10 Fakten zum 29. September

  1. Heute ist Michaelitag. Michael ist nach christlicher Vorstellung ein Erzengel und ist der Schutzpatron der Deutschen – möglicherweise wurde daraus auch der „deutsche Michel“ abgeleitet. Michaeli war früher ein wichtiger Stichtag, an dem Pacht- und Zinsbeträge gezahlt werden mussten, aber gerade auch für Kinder ein Festtag. So wird heute noch in Augsburg das Turamichele-Fest gefeiert. Da Michael ein Erzengel ist, wurde der heutige Tag schon im 9. Jahrhundert auf die beiden anderen Erzengel Gabriel und Raphael ausgeweitet (der ausschließlich im 4. Buch Esra erwähnte Uriel sowie die im alten Volksglauben verankerten Jehudiel, Sealtiel und Barachiel zählen nicht „offiziell“ zu den Erzengeln). Demzufolge haben heute auch Gabriel, Gabriele, Maik, Michael, Michaela und Raphael Namenstag.
    Außerdem ist heute Weltherztag, zu dem wir hier 10 Tipps zur Herzgesundheit haben.
  2. Die Polizeibehörde von London, der Metropolitan Police Service, wird 1829 Jahren gegründet. Nach dem verantwortlichen Innenminister Robert „Bobby“ Peel werden die Polizisten bis heute „Bobbies“ genannt.
  3. 1874 wird das erste Fußballspiel in Deutschland ausgetragen. Schüler des Martino-Katharineums, eines Gymnasiums in Braunschweig, spielen es unter der Leitung von Konrad Koch und August Hermann.
  4. Beim Bau des General Electric Buildings entsteht 1932 die Fotografie „Lunch Atop a Skyscraper“: elf Männer, die auf einem Stahlträger Mittagspause machen und ihre Füße aus mehr als 200 m Höhe über den Straßen von New York City herunterbaumeln lassen.
  5. 1941 ermorden Angehörige der Wehrmacht und anderer Deutscher Einheiten (SD, geheime Feldpolizei, Einsatzgruppe C) bei Babyn Jar (nahe Kiew) über 33.000 Juden, darunter vornehmlich Frauen und Kinder. Das Massaker gilt als größte einzelne Mordaktion im zweiten Weltkrieg.
  6. Drei Jahre später – 1944 – ermorden Angehörige der Wehrmacht und der Waffen-SS bei Marzabotto (Italien) mindestens 770 Zilisten, darunter mindestens 213 Kinder unter 13 Jahren. Dieses Massaker gilt als größte einzelne Mordaktion der Wehrmacht in Italien. Eine Lehrerin, die in einer Kirche Schutz suchte, berichtet: „…öffnete sich nach kurzem die Tür und einige Nazis tauchten mit furchteinflößenden Gesichtern auf. … Dann flogen Handgranaten durch die Tür und die Fenster: Wir schrien, weinten, flehten, die Mütter hielten ihre Kinder fest, schützten die Gesichter und suchten verzweifelt Schutz.“
  7. In Genf gründen 1954 zwölf europäischen Staaten die Europäische Organisation für Kernforschung (CERN).
  8. Der Einigungsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der DDR tritt 1990 in Kraft.
  9. Horatio Nelson kommt 1758 auf die Welt.
  10. Walter Rathenau wird 1867 geboren.

Hier finden Sie mehr Beiträge rund um den 29. September.

10 Fakten zum 16. März

 

  1. Litauen feiert heute den Tag der Knygnešiai. Das sind „Bücherträger“, die während der Russifizierung im 19. Jahrhundert heimlich litauische Bücher ins Land schmuggelten. Der Tag wurde in Gedenken an den am 16. März 1846 geborenen Jurgis Bielinis gewählt, der ein wichtiges Netzwerk der „Bücherschmuggler“ aufbaute.
    Herbert und Rüdiger haben heute Namenstag.
  2. Robert Goddard startet im Jahr 1926 erfolgreich die erste Flüssigrakete. Obwohl die Rakete nur 2,5 Sekunden in der Luft bleibt, lediglich 50 m weit und nur knapp 14 m hoch fliegt, ist dies ein wichtiger Meilenstein für die Raketenentwicklung. Der Startplatz dieser Raketen ist heute unter der Bezeichnung Goddard Rocket Launching Site als „National Historic Landmark“ anerkannt.
  3. 1935 ordnet Adolf Hitler die Wiedereinführung der Wehrpflicht an und benennt die Reichswehr in Wehrmacht um.
  4. US-Soldaten verüben 1968 im Vietnamkrieg das Massaker von My Lai. 182 Frauen, 172 Kinder, 89 Männer unter 60 Jahren und 60 Greise werden in dem kleinen vietnamesischen Dorf ermordet. Erst als der zufällig mit seinem Hubschrauber vorbeikommende Pilot Hugh Thompson droht, seine Bordschützen auf jeden Soldaten schießen zu lassen, der sich weiter an dem Massaker beteiligt, endet die Tat, die danach von offizieller Seite vertuscht werden soll. Erst im Dezember 1969 wird sie öffentlich und führt zu einem deutlichen Kippen der Meinung in den USA zum Vietnamkrieg.
  5. Die „Trimm-Dich-Kampagne“ des Deutschen Sportbunds startet 1970. In den 70ern des vorigen Jahrhunderts ist ihre Gallionsfigur Trimmy allgegenwärtig und es werden in allen Städten Trimm-Dich-Pfade eingerichtet.
  6. Saddam Hussein setzt 1988 Giftgas gegen die Bewohner des Ortes Halabdscha ein, da er gegen Ende des zweiten Golfkriegs einen Aufstand der dort lebenden Kurden befürchtet. 5.000 Menschen sterben, 7.000 werden teils schwer verletzt.
  7. 1995 ratifiziert Mississippi als letzter amerikanischer Bundesstaat den 13. Zusatzartikel der US-Verfassung, der die Sklaverei verbietet. 1865 wurde die Ratifizierung abgelehnt.
  8. Joseph Beuys pflanzt vor dem Kasseler Fridericianum 1981 den ersten Baum im Rahmen seines Kunstprojekts „7.000 Eichen – Stadtverwaldung statt Statdverwaltung“, in dessen Verlauf zwischen 1982 und 1987 tatsächlich 7.000 Bäume in Kassel gepflanzt werden.
  9. Sully Prudhomme wird 1839 geboren. Er ist französischer Dichter und wird erster Nobelpreisträger für Literatur.
  10. Clemens Augustinus Joseph Emmanuel Pius Antonius Hubertus Marie Graf von Galen kommt 1878 auf die Welt.

