicklung“ – so lesen sich gerade viele Schlagzeilen, die sich auf einen offenen Brief des „Future of Life Institute“ berufen, wir haben ihn hier dokumentiert.

Wenn man aber den offenen Brief liest, sieht man schnell, dass diese Schlagzeilen und ein Großteil der ihnen folgenden Berichterstattung nicht haltbar sind. Die entsprechende Passage in dem Aufruf lautet:

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Meinung: Was China eigentlich wirklich mit seinem 12 Punkte Plan für die Ukraine sagen will

Chinas hat am 24. Februar 2023, zum Jahrestag des Überfalls Russlands auf die Ukraine, einen 12 Punkte Plan „zur politischen Beilegung der Ukraine-Krise“ vorgelegt, den Sie hier nachlesen können.

Was aber eigentlich mehr oder weniger offen zwischen den Zeilen in dem Plan steht, habe ich hier zusammengefasst.

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Meinung: Warum man den Verkauf der kleinen Schnapsflaschen an Supermarktkassen nicht staatlich regulieren sollte

Das Problem der kleinen Flaschen

Karl Lauterbach hat mit einem tweet für Aufsehen gesorgt, in dem er den Verkauf der kleinen Schnapsflaschen an Supermarktkassen kritisiert.

Über diese Art Regale an der Supermarktkasse muss gesprochen werden. Hier werden Menschen mit Alkoholkrankheit gezielt gefährdet. Das ist eine unethische Form der Werbung.

Ich selbst bin Alkoholiker. Und auch ich habe mir früher diese kleinen Flaschen gekauft. Und ja, die meisten Kunden dieser kleinen Flaschen werden ein Alkoholproblem haben, an deutschen Autobahnraststätten ist eine der häufigsten um 7h früh verkauften Kombis die kleine Flasche und dazu der Kaugummi, wie mir einmal jemand von Tank&Rast erzählte.

Jetzt bin ich trocken und trinke nichts mehr. Und dennoch bin ich gegen ein Verbot der kleinen Flaschen und deren Präsentation an Kiosken oder Tankstellen- und Supermarktkassen.

Wenn ich mir meine persönliche Alkoholgeschichte so anschaue, haben diese kleinen Fläschchen mit Vodka, Jägermeister, Korn und Whisky darin natürlich auch eine Rolle gespielt. Ob sie meinen Konsum befördert haben – mein erster harter Alkohol mittags an einem Arbeitstag war immerhin einmal so ein kleines Fläschchen – oder nicht doch eher gebremst haben – ich habe mir anfangs extra nur die ganz kleinen Alkoholfaschen gekauft, damit es nicht aus dem Ruder läuft – ist höchst spekulativ. Wahrscheinlich hätte es nicht viel geändert, sondern mich nur in der Beschaffungslogistik noch mehr gestresst (ich könnte jetzt Geschichte, erzählen, was ich in Ländern angestellt habe, wo es diese kleinen Flaschen nicht gibt) und noch schneller für einen höheren Konsum gesorgt – denn am Ende habe ich so oder so nur noch die großen Flaschen gekauft, trotz der Verfügbarkeit der kleinen Portionen.

Und wenn ich jetzt die kleinen Flaschen sehe, löst das in mir nichts spezielles mehr aus. Jedenfalls nichts anderes, als wenn ich an großen Flaschen vorbeigehe, Leuten beim Sekt zuschaue oder in einer Talkshow höre, dass Karl Lauterbach Rotwein für gesund hält. Alkohol ist in unserer Gesellschaft sowieso allgegegenwärtig.

Natürlich mag es auch wieder individuelle Fälle geben, bei denen die kleinen Flaschen ein Problem sind. Sie zu verstecken, wird aber auch bei diesen Menschen nichts zugrundeliegendes lösen.

Wollen wir den Nanny-State?

