Kompakt: Warum ich den Begriff Simulierte Intelligenz bevorzuge – und warum Chatbots so menschlich auf uns wirken

Derzeit ist viel von Künstlicher Intelligenz die Rede, gerade Chatbots wie ChatGPT mit ihren wirklich verblüffend menschlich wirkenden Dialogen.

Es ist aber wichtig zu verstehen, was bei einem Dialog mit einer „KI“ wirklich passiert: Die aktuellen Chat KIs werden mit gigantischen Datensätzen menschlicher Texte – von der Bibel über Ovid und Shakespeare bis Darwin und WikiPedia – trainiert, eigentlich mit allem, was es digital gibt. Mittels ihrer grundlegenden Programmierung und dieser Trainingsdaten werden die Benutzereingaben analysiert und auf Grundlage von Wahrscheinlichkeiten dann passende Antworten generiert. Die Reaktionen und Rückfragen auf diese Texte trainieren das System weiter.

Chatbots sind also eigentlich nichts anderes als komplexe Autocomplete Tools, die Texte generieren, bei denen sie aufgrund Wahrscheinlichkeitsbeurteilungen davon ausgehen, dass Menschen diese in diesem Moment hören wollen.

Intelligenz – zumindest wie wir den Begriff gemeinhin verstehen – ist das aber nicht. Jedenfalls ist es auch keine künstliche Intelligenz. Sie simulieren Intelligenz nur über Masse und Wahrscheinlichkeiten. Aber der Eindruck von Intelligenz, den Bots wie ChatGPT vermitteln, ist so gut, dass dies die Bezeichnung „Simulierte Intelligenz“ rechtfertigt.

Die Funktionsweise der Bots erklärt aber auch, warum sie uns so menschlich vorkommen: Sie haben durch menschliche Texte gelernt und sollen versuchen so zu antworten, wie wir es von menschlicher Intelligenz erwarten. Das in Verbindung mit dem menschlichen Hang zum Anthropomorphismus sorgt dafür, dass wir sprechende KIs vermenschlichen.

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