Schwerpunktthema: Münster

Alles rund um Münster

Hier finden Sie bald unsere Inhalte rund um Münster.

Fakten rund um Münster

Münster ist eine Großstadt in Nordrhein-Westfalen. 1970 hatte die Stadt 198.878 Einwohner, 2021 waren es 317.713, also eine Veränderung von 118.835. Mehr Hintergrundinfos und Statistiken finden Sie hier in Kürze.

Weitere Inhalte

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Liste: Hilfe für Alkoholiker in Münster

Hier erfahren Sie bald, wo Sie Hilfe bei Alkoholismus in und in der Nähe von Münster finden.

Mehr Informationen finden Sie zudem auf unserer Schwerpunktseite Alkoholismus.

Telefonische Hilfe

Akute telefonische Hilfe erhalten Sie auch bei der bundesweiten Sucht- und Drogenhotline unter 01806-313031.

Grundsätzliche Tipps

Hier haben wir grundsätzliche Tipps und Hinweise, wie Sie Hilfe bei der Alkoholkrankheit finden.

10 deutsche Städte die man gesehen haben muss – noch ein paar Klassiker

  1. Bremen
    Die Hansestadt steht immer ein bisschen im Schatten von Hamburg, hat aber ihren ganz eigenen Charme. Besonders schön ist die Stadt an der Schlachte, der Weserpromenade. Und auch das Rathaus und das Denkmal der Bremer Stadtmusikanten sind ein Muss.
  2. Frankfurt am Main
    Zugegeben, wirklich viel zu bieten hat Frankfurt für seine Größe nicht. Immerhin ist es aber die einzige deutsche Stadt, die mit einer ansatzweisen Skyscraper Skyline aufwarten kann. Und auch der Römer, das alte Rathaus, hat seinen Charme. Und spätestens wenn man dann in einer der urigen Kneipen sitzt, seinen Ebbelwoi trinkt und Handkäs mit Musik genießt, hat man sich mit Frankfurt versöhnt. Weitere Tipps haben wir hier.
  3. Heidelberg
    „Ich hab mein Herz in Heidelberg verloren“ – so wird gesungen. Und tatsächlich ist Heidelberg eine der romantischsten  Städte Deutschlands. Der Philosophenweg, das alte Schloss und die Altstadt sind ein Muss.
  4. Konstanz
    Die größte Stadt am Bodensee überzeugt mit viel Charme und schon fast italienischem Flair. In die Schweiz ist es ein Katzensprung, die Rheinkilometrierung beginnt hier und auch Mainau und Reichenau, die beiden schönsten Inseln im See, sind nah.
  5. Lübeck
    Die mittelalterliche Altstadt ist Weltkulturerbe, über 1.000 Bauwerke dort sind als Denkmal eingetragen. Alle sehenswerten Bauten aufzuzählen, würde den Rahmen hier sprengen – am bekanntesten dürfte das Holstentor sein. Viele Museen und ein breites Kulturprogramm machen Lübeck zu einem Muss unter den Städten in Deutschland.
  6. Münster
    Obwohl Münster im zweiten Weltkrieg stark zerstört wurde, wurde es ziemlich originalgetreu wiederaufgebaut. Nicht nur für Fans der Münster-Tatorte ist die Stadt in Westfalen daher ein Muss. Unbedingt die Lamberti-Kirche mit den Käfigen der hingerichteten Wiedertäufer besichtigen.
  7. Nürnberg
    Nicht nur zu Zeiten des Christkindlmarkts ist die fränkische Metropole einen Besuch wert. Romantische Altstadt, mittelalterliche Burg und als Kontrast das ehemalige Gelände des Reichsparteitags. Und Rostbratwürstel muss man auf jeden Fall probieren!
  8. Potsdam
    Nicht nur wegen Schloss Sanssouci (Bild) und seines Parks ist die Hauptstadt Brandenburgs einen Besuch wert. Selten in Deutschland wird man so viele Schlösser und andere Prachtbauten auf so kleinem Raum finden. Wer ohnehin in Berlin ist, sollte Potsdam unbedingt einen Besuch abstatten.
  9. Trier
    Die Stadt in Rheinland-Pfalz dürfte Deutschlands älteste Stadt sein und wurde vor über 2.000 Jahren von den Römern gegründet. Und so ist sie vor allem durch ihre zahlreichen römischen Baudenkmäler berühmt, allen voran die Porta Nigra. Aber auch die nachfolgenden Jahrhunderte haben sehenswerte Bauten hinterlassen.
  10. Weimar
    Die Stadt in Thüringen hat einer Verfassung und damit auch der leider gescheiterten Weimarer Republik ihren Namen gegeben. Weimar steht wie wohl kaum eine andere Stadt für die Deutsche Klassik. Und auch das Bauhaus hat seine Spuren hinterlassen.

Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel beim Besuch der Panzerlehrbrigade 9 am 20. Mai 2019 in Munster

Herr Zorn,
Herr Vollmer,
Herr Spannuth,
liebe Soldatinnen und Soldaten,

ich danke erst einmal dafür, dass Sie mir in so komprimierter Form Ihre Fähigkeiten vorgeführt haben – die Fähigkeiten, die in der VJTF (Very High Readiness Joint Task Force) gebraucht werden. Ich sage ganz offen: Es ist sehr beindruckend, wenn man das technische Zusammenspiel sieht. Wie Herr Spannuth schon gesagt hat, muss das technische Werk ja bedient werden, es muss kommandiert werden, es muss geordnet werden. Und Sie haben gezeigt, wie das ineinandergreift.

