Meinung: Warum ich mich so richtig über FitX geärgert habe oder „Kommunikation ist alles“

Ein Familienmitglied hat eine Mitgliedschaft bei der Fitnessstudiokette FitX. Wie schon beim ersten Lockdown im März sind die Studios nunmehr aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19 Pandemie derzeit geschlossen, vor dem 10. Januar ist mit einer Wiedereröffnung auch nicht zu rechnen.

Während beim ersten Lockdown der abgebuchte Monatsbeitrag sofort gutgeschrieben wurde und ein entsprechendes Entschuldigungsschreiben kam, dass es überhaupt zu einer Belastung kam, gab es diesmal nichts.

Da mich interessiert hat, wie FitX gedenkt, mit der Situation umzugehen, rief ich beim CallCenter an:

Hallo, hier ist Severin. Sagt mal, was ist eigentlich mit den Abbuchungen für November und besonders Dezember. Die Studios sind ja geschlossen.

Ja, wir haben trotzdem abgebucht.

Und wollt Ihr das gutschreiben oder zumindest erläutern?

Nee, da ist nichts geplant. Die Chefs meinten, das soll einfach abgebucht werden.

Ja wie? Im Frühjahr habt Ihr das erstattet.

Ja, ist aber nichts geplant. Du kannst die Lastschrift ja zurückgehen lassen. Aber wegen der Solidarität solltest Du das nicht machen.

Danke, hätte ich gemacht, wenn Ihr das vorher kommuniziert hättet, aber so nicht.

Die Lastschrift für den Dezember habe ich dann tatsächlich zurückgehen lassen.

Bevor mir jetzt mangelnde Solidarität vorgeworfen wird: Mit der Novemberhilfe bzw. der Novemberhilfe plus (Beihilfen über 4 Millionen Euro nach Notifizierung bei der EU-Kommission auf Basis von Art. 107 Abs. 2 b AEUV) wird FitX vom Staat großzügig mit 75% des Vorjahresumsatzes für den Lockdown entschädigt. Von KUG, Überbrückungshilfe II oder günstigen KfW Darlehen möchte ich jetzt gar nicht sprechen. Sorgen machen um FitX muss man sich grundsätzlich also nicht, das Unternehmen steht mit allen Hilfen wahrscheinlich unterm Strich sogar besser da als ohne Lockdown…

Ich hätte die Lastschrift wahrscheinlich sogar nicht zurückgehen lassen, hätte es eine vernünftige Kommunikation im Vorfeld gegeben – hier hätte mir auch ein Hinweis auf der Homepage gereicht, stattdessen wird dort die #gesundheitbrauchtfitness Petition bewerben. Oder wäre in dem Telefonat zumindest ein Satz gefallen wie „Ja, wir klären, wie wir das handhaben, aber habe bitte noch ein bisschen Geduld.“

So bleibt aber ein mehr als schlechter Eindruck, dass man sich auf Kosten der Kunden ohne entsprechende Kommunikation komfortabel durch den Lockdown bringen möchte.

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