Sehr geehrter Herr Bundespräsident,
sehr geehrte Herren Präsidenten des Bundestags, des Bundesrats und des Bundesverfassungsgerichts,
sehr geehrter Herr Regierender Bürgermeister,
Exzellenzen,
sehr geehrter Herr Fritsch,
liebe Zeitzeugen und Angehörige der Opfer,
liebe Schülerinnen und Schüler,
meine Damen und Herren,
am 17. Juni 1953 war die DDR noch nicht einmal vier Jahre alt. Und doch war sie politisch bereits am Ende. Denn dieser Tag sollte zeigen, dass sich das System nur mit Gewalt und Unterdrückung aufrechterhalten ließ. Die Proteste gegen Normerhöhungen und teure Lebensmittel, die Rufe der Demonstranten nach echter Mitbestimmung und Teilhabe, die Einforderung demokratischer Grundrechte – all dies wurde am 17. Juni 1953 von Panzern niedergewalzt.
Den Volksaufstand in der DDR vermochten die Machthaber zwar mit militärischer Gewalt zu beenden, doch die menschliche Sehnsucht nach Freiheit, den Wunsch, das Leben in die eigene Hand zu nehmen, das konnten sie nicht niederschlagen. Sonst stünden wir heute auch nicht hier – in einer ungeteilten Stadt, in einem wiedervereinten Land.