Ich war 2012 schon einmal in Munster. Eigentlich ist das noch nicht allzu lange her, aber seitdem hat sich die politische Aufgabe vollkommen verändert. Ich bin ja heute nicht alleine hergekommen, sondern es sind auch Kollegen aus dem Deutschen Bundestag da, die ich ganz herzlich begrüße, mein Kollege Otte und mein Kollege Klingbeil. Wir haben politische Wegmarken gesetzt und Entscheidungen treffen müssen, die wir uns vor den Ereignissen in der Ukraine nicht so vorgestellt hatten. Mit dem, was wir dort erlebt haben, ist eine neue Situation entstanden, die die Verteidigung des Bündnisgebiets gerade im europäischen Bereich wieder zu einer Priorität hat werden lassen. Das heißt, neben den Fragen der Verteidigung unserer Sicherheit im Ausland, außerhalb des Bündnisgebiets – zum Beispiel in Afghanistan oder auch Mali –, ist inzwischen die Verteidigung des Bündnisgebiets wieder eine herausragende Aufgabe geworden – mit all den Folgen, die das hat, was die Schnelligkeit der Verlegung anbelangt, was die Interoperabilität der verschiedenen Streitkräfte anbelangt, was die technische Ausstattung anbelangt.

Die Bundeswehr ist an verschiedenen Bereichen intensiv beteiligt. Sie nehmen mit Ihren Kolleginnen und Kollegen aus den europäischen Partnerländern, von denen ich ja auch einige begrüßen konnte, diese Aufgabe engagiert wahr. Davon konnte ich mich heute überzeugen. Wir haben natürlich auch das große Übungsmanöver in Norwegen verfolgt. Ich freue mich, dass Sie dort auch die notwendigen Zertifizierungen bekommen haben.

Es ist so, dass Sie, die Sie jetzt die verschiedenen Stufen der VJTF durchlaufen, in diesem Jahr besonders gefordert sind. Für uns in der Politik wird damit noch einmal klar, dass es schön ist, wenn wir unsere Bündnisverpflichtungen mit dieser Brigade erfüllen können, aber dass andere natürlich auch die Erwartung haben, eine ähnliche Ausrüstung zu haben. Daraus ergibt sich auch der weitere Ausbau der Fähigkeiten der Bundeswehr. Hinzu kommt die permanente technische Erneuerung. Ich habe mir eben auch sagen lassen, wie wichtig die Fähigkeit ist, zwischen den verschiedenen Streitkräften und miteinander kommunizieren zu können. Auch das ist natürlich eine große Herausforderung.

Insofern ist es verständlich, warum wir uns dafür einsetzen, dass die Ausstattung der Bundeswehr verbessert wird. Es hat in den letzten Jahren einen erheblichen Aufwuchs in der finanziellen Ausstattung der Bundeswehr gegeben. Auch angesichts begrenzter Spielräume werden wir das in Zukunft trotzdem fortsetzen müssen. Denn das sind ja auch die Erwartungen, die unsere Partner an uns haben, nämlich dass wir unsere Bereitschaft und unsere Fähigkeiten immer wieder unter Beweis stellen.

Wir bemühen uns parallel zu Ihren Verteidigungsfähigkeiten und Anstrengungen auch immer darum, die Dinge politisch voranzubringen und zu lösen und die Bedrohungssituationen abzuschwächen. Aber gerade auch die Fähigkeiten, die wir in die Waagschale werfen können, sind auch ein Beitrag dazu, dass andere wissen, dass es uns ernst damit ist, unser Gebiet zu verteidigen. Und damit eröffnen sich auch Möglichkeiten von Verhandlungen. Das heißt also, es reicht nicht allein, von Frieden zu reden, sondern wir müssen auch unter Beweis stellen, dass wir bereit sind, diesen Frieden zu verteidigen. Das ist ein Zusammenhang, der oft übersehen wird.

Ich war heute sehr davon beeindruckt, dass auch alles getan wird, um Leben von Soldatinnen und Soldaten zu retten und zu sichern. Auch hier sind die Reaktionszeiten sehr, sehr beeindruckend, wie ich sagen muss. Das ist ja auch genau der Ansatz, den wir haben: Wir wollen uns verteidigen, wir zeigen unsere Stärke, wir suchen politische Lösungen und wir achten den Einsatz der Soldatinnen und Soldaten. Das gilt auch für medizinische Versorgungsleistungen.

Heute ist der Tag, an dem der neue ukrainische Präsident vereidigt wurde. Er hat es zu seiner zentralen Aufgabe gemacht, zu versuchen, den Krieg auf seinem Staatsgebiet zu beenden. Sie wissen, dass wir über das Minsk-Abkommen mit unseren französischen Partnern politisch versuchen, dass die Sicherung der territorialen Integrität, die unser Leitprinzip ist, auch für die Ukraine wieder Realität werden kann. Umso wichtiger ist unser Einsatz in unserem eigenen Bündnisgebiet, um deutlich zu machen, dass wir hierzu auch technisch in der Lage sind.

Liebe Soldatinnen und Soldaten, ich sage danke für das, was ich sehen konnte; danke für die Vorbereitung. Bevor ich komme, ist ja meistens schon ein bisschen was los und man muss üben. Aber soweit ich es beurteilen konnte, hat das alles wunderbar geklappt. Danke für Ihren Einsatz. Grüßen Sie bitte auch alle anderen, die heute nicht beteiligt waren, und Ihre Familien, die ja auch vieles auf sich nehmen, damit Sie die Sicherheit unseres Landes verteidigen können. Herzlichen Dank.

Dokumentiert: Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel beim 101. Deutschen Katholikentag am 11. Mai 2018 in Münster

Sehr geehrter Herr Kardinal Turkson,
sehr geehrter Herr Professor Brück,
sehr geehrter Herr Professor Sternberg, danke für die Einführung,
sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine Damen und Herren,

danke für die Begrüßung in Ihrer wunderbaren Stadt. Es ist mir eine große Freude, heute bei Ihnen in Münster zu sein. Der Deutsche Katholikentag findet hier zum vierten Mal statt. Allerdings mussten Münster und die Münsteraner 88 Jahre warten, bis es zur diesjährigen Neuauflage kam. Umso wunderbarer zeigt sich die Stadt als Gastgeber. Dazu herzlichen Glückwunsch.

