Meinung: Unterwerfung? Ein kurzer Gedanke zu den Ramadan Glückwünschen

Dieser Artikel ist aus dem Jahr 2019 – seine Aussage ist aber auch 2021 noch aktuell.

Gesegneten Ramadan

Nahezu jeder Politiker und viele offizielle Stellen gratulieren gerade unseren muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zum Ramadan und wünschen einen gesegneten und friedvollen Fastenmonat. Exemplarisch sei auf den Regierungssprecher verwiesen.

Soweit, so gut. Und dagegen ist wirklich nichts einzuwenden. Man mag darüber streiten, ob der Islam nun ein Teil Deutschlands ist oder nicht, aber die muslimischen Menschen leben nun einmal hier und können selbstverständlich das Grundrecht der Religionsfreiheit in Anspruch nehmen.

Und auch wenn ich selbst kein religiöser Mensch bin und Religionen durchaus kritisch sehe, habe ich doch Respekt vor dem Glauben jedes einzelnen und schließe mich daher diesen Glückwünschen auch an.

Wir vergessen unsere Wurzeln

Gleichwohl ist Deutschland – wie ganz Mitteleuropa – christlich geprägt und das Christentum hat – neben den Gedanken der Aufklärung – in unserem Rechts- und Wertesystem seine Spuren hinterlassen.  Und auch wenn ich die christlichen Kirchen als katholischer Atheist kritisch sehe, habe ich doch auch Respekt vor dem Glauben eines jeden Christen hierzulande (sic!).

Und insoweit finde ich es befremdlich, dass kaum einer derer, die einen gesegneten Ramadan wünschen, einen Gruß oder Beitrag zum Beginn des Osterfestes, geschweige denn zur katholischen Fastenzeit abgesetzt haben.

Sicher, die Bedeutung des Ramadan ist für die meisten Muslime inzwischen größer als die von Ostern oder erst recht der Fastenzeit für die meisten Christen.

Doch umso mehr bin ich davon überzeugt, dass Ostern und eine bewusst begangene Fastenzeit – sogar ggf. losgelöst von kirchlichen Inhalten – für viele von uns wertvoll wäre. Beide Feste hätten es jedenfalls verdient genau so angesprochen und beachtet zu werden, wie der Ramadan.

Wird sie aber vergessen und der Ramadan besonders hervorgehoben, bleibt für mich ein schaler Beigeschmack und ich muss spontan an den Roman „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq denken.

Die 10 Gebote

  1. Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.
  2. Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.
  3. Du sollst den Feiertag heiligen.
  4. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.
  5. Du sollst nicht töten.
  6. Du sollst nicht ehebrechen.
  7. Du sollst nicht stehlen.
  8. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
  9. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.
  10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.

Liste: Spaßreligionen

Hier entsteht eine Liste mit Spaßreligionen:

  • Church of Emacs, There is no system but GNU, and Linux is one of its kernels.
  • Cult of vi, als Antwort auf den Kult of Emacs gegründet.
  • Det Missionerande Kopimistsamfundet (Die missionarische Kirche des Kopimismus, Missionary Church of Kopimism)
  • Die RELIGION (Religion für Ewiges Leben, Innerfamiliären Geschlechtsverkehr, Irgendwas mit göttlicher Offenbarung und Nächstenliebe)
  • Dudeismus
  • Intelligent Falling
  • Jediismus
  • Kirche der heiligen Vagina
  • Landover Baptist Church
  • Last Thursdayism
  • Pastafarianismus (Church of the Flying Spaghetti Monster; Kirche des fliegenden Spaghetti-Monsters), siehe Bild
  • SubGenius; oberste Gottheit ist Jehovah 1.
  • Unintelligent Design.
  • Waluigismus

Die Liste wird fortlaufend ergänzt.

Bild: This work has been released into the public domain by its author, Niklas Jansson.

Religionsgemeinschaft: Bahai

Die Bahai-Religion ist eine monotheistische Religion, die im 19. Jahrhundert im Iran entstanden ist. Sie basiert auf den Lehren von Bahá’u’lláh, dem Gründer der Bahai-Religion, der sich als göttlichen Boten und Propheten sieht. Bahá’u’lláh lehrte Prinzipien wie Einheit, Gleichheit, Frieden und den Fortschritt der Menschheit.

Die Bahai-Religion betont die Einheit aller Religionen und glaubt an die fortschreitende Offenbarung Gottes. Sie betrachtet Bahá’u’lláh als den jüngsten in einer Reihe von Propheten, die von Abraham über Moses, Buddha, Jesus und Mohammed bis hin zu Bahá’u’lláh reichen. Die Bahai glauben, dass alle Religionen von Gott gesandt wurden und dass sie verschiedene Aspekte einer einzigen Wahrheit repräsentieren.

