Liste: Provokante Bücher für den Bücherschrank, mit denen man sofort eine Diskussion anregt

Sie sind irgendwo eingeladen? Sie haben Gäste? Der Gesprächsfluss ist gerade stockend? Nichts ist so anregend wie Bücher – besonders, wenn die hier folgenden im Regal stehen…

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Dokumentiert: Der Goebbels Vergleich tweet von Olaf Storbeck

Ich muss das leider so deutlich sagen: die #allesdichtmachen Kampagne, bei der u.a. @JanJosefLiefers, Volker Bruch und andere Schauspieler mitmachen, ist derartig zynisch, menschenverachtend und Argument-frei, dass sie mich vom Style her klar an einen erinnert.

twitterte der Journalist Olaf Storbeck zu #allesdichtmachen. Inzwischen hat er den tweet gelöscht und schreibt dazu:

Ich habe meinen Tweet von heute morgen gelöscht, weil ihn viele Leute anders verstanden haben, als er gemeint war. Ich vergleiche nicht die Schauspieler mit Goebbels, sondern sehe Parallelen in der von der #allesdichtmachen Kampagne angewendete Technik („Style“)

Liste: Spitznamen von Adolf Hitler und anderen Politikern im Dritten Reich

Hier entsteht eine Liste mit Spitznamen und Schmähnamen von Politikern im Dritten Reich:

Martin Bormann

  • Bohrmännchen, auch Bormännchen
  • Die braune Emminenz

Joseph Goebbels

  • Der Bock von Babelsberg (heute Heiko Maas)
  • Der hinkende Teufel
  • Lügenjoseph
  • Lügenjupp
  • Reichszuchtstier
  • Schrumpfgermane (hier konkurrierte er mit Hitler)
  • Wotans Mickey Mouse

Hermann Göring

  • Der dicke Hermann
  • Hermann Meier (da er sagte, er wolle Meier heißen, wenn ein fremdes Flugzeug die Reichsgrenze überfliege).
  • Lametta Heini
  • Reichsjägermeister

Rudolf Heß

  • Der Ägypter

Reinhard Heydrich

  • Die blonde Bestie
  • Der Schlächter von Prag

Heinrich Himmler

  • Anhimmler
  • Der schwarze Jesuit
  • Der treue Heinrich
  • Reichsheini

Adolf Hitler

  • Adolphe Legalite (mehr im Ausland gebräuchlich)
  • Der böhmische Gefreite
  • GröFaz
  • Schickl
  • Schrumpfgermane (hier konkurrierte er mit Goebbels, oft wurde die gesamte NS Führungsriege Schrumpfgermanen genannt)

Wilhelm Keitel

  • Lakeitel

Robert Ley

  • Immerblau
  • Reichstrunkenbold

Joachim von Ribbentrop

  • Brick and drop
  • Der Weinreisende

Hjalmar Schacht:

  • Der Finanzzauberer
  • Der Mann mit dem hohen Kragen

Baldur von Schirach

  • Baldrian von Schmierach, auch Baldrian von Schmirach
  • Die Pompadour von Wien
  • Reichsjugendverführer

Meinung: Grönemeyer und sein Humanismus oder: wenn der Faschismus wiederkehrt (und warum ich mich gerade so über Grönemeyer aufrege)

Zu Grönemeyers Worten bei seinem Konzert in Wien habe ich mich bereits heute hier geäußert. Darauf gab es viel Zustimmung, aber natürlich auch die ein oder andere Kritik, auf die ich kurz eingehen will.

Zugeben will ich zunächst, dass die Überschrift „Die Sportpalast-Rede von Herbert Grönemeyer“ durchaus provokant ist. Doch sich steigerndes Herumgebrülle vor großem, sich zunehmend enthemmenden Publikum und einfache – um nicht zu sagen – platte Botschaften erinnern nun einmal an Auftritte von Nazi-Größen.