Die Stadt Münster wurde im Jahr 2004 als lebenswerteste Stadt der Welt ausgezeichnet. Ich glaube, das Lebensgefühl dieser Stadt hat auch sehr viel mit Haltung zu tun. Am 7. April, in den traurigen und bangen Stunden nach der Todesfahrt am Spiekerhof, haben die Münsteraner uns alle in Deutschland mit ihrer Haltung, mit ihrer Besonnenheit und Hilfsbereitschaft sehr beeindruckt. Ich möchte auch heute nochmals die Gelegenheit nutzen, um den Angehörigen der Opfer und den Verletzten mein tiefempfundenes Mitgefühl auszudrücken und danke zu sagen für das Bild, das die Stadt in diesen schweren Stunden abgegeben hat. Ich glaube, man kann sagen, dass Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt und das positive Lebensgefühl auch etwas mit dem Katholizismus zu tun haben, der in dieser Stadt wirklich gelebt wird – und das nicht nur während des Katholikentags.

Das Motto „Suche Frieden“ ist in der Tat hellseherisch gewählt. Wenn man in Münster ist, dann muss man aber auch über Frieden sprechen. Das ist ja auch als Aufgabe für mich und unsere Diskussionsrunde heute gestellt. Ich will einige einführende Worte sagen.

Der 30-jährige Krieg – daran denken wir in diesem Jahr 2018 – hat vor 400 Jahren begonnen. Wir wissen, er hat unendlich viele Verwüstungen angerichtet. Im Jahr 1648 wurde nach langem und zähem Ringen der Westfälische Frieden von Münster und Osnabrück geschlossen. Es hat Jahre gedauert, Frieden zu finden. Bei uns heute ist es ja manchmal so: Wenn man bei irgendeinem Konfliktherd nach einem halben oder einem Jahr noch keinen richtigen Fortschritt erzielt hat, dann sagt man: Das wird nie etwas. Die Beendigung des 30-jährigen Krieges war jedenfalls eine äußerst lange und langwierige Angelegenheit.

Seit Jahrhunderten und nicht erst beginnend mit dem 30-jährigen Krieg treibt die Suche nach Frieden Menschen um. Es wurden immer wieder Erfolge erzielt. Und es waren aber auch immer wieder Rückschläge zu verzeichnen. Wir brauchen Frieden. Jeder Einzelne braucht Frieden, um sich entfalten zu können. Wir brauchen Frieden innerhalb unserer Gesellschaften, wir brauchen Frieden zwischen den Staaten. Martin Luther King, der vor 50 Jahren ermordet wurde, hat einmal gesagt: „Wahrer Friede bedeutet nicht lediglich die Abwesenheit von Konflikten, sondern die Gegenwart von Gerechtigkeit.“ Das ist etwas, was uns noch weiter beschäftigen wird.

Bei der Friedenssicherung geht es immer um die Würde des einzelnen Menschen. In unserem Grundgesetz gibt es den Artikel 1, der von dieser Würde als einer unantastbaren Würde berichtet – im Übrigen nicht nur bezogen auf die, die in Deutschland, im Geltungsbereich des Grundgesetzes, leben. Dies ist eine universale Überzeugung, die wir teilen. Wir dürfen, wenn wir über Krieg und Frieden sprechen, nie vergessen, dass das nicht etwas Anonymes ist, sondern dass dahinter immer menschliche Schicksale stehen. Angesichts der vielen Bilder von Menschen heutzutage, die in Konflikten leben, deren Würde mit Füßen getreten wird, ist es vielleicht eine unserer größten Aufgaben, nicht abzustumpfen. Wenn wir es nicht schaffen, dies emotional zu erfassen, kann Abstumpfung entstehen. Dem müssen wir vorbeugen. Deshalb ist es wichtig, dass wir uns auf diesem Katholikentag mit diesen Themen beschäftigen.

Europa kann sich über eine jahrzehntelange Zeit des Friedens, einzigartig in der Geschichte, freuen. Aber wir sind der Schrecknisse des Zweiten Weltkriegs immer noch gewärtig. Wir müssen aber auch daran denken, dass wir in einer sehr sensiblen Zeit leben, weil die Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs jetzt etwa die Zeit eines Menschenlebens ist und jene, die den Zweiten Weltkrieg noch selbst erlebt haben, bald nicht mehr unter uns sein werden. Das ist so, als wenn man seine Eltern verliert. Plötzlich sind die Kinder wirklich erwachsen. Dann kann man sich nicht mehr darauf berufen, dass einem noch jemand aus eigener Erfahrung von dieser Zeit erzählt. Entweder haben wir etwas aus der Geschichte gelernt oder wir haben nichts gelernt. Manchmal denke ich darüber nach, dass wir überzeugt davon sind, wir hätten alles gelernt und dass so etwas nicht wieder passieren könnte. Ganz sicher bin ich mir nicht. Daher müssen wir uns immer wieder vergewissern, ob wir tatsächlich die richtigen Lehren aus der Geschichte gezogen haben.

Nach dem Ende des Kalten Kriegs hatten wir gedacht, dass die Zeit der großen Auseinandersetzungen vorbei sei. Wir wurden am Beispiel der Kriege auf dem Westlichen Balkan sehr schnell eines anderen belehrt. Noch heute ist es eine unserer außenpolitischen Aufgaben – damit habe ich gerade auch in dieser Woche wieder viel Zeit verbracht –, dort die Friedensordnung zu sichern. Sie ist sehr fragil. Ob man sich Kosovo, Serbien, Bosnien und Herzegowina anschaut, ob man sich den Namensstreit um Mazedonien anschaut – Grenzkonflikte hier und dort. Selbst Slowenien und Kroatien reden noch über ihre Grenze. All diese Probleme müssen wir lösen, damit nicht permanent eine gewisse Spannung vorhanden ist, die sich jederzeit wieder entladen kann.

