10 Fakten über Gartenzwerge

  1. Gartenzwerge gibt es seit der Barockzeit. Es handelte sich früher um Gnomen- und Zwergenfiguren meist aus Sandstein oder aus Ton, die vornehmlich in den Gärten von Adeligen aufgestellt wurden. Sie wurden oft als eine Art Schutzgeister aufgestellt oder sollten an die Hofzwerge erinnern.
  2. Im Zuge der Aufklärung wurden Gartenzwerge unpopulär und verschwanden. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts tauchten sie wieder auf – vornehmlich in England und Deutschland. So wurden 1872 in Gräfenroda in Thüringen zwei Unternehmen gegründet, August Heissner und Philipp Griebel, die sich der Produktion von Gartenzwergen widmeten. Gerade in Thüringen gibt es viele Sagen rund um Zwerge, die in Bergwerken arbeiten – so könnte zu erklären sein, warum viele der traditionellen Zwergenfiguren als Bergarbeiter dargestellt werden: Sie haben eine Lederschürze, Werkzeug und tragen in der Regel eine rote Zipfelmütze.
  3. Zwischenzeitlich – ab den späten 1960er Jahren –  galten Gartenzwerge in Deutschland als besonders spießig und kleingeistig.
  4. Ab den 1990er Jahren erlebten Gartenzwerge in Deutschland einen neuen Boom, dies vornehmlich durch eine Abkehr von den traditionellen Figuren. Beliebt sind Zwerge in den Trikots von Fußballvereinen oder mit den Gesichtern von berühmten Personen, besonders aber sog. „Frustzwerge“, die obszöne Gesten zeigen, z.B. den Stinkefinger oder heruntergelassene Hosen.
  5. Laut eines Urteils des AG Grünstadt (Urteil vom 11.02.1994- 2a C 334/93) muss ein Gartenbesitzer obszöne Gartenzwerge entfernen, wenn diese mit dem Ziel aufgestellt wurden, einen Nachbarn zu beleidigen.
  6. Ansonsten bedarf das Aufstellen eines Gartenzwerges im Regelfall keiner besonderen Genehmigung. Sogar für ein gemeinschaftlich genutztes Grundstück hat das AG München am AG 28.02.2018 (481 C 793/17 WEG) entschieden, dass die anderen Eigentümer nicht zustimmen müssen, wenn ein 1860er Gartenwerg aufgestellt werden soll – womit wir wieder bei den Fußballgartenzwergen wären.
  7. In Basel hat eine im Jahr 1981 gegründete Internationale Vereinigung zum Schutz der Gartenzwerge ihren Sitz, die definiert hat, wie ein korrekter Gartenzwerg auszusehen hat: Maximal 69 Zentimeter groß, Zipfelmütze, Bart, männlich.
  8. Inzwischen gibt es auch weibliche Gartenzwerginnen, was unter Puristen – siehe vor – aber für Unmut sorgt. Die erste Gartenzwergin soll „Gräfin Roda“ des Herstellers Philipp Griebel (so.) gewesen sein.
  9. Die größte Sammlung an Gartenzwergen haben mit 4443 Zwergen wahrscheinlich Helga Eidenhammer und ihr Mann aus Pfaffstätt, Oberösterreich.
  10. Inzwischen gibt es Abwandlung des Gartenzwegs – z.B. den Bürozwerg, der oft als Halter für Brieföffner herhalten muss – mit Messer im Rücken.

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