Weiter wird mir vorgeworfen, dass ich unterschlagen würde, dass er sich doch bei seinem Wortbeitrag für eine offene und humanistische Gesellschaft einsetze.

Auch zugegeben, dass ich das nicht thematisiert habe. Zunächst einfach, da ich es vor lauter Gebrülle seitens des Vortragenden und des Publikums überhört habe.

Ernst nehmen kann ich diese Worte Grönemeyers in diesem Zusammenhang freilich nicht. Kern einer humanistischen Gesellschaft ist insbesondere, dass jeder Mensch die Möglichkeit haben soll, seine Persönlichkeit zu entfalten. In einer Gesellschaft, in der – wie von Grönemeyer gefordert – missliebige Äußerungen keinen Platz haben sollen und in der die auf der vermeintlich „richtigen Seite“ Stehenden der Gesellschaft  diktieren wollen, wie sie auszusehen hat, kann es eben keinen Humanismus geben. Ganz im Gegenteil, so wie Grönemeyer den Begriff des Humanismus verwendet und (miß)versteht, ist es eben kein Humanismus. Wahrscheinlich meint er wohl Humanität, pervertiert den Begriff aber in einer Art und Weise, wie es schon die DDR getan hat. Nach Art. 37 deren Verfassung sollte „die Jugend im Geiste des friedlichen und freundschaftlichen Zusammenlebens der Völker und einer echten Demokratie zu wahrer Humanität“ erzogen werden. Wie dies in der Praxis umgesetzt wurde und schließlich endete, ist hinlänglich bekannt. Grönemeyer setzt sich durch die Art und Weise der Verwendung des Begriffs „Humanismus“ damit in verrätischer Weise in eine Tradition mit diesem und anderen (mehr oder wenigen nationalen) sozialistischen Unrechtsstaaten. Dass eine Gesellschaft, die von der Meinungsfreiheit gedeckte Äußerungen, ausgrenzen will, nur weil sie nicht ins eigene Weltbild passen, nicht offen sein kann, versteht sich im übrigen wohl von selbst.

So sehr Bestrebungen und Äußerungen von rechts abzulehnen sind, die Freiheitsrechte des wirklich humanistischen Grundgesetzes abzuschaffen, so sehr sind es auch dergestalte Äußerungen von der linken Seite.

Das von François Bondy dokumentierte und Ignazio Silone zugeschriebene Zitat

Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: „Ich bin der Faschismus“. Nein, er wird sagen: „Ich bin der Antifaschismus.“

ist somit wirklich prophetisch.

Nachtrag und persönliche Anmerkung:

Ich wurde – auch auf twitter – zu diesem Text gefragt:

Seit wann ist man gegen eine offene und humanistische Gesellschaft, weil man eine Meinung für falsch hält und sich gegen sie wendet? Gerade das gehört doch zum Meinungskampf. Genauso wie Rechte oft strikt gegen die „Antifa“ sind. Sind die dann auch Gegner der o&h Gesellschaft?

Durch diese Frage ist mir auch klar geworden, warum mich Grönemeyers Worte – neben Art und Weise des Vortrags – so empören:

Grönemeyer ist nicht gegen eine offene und humanistische Gesellschaft, nur weil er – rechte – Meinungen für falsch hält.

Er ist gegen diese, da er diesen ihm nicht genehmen Meinungen keinen Raum geben will, „keinen Millimeter“. Und schlimmer noch, er will diktieren, was in der Gesellschaft politisch vertreten werden soll.

Ich lehne viele Positionen von rechts – ob AfD oder Pegida – und links – ob linke oder extremer Antifa – persönlich ab. Solange sich diese Positionen und Äußerungen aber im Rahmen des Grundgesetzes bewegen (und meinetwegen sogar noch darüber hinaus) müssen diese Raum in unserer offenen und humanistischen Gesellschaft haben. Anders sind doch Diskussion und Diskurs doch gar nicht möglich.