Wir haben innerhalb der Europäischen Union, einer erweiterten Union, eigentlich keine Konflikte mehr, bei denen es um Krieg und Frieden geht. Aber wenn wir uns den Raum der Freizügigkeit, den sogenannten Schengenraum und dessen Außengrenzen anschauen, dann merken wir, dass viele Konflikte dieser Welt direkt an unseren Außengrenzen stattfinden. Mit Blick auf die Ukraine setzen wir uns mit der Annexion der Krim und der Besetzung der Ostukraine auseinander, um zu versuchen, Lösungen zu finden. Ich sage gleich noch etwas dazu. An den Schengenraum grenzt auch die Türkei, ein Nachbar von Griechenland. Was viele sich gar nicht vergegenwärtigen: Syrien ist ein Nachbar von Zypern; und Zypern gehört zu dem Raum, in den wir gerne in den Urlaub fahren und bei dem wir sagen: Gut, dass wir keinen Pass vorzeigen müssen. Aber direkt daneben ist eben Syrien. Daran grenzen Israel und Jordanien an. Gegenüber Italien liegt Libyen. Wenn Sie von Ägypten nach Tunesien fliegen und über das Mittelmeer schauen, dann sehen Sie auch Sizilien und Malta. Sie sehen, dass das alles überhaupt nicht weit entfernt voneinander liegt. Das alles liegt direkt vor unserer Haustür. Dass uns Entwicklungen in der Nachbarschaft beeinflussen, dass wir uns davon nicht einfach abkoppeln können, haben wir am Beispiel der Flüchtlinge, die zu uns gekommen sind, gesehen.

Flüchtlinge haben Syrien verlassen, weil dort erst ein Bürgerkrieg war, dann Terrorismus in Form des Islamischen Staats eingefallen ist, den wir bekämpfen mussten, und inzwischen ein Regionalkonflikt herrscht, in dem auch mehrere große Länder ihre Interessen vertreten: Russland, die Türkei, Saudi-Arabien, Iran. Die Bürger dieses Landes spielen an vielen Stellen nur noch eine untergeordnete Rolle. In Syrien ist es so gekommen, dass die Hälfte der Bevölkerung inzwischen auf der Flucht ist. Syrien hatte mehr als 20 Millionen Einwohner. Über zehn Millionen sind auf der Flucht – die eine Hälfte außerhalb des Landes, die andere Hälfte im Land. In diesem Konflikt sind schon mehr Menschen umgekommen als im gesamten israelisch-palästinensischen Konflikt. Es ist dringlich an einer politischen Lösung zu arbeiten.

Auch Deutschland und die neue Bundesregierung haben sich entschieden, sich dort stärker zu engagieren. Das wird ein langer Prozess sein. Dabei erinnert vieles an die Konflikte des 30-jährigen Kriegs, an die verschiedenen Interessen. Da spielen Religionen eine Rolle, da spielt Bürgerkrieg eine Rolle, da spielen politische Ordnungen eine Rolle, aber eben auch die Einflusssphären großer Interessenvertreter dieser Welt.

Zurück zur Ukraine: Wir haben mit Frankreich gemeinsam im Normandie-Format Verantwortung übernommen. Wir haben das Minsker Abkommen geschlossen. Das Ergebnis ist, was die Umsetzung anbelangt, sehr bedrückend, muss ich sagen. Man kann es positiv sehen und sagen, wir haben eine Eskalation dieses Konflikts verhindert. Aber wir haben noch an keinem Tag wirklich Waffenruhe gehabt. Fast jede Nacht kommen dort Soldaten der Ukraine um. Deshalb heißt es, weiterzuarbeiten und weiter im Gespräch zu bleiben. Ohnehin glaube ich, dass Reden eines der wichtigen Instrumente ist, auch wenn es manchmal nicht sofort Erfolge bringt. Man muss versuchen, im Gespräch zu bleiben. Das ist allemal besser, als gegeneinander Krieg zu führen.

Zurück zum großen Konfliktherd Syrien und Iran. Dabei ist auch das Existenzrecht Israels betroffen. Wir unterstützen das Existenzrecht Israels. Ich habe gesagt, die Sicherheit Israels gehört zur Staatsraison aufgrund unserer Geschichte, der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Daher ist die Kündigung des Atomabkommens mit dem Iran ein Grund für große Sorge, auch ein Grund für Bedauern. Dieses Abkommen ist in zwölfjähriger Arbeit erarbeitet worden; es war ein langer diplomatischer Prozess und verlief sicherlich alles andere als ideal. Ich stimme auch zu, dass es in Bezug auf den Iran viele andere Themen gibt, die große Sorge bereiten: der Kampf gegen Israel, das ballistische Raketenprogramm, die Rolle, die der Iran in Syrien spielt. Trotzdem glaube ich, dass es nicht richtig ist, ein Abkommen, das verabredet wurde, über das man dann im UN-Sicherheitsrat abgestimmt hat, das man einstimmig gebilligt hat, einseitig aufzukündigen. Das verletzt das Vertrauen in die internationale Ordnung.

