Warum Microsoft Windows verschenken sollte

Woman with giftsJa, richtig gelesen. Microsoft sollte alsbald die Windows Lizenzkosten für seine Partner streichen. Jedenfalls für die meisten Versionen im Einsteigerbereich.

Windows Phone – kostenfrei. Windows RT – kostenfrei. Windows 8.1 – kostenfrei. Für Windows RT mit Office, Windows 8.1 mit Office für Tablets, Windows 8.1 Pro und Windows 8.1 Enterprise könnte und sollte Microsoft hingegen weiter Lizenzgebühren in Rechnung stellen.

Denn Microsoft befindet sich an einem Scheidepunkt. Bereits mit den Surface Modellen ist man in Konkurrenz zu seinen bislang wichtigsten Partnern, den PC-Herstellern, getreten. Ein Weg, der entgegen meiner ersten Erwartungen mit der Surface 2 Reihe jetzt weiter beschritten werden soll. Und durch die Übernahme der Phone Sparte von Nokia ist Microsoft schon bald ein echtes Smartphone Mittelgewicht.

Gerade aber Windows Phone ist für die anderen Lizenznehmer wie HTC, Samsung oder auch Huawei damit plötzlich ziemlich uninteressant. Diese müssen Lizenzkosten an Redmond zahlen, was den Microsoft Lumia Smartphones einen Kostenvorteil verschafft. Und auch bei der Entwicklung neuer Geräte hat Microsoft Vorteile, da Hardware und Core Entwicklung des OS aus einem Haus kommen. Würde Microsoft Windows Phone hingegen kostenfrei mit gleichzeitigem „Patentschutz“ an OEMs abgeben, wäre das Betriebssystem für viele Hersteller wieder interessanter – sie könnten sich damit immerhin auch die Lizenzahlungen sparen, die sie derzeit für ihre Android Phones ohnehin an MS leisten müssen. Das Windows Phone Ökosystem würde durch mehr und engagierte Hersteller einen gewaltigen Schub bekommen. Die Gefahr der Fragmentierung der Plattform, die gerade bei Android viele Probleme verursacht, bestünde angesichts der strengeren Vorgaben Microsofts nicht.

Ähnlich im Tablet Markt. Bei den Geräten in der 200 Euro Klasse machen die Windows (RT) Lizenzkosten einen nicht unerheblichen Teil aus. Darum gibt es hier auch faktisch keine Konkurrenz für Android – auch wenn man jetzt verschiedentlich das Surface RT im Ausverkauf in diesen Preisregionen findet (Tipp, dann zugreifen, man bekommt viel Tablet für sein Geld). Würden die Lizenzkosten für RT wegfallen, würde es für viele asiatische LowCost Hersteller interessant, die bisher auf Android setzen. Für RT Versionen mit Office für RT könnte MS dann wieder Lizenzkosten verlangen. Und bei RT Versionen, die ohne Office ausgeliefert werden, könnte der Endkunde es dann für 29,99 EUR aus dem Store nachinstallieren.

Das gleiche Lizenzmodell ließe sich zudem auf die Basis-Version von Windows 8.1 umsetzen, womit dann preiswertere leistungsstärkere Tablets, Hybridnotebooks und klassische Hardware (Notebooks, Desktops) ermöglichen würde. Die größeren Windows Versionen und die Varianten, die direkt mit Office ausgeliefert würden, blieben kostenpflichtig.

Gerade bei der Windows Phone Lizensierun halte ich den Schritt offen gesprochen fast für unabdingbar, wenn MS noch andere OEMs im Boot halten will. Und auch für preisgünstige ARM Tablets sehe ich keinen Weg. Nicht ohne Grund ist ja Microsoft faktisch der einzige Hersteller, der noch auf Windows RT setzt. Mit kostenlosen Lizenzen könnte sich das Bild ändern.

Was würde das MS bedeuten? Zunächst einmal, dass massiv Lizenzeinnahmen wegbrechen. Aber die Hersteller weichen schon jetzt bei günstigen Tablets auf Android aus. Und auch Googles „größeres“ Betriebssystem ChromeOS wird langsam interessanter, so dass auch bei klassischer Hardware Gefahr für Microsofts Marktanteile droht.

Dadurch, dass aber die weiteren Versionen kostenpflichtig blieben, beträgt der Verlust eben nicht 100%. Und die Zahl der Windows Installationen könnte massiv wachsen, was Grundlage für weiteres Wachstum ist. Denn durch mehr Installationen wird das Ökosystem interessanter für Entwickler, das heißt mehr Apps, mehr App-Käufe und damit mehr Umsatz für MS an kostenpflichtigen Apps. Zudem könnte MS selbst neue Umsatzquellen schaffen wie z.B. den Kauf von Office (s.o.) und weiterer kostenpflichtiger MS-Anwendungen direkt aus dem Store oder auch kostenpflichtige Updates auf die größeren Windows Versionen (Pro). Auch das gezielte kostenpflichtige Freischalten einzelner erweiterter Funktionen wäre denkbar. Es ergeben sich damit viel mehr Einnahmemöglichkeiten als in der alten PC Welt.

Microsoft könnte sich somit zwischen Apple und Google positionieren. Einerseits ein einheitliches sicheres Betriebssystem und Ökosystem, wie Apple es bietet, auf der anderen Seite die Hersteller-Freiheit, wie Android sie bietet, aber ohne dass Fragmentierungs-Problem.

Wenn Microsoft den hier vorgeschlagenen Weg jedoch nicht geht, wird es schwierig im Smartphone und Tablet-Sektor.

Bild (c) Allposters

Compaq Concerto

Wenn ich an die Computer zurückdenke, die ich genutzt habe, muss ich als erstes an den Compaq Concerto denken. Mich hat kaum ein Teil Hardware so begeistert wie dieser für seine Zeit (1993) sehr fortschrittliche Notebook. Um es besser zu verstehen, erst mal ein Bild:

compaq-concerto

Letztlich war es ein Tablet, an das eine Tastatur angedockt werden konnte, die auch gleichzeitig als Schutzabdeckung für das Display diente, wenn man das Concerto transportieren wollte. Kommt einem bekannt vor? Ja, vom MS Surface. Wahrscheinlich mag ich unser Surface RT deswegen auch so gerne. Und anders als beim Surface RT war der hintere Standfuss des Concerto auch flexibel und konnte meiner Erinnerung nach auch als Tragegriff dienen. Die Tastatur war mit einem Kabel verbunden und konnte ganz wie eine normale PC Tastatur frei auf dem Schreibtisch bewegt werden. Für mich war das Concerto damit die perfekte Schreibmaschine.

