Volksgruppe: Belutschen

Die Belutschen sind eine ethnisch und kulturell distinkte Gruppe in Südasien, die hauptsächlich in der Region Belutschistan lebt, die sich über Teile von Pakistan, Iran und Afghanistan erstreckt. Daneben gibt es belutschische Siedlungsinseln im Süden Turkmenistans (Region Marv) sowie in Oman und im Emirat Dubai.

Die genaue Zahl der Belutschen ist schwer zu bestimmen: Schätzungen zufolge gibt es etwa 6 bis 10 Millionen Belutschen, wobei die größte Zahl in Pakistan lebt, gefolgt vom Iran und Afghanistan.

Die überwiegende Mehrheit der Belutschen sind Muslime, hauptsächlich sunnitischen Glaubens. Ihre religiösen Praktiken und Glaubensausübungen sind oftmals geprägt von lokalen Traditionen und Sitten, die sich über Jahrhunderte entwickelt haben.

Belutschistan hat eine lange Geschichte der Selbstverwaltung und des Widerstands gegen externe Eroberungen. Die Teilung Belutschistans zwischen Pakistan, Iran und Afghanistan im 20. Jahrhundert führte zu anhaltenden Autonomiebestrebungen und Konflikten.

In Pakistan, Iran und Afghanistan sind die Belutschen politisch marginalisiert; die Region ist unterentwickelt und Menschenrechtsverletzungen sind an der Tagesordnung. Es gibt auch Präsenzen separatistischer Gruppen, die für eine größere Autonomie oder Unabhängigkeit kämpfen.

Trotz des Reichtums an natürlichen Ressourcen – darunter Erdgas, Öl und Mineralien – ist Belutschistan daher eine der am wenigsten entwickelten Regionen in den jeweiligen Ländern.

Mitte Januar 2024 hat der schiitische Iran Lager der ganz überwiegend sunnitischen Belutschen auf Pakistanischem Gebiet angegriffen, was den seit 1947 laufenden Belutschistan-Konflikt wieder angeheizt hat.

 

Angela Merkel CCXXX – Besuch in Indien

Angela Merkel CCXXX.

Am 31. Mai 2011 befindet sich Angela Merkel (rechts im Bild) auf einem Staatsbesuch in Indien.

Auf dem Hinflug kommt es zu einem diplomatischen Zwischenfall, da der Iran der Kanzler-Maschine den Überflug verweigert.

Karikatur mit Midjourney erstellt.

Was bedeutet der Hashtag #BoycottIRIDay?

Mit dem Hashtag #BoycottIRIDay rufen iranische Oppositionelle dazu auf, die am 9. Februar 2023 stattfindenden Feiern anlässlich der Gründung der Iranischen Republik zu boykottieren.

Der Aufruf richtet sich insbesondere an die ausländischen Botschafter in Teheran, aber auch an alle anderen Politiker und Repräsentanten, die von iranischen Botschaften im Ausland zu entsprechenden Feierlichkeiten eingeladen sind.

10 Fakten über die iranische Fußballnationalmannschaft

Hier finden Sie 10 schnelle Fakten über die Nationalmannschaft des Senegal.

  1. Die iranische Fußballnationalmannschaft ist die Auswahlmannschaft des iranischen Fußballverbandes „Football Federation Islamic Republic of Iran“ und ist Mitglied der AFC. Der FIFA Code Irans lautet IRN.
  2. Der Spitzname der Mannschaft ist eigentlich nur Team Melli (Tīm Mellī تیم ملی), was sovie wie „Die Nationalen“ oder auch „Nationalmannschaft“ heißt. Zu den Spitznamen der Mannschaft gehören aber auch „Persian Stars“ (Persische Sterne), „Shiran e Iran“ („Die iranischen Löwen“ oder „Die Löwen von Persien“, „Shirdelan“ (Löwenherz), Prinzen von Persien, „Honour of Persia“ (Ehre Persiens). Ein neuerer Spitzname, der aufgrund des asiatischen Geparden auf dem WM-Trikot 2014 verwendet wird, ist „Youzpalangan“, was „Die Geparden“ bedeutet. Die Spieler tragen traditionell rot/weiße Trikots, Hosen und Stutzen.
  3. Heimstadion ist das Azadi-Stadion.
  4. Das erste Länderspiel absolvierte Iran in Kabul (Afghanistan) am 23. August 1941 gegen British Indien und gewann 0:1.
  5. Der höchste Sieg war ein 19:0 gegen Guam; das Spiel fand am 24. November 2000 in Täbris (Iran) statt.
  6. Die höchsten Niederlage war ein 6:1 gegen die Türkei in Istanbul am 28. Mai 1950.
  7. Iran nahm – Katar mitgezählt – bisher sechs mal an einer WM teil.
  8. Iran hat schon elf mal an den Asienmeisterschaften teilgenommen und diese sogar 1968, 1972 und 1976 gewonnen.
  9. Rekordspieler ist Javad Nekounam (Mittelfeld), der von 2000 bis 2015 in 149 Einsätzen 39 Tore schoss.
  10. Fußball ist im Iran sehr beliebt und ist auch immer wieder eine Plattform für Proteste gegen das Regime. Während des letzten Spiels der Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2010 gegen Südkorea am 17. Juni 2009 in Seoul trugen sieben Spieler der Mannschaft grüne Armbänder, um die iranische Protestbewegung bei den Wahlen 2009 zu unterstützen. Anfängliche Gerüchte besagten, dass alle sieben Spieler vom iranischen Fußballverband lebenslang gesperrt worden seien; staatliche Medien behaupteten jedoch, dass alle sieben Spieler „zurückgetreten“ seien. Am 24. Juni 2009 wandte sich die FIFA schriftlich an den iranischen Fußballverband und bat um Klärung der Situation. Der iranische Fußballverband antwortete, dass gegen keinen der Spieler ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden sei.