Ganz im Sinne des angeblichen Voltaire-Zitats:

Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.

Gerade diese Einstellung lehnt Grönemeyer ausweislich seiner Äußerungen ab. Und das ist es, was mich empört.

Meinung: Die Sportpalast Rede von Herbert Grönemeyer

Herbert Grönemeyer hat anlässlich seines Konzerts in Wien im September 2019 auch ein politisches Statement abgegeben, das gerade kontrovers diskutiert wird. Wer es noch nicht kennt – oben findet sich das entsprechende Video.

Hört man sich diese an, fühlt man sich in mehrfacher Weise an Reden aus der Zeit des Nationalsozialismus erinnert, insbesondere an Goebbels Sportpalastrede. Dies sowohl hinsichtlich verwendeten Stils als auch der Reaktion des Publikums. Goebbels schrieb übrigens nach ’seiner‘ Sportpalast-Rede „Die Stimmung gleicht der einer wilden Raserei des Volkes… ich bringe die Versammlung in einen Zustand, der einer totalen geistigen Mobilmachung gleicht. Der Schluss der Versammlung geht in einem Tohuwabohu von rasender Stimmung unter.“ 76 Jahre später bei Grönemeyer ist die Reaktion des Publikums nicht anders.

Kritik am Stil von Grönemeyers Worten festzumachen greift aber zu kurz. Sofern die Botschaft stimmt, könnte man über diesen ja noch hinwegsehen.

Grönemeyers Worte sind aber in mehrfacher Hinsicht problematisch.

Am meisten stört mich dabei die Aussage „Wenn Politiker schwächeln … liegt es an uns, zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat.

Anders als in den Zeiten der Weimarer Republik und der Nazi-Diktatur haben wir eine sehr gefestigte Demokratie, die sich in ihrer Breite durchaus eindeutig und massiv gegen Rechtsextremismus stellt. Die Situation in der heutigen Bundesrepublik des Grundgesetzes mit Weimar und dem Dritten Reich zu vergleichen, ist eine Missachtung ihrer Institutionen, die tatsächlich zur Schwächung dieser führt. Und den Anspruch „zu diktieren, wie eine Gesellschaft auszusehen hat“ haben Diktaturen und Gruppierungen, die die Demokratie und Meinungsfreiheit verachten.

Und in Zeiten, in denen von weiten Teilen der Medien denjenigen, die wie Christian Lindner die Einhaltung von geltendem Recht fordern, vorgeworfen wird, „rechts“ zu sein, halte ich eine generelle Aussage wie „kein Milimeter nach Rechts“ einfach problematisch. Wie ich überhaupt pauschale vereinfachende Aussagen ablehne.

Während nun die eine Seite Grönemeyer haltungsbesoffen unkritisch zujubelt, geht ihn die andere Seite mit teile drastischen Worten pauschal an und unterstellt ihm Dinge, die er nicht gesagt hat – z.B. dass er eine Diktatur errichten wolle.. Zwischentöne gehen wie üblich unter und die politische Mitte bleibt ratlos zurück.

Mit seinem einseitigen Auftritt treibt Grönemeyer das voran, was wir dringend vermeiden sollten: Eine Radikalisierung der politischen und gesellschaftlichen Diskussion, die die Spaltung der Gesellschaft verstärkt.

Levitsky und Ziblatt schreiben in ihrem Buch „Wie Demokratien sterben“:

Wenn die Zusammenbrüche von Demokratien … uns eines lehren, dann, dass extreme Polarisierung für Demokratien tödlich sein kann.

Eine Weimarisierung ist vielleicht doch nicht so fern.

Dieser Beitrag ist auf twitter auch kritisiert worden. Ich hätte übersehen, dass Grönemeyer doch eine offene und humanistische Gesellschaft verteidigen wolle. Dass er das gerade nicht macht – und mE auch nicht will – ist hier nachzulesen, in Teil 2 meiner Grönemeyer-Kritik.