Dazu gab es noch einen Stift, mit dem man Windows for Pen Computing 1.0 bedienen konnte. Das besondere daran – er funktionierte auch noch aus einem Zentimeter Entfernung, so konnte man sich z.B. die Tooltipps bei MS-Office anzeigen lassen. Ansonsten konnte man damit WPC 1.0 richtig gut bedienen. Und die Handschrifterkennung war schon richtig brauchbar. Jedenfalls Welten besser als die des Apple Newton, der zur gleichen Zeit auf dem Markt war.

Die weiteren technischen Daten:

  • Intel 425SL Prozessor mit 33 MHz
  • 240 MB Festplatte
  • 3,5″ Diskettenlaufwerk
  • 1 MB RAM
  • 640*480 Pixel VGA Display mit Graustufen, hintergrundbeleuchtet

Außer meinem habe ich in Deutschland keinen anderen Concerto gesehen. An den Preis kann ich mich nicht mehr erinnern. Wahrscheinlich war er zu teuer und seiner Zeit zu weit voraus.

Aber für mich als ewiger Geek war es damals einfach genial.

Ich werde sukzessive einige meiner ehemaligen Computer vorstellen. Alle diese Artikel haben den Tag meinecomputer.

Bild (c) gdgt.com

Meinung: Die großen 5 im Web, der nächste Player im Anmarsch und einer, der den Anschluss verloren hat

In einem Posting auf facebook schrieb Ibrahim Evsan heute, dass er zum ersten mal das Gefühl habe, dass „Google mehr Chancen im digitalen Zeitalter hat als Apple“, woraus sich eine interessante Diskussion ergab. Im Rahmen dieser habe ich eine schnelle Einschätzung abgegeben, wie sich die fünf großen Player im digitalen Zeitalter derzeit präsentieren und wie deren Zukunftsaussichten sind. Diese Einschätzung möchte ich hier etwas ausführlicher darlegen, den aus meiner Sicht kommenden sechsten Player vorstellen und einen, der den Anschluss verloren hat. Die Darstellung erfolgt in alphabetischer Reihenfolge.

Amazon

Amazon verfolgt eine beeindruckende Wachstumsstrategie: erst die Kindle E-Book-Reader, dann die Fire Tablets und als nächstes eine gerüchteweise sehr durchdachte Smartphone Familie, die mit einem 3D Display Flaggschiff aufwarten soll, dessen Glanz dann auf die Einstiegsmodelle abstrahlen soll. Zu alldem gibt es dann noch die passenden Content-Stores und Cloud-Lösungen.

Nicht zu vergessen noch das klassische online-Handelsgeschäft, das für ein gutes Grundrauschen in Amazons Kassen sorgt.

Amazons Strategie, günstige Hardware in den Markt zu werfen und darauf zu hoffen, dass die Gewinne dann über die Contentverkäufe hereinkommen, ist zwar kurzfristig riskant, dürfte sich aber langfristig auszahlen.

Amazon wird und muss aber versuchen, weitere Bereiche abzudecken. So werden wir nach den Smartphones eine TV-Box, eine einfache Spielkonsole und in einigen Jahren auch ein Amazon Notebook sehen. Damit deckt Amazon die wesentliche Bandbreite an Mediengeräten ab, die in einem heutigen Haushalt vorhanden sind.

Apple

Apple hat ein Problem – seine starke Stellung im Markt ist eigentlich nur von einem Produkt abhängig: dem iPhone – und zu einem deutlich geringeren Teil vom iPhone Ableger iPad. Auch wenn es Milieus gibt, in denen der Mac Standard ist, konnte Apple damit bislang nicht in den Massenmarkt vordringen. Die Mac Verkäufe stagnierten zuletzt, auch wenn ich davon ausgehe, dass sie vielleicht in Zukunft leicht ansteigen werden. Gleichwohl ist der Mac Anteil an Apples Umsätzen doch sehr zu vernachlässigen.

Doch diese iPhone Abhängigkeit ist eben auch die Achilles-Ferse von Apple. Wenn jetzt auch der „Stern“ schreibt, dass das iPhone nicht mehr cool ist, muss ja etwas am Apfel faul sein… Klar, auch das iPhone 5S, das iPhone 5, das billig iPhone und die nächsten iPads werden sich weiter verkaufen, doch haben sie ihre Magie inzwischen verloren und sind technische Geräte unter vielen. Das wird sich auch in Apples Bilanzen niederschlagen.

Um das Überleben von Apple müssen wir uns in absehbarer Zeit keine Sorgen machen. Zu groß sind die Reserven, zu groß ist die installierte Basis, zu viele Hardcore Fanboys gibt es.

Doch um an den gerade vergehenden Ruhm anzuknüpfen braucht es das „next big thing“. Und das traue ich Tim Cook nicht zu. Vielmehr ist zu befürchten, dass die treue Anhängerschaft z.B. durch ein neues iOS 7 im „Flat Design“ abgeschreckt wird.

Was Apple aber auf jeden Fall braucht ist eine erfolgreichere Medienlösung fürs Wohnzimmer, als iTV es ist. Ob das jetzt der omiöse Apple-Fernseher ist – den es Gerüchten zufolge gibt, aber dessen erste Versionen in User-Tests durchgefallen sein sollen – oder eine neue Set-Top-Box, ist dabei eher Nebensache.

facebook

facebook ist das, was die Angelsachsen ein „one-trick pony“ nennen. Es gibt nur das soziale Netzwerk und man ist ganz auf die Werbeerlöse daraus angewiesen. Klar, es gibt noch Instagram, aber das steuert derzeit nichts außer Verlusten zum Ergebnis bei. Und wenn facebook auch in emerging Markets noch stark wächst, sind die Zahlen in den meisten etablierten westlichen Märkten rückläufig, es stellt sich eine gewisse facebook-Müdigkeit ein.