Hier sind mehr Fakten rund um den 16. März.

Bild: NASA

10 Fakten zur Gründung der Bundeswehr am 12. November 1955

  1. Am 12. November 1955 werden in der Ermekeilkaserne in Bonn die ersten 101 Soldaten der Bundeswehr vereidigt.
  2. Die Ermekeilkaserne, damals Sitz des Bundesministeriums der Verteidigung, gilt damit als Geburtsort der Bundeswehr, der 12. November 1955 dementsprechend als ihr Geburtstag.
  3. Die Ernennungsurkunden werden durch Theodor Blank, dem damaligen Bundesminister der Verteidigung, überreicht.
  4. Bei den 101 ersten Soldaten handelt es sich um Freiwillige – insgesamt hatten sich vorher nach einem Aufruf über 150.000 Deutsche für einen Dienst in der noch zu gründenden Bundeswehr gemeldet.
  5. Die meisten dieser ersten Soldaten haben noch gar keine Uniformen – die „Affenjäckchen“, wie sie auch genannt wurden, sind schlicht nicht fertig geworden.
  6. Den höchsten Dienstgrad haben die beiden Generalleutnante Hans Speidel und Adolf Heusinger. Mangels anderer Offiziere muss man auf alte Wehrmachtskräfte zurückgreifen. Heusinger hat im Zweiten Weltkrieg den Überfall auf die Sowjetunion mit geplant und soll über die Beteiligung der Wehrmacht an der Tötung von Juden informiert gewesen sein. Speidel war als Generalstabsoffizier u.a. am Frankreichfeldzug beteiligt und hat dort wohl Geiselerschießungen zumindest nicht verhindert.
  7. Die Politik sieht dieses Problem durchaus. Verteidigungsminister Blank betont daher auch vorher im Bundestag: „Wir wollen Streitkräfte in der Demokratie, die sich dem Vorrang der Politik fügen. Sie sollen die Grundsätze der Rechtsstaatlichkeit achten, die staatsbürgerlichen Grundrechte und Grundpflichten ernst nehmen und die Würde des Menschen anerkennen. Sie sollen bereit sein zur Verteidigung gegen jeden, der den Frieden bricht.
  8. Der 12. November 1955 wurde nicht zufällig gewählt: Es handelte sich um den 200. Geburtstag von Gerhard Johann David von Scharnhorst, einem preußischen General, der sich um die preußische Heeresreform verdient gemacht hatte. Dies betont auch Blank in seiner Rede, die er anlässlich der Vereidigung hält.
  9. Die Gründung der Bundeswehr war nicht unumstritten, insbesondere die SPD sah diese kritisch. Letztlich schwenken Politik und öffentliche Meinung jedoch auf Adenauers Linie um, der die Bundeswehr als wichtigen Baustein der Westintegration sieht.
  10. Zum Zeitpunkt ihrer Gründung haben die Streitkräfte noch gar keinen Namen. Die Bezeichnung „Bundeswehr“ geht auf Daniel Friedrich Gottlob Teichert zurück, eines Abgeordneten in der Frankfurter Nationalversammlung 1849, der diese Bezeichnung für die vereinigten Bürgerwehren des Deutschen Bundes vorschlug. Der FDP Abgeordnete und ehemalige Wehrmachtsgeneral Hasso von Mannteufel griff dies auf schlug vor, diesen Namen für die „bundesdeutsche Wehrmacht“ zu verwenden. Endgültig festgelegt wird der Name erst am 20. März 1956.