Sekte: Die Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft (AG GGG)

Die Artgemeinschaft – Germanische Glaubens-Gemeinschaft e. V. ist eine neuheidnische, rechtsextreme Organisation in Deutschland mit völkisch-rassistischen und antisemitischen Ansichten. Am 27. September 2023 verbot Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Verein und ordnete die Einziehung seines Vermögens an.

Die Artgemeinschaft im Detail

Im Jahre 1951 etabliert, fusionierte diese Gemeinschaft, die sich als die „bedeutendste heidnische Vereinigung in Deutschland“ bezeichnet, 1983 mit den bereits 1924 ins Leben gerufenen Nordungen.

Die AG GGG positionierte sich inzwischen ebenso als direkte Nachfolgeinstitution der im Jahre 1913 von Ludwig Fahrenkrog initiierten Germanischen Glaubensgemeinschaft, welche 1957 ihre Aktivitäten einstellte, und profiliert sich als die älteste kontinuierlich aktive neuheidnisch-germanische Konfession. Diese Traditionsverbundenheit wird aus der Sicht von Kritikern sowohl mit einer deutlichen, oftmals unverhohlenen, politischen Rechtsausrichtung der Vereinigung als auch mit ihrer weitreichenden gesellschaftlichen Einflussnahme in Verbindung gebracht. Innerhalb der AG GGG wird ein aktives Gemeinschaftsleben während regelmäßig stattfindenden Versammlungen gefördert. Publizistisch gibt sie die „Nordische Zeitung“ heraus, unterhält zwei Publikationsreihen und produziert Einzelpublikationen sowie Bucheditionen. In diesen Werken manifestiert sich das klare Bekenntnis zu ihren ethnischen Werten, wobei insbesondere eine Distanzierung zu den Lehren des Judentums und Christentums erkennbar ist. Innerhalb der „Nordischen Zeitung“ skizziert Wieland Hopfner Konturen eines nordisch-germanischen Heidentums, indem er beispielhaft dem christlichen Kreuz, als Symbol des Todes, diverse affirmativ-lebendige Zeichen des nordisch-germanischen Heidentums, wie den Thorhammer, gegenüberstellt. Ein Beitritt zur AG GGG ist ausschließlich für Individuen mit „nordischer Abstammung“ möglich, die das ethnische Bekenntnis anerkennen. Ein potenzielles Mitglied muss keiner anderen religiösen Gemeinschaft angehören und sollte das ethnische Bekenntnis sowie das ethische Gesetz vollumfänglich unterstützen und zudem überwiegend nordische Charakteristika repräsentieren. Ein Mitgliedsbeitrag, basierend auf einer Selbsteinschätzung und mindestens 1 % des Nettoeinkommens, wird monatlich erhoben.

Das Artbekenntnis der Artgemeinschaft

Hier dokumentieren wir das Artbekenntnis der Artgemeinschaft. Die Nummerierung ist vom Original übernommen.

Das Artbekenntnis
Alles Leben wirkt nach Naturgesetzen. Uns offenbart sich das Göttliche in diesen ewigen, ehernen Gesetzen, gegen die zu verstoßen widersinnig ist.

Wir bekennen uns zu einem Leben im Einklang mit den Naturgesetzen.

2.
Kampf ist Teil des Lebens; er ist naturnotwendig für alles Werden, Sein und Vergehen. Jeder einzelne von uns wie unsere gesamte Art stehen in diesem Ringen.

Wir bekennen uns zu diesem nie endenden Lebenskampf.

3.
Die Menschenarten sind verschieden in Gestalt und Wesen. Diese Verschiedenheit ist sinnvolle Anpassung an die unterschiedlichen Naturräume.

Wir bekennen uns zur Erhaltung und Förderung unserer Menschenart als höchstem Lebensziel, denn auch sie ist eine Offenbarung des Göttlichen.

4.
Leib und Seele bilden eine Einheit.

Wir bekennen uns zu gleicher Wertschätzung von beidem.

5.
Unser Sein verdanken wir wesentlich Eltern und Ahnen.

Wir bekennen uns zur Verehrung unserer Ahnen und wollen ihr Andenken an kommende Geschlechter weiterreichen.

6.
Die Sonne erhält alles Leben auf dieser Erde. Himmel und Erde, Tier und Pflanze, Berg und Baum, Wind und Wasser sind uns Heimat; wir sind in die Natur eingebettet und können uns nicht ungestraft von ihr lösen.

Wir bekennen uns zur Sonnen- und Naturverehrung unserer Vorfahren und sehen die Umwelt nicht als eine der menschlichen Willkür unterworfenen Sache an.

7.
Sitte und Brauch sind Bestandteil jeder religiösen Gemeinschaft.

Wir bekennen uns zum germanischen Kulturerbe und dessen Weiterentwicklung.

8.
Unser Wille wird durch unser Wesen bestimmt. Es wird durch Erbanlage und Umwelt, Prägung und Erziehung geformt.

Wir bekennen uns zur Wertung des Menschen nach Haltung, Leistung und Bewährung.

9.
Schuldig kann jeder werden, schicksalsbedingt.

Wir bekennen, daß Schuld allein durch eigene Tat und Streben zum Guten zu sühnen ist.

10.
Schmerz und Leid weisen uns auf Gefahren hin und sollen Abwehrkräfte von Körper und Geist wecken. Sie bewirken Erschütterung, aber auch Gesundung.

Wir bekennen uns zu Schmerz und Leid als naturgegebenen Kräften und sehen sie nicht als Strafe irgendeiner überirdischen Macht.

11.
Ohne den Tod des Einzelwesens sind die Arten nicht lebens- und entwicklungsfähig.

Wir bekennen, daß der einzelmenschliche Tod nicht Strafe oder Erlösung aus einem angeblichen irdischen Jammertal, sondern Voraussetzung für das künftige Gedeihen unserer Art ist.

12.
Der Mensch ist unsterblich in den Nachkommen und Verwandten, die sein Erbe teilen. Nur sie können unsere von den Ahnen erhaltenen Anlagen verkörpern.

Wir bekennen, daß der höchste Sinn unseres Daseins die reine Weitergabe unseres Lebens ist.

Weblinks

Die Illustration wurde mit der Midjourney AI erstellt.

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