Will facebook nicht mittelfristig ein Übernahmekandidat werden, muss es sich breiter aufstellen. Das wird ja einerseits durch Zukäufe (Instagram, vielleicht Waze…) versucht, andererseits durch die Schritte in Richtung eines facebook Phone. Wenn das gelingt kann facebook eigenständig überleben. Und auch eine Ausweitung in B2B Bereiche halte ich nicht für ausgeschlossen.

All das braucht aber Zeit – und in der Zwischenzeit darf nichts schief gehen.

Google

Ibrahim Evsans Einschätzung, dass Google mehr Chancen habe als Apple, hat ja die Initialzündung zu diesem Artikel gegeben. Das ist einerseits richtig, andererseits zeigt ein Blick in Googles Bilanzen, dass auch Google streng genommen ein „one trick pony“ ist – um die 90% steuern die Suchdienste und die damit verbundenen Werbeerlöse zum Ergebnis bei. Das große Geld mit Android verdienen andere (s.u.), viele Projekte werden immer wieder schnell eingestampft oder werfen einfach nichts ab.

Der Kauf von Motorola dürfte zudem aus heutiger Sicht ein großer Fehler gewesen sein. Die Patente scheinen nicht so viel wert zu sein wie erwartet und Produkte, die Googles Handschrift tragen (X-Phone), lassen auf sich warten. Zudem hat Google ja mit den Nexus Devices bewiesen, dass man mit Partnern odentliche Hardware auf die Beine stellen kann.

Allerdings darf man davon ausgehen, dass das Suchgeschäft noch einige Zeit sehr solide Gewinne abwerfen wird. Und mit seiner Projekt-Schrotflinten-Politik hat Google auch gute Chancen, einen neuen auch in der breiten Masse finanziell erfolgreichen Treffer zu landen.

Microsoft

Dass Microsoft bei diesen Diskussionen überhaupt wieder auftaucht, ist ein kleines Wunder, wurden die Redmonder doch noch vor kurzer Zeit als IT Dinosaurier belächelt, der gerade im Begriff ist, auszusterben.

Man mag nun darüber streiten, ob wir schon in der Post-PC Zeit sind, diese gerade ansteht oder überhaupt kommt. Fakt ist: Der Desktop ist noch da und wird in einigen Bereichen so schnell nicht verschwinden. In diesem Segment liegt der MS-Anteil noch bei rund 90%. Und so sind Windows und die Office Produkte nach wie vor die großen Cash Cows. Das wird sich ändern – schneller als viele glauben, aber auch nicht von heute morgen. Zwar hat Windows 8 noch gewisse Akzeptanzprobleme, aber mit Windows 8.1 geht Microsoft einerseits auf die Kritiker zu, andererseits werden sich auch viele Kritiker an das neue Windows gewöhnen. Sicher wird Microsoft mit Windows in den neuen Segmenten (Tablets…) nicht mehr die Marktanteile erreichen, wie im Desktop-Sektor  -aber 20% und mehr halte ich in absehbarer Zeit für machbar.

Zudem ist Microsoft einfach zu breit aufgestellt. Außer Windows und Office gibt es eine große B2B Sparte (Server Produkte, Dynamics), die Azure Cloud Plattform, Skype, Bing, Surface Hardware, Peripherals, Windows Phone, XBOX, Kinect, outlook.com, Skydrive, so.cl…

Und nicht zu vergessen verdient Microsoft über Lizenzabkommen sehr gut an Android – wahrscheinlich allein 2013 um die 1,6 Milliarden US$.

Microsoft wird in Zukunft nicht mehr die marktbeherrschende Stellung haben und der IT-Branche seinen Stempel aufdrücken können wie früher – aber auf lange Sicht hin in vielen Bereichen eine sehr wichtige Rolle spielen.

Samsung

Die Überraschung passenderweise fast zum Schluss: Samsung. So oder so spielt Samsung jetzt schon mit Smartphones, Kameras, Notebooks, Druckern, Speicherchips, Fernsehern, Displays etc. etc. etc. eine große Rolle in der „digitalen Welt“ – und nicht nur in der: Wikipedia listet neben Elektronik auch Industrieanlagen, Waffen, Bau, Petrochemie Finanzen, Versicherungen und Dienstleistungen als weitere Tätigkeitsbereiche.

Insbesondere beherrschen die Koreaner inzwischen klar den Android-Markt und sind der einzige Hersteller, der mit Googles Betriebssystem richtig Geld verdient. Das kann für Samsung inzwischen aber nicht mehr genug sein, viel interessanter wird es, wenn man auch das Ökosystem beherrscht. Samsung wird noch dieses Jahr High-End Phones mit Tizen OS als Betriebssystem bringen. Und sollte das – anders als der erste Versuch Bada – erfolgreich sein, wird Samsung alle Dienste, die ein mobile OS Ökosystem braucht, selber anbieten und sich schrittweise aus Android zurückziehen.

Samsung könnte noch einige Akzente setzen und uns überraschen.

Yahoo

Yahoo gehörte lange zu den großen Playern im Netz – doch diese Zeiten sind vorbei. Und wenn jetzt nicht Marissa Mayer an Bord wäre, würde ich Yahoo hier gar nicht mehr erwähnen. Yahoo krankt daran, dass unter seinem Dach zwar einige attraktive Dienste wie Flickr versammelt sind, doch sind diese noch nicht hinreichend sinnvoll miteinander verknüpft. Mayer versucht jetzt, einerseits ein einheitlicheres Yahoo-Erlebnis zu schaffen, andererseits durch einen Zukauf das Unternehmen attraktiver zu machen. Potentielle Übernahmekandidaten mit denen angeblich Gespräche geführt wurden, waren Foursquare (gefordert 800 Millionen US$), Path (2 Milliarden US$). Pinterest, Hulu, Zynga, Daily Motion, Gdgt, Wavii, Media Ocean und jetzt eben tumblr (1 Milliarde US$).

