Köpfe: Alexander I. Karadordevic

Alexander I. Karadordevic war von 1921 bis 1934 König des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen, das 1929 in Königreich Jugoslawien umbenannt wurde. Er stammte aus dem Haus Karadordevic, einer Dynastie, die eine zentrale Rolle in der serbischen und später jugoslawischen Geschichte spielte.

Geboren am 16. Dezember 1888 in Cetinje, Montenegro, als Sohn von König Peter I. von Serbien und Zorka von Montenegro, trat Alexander in die Fußstapfen seines Vaters und Großvaters und setzte sich für die Vereinigung der südslawischen Völker ein. Während des Ersten Weltkriegs diente er als Oberbefehlshaber der serbischen Armee und wurde für seine Rolle in der Verteidigung seines Landes gegen die Mittelmächte sowie für seine Bemühungen um die Schaffung eines vereinigten südslawischen Staates bekannt.

Nach dem Krieg spielte Alexander eine entscheidende Rolle bei der Gründung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen im Jahr 1918, das die Gebiete des heutigen Sloweniens, Kroatiens, Bosniens und Herzegowinas, Serbiens, Montenegros, Mazedoniens und des Kosovo umfasste. Als König strebte Alexander I. danach, die vielfältigen ethnischen, religiösen und kulturellen Gruppen seines Reiches unter einer zentralistischen Regierung zu vereinen. Diese Politik führte jedoch zu Spannungen und Widerstand, insbesondere von kroatischer und slowenischer Seite, die mehr Autonomie forderten.

Um die Einheit des Staates zu stärken und den wachsenden nationalistischen Spannungen entgegenzuwirken, führte König Alexander 1929 eine königliche Diktatur ein und änderte den Namen des Landes in Königreich Jugoslawien. Er löste das Parlament auf, verbot politische Parteien und versuchte, durch eine Reihe von Reformen eine stärkere Zentralisierung zu erreichen. Diese Maßnahmen verstärkten jedoch die Gegensätze innerhalb des Vielvölkerstaates und machten Alexander bei verschiedenen Gruppen unbeliebt.

Alexander I. wurde am 9. Oktober 1934 in Marseille, Frankreich, von einem mazedonischen Revolutionär, der der Organisation VMRO angehörte und Unterstützung von der kroatischen Ustascha-Bewegung hatte, ermordet. Sein Tod hinterließ ein politisch instabiles Jugoslawien, das in den folgenden Jahren weiteren Herausforderungen und Konflikten gegenüberstand.

König Alexander I. hinterließ ein gemischtes Erbe. Während er als visionärer Führer angesehen wurde, der sich für die Vereinigung und Stärkung der südslawischen Völker einsetzte, wird seine Herrschaft auch kritisch betrachtet, insbesondere wegen seiner autoritären Methoden und des Scheiterns, die tiefen ethnischen und kulturellen Spaltungen innerhalb Jugoslawiens zu überbrücken. Sein Tod markierte das Ende einer Ära und den Beginn einer zunehmend turbulenten Periode in der Geschichte Jugoslawiens, die schließlich zum Zweiten Weltkrieg und später zu den Konflikten führte, die zum Zerfall des Landes in den 1990er Jahren beitrugen.

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