Ich möchte aber auch nicht in einem Nanny-State leben, der alles kontrolliert und reguliert. Ich möchte in einem Staat leben, der liberal ist, sich zurücknimmt, auf die großen Themen konzentriert und auf die Eigenverantwortung seiner Bürger setzt, ja auch die des Suchtkranken. Und das darf ich als Suchtkranker, der ich mein Leben lang bleiben werde, auch so schreiben. Eine Regulierung der Werbung und dieser Form der Warenpräsentation wäre jedenfalls eine solche Einmischung in ein Klein-Klein, die ich allein schon deswegen für falsch halte. Die Supermärkte können ja von sich aus aktiv werden.

Viel wichtiger ist aber noch abseits von dieser vielleicht ideologischen Sichtweise: Ein Verbot dieser Warenpräsentation wäre reine Augenwischerei und würde am Grundproblem nichts ändern.

Wenn man das Thema Alkoholismus und Alkoholmissbrauch in der Gesellschaft ernsthaft angehen will, muss man zunächst offen über das Problem sprechen und eine neue Offenheit im Umgang mit dem Thema Sucht in der Gesellschaft schaffen. Dazu ist Lauterbachs tweet immerhin ein kleiner Beitrag. Zur Wahrheit gehört aber auch klar zu sagen, dass die kleine Flasche an der Tankstelle genau so eine Manifestierung des Problems darstellen kann wie die Zelebrierung eines Château Léoville Las Cases Saint-Julien AC, 2ème Cru Classé, eines Glenfarclas 26 Jahre Oloroso Sherry Casks, Sierra Nevada Torpedo Extra IPA oder Roederer Cristall. Denn um ehrlich zu sein war das der Einstieg in mein Problem, nicht die kleinen Fläschchen.

Viel wichtiger ist aber, dass die Menschen, die sich diesem Problem stellen wollen, auch Hilfe bekommen. Es braucht mehr Anlaufstellen für Alkoholiker, die weniger oder nichts mehr trinken wollen, mehr Plätze und Personal in Suchtkliniken, mehr Psychologen und Therapeuten. Es braucht auch einen ganz neuen Blick auf Therapieformen. Aber all das zu ändern, würde Geld kosten und Arbeit machen.

Mit wohlfeilem Aktionismus wirkt man jedenfalls nicht gegen Alkoholismus.

Aber immerhin – mit Lauterbachs tweet ist eine Diskussion über die Rolle von Alkohol in der Gesellschaft eröffnet.

Wenn Sie übrigens Ihren Konsum selbst hinterfragen wollen, geht das am ganz schnell mit dem LAST Test

Gastbeitrag: Was ist dieses Woke?

Dieser Gastbeitrag von @Linzgaurider befasst sich mit dem Thema Wokeness:

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Meinung: Warum ich mich ein ein bisschen über die Tagesschau geärgert habe

Die Floskelwolke hat „Freiheit“ zur Floskel des Jahres 2022 gewählt. Darüber mag man streiten, aber es gibt Gründe die dafür, andere die dagegen sprechen. Tatsächlich finde ich auch, dass der Freiheitsbegriff ein überdehnter ist. Aber das ist ein anderes Thema und keinen Aufreger wert.

Worüber ich mich aber ein bisschen geärgert habe, dass die Tagesschau darüber berichtet hat, z.B. hier, gar nicht wegen der Sache an sich, siehe oben. Aber die Floskelwolke ist ein Privatinitative von zwei Köpfen: Sebastian Pertsch und Udo Stiehl.

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Warum ich glaube, dass rückblickend das Jahr 2022 als Beginn der KI Revolution gesehen werden wird

Wenn in einigen Jahren über das Thema KI gesprochen werden wird, wird 2022 als das Jahr gesehen werden, in dem die KI-Revolution angefangen hat.

An dieser Stelle möchte ich gar nicht über den Begriff KI streiten oder mich darüber auslassen, dass das, was wir derzeit KI nennen im Grunde allenfalls eine Simulation von Intelligenz ist. Aber diese Simulation ist inzwischen so gut, dass sie auf den ersten Blick wirkt wie Intelligenz. Und das ist das entscheidende.

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