Volksgruppe: Belutschen

Die Belutschen sind eine ethnisch und kulturell distinkte Gruppe in Südasien, die hauptsächlich in der Region Belutschistan lebt, die sich über Teile von Pakistan, Iran und Afghanistan erstreckt. Daneben gibt es belutschische Siedlungsinseln im Süden Turkmenistans (Region Marv) sowie in Oman und im Emirat Dubai.

Die genaue Zahl der Belutschen ist schwer zu bestimmen: Schätzungen zufolge gibt es etwa 6 bis 10 Millionen Belutschen, wobei die größte Zahl in Pakistan lebt, gefolgt vom Iran und Afghanistan.

Die überwiegende Mehrheit der Belutschen sind Muslime, hauptsächlich sunnitischen Glaubens. Ihre religiösen Praktiken und Glaubensausübungen sind oftmals geprägt von lokalen Traditionen und Sitten, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben.

Belutschistan hat eine lange Geschichte der Selbstverwaltung und des Widerstands gegen externe Eroberungen. Die Teilung Belutschistans zwischen Pakistan, Iran und Afghanistan im 20. Jahrhundert führte zu anhaltenden Autonomiebestrebungen und Konflikten.

In Pakistan, Iran und Afghanistan sind die Belutschen politisch marginalisiert; die Region ist unterentwickelt und Menschenrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung. Es gibt auch Präsenzen separatistischer Gruppen, die für eine größere Autonomie oder Unabhängigkeit kämpfen.

Trotz des Reichtums an natürlichen Ressourcen – darunter Erdgas, Öl und Mineralien – ist Belutschistan daher eine der am wenigsten entwickelten Regionen in den jeweiligen Ländern.

Mitte Januar 2024 hat der schiitische Iran Lager der ganz überwiegend sunnitischen Belutschen auf Pakistanischem Gebiet angegriffen, was den seit 1947 laufenden Belutschistan-Konflikt wieder angeheizt hat.

 

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