Schwerpunktthema: Joseph Goebbels

Hier finden Sie eine Übersicht der Beiträge hier im Blog, in denen Joseph Goebbels vorkommt.

Liedtext: Es lagen die alten Germanen (Heil Hitler Edition)

Es handelt sich hier um eine durchaus regimekritische Verballhornerung des Sauflieds „An Deutschlands hohen Schulen„, das in der NS Zeit beliebt war.

Es lagen die alten Germanen
zu beiden Ufern des Rheins,
Sie lagen auf Bärenhäuten
und soffen immer noch eins.
Da trat in ihre Mitte
ein Römer mit eitlem Gruß:
Heil Hitler, Ihr alten Germanen
ich bin der Tacitus.

Da hoben die alten Germanen
zum deutschen Gruß die Hand:
Heil Tacitus, Bruder der Achse,
Du bist uns artverwandt.
Nun trat in ihre Mitte
ein alter Araberscheich,
Der sprach zu den alten Germanen:
Wann kehren wir heim ins Reich?

Da rief der Schah von Persien:
Erst sind mal wir an der Reih,
Wir Indogermanen aus Asien,
Verwandte von Goebbels und Ley.
Da sagten die alten Germanen,
das machen wir doch gleich,
Ihr braucht nicht mehr lange zu warten,
Dann kommt Ihr ins Großdeutsche Reich.

Da trat in ihre Mitte
der Bock von Babelsberg,
Er hatte ne große Klappe
von Wuchs war er ein Zwerg.
Er sprach zu den alten Germanen
und grüßte mit „Sieg Heil“,
Da wurden die alten Germanen
mit einem Male so …lustig.

Es lagen die alten Germanen
zu beiden Ufern des Rheins,
Sie lagen auf Bärenhäuten
und soffen immer noch eins,
Sie soffen noch zwei, noch drei, noch vier,
Sie soffen unendlich viel Lagerbier,
Sie soffen noch fünf, noch sechs
noch sieben, noch acht:
Sie soffen die ganze Nacht.

„Der Bock von Babelsberg“ ist der Spitzname von Joseph Goebbels gewesen.

Die Illustration wurde mit der Midjourney AI erstellt.

