Naturkatastrophe: Die zweite Marcellusflut

Die zweite Marcellusflut, die auch unter Namen wie Mandrankels, Grote Madetuen oder Grote Mandrenke bekannt ist, markiert eines der verheerendsten Naturereignisse in der Geschichte der deutschen Nordseeküste. Diese katastrophale Sturmflut, die am 15. Januar 1362 ihren Anfang nahm und am 16. Januar, dem Gedenktag des heiliggesprochenen Papstes Marcellus I., ihren Höhepunkt erreichte, hat tiefgreifende Spuren in der regionalen Geschichte hinterlassen.

Nach Überlieferungen erreichte die Flutwelle, die die Küstenregionen von Ostfriesland bis Nordfriesland erfasste, eine beispiellose Zerstörungskraft. Die Wucht des Wassers zerriss die nordfriesischen Uthlande und verwüstete weite

Landstriche. Schätzungen zufolge wurden rund 100.000 Hektar Land, darunter viele fruchtbare Kulturländer, unwiederbringlich überflutet. Die Flutkatastrophe hinterließ eine Landschaft des Verlustes und der Zerstörung, veränderte die Küstenlinien nachhaltig und hatte gravierende Auswirkungen auf die damalige Bevölkerung und Wirtschaft.

Das Ausmaß des menschlichen Leids war enorm. Gemäß historischen Quellen sollen zwischen Elbe und Ripen zehntausende Menschen in den Fluten ihr Leben verloren haben. Dies macht die zweite Marcellusflut zu einer der tödlichsten Naturkatastrophen in der europäischen Geschichte.

Ein besonders tragisches Schicksal erlitt die Stadt Rungholt, die als einer der bedeutendsten Handelsorte des Nordens galt. Sie wurde von der Flut vollständig zerstört und verschwand weitgehend im Meer.

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