Wir Europäer haben an unseren Außengrenzen im Grunde alle Probleme der Nachbarschaft mit dem eigentlich fantastischen Kontinent Afrika vor uns. In Libyen gibt es keine oder nur eine sehr schwache staatliche Ordnung. Wir unterstützen die leisen Anzeichen für eine Ordnung. In Libyen geht es Flüchtlingen, die aus afrikanischen Ländern kommen, richtig schlecht. Die Menschenwürde wird mit Füßen getreten. Ich möchte dem UNHCR, der Internationalen Organisation für Migration, all jenen, die sich engagieren, um das Leben der Flüchtlinge zu verbessern, ein herzliches Dankeschön sagen. Wie im Brennglas zeigt sich hier die ganze Aufgabe, vor der wir stehen, weil völlig klar ist: Wenn wir davon sprechen, die Ursachen von Flucht und Vertreibung zu bekämpfen, dann heißt das nicht nur, Konflikte, kriegerische Konflikte, Bürgerkriege einzudämmen, sondern dann heißt das eben auch, Entwicklungschancen zu eröffnen.

Deshalb ist das Thema „Marshallplan für Afrika“, über das Sie gestern auf dem Katholikentag mit Gerd Müller, dem Entwicklungsminister, gesprochen haben, deshalb sind unsere Kontakte mit der Afrikanischen Union so wichtig. Und deshalb bin ich so dankbar dafür, dass wir nachher mit Kardinal Turkson darüber diskutieren können, wie sich dieser Kontinent besser entwickeln kann. Und ich bin dankbar dafür, dass die Afrikanische Union nach vielen, vielen Jahren einen Entwicklungsplan bis 2063 aufgestellt hat, um zu sagen, wie sie sich die Entwicklung Afrikas vorstellt. Denn es kann nicht immer so weitergehen, dass wir sagen, was für Afrika gut ist. Afrika muss vielmehr selbst sagen, was gut für Afrika ist.

Lassen Sie mich nur noch zwei Aspekte nennen:

Der eine Aspekt, der unter Christen eine große Rolle spielt, ist die Frage: Welche Rolle hat in der Friedenssicherung das Militärische? Militärischer Einsatz ist die Ultima Ratio. Aber ich habe intensive Gespräche mit Präsidenten afrikanischer Staaten geführt, zum Beispiel mit dem nigrischen Präsidenten Issoufou, der mir bittere Vorwürfe gemacht und gesagt hat: „Frau Merkel, was soll ich machen? Mein Land ist eines der ärmsten Länder in Afrika. Durch das, was in Libyen entstanden ist, ist unsere Region voll von Waffen. Es gibt terroristische Bedrängnisse von Boko Haram von Süden her; wir haben sie von Norden her durch Terroristen, die aus Libyen kommen. Ich habe kein Geld, um meine eigene Bevölkerung zu verteidigen. Ich bekomme von niemandem einen Kredit – nicht von der Weltbank, nicht von der Entwicklungspolitik der Europäischen Union. Kein Land gibt uns Hilfe. Aber ohne Sicherheit kann ich keine Entwicklung betreiben.“

Wir haben uns entschieden, zu unterstützen, weil er mir gesagt hat: „Sie haben im Rahmen der Mission Minusma Blauhelmtruppen nach Mali geschickt. Darunter sind viele Menschen aus Bangladesch. Die kennen sich bei uns nicht aus. Meine Soldaten könnten die Terroristen besser bekämpfen, aber ich kann diese Truppen nicht finanzieren.“ Wir haben uns entschieden, die Eingreiftruppe gegen Terrorismus in den fünf Staaten der Sahelzone Mauretanien, Burkina Faso, Niger, Mali und Tschad zu unterstützen, ihr mit unserem Know-how über militärische Operationen zu helfen und auch den Staaten zu helfen, ihre Soldaten zu bezahlen. Denn Soldaten, die nicht bezahlt werden, werden auch nicht gegen Terroristen kämpfen.

Auch das ist ein Thema, mit dem wir uns auseinandersetzen müssen. Wir können nicht überall unsere Soldaten hinschicken. Aber Soldaten zu befähigen, gegen die Feinde der Demokratie und der Entwicklung in den jeweiligen Ländern aufzutreten, ist unsere Pflicht, obwohl wir wissen, dass militärische Mittel die Ultima Ratio sind, und wir in Deutschland der Meinung sind, dass Konfliktlösung immer zuerst politische Anstrengung und Anstrengung zur Entwicklung bedeutet, aber eben auch Herstellung von Sicherheit.

Der letzte Aspekt, den ich ansprechen möchte, ist: Nach dem Zweiten Weltkrieg, der durch Deutschland angezettelt wurde, und nach dem Holocaust war die Weltgemeinschaft zu unglaublichen Taten fähig. Im Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg, im Oktober war der Grundstein für die Vereinten Nationen gelegt. Man hat eine Charta der Menschenrechte entworfen, wie wir sie heute wahrscheinlich nicht zustände bekämen. Damit hat etwas, ähnlich wie nach dem Westfälischen Frieden – dieses Mal global –, stattgefunden, bei dem die Menschheit gesagt hat: Wir müssen miteinander, multilateral, eine Ordnung schaffen, auf die Verlass ist und die globalen Frieden und Sicherheit schützen kann. Der UN-Sicherheitsrat zum Beispiel, die UN-Vollversammlung, all die Organisationen der Vereinten Nationen – das funktioniert, auch wenn man dazu viel Kritisches sagen kann; einmal so und einmal so.

Aber was ich mit Sorge sehe, ist, dass im Augenblick – das ist vielleicht das, was uns am meisten beunruhigen muss – der Multilateralismus wirklich in einer Krise ist. Ich habe das am Beispiel der Vereinigten Staaten von Amerika und des Iran-Abkommens gesagt. Ich kann das genauso hinsichtlich des Klimaabkommens und einiger Fragen zum Abkommen der Welthandelsorganisation sagen. Wenn wir immer, wenn es uns einmal nicht passt und wir international keine neue Ordnung hinbekommen, sagen: „Dann macht eben jeder, worauf er Lust hat“, dann ist das eine schlechte Nachricht für die Welt.