10 Fakten zum 9. November

robert-blum

  1. Heute ist „Tag der Erfinder“. Gewählt wurde der Geburtstag von Hedy Lamar (geborene Hedwig Eva Maria Kiesler). Die 1914 geborene Wienerin machte zunächst als erfolgreiche Schauspielerin von sich reden und sorgte 1933 mit Nackt- und Erotikszenen für Aufsehen. Nach ihrer Flucht aus Wien galt sie in Hollywood als „schönste Frau der Welt“. Sie erfand und patentierte in den 1940er Jahren das Frequenzsprungverfahren, das z.B. bei der GSM Mobiltelefonie oder bei Bluetooth Verbindungen genutzt wird.
    Die katholische Kirche feiert heute die Einweihung der Lateranbasilika, die die eigentliche Kathedrale des Papstes mit der Bezeichnung „Mutter und Haupt aller Kirchen des Erdkreises“ ist.
    Der 9. November gilt zudem aufgrund der vielen für die deutsche Geschichte wichtigen Ereignisse und Wendepunkte als der „Schicksalstag der Deutschen“, wie die folgenden Ereignisse zeigen.
  2. Am 9. November 1848 wird Robert Blum (Bild), liberaler Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, standrechtlich erschossen. Seine Hinrichtung gilt als der Anfang vom Ende der 1848er Revolution.
  3. Im Jahr 1918 ruft gegen 14 Uhr der SPD-Politiker Philipp Scheidemann mit den Worten „Das alte und morsche, die Monarchie ist zusammengebrochen! Es lebe das Neue; es lebe die deutsche Republik!“ die Republik aus und begeistert damit die Massen. Damit sorgt er wohl dafür, dass Karl Liebknechts zwei Stunden späterer Aufruf zum „Kampf für die freie sozialistische Republik Deutschland und die Weltrevolution“ ohne Erfolg bleibt. Die Anhänger der demokratischen Republik obsiegen in den folgenden bürgerkriegsähnlichen Zuständen (Novemberrevolution).
  4. In München scheitert 1923 der Hitlerputsch. Am Vortag proklamierte er „Die Regierung der Novemberverbrecher in Berlin ist heute für abgesetzt erklärt worden. Eine provisorische deutsche Nationalregierung ist gebildet worden, diese besteht aus General Ludendorff, Adolf Hitler, General von Lossow, Oberst von Seißer.“ Nach ersten Erfolgen endet der Putsch in einer Schießerei vor der Münchener Feldherrenhalle.
  5. Obwohl als Putschist verurteilt, ist Hitler 1925 nach kurzer Festungshaft wieder frei und ordnet an diesem Tag auf dem NSDAP Parteitag an, dass das „Sturmkommando“ der Partei in Schutzstaffel umbenannt wird – die Geburtsstunde der SS.
  6. 1938 beginnt die Reichspogromnacht. An diesem Tag erliegt der deutsche Diplomat Ernst Eduard vom Rath seinen Schussverletzungen, die ihm in Paris zwei Tage vorher durch Herschel Grynszpan beigebracht wurden. Bereits am Abend des Vortags, als das Attentat in Deutschland bekannt wird, brennt die erste Synagoge in Bad Hersfeld aus „Rache“. Im Verlauf des 9. November kommt es zu mehr und mehr Übergriffen auf Synagogen, jüdische Geschäfte und Menschen, die schließlich von Goebbels weiter befeuert werden. Es kommt reichsweit zu Aufrufen wie diesem der SA-Stelle Nordsee: „Sämtliche jüdische Geschäfte sind sofort von SA-Männern in Uniform zu zerstören. Nach der Zerstörung hat eine SA-Wache aufzuziehen, die dafür zu sorgen hat, dass keinerlei Wertgegenstände entwendet werden können. … Die Presse ist heranzuziehen. Jüdische Synagogen sind sofort in Brand zu stecken, jüdische Symbole sind sicherzustellen. Die Feuerwehr darf nicht eingreifen. Es sind nur Wohnhäuser arischer Deutscher zu schützen, allerdings müssen die Juden raus, da Arier in den nächsten Tagen dort einziehen werden. … Der Führer wünscht, dass die Polizei nicht eingreift. Sämtliche Juden sind zu entwaffnen. Bei Widerstand sofort über den Haufen schießen. An den zerstörten jüdischen Geschäften, Synagogen usw. sind Schilder anzubringen, mit etwa folgendem Text: ‚Rache für Mord an vom Rath. Tod dem internationalen Judentum. Keine Verständigung mit Völkern, die judenhörig sind.‘ Dies kann auch erweitert werden auf die Freimaurerei.“
    In der Nacht sterben wahrscheinlich über 400 Menschen, ca. 30.000 Juden werden deportiert.
  7. 1967 enthüllen Studenten bei der Amtseinführung des neuen Rektors der Hamburger Universität ein Plakat mit der Aufschrift „Unter den Talaren – Muff von 1000 Jahren“ und spielen damit auf die nicht verarbeitetet NS-Vergangenheit an den Universitäten an. Die Aktion ist einer der Höhepunkte der 67/68er „APO“ und der Spruch entwickelt sich zu einem wichtigen Motto der 68er Bewegung.
  8. 1989 verliest SED-Politbüro Mitglied Günther Schabowski in einer Pressekonferenz um 18:57h folgenden Text: „Privatreisen nach dem Ausland können ohne Vorliegen von Voraussetzungen (Reiseanlässe und Verwandtschaftsverhältnisse) beantragt werden. Die Genehmigungen werden kurzfristig erteilt. Die zuständigen Abteilungen Pass- und Meldewesen der VPKÄ – der Volkspolizeikreisämter – in der DDR sind angewiesen, Visa zur ständigen Ausreise unverzüglich zu erteilen, ohne dass dafür noch geltende Voraussetzungen für eine ständige Ausreise vorliegen müssen. Ständige Ausreisen können über alle Grenzübergangsstellen der DDR zur BRD erfolgen.“ Auf die Frage eines Journalisten, ab wann das gelte, antwortet er „Das tritt nach meiner Kenntnis … ist das sofort, unverzüglich.“ Nachdem die Meldung verbreitet wird, versammeln sich Tausende Menschen an den Grenzübergängen, die schließlich geöffnet werden. Die Mauer ist gefallen.
    Während des Wiedervereinigungsprozesses gab es wegen dieses Ereignisses den Gedanken, den 9. November zum deutschen Staatsfeiertag zu machen, was in Hinblick auf die Reichsprogromnacht dann doch unterblieben ist.
  9. Viktor Brack wird 1904 geboren. Der SS-Offizier ist eine der treibenden Kräfte hinter den Euthanasie Programmen des NS-Regimes.
  10. Erika Mann kommt 1905 auf die Welt. Die Schauspielerin, Kabarettistin, Schriftstellerin, Lektorin und Kriegskorrespondentin engagierte sich stark gegen die Nazi-Herrschaft in Deutschland.

