Nachruf auf mein Lumia 920

Es ist soweit – mein gelbes Nokia Lumia 920 ist tot. Und nicht wie erwartet bei einem heftigen Sturz.

Denn an Stürzen hat es so einige überlebt. Mehrfach ist es unsere Kellertreppe heruntergesegelt, fiel aus der Brusttasche auf Kachelböden, schlitterte über Bürgersteige. All das führte nur zu kleinen Kratzern. Einzig der Sturz von einer Ebene im Kölner Hauptbahnhof auf die andere sorgte für eine deutlich sichtbare Verformung an einer Ecke. Und auch sonst musste es einstecken: ein Bad im Spülbecken (es trocknete schnell) und Gin hinter dem Display, der einige Tage für Schatten bei der Anzeige sorgte. Alles kein Problem.

Etwas über Anderthalb Jahre hat es mich begleitet und war doch schon einiges älter, denn ich habe es als Gebrauchtgerät auf eBay ersteigert. Was es vorher schon alles erlebt hat, weiß ich nicht.

Technisch war es auf dem Stand von 2012. Dualcore Prozessor, 1 GB Arbeitsspeicher, 32 GB Massenspeicher. Trotzdem viele innovative Features: induktives Laden, Bedienung des Touchscreens auch mit Handschuhen und eine Kamera mit optischem Bildstabilisator, die sich nach wie vor nicht verstecken muss.

Dank des ressourcenschonenden Windows Phone – zuverlässig mit Updates versorgt – lief es immer noch flüssig, schnell und zuverlässig. Einzig der fest verbaute Akku hielt nicht mehr ganz so lange durch – doch den wollte ich gerade tauschen lassen.

Für mich gab es also keinen Grund, über ein anderes Smartphone nachzudenken. Bis sich gestern auf dem Schreibtisch liegend plötzlich sein Display verfärbte und mit der Zeit immer dunkler wurde. Irgendwann müssen auch ihm die Stürze halt doch ausgewirkt haben. Die letzten Anrufe musste ich dann per Sprachbefehlen über Cortana starten. Eine Reparatur wird sich leider nicht mehr lohnen.

Von keinem technischen Gerät war ich so überzeugt, wie von diesem Smartphone. Durch meine Ungeschicklichkeit habe ich es nicht immer so gut behandelt, wie es es verdient hätte.

Ich vermisse es.

lumia920

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