Dennoch halte ich es für unwahrscheinlich, dass Yahoo sich aus der zweiten Reihe heraus wieder unter den großen Playern etablieren kann. So fehlt hier eine klare eigenständige Mobilstrategie.

Eine Zusammenfassung

Unter den fünf etablierten Web-Riesen ist Microsoft sicher am breitesten aufgestellt, muss sich aber in Teilen neu erfinden, um mit der Entwicklung Schritt zu halten und „cool“ zu werden. Auch die Basis von Amazon ist breit, doch geht die aggressive Expansionspolitik zu Lasten der Gewinne – in Zukunft könnte sich das aber ändern, wenn die installierte Kindle-Basis groß genug ist.

Apple muss das „Next Big Thing“ finden und sich von seiner iPhone-Abhängigkeit lösen, damit es nicht ein ganz normaler Hersteller wird. Und auch für Google ist die Aufgabe, aus all seinen Innovationen Produkte zu machen, mit denen man Geld verdienen kann, damit nicht nur die Suche Gewinne einfährt.

facebook ist der schwächste Player unter den großen 5 und muss sich dringend weitere Standsäulen zulegen. yahoo ist bereits in der zweiten Reihe und wird es wohl nicht mehr ganz nach vorne schaffen.

Ein überraschender neuer Angreifer könnte Samsung sein – hier erwarte ich eine aktivere Rolle.

Letztlich teile ich ich Evsans Ansicht, dass Google mehr Chancen in der digitalen Welt hat als Apple. Aber Amazon hat fast genau so viele und verfolgt einen klareren, konsequenteren Kurs und ist mit vielen Diensten näher am Verbraucher als Google, wo der normale User doch nur die Suche und vielleicht noch gmail nutzt. Google ist zu hektisch, zu verspielt, stellt vieles vor und fast ebenso viel wieder ein.

Die besten Chancen in der digitalen Welt hat aber Microsoft. Das Unternehmen ist am breitesten aufgestellt und wird wie schon mit der XBox, die anfangs auch belächelt wurde, seinen Weg konsequent und unaufgeregt weitergehen. Und gerade die XBox sehe ich als einen Schlüssel zu einer starken Stellung im Consumer Markt.

Meinung: Das Windows 8 Desaster

Windows 8 nutze ich schon lange auf einem ganz „normalen“ Thinkpad Notepad. Mit der „Kacheloberfläche“ Modern UI (vormals Metro UI genannt) habe ich dabei nur wenig zu tun. Eigentlich nutze ich sie nur als erweitertes Startmenü. Denn hinter den Kacheln verbirgt sich ein gewohntes Windows, das gegenüber Windows 7 in vielen Punkten verbessert wurde.

Allein – die Kacheln verstellen für die meisten Nutzer den Blick auf den normalen Desktop und bestimmen die Diskussion rund um die aktuellste Windows Version. Dies hat wiederum enorme Auswirkungen auf Image, Akzeptanz und Absatzzahlen. Nicht wenige sprechen daher in Hinblick auf Windows 8 schon von einem Desaster.

Zwischenzeitlich hatte ich umfangreiche Gelegenheit, Erfahrungen mit Modern UI auf dem Microsoft Surface RT zu machen. Und auf einem Tablet kann die neue Benutzeroberfläche ihre Stärken voll ausspielen, persönlich halte ich Modern UI für das derzeit beste Touch Interface im Tablet Bereich. Gleichwohl sind auch die Verkäufe von Windows RT Tablets eher desaströs, was an der verwirrenden Positionierung des kleinen Windows liegt.

In meinem früheren Artikel „Was Microsoft bei Windows 9 anders machen wird“ habe ich deshalb bereits geschrieben, dass Microsoft wahrscheinlich aufgrund des öffentlichen Drucks das klassische Startmenü wieder einführen wird und weitere kleinere Änderungen an der UI für wünschenswert gehalten.

Inzwischen halte ich so kleine kosmetische Korrekturen für nicht mehr ausreichend. Vielmehr sollte Microsoft:

  • „Windows RT“ in „Surface OS“ umbenennen, um es gegenüber dem Desktop-Windows abzugrenzen.
  • Das klassische Startmenü bei Windows 8 wieder zulassen und dem Anwender über die Systemsteuerung die Entscheidung überlassen, ob er als primären Startscreen die Kacheln oder den Desktop mit Startmenü wünscht.
  • Die Ausführung von Modern UI Apps im Fenster erlauben.
  • „Winwows 8“ mit dem dem kleinen Zusatz „with Surface UI“ versehen, um auf die optionale Touch-Freundlichkeit hinzuweisen.
  • Mittelfristig „Windows Phone“ und „Surface OS“ zusammenlegen, um ein einheitliches OS für Smartphone und Tablets zu haben, wie es bei Apple (iOS) und Google (Android) schon der Fall ist. Der Vorteil wäre, dass die Apps des mobilen Betriebssystems dann auch auf anderen Systemen (Surface Pro und andere High End Tablets mit Windows 8, Ultrabooks, Notebooks, klassische Desktops, Desktops mit Touch, All in One Systeme) lauffähig wären.
  • Surface OS Apps sollten auf der XBox ausführbar sein.
  • Mittelfristig die Bedienung des klassischen Desktops auch für (optionale) Touch-Bedienung und andere Eingabemethoden (Kinect, Stift, Sprache) optimieren.

Damit würde Microsoft die für jedes Endgerät perfekte Windows Erfahrung bieten und das schon über 25 Jahre alte Betriebssystem erfolgreich in die Zukunft führen.