Insoweit müssen wir uns entscheiden. Für Deutschland, jedenfalls für die Bundesregierung, kann ich sagen: Wir entscheiden uns auch in schweren Zeiten für eine Stärkung des Multilateralismus, weil wir glauben, dass dies bei aller Unbeholfenheit, bei aller Unfertigkeit der beste Ansatz ist, Win-win-Situationen zu schaffen, Situationen zu schaffen, in denen sich alle einbringen können, um dann hoffentlich auch akzeptable Ergebnisse zu erzielen. Das ist die Aufgabe, die jetzt drängender denn je vor uns steht.

Dies ist auch deshalb eine so heikle Zeit, weil diejenigen, die die Schrecken des Zweiten Weltkriegs noch erlebt haben, nicht mehr unter uns sind oder bald nicht mehr unter uns sein werden. Ich habe mich auch einmal mit dem Augsburger Religionsfrieden befasst. Er wurde 1555 geschlossen. Und dann dauerte es auch nur ungefähr ein Lebensalter, bis 1618 lauter neue Akteure am Werk waren, die gedacht haben: Hier kann ich noch eine kleine Forderung mehr stellen, und da kann ich noch ein bisschen härter herangehen. Und schwupp – schon war die ganze Ordnung im Eimer und der 30-jährige Krieg brach aus. Die Lehre daraus ist, dass in der Zeit, in der wir jetzt leben, wir unsere Schritte gut überlegen, dass wir besonnen agieren, dass wir in der Sprache klar sind. Meine Antwort heißt: weiterhin ein Bekenntnis zum Multilateralismus.

Da wir auf einem Katholikentag sind, wage ich, mit einem Bibelwort zu enden. Der Prophet Jesaja hat gesagt: Das Werk der Gerechtigkeit wird Friede sein und der Ertrag der Gerechtigkeit sind Ruhe und Sicherheit für immer. So muss die Reihenfolge lauten, wenn wir Frieden schaffen wollen.

Ich freue mich jetzt auf die Diskussion.

10 Dinge, die man in Nordrhein-Westfalen gemacht haben sollte – Vorschläge von Severin

  1. Den Landtag in Düsseldorf besuchen
    Wer in Nordrhein-Westfalen lebt, sollte einmal den Landtag besucht haben, der auch architektonisch interessant ist. Mehr Infos dazu gibt es beim Besucherzentrum. Danach bummelt man über die Kö und trinkt ein Alt. Aber auch sonst hat Düsseldorf einiges zu bieten.
  2. Zeche Zollverein
    Das Herz von NRW ist das Ruhrgebiet – und das war jahrzentelang von Steinkohleabbau geprägt. Einblicke in diese Geschichte und in das neue Ruhrgebiet gibt die Zeche Zollverein in Essen. Das Ruhrgebiet ist auch gleichsam das Bindeglied zwischen Rheinland und Westfalen.
  3. Braunkohletagebau
    Teile von NRW sind immer noch durch den Braunkohletagebau geprägt. Die Gebiete westlich von Köln, in denen die RWE baggert, sehen aus wie von einem anderen Planeten. Es gibt zahlreiche Besucherzentren, z.B. das Eventforum terra:nova.
  4. Kölner Dom
    Der Dom in Köln ist eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Deutschland – zu Recht. Nach dem Besuch der gotischen Kirche bieten sich viele weitere Aktivitäten in der Millionenstadt am Rhein an – von Kultur bis Shopping. Ein Muß ist freilich ein Kölsch in einem der Kölner Brauhäuser.
  5. Altes Regierungsviertel Bonn
    Atmen Sie bundesdeutsche Geschichte ein: ein Spaziergang durch das ehemalige Regierungsviertel in Bonn macht es möglich. Tiefere Einblicke bietet das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, das ganz nah am alten Bundestag liegt. Aber auch sonst ist Bonn einen Besuch wert.
  6. Externsteine
    Ab in das ehemalige Land Lippe, an das noch die lippische Rose im Landeswappen erinnert. Hier stehen die Externsteine (siehe Bild), die schon immer mystische Bedeutung hatten. Heute genießt man hier die Natur und die vielen kleinen Orte im heutigen Kreis Lippe.
  7. Lambertikirche Münster
    Die gesamte Altstadt von Münster in Westfalen ist natürlich einen Besuch wert. Das Wahrzeichen der Stadt ist die Lambertikirche, an der immer noch die Eisenkäfige hängen, in denen die Leichen der hingerichteten Anführer des Täuferreichs in Münster hingen. Ein spannendes Kapitel der deutschen Geschichte. Lesetipp dazu: „Kristus“ von Robert Schneider.
  8. Winterberg
    In NRW kann man auch Skifahren. Und auch vom Skispringen her kennt man Winterberg. Ruhiger als im Winter ist es in den anderen Jahreszeiten, wenn sich das Rothaargebirge zum Wandern anbietet.
  9. Schwebebahn fahren in Wuppertal
    Dieses Verkehrsmittel gibt es nur in Nordrhein-Westfalen – die Schwebebahn. Und daher sollte man unbedingt mit ihr gefahren sein. Tipp: die Bahn hält auch am sehenswerten Zoo.
  10. Aachen und mehr
    Der Kaiserdom ist Pflichtprogramm in Aachen, ist dort aber freilich nicht die einzige Sehenswürdigkeit der Stadt. Wer mag, besucht von hier aus auch noch die Niederlande oder Belgien.

Lesetipp:

Eine Übersicht aller 10 Dinge Liste erhalten Sie hier.