Die Bahai-Gemeinschaft hat weltweit Anhänger und ist in vielen Ländern aktiv. Sie fördert soziale Projekte, Bildung, Frauenrechte, Umweltschutz und den interreligiösen Dialog. Die Bahai haben ein eigenes Verwaltungssystem, das auf dem Prinzip der Konsultation und gewählten Institutionen basiert.

Es gibt eine Verschwörungstheorie, die besagt, dass die Bahai-Religion angeblich darauf abzielt, den Islam zu zerstören. Diese Theorie basiert auf falschen oder irreführenden Informationen und ist nicht durch fundierte Beweise gestützt.

Was bedeutet Apatheismus?

apatheist

Als mir letztlich jemand sagte, er sei „Apatheist“ konnte ich mit dem Begriff zunächst nicht viel anfangen – außer, dass es irgendetwas mit Glauben zu tun haben muss.

Im deutschen findet man diesen Begriff kaum, Wikipedia setzt ihn faktisch auch mit Agnostizismus gleich, was man aber nicht so stehen lassen kann.

Agnostiker glauben, dass die Frage nach der Existenz Gottes nicht oder nur in Teilaspekten klärbar ist, dem Apatheisten hingegen ist das Ergebnis egal: Ob es einen Gott gibt oder nicht, spielt für ihn keine Rolle. Er ist in Hinblick auf diese Frage eben „apathisch“.

Der Kernpunkt im Apatheismus ist aber eigentlich nicht die Frage, ob ein höheres Wesen existiert oder nicht. Apatheisten sind vielmehr davon überzeugt, dass dies so oder so keine Auswirkungen auf deren Leben hat.

Einem Apatheisten ist es also egal, ob es einen Gott nun gibt oder nicht. Selbst wenn Gott bei ihm zum Kaffee vorbei käme, würde sich für ihn nichts ändern. Und gleiches gilt natürlich, wenn jemand beweisen könnte, das es Gott definitiv nicht gibt.

 

Lieber Jakob Augstein,

…in Ihrer Kolumne erregten Sie sich über die Aufregung rund um die Wuppertaler Scharia Polizei. Eigentlich wollte ich dazu etwas kritisches schreiben, bin aber bislang nicht dazu gekommen. Muss ich an sich auch nicht mehr, denn die Journalistin Sounia Siahi, selbst Muslima, hat Ihnen geantwortet.

Sie selbst wurde von der Scharia Polizei, Sektion Düsseldorf, angesprochen: „Schwester, worauf wartest du? Warum trägst du kein Kopftuch? Du bist doch auch Muslimin. Schämst du dich nicht so herumzulaufen?“.  Zu recht fordert sie: „ich will mich hier in meinem deutschen Zuhause nicht wie in einem arabischen Land bewegen müssen.“

Sie antworten Ihr dann direkt, nachzulesen unter obigem Link. Freilich antworten sie eigentlich nicht, denn Sie möchten „nicht, dass wir alle gezwungen werden können, Seiten zu beziehen“. Letztlich geben Sie auch zu: „Was ist die Lösung? Ich weiß es nicht.“

Und Sie haben ja auch recht, wenn Sie schreiben, dass man nicht zu allem eine Meinung haben muss.

Es gibt aber Bereiche, bei denen sollte man eine Meinung haben. Jedenfalls dann, wenn es um fundamentale Werte unseres Gemeinwesens geht – hier die Freiheit.

Da gibt es die von Ihnen angesprochene Freiheit, sich „in Kirchen, Parteien, Vereinen…freiwillig irgendwelchen Regeln, für die der Staat nicht zuständig ist,… zu unterwerfen“. Genau so wichtig ist aber die Freiheit, sich solchen Regeln nicht unterwerfen zu müssen. Das ist die Freiheit, die Sounia Siahi zu Recht für sich fordert.

Sie mögen die Wuppertaler Scharia Polizei für einen Einzelfall haben. Als Mitglied der „autochthonen, hauptsächlich weißen, bürgerlichen“ Bevölkerungsgruppe sind sie mit solchen Erfahrungen sicher auch nicht konfrontiert. Aber wenn Sie sich in den einschlägigen Vierteln bewegen, treffen Sie auf ziemlich viel Scharia Polizei. Auch wenn die sich nicht so nennt und ohne Uniformen auftritt.

Ich will nicht, dass durch solche Gruppen die Freiheit derer angegriffen wird, die sich diesen Regeln nicht unterwerfen wollen.

Jeder Mensch soll sich in diesem Land ohne Angst bewegen und im Rahmen der Gesetze betätigen können. Ganz gleich, ob er Christ, Jude, Moslem, Jeside, Buddhist oder Atheist ist. Ganz gleich, ob er lange oder kurze Hosen, Mönchskutte, Kippa, Minirock, Kopftuch, Salafistenbart, Glatze oder Turban trägt. Und erst recht unabhängig davon, welche Hautfarbe er hat.