Was Microsoft beim Surface RT alles falsch macht

Dieser Artikel ist aus dem Jahr 2013. Inzwischen ist Windows RT Geschichte. Die Gründe, warum das so ist, sind aber im wesentlichen die, die hier aufgeführt sind. (Nachtrag Dezember 2015)

Von Microsofts Surface RT Tablet bin ich richtig begeistert und halte es für das nahezu perfekte Familientablet. Dennoch ist dem Herausforderer aus Redmond bisher kein großer Erfolg beschieden. Und daran ist in erster Linie Microsoft selbst schuld. Hier die 5 wichtigsten Gründe:

  1. Falscher Name – Es war eine große Fehlentscheidung, „Windows RT“ so zu nennen. Zum einen hat durch den Namen jeder die Erwartung, es würden damit auch normale Windows Programme laufen, was ja gerade nicht der Fall ist. Und Windows gilt darüber hinhaus bei vielen inzwischen einfach als uncool. Microsoft hätte Windows RT z.B. „Surface OS“ nennen können. Damit wären die falschen Erwartungen erst gar nicht geweckt worden und man hätte deutlich unbelasteter in den Markt starten können.
  2. Falsche Erwartungen – Als einer der großen Vorteile des Surface RT Tablets werden die Tastatur Cover dargestellt, die auch gleichzeitig als Schutzabdeckung für das Display fungieren. In Verbindung mit dem integrierten Standfuss lässt sich das Surface dann wie ein Notebook aufstellen. Das funktioniert recht gut auf einem Tisch, auf dem Schoss aber längst nicht so gut wie bei einem Notebook – die Konstruktion ist einfach zu instabil und die Enttäuschung vorprogrammiert. Gleichzeitig wird durch die Schwerpunktsetzung auf die Tastatur die Erwartung geschürt, dass das Surface RT ein voller Notebook-Ersatz wäre. Viele Tester und Nutzer haben deswegen genau die Erwartungshaltung, das Surface sei die perfekte eierlegende Windows-Netbook-Tablet-Hybrid Wollmilchsau. Das ist es aber gerade nicht und muss daher zwangsläufig jeden enttäuschen, der mit dieser Einstellung an das Surface herangeht. Das Surface ist ein Tablet. Punkt. Und daher habe ich es mir zunächst auch ohne ein Tastatur-Cover gekauft. Sieht man es als Tablet, wird es den Erwartungen mehr als gerecht.
  3. Innovationspotential nicht genutzt – Die Grundidee, Funktionalität in das Cover zu verlagern ist sehr gut. Leider wurde es hier bislang nur für die Tastatur genutzt. Dabei wären so viele andere Anwendungen für die Cover denkbar:
    – als zusätzlicher Akku
    – 4G Modul Funktionalität Nachrüstung
    – zusätzliches E-Ink Display im Cover (Reader, Anzeige von Status-Updates)
    – das Cover als reine Touchoberfläche, um den Bildschirm nicht zu verschmieren
    – mehr Speicher integriert
    – Cover als Lautsprecher
    – …Kombinationen daraus
    Ein solch offenes Cover-Konzept wäre übrigens auch ein Fest für die asiatischen Zubehörhersteller und den Handel.
  4. Es geht um die Apps, Dummkopf – wie auch schon bei Windows Phone hat Microsoft den Fehler gemacht, die Bedeutung von Apps für ein Ökosystem zu unterschätzen. So gibt es nach wie vor keine offizielle Facebook-App. Spotify? Fehlanzeige. Hootsuite? Nichts zu sehen. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Dass aber sehr gute Apps auf Windows RT möglich sind zeigt twitter mit einem wirklich eleganten und gut auf ModernUI abgestimmten Client – und der ist erst seit dem 14. März 2013 erhältlich. Weiter bleibt zu hoffen, dass Windows Phone und Windows RT hinsichtlich der Apps und des App Stores zusammenwachsen.
  5. Vertriebskanäle – wer ein Surface RT kaufen wollte, konnte das bis in den Februar 2013 nur online über Microsoft Store. Gut, bei Amazon taucht es bei einigen Händlern auf, meist aber völlig überteuert. Erst seit kurzem ist das Surface bei einigen Vertriebspartnern wie Saturn auch im Einzelhandel zu finden. Viel zu spät und noch bei viel zu wenig Partnern. Aber gerade ein Tablet erlebt man übers Anfassen. Microsoft sollte das Surface RT möglichst breit in den Einzelhandel bringen und auch selbst zum Listenpreis über Amazon anbieten.

Noch ist der Zug nicht abgefahren, aber die Uhr tickt.

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Das perfekte Familien-Tablet? Erste Erfahrungen mit dem Surface RT

Dieser Text stammt aus dem März 2013. 2019 habe ich das Surface RT wieder reaktiviert – und es funktioniert verblüffend gut.

Die Ausgangslage – ein Familientablet soll her

Nachdem das gute alte HP Netbook meiner Frau seinen Geist aufgegeben hatte, stand die Entscheidung nach einem Nachfolger an. Es sollte wieder ein kleines, kompaktes Gerät sein, das folgende Anforderungen erfüllen sollte:

  • nutzbar als „Familiencomputer“ (Benutzerprofile müssen verfügbar sein)
  • Websurfen und E-Mail
  • gelegentliches Bearbeiten und Drucken von Office-Dokumenten
  • Verwalten, Bearbeiten und Drucken von Fotos
  • kleinere Spiele für die Kinder
  • gelegentliches Konsumieren von Videos und Musik

Da man für diese Anforderungen nicht zwingend eine Tastatur braucht, sollte es ein Tablet werden. In die engere Wahl kamen dann dementsprechend:

Andere Android Tablets habe ich übrigens nicht in Erwägung gezogen, da diese oft noch auf älteren Versionen von Google Betriebssystem basieren und unklar ist, ob es Updates geben wird. Auch bieten die meisten Konkurrenzmodelle gegenüber dem Nexus keine echten Vorteile.

Tablets mit der „normalen“ Windows 8 Version sind für die gestellten Anforderungen zu teuer und haben meist einen im Wohnzimmer und beim Medienkonsum störenden Lüfter. Und unter den wenigen in Deutschland verfügbaren Windows RT Tablets ist das Surface tatsächlich das attraktivste Gerät.

Die Entscheidungsfindung

Als erstes aus dem Rennen war das Apple iPad. Nicht nur, dass ich grundsätzliche Bedenken gegen Apple Produkte habe (überteuert, zu enge Bindung an iTunes, Zensur), entscheidend war, dass das iPad keine Mehrbenutzerverwaltung bietet.

