Verschwörungstheorien rund um die Bande von Nijvel

Die „Bande von Nijvel“ (französisch: „Les Tueurs du Brabant“) war eine kriminelle Gruppierung, die in den 1980er Jahren eine Reihe von gewalttätigen Raubüberfällen und Angriffen in Belgien verübte. Die Bande wurde nach der belgischen Stadt Nijvel benannt, wo einer ihrer schwersten Überfälle stattfand.

Zwischen 1982 und 1985 führte die Bande von Nijvel eine Serie von bewaffneten Überfällen auf Supermärkte, Waffengeschäfte und Geldtransporter durch. Bei diesen Angriffen kamen insgesamt 28 Menschen ums Leben, und viele weitere wurden verletzt. Die Täter zeichneten sich durch ihre extreme Gewaltbereitschaft und Brutalität aus. Sie schossen wahllos auf Passanten und Zeugen, auch wenn diese keinen Widerstand leisteten.

Die Motive der Bande von Nijvel bleiben bis heute weitgehend ungeklärt. Es wird vermutet, dass die Gruppe Verbindungen zu rechtsextremen Kreisen hatte und ihre Angriffe darauf abzielten, Angst und Unsicherheit in der belgischen Gesellschaft zu verbreiten. Trotz intensiver Ermittlungen und mehrerer Verdächtiger konnte die Bande nie vollständig aufgedeckt werden, und der Fall bleibt eines der größten ungelösten Kriminalfälle in Belgien.

Es gibt verschiedene Verschwörungstheorien, die im Zusammenhang mit der Bande von Nijvel aufgekommen sind. Hier sind einige der bekanntesten:

  1. Verwicklung staatlicher Kräfte: Eine weit verbreitete Theorie besagt, dass staatliche Institutionen oder Geheimdienste in Belgien in die Verbrechen der Bande von Nijvel verwickelt waren. Es wird behauptet, dass bestimmte Gruppen oder Interessen innerhalb des Staates die Angriffe durchgeführt haben, um politische Unruhe zu schüren oder um geheime Agenden zu verfolgen. Diese Theorie basiert auf dem Versagen der Ermittlungen und der Nichtaufklärung des Falls über viele Jahre hinweg.
  2. Rechtsextreme Verbindungen: Es wird spekuliert, dass die Bande von Nijvel Verbindungen zu rechtsextremen Gruppen oder Organisationen hatte. Diese Theorie legt nahe, dass die Angriffe ein Teil einer größeren politischen Agenda waren, um Unsicherheit in der Gesellschaft zu schaffen und politische Veränderungen herbeizuführen.
  3. Beteiligung von Gladio: Gladio war ein geheimes NATO-Netzwerk, das während des Kalten Krieges existierte. Es wird vermutet, dass Gladio oder seine Ableger in Belgien in die Verbrechen der Bande von Nijvel involviert waren. Die Theorie besagt, dass die Angriffe ein Teil der Strategie waren, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen und die Gesellschaft zu kontrollieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass dies Verschwörungstheorien sind und keine bewiesenen Fakten. Der Fall der Bande von Nijvel bleibt bis heute ungeklärt, und die genauen Hintergründe und Motive der Täter sind weiterhin Gegenstand von Spekulationen und Ermittlungen.

Im Jahr 2017 wurden jedoch neue Untersuchungen eingeleitet, um mögliche Verbindungen zwischen der Bande von Nijvel und ehemaligen Polizeibeamten zu untersuchen. Die Ermittlungen sind noch immer im Gange, und es wird gehofft, dass sie zu einer endgültigen Aufklärung der Verbrechen führen könnten.

 

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