Die Illustration wurde mit der Midjourney AI erstellt.

Dokumentiert: Der Kopftuchkommentar von ZDF heute

ZDF heute berichtet auf seiner Facebookseite über eine jungen Frau, Masha Amini, im Iran, die „wegen ihres ‚unislamischen‘ Outfits … von der iranischen Sittenpolizei festgenommen“ wurde und dann im Polizeigewahrsam stirbt.

Ein User kommentiert darauf: „Und bei uns behaupten die Woken, Kopftuch und Burka wären ein Zeichen für Freiheit. So kann man sich irren!“, worauf das Social Media Team des ZDF antwortet:

„Bei dem Vorfall handelt es sich um den Tod einer Frau in Polizeigewahrsam, dessen Umstände noch nicht aufgeklärt sind. Der Vorwurf von Polizeigewalt steht jedoch im Raum. Ihre Festnahme erfolgte unter den entsprechenden Gesetzen im Iran, die Sie berechtigterweise kritisieren. Ihre Kritik an den Gesetzen im Iran jedoch generell auf das Tragen eines Kopftuchs zu übertragen verlässt den hier besprochenen Kontext, diffamiert Kopftuchtragende und reproduziert antimuslimischen Rassismus.“

Wir lassen das einfach mal so stehen, jeder bilde sich sein eigenes Urteil.

Hier noch der Deeplink zum Kommentar.

Was bedeutet der Hashtag #Covid1948?

Der Hashtag #Covid1948 ist eine vermutlich vom Iran initiierte Kampagne zum Al Quds Tag, mit dem Israel mit einem Virus gleichgesetzt werden soll; 1948 ist das Gründungsjahr Israels.

Unter dem Hashtag werden am 13. und 14. Mai 2021 zahlreiche Israel feindliche tweets wie dieser abgesetzt:

 

Was bedeutet der Hashtag #NYTimesPropaganda?

Am 12. April 2021 trendet auf twitter der Hashtag #NYTimesPropaganda.

Der Hashtag richtet sich gegen die Iran Korrspondentin der New York Times, Farnaz Fassihi (@farnazfassihi). Ihr wird vorgeworfen, konsequent Fehlinformationen über den Iran zu verbreitet, die im Sinne des Regime seien und dieses verharmlosen. Kritiker von ihr würden von ihr geblockt.

In einem ausführlichen Thread finden Sie hier Beispiele dazu.

Die iranische Opposition organisiert immer wieder Kampagnen, in denen durch konzertiertes twittern Kritik am Regime in die digitale Öffentlichkeit getragen wird.

Meinung: Die Tötung Soleimanis, das Völkerrecht und die Medien

Derzeit wird in der Presse breit über ein Gutachten des Wissenschaftlichen Diensts des Bundestages berichtet, das zu dem Ergebnis kommt, dass die Tötung des iranischen Generals Soleimanis durch die USA wohl völkerrechtswidrig war. Soweit nicht wirklich überraschend.

Was für mich aber überraschend ist, ist der Umstand, dass z.B. Der SPIEGEL schreibt:

Nach den Einlassungen der US-Administration ist nicht deutlich erkennbar, warum die Tötung Soleimanis im Irak unbedingt notwendig gewesen sein soll, um eine akute Gefahr für das Leben von US-Amerikanern ultima ratio abzuwehren“, heißt es in einem Gutachten, das von Abgeordneten der Linken in Auftrag gegeben wurde und der Nachrichtenagentur dpa vorliegt.

Was mich dabei stört – es wird der Eindruck erweckt, als sei es etwas ganz besonderes oder außergewöhnliches, dass es der dpa gelungen sei, an das Gutachten zu gelangen. Dass dieses von jedermann auf der Homepage des Bundestags heruntergeladen werden kann – nämlich hier -, wird dabei untern den Tisch gekehrt…

Die entscheidenden Stellen aus dem Ergebnis des Gutachtens möchte ich hier der Einfachheit halber dokumentieren:

  • Gezielte Tötungen durch extraterritoriale Drohneneinsätze werfen zahlreiche Rechtsfragen auf. Während gezielte Tötungen im Rahmen bewaffneter Konflikte grundsätzlich als völkerrechtskonform erachtet werden, bestehen außerhalb bewaffneter Konfliktszenarien strenge menschenrechtliche Restriktionen, die einen entsprechenden Einsatz fast nie legal erscheinen lassen. Drohneneinsätze im Ausland, die mangels effektiver Gebietskontrolle unter dem Gesichtspunkt der extraterritorialen Anwendung von Menschenrechtsverträgen rechtlich problematisch sind, werden in der Literatur jedoch einhellig dem Menschenrechtsregime unterworfen.
  • Nach den Einlassungen der US-Administration ist nicht deutlich erkennbar, warum die Tötung Soleimanis im Irak unbedingt notwendig gewesen sein soll, um eine akute Gefahr für das Leben von US-Amerikanern ultima ratio abzuwehren. Die gezielte Tötung Soleimanis erfüllt offensichtlich nicht die Kriterien eines „finalen Rettungsschusses“ und erscheint insoweit als Verstoß gegen das Recht auf Leben aus Art. 6 VN-Zivilpakt.
  • Im Hinblick auf den US-Drohneneinsatz vom 3. Januar lässt sich das Vorliegen einer Selbstverteidigungslage i.S.v. Art. 51 VN-Charta stark bezweifeln. Gemessen an den Kriterien des sog. „Caroline-Falls“, wonach ein Staat, der sich auf Selbstverteidigung beruft, nachweisen muss, dass der Angriff „unmittelbar bevorstand, überwältigend war und keine
    Wahl der Mittel und keine Zeit für weitere Beratungen ließ, hat die US-Administration die Voraussetzungen für eine völkerrechtskonforme Selbstverteidigung nicht substantiiert dargelegt.

Der Israel-Iran Fail des ZDF – oder warum wir uns über mehr Antisemitismus nicht wundern dürfen

„Israel ist ein Feind des Irans.“ twittert das Team von „ZDF heute“ – und nimmt dabei eine gefährliche Wertung vor.

Denn ist es nicht der Iran, der Israel – der einzigen Demokratie im Nahen Osten – und den Juden jegliches Existenzrecht abspricht? Richtig wäre also der Satz „Der Iran ist ein Feind Israels“.

So handelt es sich aber um eine Verfälschung der Tatsachen und ein antiisraleisches und antisemitisches Framing.

Erschütternd finde ich aber, dass nach zwei Tagen und zahlreicher Kritik an dem tweet keine Richtigstellung oder Reaktion des ZDF erfolgt ist.

Über mehr Antisemitismus in Deutschland dürfen wir uns so nicht wundern.

Update: 14. Februar 2019:

Der tweet wurde inzwischen gelöscht. Eine Klarstellung des ZDF habe ich bislang aber nicht gefunden.

10 Fakten zum 22. Dezember

  1. Jutta und Marian haben heute Namenstag.
  2. Der wegen revolutionärer Umtriebe zum Tode verurteilte Fjodor Michailowitsch Dostojewski wird 1849 vom russischen Zaren Nikolaus I. begnadigt; die Strafe wird zu 4 Jahren Zwangsarbeit in Sibirien umgewandelt. Die Begnadigung erfolgt erst auf dem Richtplatz, als das Hinrichtungskommando schon angetreten ist.
  3. 1939 kollidieren beim Bahnhof Genthin zwei D-Züge, wobei 186 Menschen sterben. Später stoßen auf der Bodenseegürtelbahn von Lindau nach Radolfzell zwischen Markdorf und Kluftern zwei weitere Züge zusammen, was 101 Tote fordert. Dies ist bislang der Tag mit den meisten Opfern der deutschen Eisenbahngeschichte.
  4. Am heutigen Tag im Jahr 1971 überfallen Mitglieder der RAF die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank in Kaiserslautern. Sie erschießen dabei den Polizisten Herbert Schoner, der damit das zweite Mordopfer der RAF ist.
  5. Ebenfalls 1971 wird der Österreicher Kurt Waldheim Generalsekretär der UN. Seine Nazi-Vergangenheit hat in da noch nicht eingeholt.
  6. Das Brandenburger Tor in Berlin wird 1989 wieder geöffnet. Vorher war es 28 Jahre lang wegen des Mauerbaus geschlossen.
  7. 2001 stimmt der Deutsche Bundestag mit breiter Mehrheit der Entsendung von Truppen nach Afghanistan im Rahmen des ISAF Mandats zu.
  8. Am gleichen Tage im Jahr 2001 versucht der inzwischen als Schuhbomber bekannte Terrorist Richard Reid den American-Airlines-Flug 63 von Paris nach Miami mit 197 Menschen an Bord mit in seinen Schuhen verstecktem Plastiksprengstoff abstürzen zu lassen. Eine aufmerksame Stewardess bemerkt dies jedoch und verhindert so das Attentat. Der Vorfall führt zu den inzwischen sehr strikten Regelungen zum Mitführen von Flüssigkeiten in Flugzeugen.
  9. Der spätere Friedensnobelpreisträger Frank Billings Kellogg wird 1856 geboren.
  10. Gustaf Gründgens kommt 1899 auf die Welt.