Bild: Pixabay

10 Fakten zum 4. Dezember

  1. Heute haben Barbara, Christian und Johannes Namenstag – bei letzterem diesmal die nach dem Heiligen Johannes von Damaskus getauften. Rund um den Barbaratag gibt es viele Volksbräuche.
  2. 1154 wird Nicholas Breakspear als erster und bislang einziger Engländer zum Papst gewählt; er gibt sich den Namen Hadrian IV.
  3. 1644 beginnen in Münster Verhandlungen zwischen Frankreich, Spanien und Schweden über den Frieden im später sog. „Dreißigjährigen Krieg“.
  4. Die erste Sonntagszeitung – The Observer – wird 1791 in London herausgegeben.
  5. Das deutsche Reich führt 1871 die Mark als goldgedeckte Währung ein, die in 100 Pfennig unterteilt ist. Die auch Goldmark genannte Währung ist heute noch von Bedeutung, da bei Gebäudeversicherungsverträgen der grundlegende Neubauwert in Goldmark-Preisen von 1914 berechnet wird.
  6. Im Jahr 1924 wird die erste deutsche Funkausstellung eröffnet.
  7. Der erste „Burger King“ eröffnet 1954 in Miami. Gründer sind James McLamore und David Edgerton. Besonders die günstigen Pommes – sie kosten nur 10 cent – ziehen am Anfang Gäste an. Das Bild oben zeigt das Logo von 1957.
  8. 1980 geben Led Zeppelin ihre Auflösung bekannt, nachdem Schlagzeuger John Bonham am 25. September gestorben ist.
  9. Rainer Maria Rilke wird 1875 geboren.
  10. Der Generalfeldmarschall und spätere Widerstandskämpfer Erwin von Witzleben kommt 1881 auf die Welt.

Hier sind mehr Infos rund um den 4. Dezember.

10 Fakten zum 24. Juni

  1. Johannes hat heute Namenstag. Dementsprechend ist heute Johannistag, ein Hochfest der katholischen Kirche, um das sich viele Bräuche entwickelt haben. So z.B. die vielerorts angezündeten Johannisfeuer und Feste. Auch viele bäuerliche Termine richten sich nach diesem Tag, z.B. endet heute die Spargelsaison.
  2. 1535 nehmen Truppen des Bischofs von Waldeck nach gut 1 1/2-jähriger Belagerung Münster ein und beenden das dort errichtete Täuferreich, das „neue Jerusalem“. Drei der Anführer – Jan van Leiden, Bernd Krechting und Bernd Knipperdolling – wurden später auf dem Prinzipalmarkt mit glühenden Zangen gerissen und erdolcht und ihre Leichen in eisernen Körben an den Turm der Lambertikirche gehängt, wo sie noch heute sind – oben gut im Bild erkennbar. Die Geschehnisse rund um das Täuferreich zählen zum interessantesten, was die deutsche Geschichte zu bieten hat. Im Roman Kristus von Robert Schneider wird das Thema literarisch aufbereitet.
  3. In der Schlacht von Solferino besiegt Napoleon III. im Jahr 1859 Österreich. Unter dem Eindruck des Leidens der Soldaten gründet Henri Dunant das „Internationale Komitee der Hilfsgesellschaften für die Verwundetenpflege“, das später zum Roten Kreuz wird.
  4. 1922 wird der Reichsaußenminister Walther Rathenau von rechtsgerichteten Attentätern, der Organisation Consul, ermordet.
  5. Der US-amerikanische Pilot Kenneth Arnold beobachtet 1947 neun seltsame rasende Flugobjekte, für die dann erstmals der Begriff „Fliegende Untertasse“ benutzt wird.
  6. Die Blockade Berlins startet im Jahr 1948. Die Stadt kann nur noch über die „Luftbrücke“ versorgt werden.
  7. Herzlichen Glückwunsch „Bild“: 1952 erscheint die erste Ausgabe der Zeitung mit einer Auflage von 250.000 Exemplaren.
  8. Christo und Jeanne-Claude stellen 1995 in Berlin ihr Kunstprojekt „Verhüllter Reichstag“ fertig.
  9. Albrecht Ludwig Berblinger – der Schneider von Ulm – wird 1770 geboren.
  10. Victor Franz Hess kommt 1883 auf die Welt.

10 Dinge, die Sie über Bonn noch nicht wussten

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Prinz Wilhelm von Preussen genoss in Bonn nicht nur Waidmannsfreuden, wie Nummer 10 zeigt.