Und für dieses Recht sollte man einstehen.

Mit besten Grüßen,

Ihr Severin Tatarczyk

Religion: Raëlismus

Der Raëlismus, auch bekannt alsRaelismus oder Raëlianismus, ist eine UFO-Religion, die in den 1970er Jahren in Frankreich von Claude Vorilhon, jetzt bekannt als Raël, gegründet wurde.

Religionswissenschaftler klassifizieren den Raëlismus als neue religiöse Bewegung. Die Gruppe ist formal die Internationale Raëlianische Bewegung (IRM) oder Raëlianische Kirche, eine hierarchische Organisation unter der Leitung von Raël.

„Religion: Raëlismus“ weiterlesen

Über Reue, Vergebung und Wulff

Nachdem Wulff vom Amt des Bundespräsidenten zurückgetreten war, wurden von verschiedener Seite Stimmen laut, es müsse nun einmal Schluss sein mit der Diskussion über ihn und ihm müsse vergeben werden.

Doch vor dem Vergeben kommen Reue und Buße.

Seinen Ursprung hat dieses Verständnis sicherlich in den Religion. Besonders ausgeprägt ist dies z.B. bei der katholischen Beichte, aber aber auch Luther stellte in der ersten seiner 95 Thesen fest, „dass das ganze Leben der Gläubigen Buße sein soll“. Im Islam ist „An-Nadam“, die Reue für die begangenen Sünden, wichtigste Voraussetzung für deren Vergebung. Und auch im Judentum findet der reuige Sünder diese Vergebung, was in der Teschuwa, der jährlichen 10 Tage der Umkehr, deutlich wird. Das gleiche Verständnis finden wir auch bei Religionen, die weiter von unserem Kulturkreis entfernt sind: so z.B. beim Hoʻoponopono, einem komplexen Buß- und Vergebungsritual südpazifischer Religionen. Ebenso im Buddhismus sind „Reue“, „Buße“ und „Umkehr“ wichtige Elemente auf dem Weg zur vollkommenen Befreiung.

Die Idee ist also so universell, dass sie sich von der Religion gelöst hat und Grundlage moderner Zivilgesellschaften geworden ist, was sich z.B. in unserem Strafrecht wiederspiegelt.

Ob die Fakten, die letztlich zu Wulffs Rücktritt führten, strafrechtlich relevant sind oder nicht, ist zwar zunächst unerheblich. Denn ein so kreativer Umgang mit der Wahrheit, das Brechen öffentlicher Versprechen und Gier sind zumindest moralisch verwerflich.

Doch dafür fehlt Wulff die Einsicht. Hätte nicht die Hannoveraner Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen ihn eingeleitet – wir müssten uns noch heute für den Präsidenten fremdschämen.

Kein Verzicht auf den Ehrensold, Bestehen auf eine Verabschiedung mit dem großen Zapfenstreich, Einfordern von Büro und Mitarbeitern – Einsicht, Reue oder gar Buße sehen anders aus. Um so verwunderlicher ist dies, als dass doch Wulff Katholik ist und ihm der Mechanismus von Reue und Vergebung geläufig sein sollte.

Aber wer weiß, vielleicht überrascht er uns nach seinem Aufenthalt im Kloster, wird einen Teil seines Ehrensoldes spenden, sein Büro für gemeinnützige Zwecke spenden und sich entschuldigen. Besser spät als nie.

Andererseits machen Psychologen darauf aufmerksam, dass es Menschen gibt, die zu Reue nicht fähig sind. Wünschen würde ich mir, dass Christian Wulff sich und uns beweist, dass dies bei ihm nicht der Fall ist.

10 Gründe, warum Du noch bei studiVZ bist

  1. Du hast die Login-Daten für die Abmeldung verlegt.
  2. Alleinsein findest Du toll.
  3. Gruscheln ist das größte für Dich.
  4. Dein einziger Freund ist auch dabei.
  5. Deine Religion verbietet es Dir, Tiere zu essen und Profile zu löschen.
  6. Da hängen sooooooo viele Erinnerungen dran.
  7. Deine Freundin meint, dass immer wenn ein studiVZ Profil gelöscht wird, irgendwo eine Ameise stirbt.
  8. Du hast vergessen, dass Du da überhaupt noch angemeldet bist.
  9. Als Mitarbeiter von Holtzbrinck Poolworks darfst Du Dich nicht abmelden.
  10. Einer muss ja der letzte sein, der das Licht ausmacht.

Noch etwas älter – 10 Gründe, an denen Du erkennst, dass StudiVZ das richtige soziale Netzwerk für Dich ist.