In sozialen Netzwerken kommt mir aktuell immer wieder ein Spruch in Abwandlungen unter:
Um Grafikdesigner durch KI zu ersetzen, müssten Kunden zunächst in der Lage sein, ihre Anforderungen präzise zu formulieren. Also keine Panik, Kollegen.
Tatsächlich steckt in dieser humorvollen Bemerkung ein Körnchen Wahrheit, doch die Realität entwickelt sich manchmal schneller, als einigen Betroffenen lieb sein dürfte.
Denn überraschenderweise liefert mir z.B. Midjourney AI häufig schon im ersten Anlauf bei Illustrationen Ergebnisse, die meinen Vorstellungen entsprechen. Bei menschlichen Grafikern ist das – bei mir zumindest – eher die Ausnahme als die Regel. Und wenn mir ein Entwurf nicht gefällt, dauert es nur wenige Sekunden, bis ich einen neuen Vorschlag erhalte – und nicht etwa Tage, wie es in der traditionellen Arbeitsweise der Fall wäre. Noch dazu ist die KI völlig unberührt von Kritik: sie fühlt sich nicht beleidigt oder abgelehnt, wenn ich Anpassungen wünsche.
In der Tat habe ich seit Monaten keinen menschlichen Grafiker mehr beauftragt oder mühsam nach passenden Stockphotos für meinen Blog gesucht. Natürlich geht es in meinem Fall auch nur um kleinere Illustrationen.
Bei größeren Projekten, insbesondere solchen, die eine tiefe menschliche Kreativität und Feinfühligkeit erfordern, kann die KI – derzeit – den Menschen noch nicht vollständig ersetzen. Und es wird sicherlich noch lange Bereiche geben, in denen das Know-how von erfahrenen Grafikdesignern unersetzlich ist.
Was wir aber nicht ignorieren können, ist die Tatsache, dass KI die Spielregeln in vielen Branchen, gerade beim Grafikdesign, verändert. Sie wird den Beruf des Grafikdesigners per se nicht obsolet machen. Allerdings wird der Grafikdesigner, der sich nicht an die Nutzung von KI anpasst und sie nicht zu seinem Vorteil nutzt, sehr wohl ersetzt werden. Nämlich durch einen Kollegen, der weiß, wie er mit KI umgeht.
Das Bild zur Illustration wurde mit Midjourney erstellt.