Liste: Was man zuhause haben sollte, um einen langen Blackout zu überstehen

 

Hier eine etwas andere Liste, was Sie zuhause haben sollten, um einen etwas längeren Stromausfall zu überstehen. Sie erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, deckt aber schon sehr viele Bereiche und soll zum Nachdenken anregen.

Natürlich ist es klar, dass so lang andauernde Stromausfälle sehr selten sind, aber denken Sie ans Münsterland 2006 oder Teile Berlins 2019 – ganz ausgeschlossen sind solche Situationen auch im sonst sehr versorgungssicheren Deutschland nicht. Für – sehr viel wahrscheinlichere – kurze Blackouts im Stundenbereich haben wir hier eine spezielle Liste zusammengestellt. Diese sollten Sie auf jeden Fall beherzigen.

Kategorien

Hier nach Kategorien etwas ausführlicher erklärt, was man da haben sollte:

Wasser

Was vielen nicht klar ist – wenn der Strom flächig ausfällt, kommt auch kein Wasser mehr aus der Leitung. Also brauchen Sie nicht nur genug Wasser zum Trinken, sondern auch Wasser für die Körperhygiene. Und auch die Toilettenspülung läuft nicht mehr, dazu siehe unten.

Sicherheitshalber sollten Sie pro Person und Tag 2 Liter Wasser zum Trinken, einen Liter Wasser fürs Kochen und mindestens zwei Liter Wasser am Tag für Körperhygiene einplanen. Es muss bei letzterem kein Mineralwasser aus der Flasche sein, besorgen Sie sich Wasseraufbewahrungsmöglichkeiten, z.B. hier.

Für 10 Tage sollte eine vierköpfige Familie also 200 Liter Wasser vorhalten, davon 120 Liter Wasser in Trinkwasserqualität. Damit sind sie auf der sicheren Seite.

Grundsätzlich ist auch ein Wasseraufbereiter für Regen und anderes Wasser aus der Natur – wie beim Camping – sinnvoll, das Wasser sollte dann aber auch noch abgekocht werden.

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Dokumentiert: Das Riegner Telelegramm

Das Riegner-Telegramm, gesendet am 8. August 1942 von Gerhart M. Riegner, dem Büroleiter des Jüdischen Weltkongresses in Genf, war vermutlich die erste Mitteilung an die Alliierten über die beginnende Judenvernichtung in Polen. Riegner wurde vom deutschen Industriellen Eduard Schulte über die „Endlösung“ informiert. Das Telegramm, das detaillierte Pläne zur Ausrottung der Juden in von Deutschland besetzten Gebieten erwähnte, fand anfangs keinen Glauben bei den Alliierten.

Das Telegramm, das über britische und amerikanische diplomatische Kanäle nach London und Washington geschickt wurde, beschrieb die Pläne zur Ermordung von 3,5 bis 4 Millionen Juden, unter anderem durch den Einsatz von Blausäure. Trotz früherer Berichte über Massenexekutionen in Polen und an der Ostfront, wurden die Informationen des Telegramms vom amerikanischen State Department und dem britischen Foreign Office zunächst als unglaubwürdig abgetan.

Erst Ende August 1942 erreichte das Telegramm den Rabbiner Stephen Wise in New York, der es an Felix Frankfurter, einen Richter am Supreme Court, und weiter ins Weiße Haus leitete. Auch der Vatikan und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz wurden informiert, konnten jedoch die Glaubwürdigkeit des Berichts nicht bestätigen.

Die später veröffentlichte Interalliierte Erklärung zur Vernichtung der Juden ab dem 17. Dezember 1942 zeigte, dass die Alliierten umfassend über den Holocaust informiert waren. Das State Department wurde jedoch beschuldigt, Informationen über den Holocaust zu unterdrücken und Hilfsleistungen zu verhindern. Ende 1943 wurde dieser Vorwurf durch einen Bericht an Finanzminister Henry Morgenthau bestätigt. Anfang 1944 wurde auf Vorschlag von Morgenthau das War Refugee Board gegründet, um Hilfsmaßnahmen für Kriegsflüchtlinge zu koordinieren.

Der wesentliche Text lautet im Original:

Received alarming report stating that, in the Fuehrer’s Headquarters, a plan has been discussed, and is under consideration, according to which all Jews in countries occupied or controlled by Germany numbering 3½ to 4 millions should, after deportation and concentration in the East, be at one blow exterminated, in order to resolve, once and for all the Jewish question in Europe. Action is reported to be planned for the autumn. Ways of execution are still being discussed including the use of prussic acid. We transmit this information with all the necessary reservation, as exactitude cannot be confirmed by us. Our informant is reported to have close connexions with the highest German authorities, and his reports are generally reliable. Please inform and consult New York.

In deutscher Übersetzung:

Erhielt einen alarmierenden Bericht, wonach im Führerhauptquartier ein Plan erörtert wurde und erwogen wird, wonach alle Juden in den von Deutschland besetzten oder kontrollierten Ländern, die 3½ bis 4 Millionen ausmachen, nach der Deportation und Konzentration im Osten auf einen Schlag vernichtet werden sollen, um die Judenfrage in Europa ein für allemal zu lösen. Es wird berichtet, dass die Aktion für den Herbst geplant ist. Über die Art und Weise der Durchführung wird noch diskutiert, auch über den Einsatz von Blausäure. Wir übermitteln diese Informationen mit dem nötigen Vorbehalt, da wir sie nicht genau bestätigen können. Unser Informant soll enge Verbindungen zu den höchsten deutschen Stellen haben, und seine Berichte sind im allgemeinen zuverlässig. Bitte informieren und konsultieren Sie New York.