  1. Bonn ist die größte Stadt in Deutschland, aus der noch nie ein Verein in die 1. Fußballbundesliga kam. Hoffen wir, dass der BSC das in Zukunft ändert!
  2. Der erste namentlich bekannte Bonner war Publius Clodius, ein römischer Legionär. Sein Grabrelief befindet sich an der Mauer des Jüdischen Friedhofs im Bonner Norden. Er kam im Jahr 35 n.Chr. nach Bonn.
  3. Bonn ist Bischofssitz! Das Oberhaupt der deutschen Alt-Katholiken residiert hier. Daher ist Bonn auch eine der größten alt-katholischen Gemeinden Deutschlands. Doch damit nicht genug: auch der Metropolit der griechisch-orthodoxen Kirche Deutschlands ist hier beheimatet.
  4. Vor den Toren Bonns – zwischen dem Autobahnkreuz Meckenheim und Bad Neuenahr – befindet sich auf der A 61 ein Autobahn-Behelfsflugplatz. Wenn man darüber fährt, erkennt man das an den besonderen Leitplanken des nicht bepflanzten Mittelstreifens, die schnell entfernt werden können, sowie an den seitlichen Flächen, die für den mobilen Tower, Radaranlagen und als Flugzeugparkplatz vorgesehen sind. Der NLP (Notfalllandeplatz) sollte insbesondere der Anbindung des Regierungsbunkers im nahen Ahrtal dienen. Immer wieder aufkommende Gerüchte, dass es einen Tunnel zwischen dem Verteidigungsministerium auf der Hardthöhe und dem Bunker geben soll, treffen wahrscheinlich nicht zu.
  5. Noch mehr kalter Krieg: Die U-Bahn Haltestelle am Hauptbahnhof ist gleichzeitig ein ABC Schutzraum, der im Kriegs- oder Katastrophenfall bis zu 4.500 Menschen Schutz bieten sollte. Die unterirdischen Anlagen sind wirklich beeindruckend – hier kann man mehr darüber sehen und lesen. Auf der verlinkten Seite gibt es auch Infos zu weiteren Bunkern, Stollen und anderen Zivilschutzanlagen in Bonn. Ach, und noch etwas gibt es in der Bonner U-Bahn: eine vergessene Straßenbahn in einem blinden Tunnelabschnitt, die allerdings im September 2022 geborgen wurde…
  6. Im Bonner Stadtgebiet wird Wein angebaut – z.B. im Weingarten des Beethovengymnasiums in der Rheinaue und in Lengsdorf. Früher gab es zahlreiche Weingärten und Weinberge in Bonn.
  7. Auch die Schwarzwälder Kirschtorte kommt aus Bonn – genauer gesagt aus Bonn Bad Godesberg. Der 1887 in Riedlingen geborene Konditorgeselle Josef Keller hat sie im Mai 1915 erstmals im Café Agner an der Ecke Alte Bahnhofstraße / Moltkestraße serviert. Dies ist zumindest die herrschende Meinung in der Kirschtortenforschung.
  8. Bonn ist Tatort-Stadt – jedenfalls ein bisschen… Das Haus, in dem Hauptkommissar Frank Thiel (Axel Prahl) und Rechtsmediziner Karl-Friedrich Boerne (Jan Josef Liefers) wohnen, befindet sich in der Haydnstraße im Musikerviertel. Auch sonst wird in Bonn gerne und viel für Filme gedreht. Beliebte Locations sind z.B. die Kreuzbergkirche, das Forschungscentrum Cäsar, der Hofgarten und viele andere Orte im Stadtgebiet.
  9. Zur Natur: In Bonn gibt es eine Düne, und zwar in Tannenbusch. Die sog. Düne Tannenbusch entstand vor rund 10.000 Jahren und war einst 600 m breit und 8 km lang. Ab dem 19. Jahrhundert wurde sie durch Bepflanzung und Einzäunung gezielt verkleinert, um die Versandung der Umgebung zu vermeiden. Die rund 7ha großen Reste der Düne stehen heute unter Naturschutz und bieten einen Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen.
  10. Wer im Rheinland kennt es nicht, das Karnevalslied von der Schmitzen Billa… („Fünfundzwanzigtausend Mark kräg et Billa Schmitz uhsbezahlt op eine Knall, un wat meint ihr jitz? Ehztens gov et Bell om Maat seinen Laden auf, zweitens woht en Poppelsdorf sich en Huhs gekauf…“). In der Tat sollen Sibille (Billa) Schmitz und ihre Schwester Gertrud das ein oder andere Techtelmechtel mit den in Bonn studierenden Hohenzollern-Prinzen gehabt haben (die Hohenzollern waren gerne und viel in Bonn, besonders auch zum Jagen – siehe Bild). Als Schweigegeld habe es dann die 25.000 Reichsmark gegeben. Anders als im Lied kaufte sich Billa aber keine Villa, sondern mietete das heutige Haus Weberstraße 49 in der Südstadt.

Sie kennen weitere interessante Dinge über Bonn? Dann machen Sie hier mit! Ob Sie einen ganzen eigenen Artikel schreiben oder mir Tipps geben – ich freue mich!

Bild: Severin Tatarczyk, Kaisereiche im Kottenforst

10 Fakten zum 26. März

  1. Es ist der „Purple Day“, der der Aufklärung über Epilepsie dient. Der Tag wird derzeit noch besonders im angelsächsischen Raum begangen, wird aber auch in Deutschland immer bekannter.
    Bangladesch feiert heute seinen Unabhängigkeitstag.
    Felix, Lara, Larissa, Ludger, Manuel und Manuela haben heute Namenstag.
  2. Die französische Konstituante beschließt 1791 auf Vorschlag der „Académie des sciences“ die Einführung eines einheitlichen Längenmaßes. Das am dann am 1. August 1793 eingeführte und Urmeter genannte Längenmaß wird als der zehnmillionste Teil eines Erdquadranten definiert.
  3. Am heutigen Tag im Jahre 1898 wird in Afrika von Paul Kruger mit dem „Sabie Game Reserve“ das erste Schutzgebiet für Tiere geschaffen. Es wird 1926 in „Kruger Nationalpark“ umbenannt.
  4. Die Schlacht um Iwojima endet 1945 mit dem Sieg der USA über Japan. Es ist eine der blutigsten Schlachten des Pazifikkrieges.
  5. Die Biowaffenkonvention der UNO tritt 1975 in Kraft. Sie verbietet die Entwicklung, Herstellung und Lagerung bakteriologischer (biologischer) Waffen und von Toxinwaffen,
  6. In Washington wird 1982 der Grundstein für das „Vietnam Veterans Memorial“ gelegt, auf dem die Namen der 58.261 in Vietnam getöteten und vermissten Soldaten eingraviert sind.
  7. 1995 tritt das Schengener Abkommen in Kraft. Die ersten sieben EU-Staaten verzichten dabei auf die Kontrolle des Waren- und Personenverkehrs bei der Einreise.
  8. Wladimir Putin gewinnt im Jahr 2000 mit 52,9% der Stimmen den ersten Wahlgang der russischen Präsidentschaftswahlen.
  9. Elisabeth Altmann-Gottheiner kommt 1874 auf die Welt.
  10. Thomas Lanier Williams III. wird 1911 geboren. Bekannt wird er als Tennessee Williams.

Bild: Hu TotyaOwn work, GFDL, Link