Hier sind weitere Infos rund um den 9. November.

10 Fakten zum 1. Mai

  1. Der heutige Feiertag „Tag der Arbeit“ wird in vielen Ländern der Erde begangen. Traditionell macht man hierzulande heutzutage Ausflüge ins Grüne – also ab in Wald, Wiesen, Felder und Biergarten – früher standen die Demonstrationen der Gewerkschaften im Vordergrund. Übrigens heißt der heutige Feiertag in Deutschland von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In NRW z.B.: „Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde“.
    In Bayern wird heute auch das Fest der Patrona Bavariae gefeiert – der Heiligen Maria als Schutzpatronin Bayerns.
    Die Marshallinseln feiern heute den Unabhängigkeitstag.
    Herzlichen Glückwunsch an alle Josefs – sie können heute Namenstag feiern.
  2. In Großbritannien beginnt 1840 der Verkauf der von Rowland Hill entworfenen One Penny Black, der weltweit ersten Briefmarke. Gültigkeitsbeginn ist am 6. Mai.
  3. Der 1. Mai war ein beliebter Tag, um Weltausstellungen zu eröffnen. So 1851 in London, 1862 ebenda, 1873 in Wien, 1878 in Paris, 1883 in Amsterdam, 1893 in Chicago, 1901 in Buffalo und 2010 in Shanghai.
  4. 1883 wird auf der gerade eröffneten Weltausstellung in Amsterdam der erste Lippenstift vorgestellt.
  5. Der Film „Citizen Kane“ von Orson Welles hat 1941 in New York Premiere. Er wird von der Kritik zerrissen und ist zunächst ein Flop, gilt heute aber als einer der wichtigsten Filme der Kinogeschichte.
  6. 1945 ermorden Magda und Joseph Goebbels erst ihre Kinder – Helga Susanne, Hildegard Traudel, Helmut Christian, Holdine Kathrin, Hedwig Johanna, Heidrun Elisabeth – und richten sich dann selbst.
  7. Der Versuchszug InterCityExperimental der Deutschen Bundesbahn stellt 1988 mit 406,9 km/h einen neuen Geschwindigkeits-Weltrekord für Schienenfahrzeuge auf.
  8. Formel-1 Pilot Ayrton Senna verunglückt 1994 beim großen Preis von San Marino in Imola tödlich.
  9. Anna Marie Jarvis, die Begründerin des Muttertags, kommt 1864 auf die Welt.
  10. Walter Cramer, Beteiligter am Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944, wird 1886 geboren.

