Der Kaiser ist nackt: Wo Google gerade in Sachen AI und Suche steht

Künstliche Intelligenz und wie sie sich auf das Internet und den Alltag auswirkt ist das Thema der Stunde. ChatGPT, Microsoft und in ihrem Gefolge viele Startups bestimmen gerade den Takt.

Als Microsoft zum großen Bing Event am 7. Januar 2023 einlud, preschte Google vor und veröffentlichte am Tag zuvor einen Blogbeitrag, in dem ein Ausblick auf den eigenen Chatbot Bard und seine Einbindung in die Google Suche gegeben wurde. Liest man diesen zwischen den Zeilen, wird aber klar, dass Google eigentlich (noch) nichts zu bieten hat und auch nicht weiß, wie es mit der Herausforderung umgehen soll. Ich habe das in überspitzter Form hier zusammengefasst.

Der Such-Kaiser ist nackt.

Das Google Event in Paris einen Tag nach Microsofts KI Feuerwerk unterstrich diesen Eindruck. Es gab natürlich Neuheiten: viel zu Google Maps, zu Google Translate und sogar, was an KI in Google Arts & Culture steckt. Dass ja eigentlich überall in Google ganz viel AI ist und man verantwortungsvoll damit umgeht.

In Sachen AI Chatbot und Suche ist man aber noch sehr bedeckt. Das ist wahrscheinlich aber sogar das beste, was Google hier tun kann.

Denn eine KI, mit der man sich unterhalten kann und die Antworten auf Fragen gibt, statt nur Seiten als Suchergebnisse auszuwerfen, ist eine disruptive Änderung von Googles Geschäftsmodell. Wie will man hier Anzeigen unterbringen? Und wie geht man damit um, dass man damit den Websites massiv Traffic und damit Aufmerksamkeit und auch Erlöse nimmt?

Google hat sicher schon bald die gleiche oder gar noch bessere Technologie wie OpenAI und Microsoft. Aber darauf, wie man diese Technologie und sein Geschäftsmodell in Einklang bringen kann, weiß Google noch nicht.

Jeder Prozentpunkt an Suchanfragen, die in Zukunft nicht mehr bei Google landen, kostet den Branchenprimus jedenfalls bares Geld – und das weiß und merkt man in Mountain View dank ChatGPT schon.

Microsoft kann hier ganz unbedarft ans Thema herangehen: Mit Bing hat man eh noch nicht viel verdient und kann daher damit herumspielen. Und die neuen Suchmaschinen wie Perplexity AI können eh ganz unbedarft sein.

Ein Herumspielen an der Google Suche ist aber für Google wie eine Operation am offenen Herzen: ein großer Fehler kann tödlich sein.

Mehr zum Thema der Herausforderungen durch KI habe hier aufgeschrieben.

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