Das Kindle Fire HD 8.9 bietet solche Benutzerprofile immerhin eingeschränkt (Kindersicherung) und überzeugt mit seinem Full HD Display, gutem Sound, seiner einfachen Benutzeroberfläche, einem sehr günstigen Preis und der engen Verzahnung mit den Amazon-Diensten, die die Mediennutzung zum Kinderspiel macht. Doch das Bearbeiten und Drucken einer Office Datei oder der Transfer von Bildern von der Digitalkamera ist nur mit zusätzlichen mehr oder weniger komplizierten Apps und Tricks hinzubekommen. Daher kam auch das Amazon Tablet für uns nicht in Frage. Ich würde ein Kindle Fire aber jedem empfehlen, der ein preisgünstiges und dabei qualitativ hochwertiges Tablet zum reinen Medienkonsum und Surfen sucht.

Das mit Android 4.2 (Jelly Bean) ausgestattete Google Nexus 10 unterstützt auch Mehrbenutzerprofile, ist offener als das Kindle Fire HD und hat die beste Display Auflösung (2.560*1600) im Reigen. Allerdings ist er in der 32GB Variante recht teuer (499 EUR im März 2013) und ist in Details nicht ganz so flexibel wie das Surface, so fehlt z.B. der SD-Kartenslot.

Damit sollte es also das Surface RT von Microsoft werden. Ich habe mich mich für die 32 GB Variante ohne Tastatur-Cover entschieden, die es derzeit (März 2013) z.B. beim Media Markt für 479 EUR gibt.

Ein kleiner Exkurs – was ist Windows RT?

Was bei vielen für Verwirrung sorgen wird ist die Windows Version, die auf dem Surface RT zum Einsatz kommt, nämlich Windows RT. Auch wenn der Startscreen genau so aussieht wie bei Windows 8 und es sogar noch den „Desktop“ gibt – die „klassischen“ Windows Programme laufen darauf nicht.

Lauffähig unter Windows RT sind einerseits die im Windows Store angebotenen Apps (ModernUI Apps, vorher Metro genannt) und spezielle mitgelieferte „Desktop Programme“, darunter MS Office und der von mir so geliebte Editor.

Wer aber auf dem Surface RT seinen Photoshop oder World of Warcraft installieren will, wird enttäuscht werden und muss auf das Surface Pro warten, das mit der „normalen“ Windows 8 Pro Version kommt.

Lieferumfang und Inbetriebnahme

In dem schicken schwarz-weissen Karton findet sich neben dem Tablet noch eine sehr knappe Broschüre und das Netzteil. Das folgt nicht dem USB Standard, sondern hat einen eigenen „Aufsatz“-Typ, der sich magnetisch seitlich am Tablet ansetzt. Ich spreche hier bewusst nicht von Anschluss und anschließen, da es wirklich nur sehr leicht aufsitzt. Das ist einerseits vorteilhaft, da es so keine Stolperfallengefahr gibt, wenn das Tablet mit dem Kabel angeschlossen auf dem Wohnzimmertisch liegt und die Kinder drumherum fangen spielen, andererseits muss man beim arbeiten mit angeschlossenem Netzteil vorsichtig sein, dass sich das Kabel nicht löst.

Außerdem im Lieferumfang ist eine sehr knapp gehaltene Broschüre, die die Inbetriebnahme kurz erläutert.

Nach dem Einschalten fährt das Surface hoch, konfiguriert sich und fragt grundlegendes wie die Netzwerkeinstellungen (WLAN) und die Ländereinstellungen ab. Während der Wartezeiten wird man direkt mit den wichtigsten Gesten vertraut gemacht, die man z.B. braucht um die Einstellungen aufzurufen, Apps zu schließen und zwischen Apps zu wechseln.

Schließlich bittet einen das Surface dann um die Anmeldung mit einem Microsoft Account. Hat man noch keinen, kann man diesen direkt neu anlegen.  Da ich auch Windows 8 auf meinem Thinkpad nutze sowie auch ein Nokia Lumia 800 mit Windows Phone, habe ich direkt nach Anmeldung mit diesem dann gleich meine Mails (outlook.com), Skydrive Daten und andere Einstellungen parat.

Die Benutzerprofile

Als nächstes lege ich für die anderen Familienmitglieder Benutzerprofile an, jeder bekommt dabei einen eigenen Microsoft Account. Der Vorteil dabei – bei der Einrichtung kann man angeben, ob es sich um einen Kinder-Account handelt. Mittels der „Family Safety“ Einstellungen kann man dann z.B. sehr genau festlegen ob und welche Websites zugreifbar sein sollen.

Die Anmeldung der einzelnen User kann dann wie gewohnt über Passwort erfolgen. Alternativ besteht aber auch die Möglichkeit, einen PIN festzulegen, der dann über ein großes numerisches Feld eingeben werden kann. Witzig ist zudem die Möglichkeit, die Anmeldung mittels eines Entsperrfotos vorzunehmen. Dazu wählt man ein – eigenes – Bild, auf dem man dann drei Gesten festlegt, mittels derer man sich dann anmelden kann. Man wischt dann z.B. von der Bergspitze zur Nasenspitze seiner Frau, von dort weiter zum Tannenbaum im Hintergrund und dann zur Sonne auf dem Foto.

Für jeden Nutzer können dann natürlich die verfügbaren Apps festgelegt, Hintergrundfarben und -Bilder sowie weitere individuelle Einstellungen festgelegt werden.

Zudem habe ich noch einen lokalen Account für Gäste eingerichtet. Will ein Besucher einmal schnell etwas im Netz nachschlagen kann man ihm getrost das Tablet in die Hand geben, ohne dass man Sorge haben muss, dass er Zugriff auf unsere Daten hat. Und verstellen kann er auch nicht viel – denn z.B. das Installieren von Apps ist mit dem lokalen Account nicht möglich.

Die Anforderungen, die ich an eine Mehrbenutzerverwaltung stelle, werden vom Surface RT jedenfalls vorbildlich erfüllt.