Mehr rund rund um den 1. Mai finden Sie hier.

Bild: RKO Radio Pictures, still photographer Alexander Kahle – International Photographer, Volume XII, Number 12, January 1941 (front cover), Public Domain, Link

10 Fakten zum 13. März

  1. Pauline hat heute Namenstag.
  2. Nachdem dem Kaufmann Hans Kohlhase (Bild) aus Cölln an der Spree im Jahr 1532 auf dem Weg zur Leipziger Herbstmesse vom Junker Günther von Zaschwitz zwei Pferde widerrechtlich beschlagnahmt wurden und ihm in einem Gerichtsverfahren kein Recht zugebilligt wurde, sendet er am heutigen Tag im Jahre 1534 an den Landvogt von Sachsen einen Fehdebrief und kündigt darin an nun „der Feind von Zaschwitz‘ und des ganzen Landes Sachsen zu sein“ und so lange zu kämpfen, bis er Recht erhalte. Am Ende wird Kohlhase hingerichtet werden. Heinrich von Kleist verarbeitet die Geschehnisse später in der Novelle Michael Kohlaas.
    Kleiner Treppenwitz der Geschichte am Rande – am gleichen Tag im Jahr 1931 wird der Drehbuchautor, Regisseur und Schriftsteller Wolfgang Kohlhaase geboren.
  3. Der Planet Uranus wird von Wilhelm Herschel im Jahre 1781 an diesem Tag entdeckt.  Und die schon am 18. Februar 1930 erfolgte Entdeckung des heute als Zwergplanet eingeordneten Pluto durch Clyde Tombaugh wird heute im Jahre 1930 zum Jahrestag der Uranus-Entdeckung bekanntgegeben.
  4. Der erste moderne öffentlich aufgeführte Striptease findet 1894 im Pariser Varieté „Divan Fayounau“ statt. Für die Tänzerinnen gibt es später Geldstrafen.
    11 Jahre später tritt an diesem Tag Margareta Geertruida Zelle auf Einladung des Industriellen Émile Guimet in seinem Museum Guimet in Paris vor einem ausgesuchten Publikum erstmals als Tänzerin Mata Hari auf. Ihr Schleiertanz wird von Anfang ein großer Erfolg.
  5. Wolfgang Kapp erklärt 1920 die demokratisch gewählte deutsche Reichsregierung unter Gustav Bauer für abgesetzt, die Nationalversammlung für aufgelöst und sich selbst nach der militärischen Besetzung des Berliner Regierungsviertels zum Reichskanzler. Erst vier Tage später bricht der danach so genannte Kapp-Putsch zusammen.
  6. 1932 findet die erste Runden der zweiten und gleichzeitig letzten direkten Wahl des Reichspräsidenten statt. Es erreichen bei einer Wahlbeteiligung von 86,2%:
    Paul von Hindenburg (parteilos): 49,6%
    Adolf Hitler (NSDAP): 30,2%
    Ernst Thälmann (KPD): 13,2%
    Theodor Duesterberg (Stahlhelm/DNVP): 6,8%
    Gustav A. Winter (für die Inflationsgeschädigten): 0,3%
    Da die absolute Mehrheit im ersten Wahlgang erforderlich ist und von keinem der Kandidaten erreicht, wird ein zweiter Wahlgang erforderlich, der am 10. April durchgeführt wird.
  7. Im Deutschen Reich wird 1933 das „Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda“ gegründet. Minister wird Joseph Goebbels.
  8. Und 1954 erfolgt in Moskau die Gründung des berüchtigten KGB.
  9. Karl Friedrich Schinkel wird 1781 geboren.
  10. Lafayette Ronald Hubbard kommt 1911 auf die Welt.

Hier sind weitere Infos rund um den 13. März.