Ostereier Ärger für Markus Söder – Verlosung gestoppt

Aufregung um Söders Osterei auf X

Am Ostersonntag 2024 stellte Markus Söder auf X ein riesiges Schokoladenosterei mit seinem Konterfei vor. Und nicht nur das: Er kündigte auch an, es unter allen Kommentatoren zu verlosen.

Die Aktion fand nicht nur ein riesiges mediales Echo – ob Bild, Welt oder Spiegel, alle berichteten – sondern dürfte sich mit hunderttausenden Aufrufen und tausenden Kommentaren um einen der erfolgreichsten Posts des bayerischen Ministerpräsidenten handeln. Dass sich viele Nutzer verstört über das Video äußerten, dürfte den mit einem gesunden Selbstbewusstsein ausgestatteten Politiker nicht stören: „Hauptsache Aufmerksamkeit“ ist immer wieder sein Programm.

Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit untersagt Verlosung

Ärger droht ihm aber von ganz anderer Seite: Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit mit Sitz in Erlangen hat sich eingeschaltet und die Verlosung des Ostereis untersagt. Und nicht nur das: Das Ei muss jetzt vernichtet werden.

Katrin Grimmer, Pressesprecherin der Behörde, erklärt, dass mehrere aufmerksame Bürger dem Lebensmittelhygienenotdienst des Freistaats meldeten, dass Söder das zum Verzehr durch Dritte vorgesehene Schokoladenei nicht nur nur mit bloßen Händen angefasst habe – er habe auch kein Haarnetz und keinen Mundschutz getragen.

Gemäß verschiedener bayerischer, deutscher und europäischer Verordnungen und Vorschriften über Lebensmittelhygiene – z.B. Richtlinie des Rates (EG) Nr. 852/2004 – müssen alle Personen, die mit Lebensmitteln arbeiten, die für den Verzehr durch Dritte vorgesehen sind, sicherstellen, dass ihre Handlungen die Sicherheit der Lebensmittel nicht gefährden. Das direkte Berühren von Lebensmitteln mit ungeschützten Händen, insbesondere ohne vorherige gründliche Reinigung und Desinfektion der Hände, kann eine Quelle für die Übertragung von Mikroorganismen sein. Dies gilt insbesondere für Produkte, die ohne weitere Hitzebehandlung verzehrt werden, wie es naturgemäß bei Schokolade der Fall sei, wie Grimmer ausführt. Der Ministerpräsident habe das unverpackte Ei ohne Handschuhe gar nicht berühren dürfen.

Auch dass Söder keinen Mundschutz und kein Haarnetz getragen habe, sei ein Problem: Dies folge laut Grimmer nicht nur aus den lebensmittelhygienischen Vorschriften, sondern auch aus allgemeinen Grundsätzen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes. Es sei nicht auszuschließen, dass das Ei durch Haare, Schuppen oder Speicheltröpfchen des Landesvaters kontaminiert sei. Fachleute der Behörde seien mit einer genauen Auswertung des Videos befasst um Hinweise darauf zu finden. X Nutzer hatten entsprechende Beobachtungen gemeldet.

Judith Gerlach, Bayerischen Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, kündigte zudem noch kurz nach Mitternacht am Ostermontag an, den zuständigen Amtsarzt in Nürnberg  anzuweisen, Söder auf meldepflichtige Infektionskrankheiten untersuchen zu lassen.

Grimme und Gerlach weisen beide darauf hin, dass der Ministerpräsident als öffentliche Persönlichkeit eine Vorbildfunktion habe. Handlungen, die eine Missachtung grundlegender Hygienestandards suggerieren, könnten die öffentliche Wahrnehmung bezüglich der Bedeutung dieser Standards beeinträchtigen. Vertrauen in die Sicherheit und Qualität von Lebensmitteln sei grundlegend für das Verbrauchervertrauen. Handlungen, die dieses Vertrauen potenziell untergraben, insbesondere von Personen in Führungspositionen, könnten langfristige negative Auswirkungen auf das Verhalten der Verbraucher und ihre Einstellung zur Lebensmittelsicherheit haben.

Söder habe im Umgang mit dem Ei gegen wesentliche Prinzipien der Lebensmittelhygiene verstoßen, weswegen nicht nur die Verlosung des Ostereis behördlich untersagt wurde. Das Ei muss noch am Ostermontag vernichtet werden, um eine Gefährdung der Bevölkerung auf jeden Fall zu vermeiden.

Opposition fordert Söders Rücktritt

Die Opposition im bayerischen Landtag ist sich ansonsten ungewohnt einig und fordert den Rücktritt Söders. Katrin Ebner-Steiner, Fraktionsvorsitzende der AfD im bayerischen Landtag, ihr Kollege Florian von Brunn (SPD) und Katharina Schulze von den Grünen wollen einen entsprechenden Antrag schon am Dienstag in den Landtag einbringen. „Parteipolitische Animositäten und Differenzen müssen in einem so gravierenden Fall zurücktreten“, so Schulze.

Söders Koalitionspartner, die Freien Wähler, wollten sich nicht weiter äußern. Hubert Aiwanger ließ sich nur mit der Aussage zitieren, er stehe im Zweifel bereit, als stellvertretender Ministerpräsident Verantwortung für Bayern zu übernehmen.

Söder uneinsichtig

Markus Söder zeigte sich auf unsere Nachfrage hin unbeeindruckt und uneinsichtig: Er habe ohnehin nie ernsthaft geplant, das Ei zu verlosen, es habe sich um einen offensichtlichen Scherz gehandelt. Man müsse doch nur schauen, auf welches Datum der Ostermontag dieses Jahr falle. Es gäbe hier viel Lärm um Nichts:

„Und auffadem, habm Fie hieh ein echtef Offerei gefehen? Ehm hieh if niffmehr.“ sagte er unter lauten Schmatzgeräuschen.

Aprilscherz 2024

Es handelt sich hierbei um unseren Aprilscherz 2024 – wobei wir es tatsächlich etwas befremdlich finden, dass Söder das Ei mit bloßen Händen angefasst hat….

Hier haben wir aber mehr zu Söders Osterverloung.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.