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Individuell kachelbar – der Startscreen von Windows RT

Surfen und E-Mail

Eine wichtige Voraussetzung, damit man mit einem Tablet gut surfen kann, ist dass es gut in der Hand liegt. Von der Haptik her ist die VaporMG genannte Magnesiumlegierung, aus der das Gehäuse besteht, sehr angenehm. Mit fast 700g wiegt es nur geringfügig mehr als das Apple iPad 4 mit seinen rund 650g, wirkt aber schwerer als das Modell des Tablet-Marktführer. Das dürfte daran liegen, dass das Surface aufgrund des 16:9 Screens länglicher ist als das iPad und das Gewicht sich so anders verteilt. Hält man das Surface nur mit einer Hand empfehle ich daher, es im Hochformatmodus nutzen. Da das Surface aber „eckiger“ ist als das iPad, fasst es sich nicht ganz so bequem wie dieses, wenn man es nirgends aufstützt. Hat man es dann aber auf den Knien oder auf dem Schoss, sieht die Welt wieder anders aus: das Surface rutscht nicht so leicht weg wie das iPad und der kleine rückwärtig angebrachte Standfuss kann auch hier durchaus sinnvoll eingesetzt werden – auch wenn er eigentlich ganz anders gedacht ist (s.u.).

Dann muss für ein gutes Surferlebnis das Display überzeugen. Die Auflösung von 1366*768 Pixel auf 10,6″ liegt weit hinter denen der anderen Tablets, die ich in die nähere Wahl gezogen habe. Allerdings ist das Display sehr kontrastreich, spiegelt nicht so stark wie befürchtet und macht seine Aufgabe gut. So lässt sich die Spiegel Homepage im Hochformat in ihrer ganzen Breite sehr gut lesbar darstellen. Überhaupt macht das Surfen im Hochformat viel Spaß, die Seiten wirken so viel eleganter und in der Regel lassen sich mehr Informationen sehen. Ansonsten ist die Multitouchsteuerung sehr genau, Gesten werden gut erkannt und das System reagiert sehr flüssig.

Kommen wir zum Browser. Von denen sind gleich zwei mit an Bord: Der Internet-Explorer 10 im ModernUI Look und der Internet Explorer 10 für den Desktop. Ersterer ist primär für die Touch-Bedienung ausgelegt und hat dementsprechd größere Symbole. Adresszeile und Navigationsbuttons werden ausgeblendet, wenn eine Seite geladen wurde, so dass man praktisch im Vollbildmodus surft. Aus dem „Touch-Browser“ lässt sich auf Wunsch in die Desktop-Variante wechseln, die ansonsten aus der Desktop-Ansicht heraus gestartet werden kann – wie man es auch sonst von Windows her kennt. Hier hat man auch wie gewohnt die Adresszeile und die Symbole immer im Blick – und übrigens auch die Windows Statusbar. Meine Frau schätzt daran, dass man so immer die Uhrzeit vor sich hat.

Und so sieht das ganze dann in der Praxis aus:

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Die Technikseite der FAZ im ModernUI Internet Explorer auf dem Surface RT…

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…und die gleiche Seite in der Desktop Version des Browsers.

Neuerdings stellen die beiden Internet Explorer auf dem Surface übrigens auch die meisten Flash-Contents dar, was anfänglich nicht möglich war.

Alles in allem eignet sich das Surface RT also sehr gut zum Surfen.

Geht es ums Thema E-Mail muss auch die Bildschirmtastatur gut sein, da man ja durchaus auch mal eine längere Antwort schreiben möchte. Um es vorwegzunehmen: das ist mit dem on-Screen Keyboard des Surface RT durchaus sehr gut möglich. Es gibt übrigens mehrere Tastaturlayouts:

  • die sehr übersichtliche Standardtastatur, bei der Zahlen und Sonderzeichen erst sichtbar sind, wenn man die „Taste“ für Sonderzeichen betätigt.
  • ein einer normalen Tastatur nachempfundenes Layout. Das wirkt auf den ersten Blick zwar etwas unübersichtlicher, doch dafür sind auch alle Sonderzeichen direkt zugreifbar.
  • ein ergonomisches Layout, bei dem die Buchstaben und Sonderzeichen links und rechts angeordnet sind, so dass man gut tippen kann, wenn man das Tablet mit beiden Händen hält, die Zahlen sind in der Mitte angeordnet.
  • Handschrifteingabe, die auch mit dem Finger sehr gut funktioniert. Mit einem kapazitiven Stift dürfte das sogar noch besser klappen.

Jeder kann sich damit das virtuelle Tastatur-Layout aussuchen, das ihm am meisten entspricht. Und wenn man mehr schreiben muss, kann man sich eines der Tastatur-Cover zulegen (s.u.).

Die RT-eigene Mail-App selbst ist schlicht gehalten, macht aber alles, was man von einem Mail-Client erwartet. Wenn man live/outlook.com/hotmail nutzt, muss man nichts einrichten – die Anmeldung bei er Erstinstallation mit dem Microsoft Konto reicht aus. Ansonsten lassen sich weitere E-Mail Accounts hinzufügen, wobei verschiedene populäre Mail-Anbieter sowie IMAP und Exchange Active Sync unterstützt werden. POP3 ist jedoch nicht vorgesehen, was heutzutage aber nicht mehr so sehr ins Gewicht fällt.

Auch die Anforderung E-Mail erfüllt das Surface RT also sehr gut.

Übrigens haben die ersten Anbieter von Maildiensten bereits eigene Apps für Windows 8/RT im Angebot, z.B. Yaho und es gibt im App Store auch allgemeine alternative E-Mail Apps.

Dokumente bearbeiten und drucken

Wenn das Tablet einen PC ersetzen soll, muss es zumindest die rudimentäre Möglichkeit bieten, Office Dokumente zu öffnen, bearbeiten und drucken. Beim Surface sind Word, Excel, Powerpoint und OneNote in speziellen RT Versionen, die gegenüber dem normalen Office nur minimal eingeschränkt sind:

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Excel und Word auf dem Surface RT

Man kann Dateien also ohne Probleme öffnen, bearbeiten oder auch neu erstellen. Wenn man längere Texte schreiben will, würde ich ggf. zu einem der Tastatur-Cover greifen (s.u.).

