Zusammengefasst: JK Rowling transphob? Wie ich von der Verbreitung dieses falschen Narrativs dazu kam, es zu durchschauen – von EJ Rosetta

Ich fasse hier den englischen Artikel von EJ Rosetta im Scotsman zusammen, in dem Sie erläutert, wie Sie zuerst dem Narrativ aufsaß, dass JK Rowling transfeindlich sei und dann erkannte, dass dies einfach nur eine Unterstellung ist.

Rosetta ging es wie vielen anderen: Sie stieß auf Memes, Postings und tweets von LGBTQ-Aktivisten, in denen diese behaupteten, JK Rowling sei transphob und transfeindlich. Rosetta dachte daraufhin, das, was viele denken: Rowling sie nicht nur aktiv gegen Transsexuelle, sondern verbreitete auch unverhohlen Hass und wahrscheinlich auch noch homophob, was für sie sehr enttäuschend war.

Sie packte ihre Potter-Bücher weg und verabschiedete sich von ihren Kindheitshelden Harry, Ron und Hermine. J.K.’s Bücher hatten sie zum Positiven verändert und jetzt fühlte es sich für sie wie eine Trennung an. Wie konnte Rowling vom Maestro ihrer Kindheit zu einem Monster werden?

Dann hatte Rosetta den Auftrag erhalten, einen Clickbait-Artikel mit dem Titel „20 transphobe JK Rowling-Zitate, die wir nicht mehr brauchen“ zu schreiben und sie hatte diesen Auftrag mit Begeisterung angenommen. Als sie jedoch die Liste der Zitate zusammenstellte, hatte sie aber das Gefühl, dass diese einen Unsichtbarkeitsumhang tragen mussten – da sie kein einziges finden konnte.

Im Juli twitterte Rowling zum Beispiel einen Beitrag, in dem sie ihre Besorgnis über die medizinische Betrachtung von Transkindern zum Ausdruck brachte. Er wurde als transphob“ gebrandmarkt, weil er die Frage stellte, die nicht gestellt werden darf, wenn es um die Realität der medizinischen Versorgung von Kindern geht, die noch in den Kinderschuhen steckt. Auf den zweiten Blick habe ich gesehen, dass Rowling einfach mit den Fachleuten darin übereinstimmt, dass eine lebenslange Medikamentation und der Verlust der Fruchtbarkeit nicht im besten Interesse der Kinder ist. Das ist eigentlich eine Fürsorge für transsexuelle Menschen, keine Verurteilung.

Sie sagte: „Es gibt Nachteile, die meiner Meinung nach diskutiert werden sollten“, und nicht: „Ich hasse transsexuelle Menschen“. Sie hat sich die Zeit genommen, das Thema zu recherchieren, hat verstanden, was den Fortschritt in der Transgender-Gesundheitsfürsorge behindern könnte, und hat das Bewusstsein für die Verbesserung der Situation geschärft. Das, so Rosetta, sei pro-trans, nicht anti-trans.

Aus Rosettas Sicht ist J.K. nicht transphob, sondern setzte sich für die Rechte der Frauen ein, und zwar auf eine echte und sinnvolle Weise. Sie sei überrascht gewesen, dass sie bei unvoreingenommener Herangehensweise mit jedem ihrer Argumente übereinstimmte.

Aber Moment mal, fragte sich Rosetta, war Rowling nicht eine rasende Fanatikerin? Sie wollte ja die Trans-Gemeinschaft unterstützen. Rosetta war ja ein Ally es sei die oberste Regel der Allys zu akzeptieren, dass das, was eine Trans-Person sage, nicht angezweifelt werden dürfe.

Sie begann daraufhin hauptsächlich LGBTQ-Menschen mit Betonung auf T zu sprechen, die alle behaupteten: Rowling ist transphob. Sie verlangte Beweise. Beweise habe es aber keine gegeben, stattdessen lächerlich und urkomische Schwurbeleien. In J.K.’s Tweets, Essays, Bücher und Interviews finden sich bei objektiver Betrachtung laut Rosetta jedenfalls keine transphoben Aussagen.

Rowling zu unterstellen, sie sei transphob, weil sie sich so oft für die Rechte der Frauen einsetzt, sei so, als würde man einer Teekanne vorwerfen, dass sie einem keinen Kaffee gibt. Die ganze „Rowling-ist-transphob“-Geschichte sei eine „Verarschung monumentalen Ausmaßes“.

Aber es war ja immer noch der Artikel zu schreiben. Nachdem sie sich wochenlang gequält hatte, kam der letzte Anruf von ihrem Chef: „EJ, entweder du schreibst das auf oder wir geben den Titel weg.“ Anstatt meinen Titel einem anderen Autoren zu überlassen beschloss ich, ihn zu behalten. Ich verfasste einen Twitter-Thread, in dem sie begründete, warum sie sich weigerte, den Artikel einzureichen. Das hat sie dann ihren Job gekostet.

Der Job ist weg. Doch was sie wieder habe, sind die Bücher, die sie als Kind geliebt habe, zerrissen und abgenutzt vom jahrelangen Lesen und Wiederlesen, die nun wieder einen stolzen Platz in ihren Regal einnehmen. Diese seien nun auch eine Erinnerung daran, was journalistische Integrität wirklich bedeutet.

Es sei wichtig, zuzugeben, wenn man sich geirrt hat. Aber das wichtigste sei: Man darf keine Lügen erzählen.

Rosetta stellt fest, dass LGBTQ-Medien dieses falsche Narrativ zu einem Verkaufsschlager gemacht haben und sich schon lange nicht mehr darum kümmerten, ob es wahr ist. Sie schäme sich, dass sie Rowling anprangert  und sogar gesagte habe, sie würde Ihre Harry Potter Bücher verbrennen.

Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig es sei, sich immer mit den Hintergründen und den Fakten zu befassen und sich nicht blind auf die Behauptungen von Aktivisten zu verlassen.

Die Illustration wurde mit der Midjourney AI erstellt.

Eine Antwort auf „Zusammengefasst: JK Rowling transphob? Wie ich von der Verbreitung dieses falschen Narrativs dazu kam, es zu durchschauen – von EJ Rosetta“

  1. Vielen Dank für die Übersetzung. Es bleibt aber zu betonen, dass die Aktivisten, die sich hinter „T“ und „Q“ verbergen, mit zu den schlimmsten Feinden von Schwulen und Lesben zählen und das es daher innerhalb von LGBTQ mitnichten Einigkeit zu dem Thema gibt. Eher ganz im Gegenteil.

Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.