Und auch das Drucken ist kein Problem. Das Surface hat bei der Einrichtung unseren HP Tintenstrahldrucker im WLAN erkannt, den passenden Treiber installiert und sogar eine HP eigene App, mit der man den Drucker steuern kann. So soll es sein. Sie sollten aber vorher überprüfen, ob Ihr Drucker zu RT kompatibel ist – bei neueren Modellen sollte das aber in der Regel der Fall sein.

Und so können natürlich auch Websites oder auch PDF Files ausgedruckt werden.

Fotos Verwalten

Bilder können über USB Kabel oder über MicroSD Karten aufs Surface kopiert werden. Mit  der vorinstallierten Foto-App kann man diese ansehen, zu Skydrive hochladen, per Mail versenden, drucken oder über DLNA auf den Fernseher senden. Funktionen zur Bildbearbeitung gibt es dort zwar keine, zu diesem Zweck aber inzwischen zahlreiche Apps wie z.B. fotor.

Ach, eine Front- und Back-Kamera sind auch an Bord, beide haben aber nur 720p Auflösung und eignen sich damit allenfalls für einen schnellen Schnappschuss.

Spiele und Apps

Wie schon eingangs geschrieben laufen ja keine normalen Windows Programme unter RT, man ist auf die Programme aus dem Microsoft App Store beschränkt. Der ist längst noch nicht so gut gefüllt wie die Angebote der Konkurrenz. So fehlte z.B. bis zum 14. März eine offizielle twitter App, die just heute ausgeliefert wurde und richtig elegant gelungen ist. Viele populäre Apps fehlen aber. Auf eine offizielle und gute facebook App wartet man z.B. noch vergebens.

Recht gut sieht es inzwischen beim Thema Bildbearbeitung und Zeichnen aus. Und auch einige populäre Spiele sind inzwischen dabei, so z.B. Angry Birds und Cut the Rope.

Um das schnelle Zwischendurch-Spiel muss man sich also keine Gedanken machen. Und das App Angebot wird täglich besser.

Richtig gut werden wird es, wenn die neue XBox da ist, die noch enger mit Windows interagieren wird und wenn Windows Phone und Windows wirklich gemeinsame Apps haben.

Video/Musik

Beim Thema Video ist einer der großen Vorteile des Surface RT, dass es echtes 16:9 Format hat. Der Nachteil ist, dass es keine Full HD Auflösung bietet. Filme sehen darauf dennoch sehr gut aus. (Kostenpflichtigen) Video Content erhält man über die XBox Video App, kostenlosen z.B. über die wachsenden Apps der TV Sender – sehr gut gemacht z.B. die arte Videothek – oder eben über Youtube. Der Sound der eingebauten Lautsprecher ist recht gut für ein Tablet dieser Größe und reicht zum Filmeschauen allemal aus.

Im Musik Bereich ist XBox Musik an Bord, Microsofts eigener Musikdienst mit Streaming, den man auch 30 Tage kostenlos testen kann. Daneben gibt es auch schon einige der bekannten großen Musik-Apps wie Shazam oder TuneIn Radio. Auf andere wie Spotify muss man noch warten.

Übrigens, Der Akku hält hinreichend lang für ausgiebiges Musikhören – auf jeden Fall über 8 Stunden.

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XBox Video auf dem RT Surface

Aber auch jetzt schon ist man im Bereich Musik und Video gut bedient – jedenfalls spricht nichts gegen das Surface RT.

Und die Tastatur?

Besonders stark hervorgehoben werden beim Surface ja die Tastatur-Cover, die sich auch magnetisch ans Surface andocken. Der integrierte Standfuss ist auch extra darauf abgestimmt, in Verbindung mit den Covers ein komfortables Arbeiten zu ermöglichen (dass der Ständer aber auch so sehr praktisch ist habe ich ja bereits geschrieben):

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Auf die Anschaffung eines der Cover habe ich zunächst bewusst verzichtet um das Surface als reines Tablet kennenzulernen. Und bis jetzt habe ich nicht das Gefühl, dass man für die hier aufgezeigten Anwendungen die physikalische Tastatur wirklich braucht.

Anders sieht es sicher aus, wenn man auch längere Texte mit dem Surface schreiben will. Dann hat man die Wahl zwischen dem Touch-Cover und dem Type-Cover, die beide gleichzeitig Schutzabdeckung und Tastatur sind. Das Touch Cover hat Sensor Tasten, die kein physisches Feedback geben, ist dafür aber sehr schlank – es ist nicht dicker als eine normale Bildschirm-Schutz-Abdeckung und wird auch in zahlreichen Farben angeboten.

Das Type Cover ist etwas dicker, hat dafür aber „normale“ Tasten und eignet sich damit für Vielschreiber.

Sollten wir das Surface um eine Tastatur erweitern werde ich das hier nachtragen.

Ein (erstes) Fazit

Würde ich das Surface wieder kaufen? Bis jetzt: Ja, unbedingt. Es ist hochwertig verarbeitet und erfüllt alle Anforderungen, die wir an das Tablet gestellt haben. Die Software und Apps wirken wie aus einem Guss und arbeiten gut zusammen. Und dank MicroSD Slot, USB Anschluss, WLAN, Bluetooth und Micro-HDMI ist es auch offener als viele Wettbewerber. Perfekt für Familien sind zudem die Benutzerprofile mit der Family Safety Funktion.

Wenn man man mit den kleinen Einschränkungen von Windows RT – insbesondere dem noch kleinen App-Angebot – leben kann, ist das Surface RT auf jeden Fall einen näheren Blick wert.

Anhang: Technische Daten

Betriebssystem

Windows RT

Prozessor, Speicher

Quad-Core NVIDIA Tegra 3; 2GB RAM; 32 GB oder 64 GB Massenspeicher

Display

10,6“ ClearType-HD-Display mit 1.366 x 768 Pixel im 16:9 Format; 5-Punkt-Multitouch Gesten

Anschlüsse und Wireless

  • USB 2.0
  • microSDXC-Karten
  • Headset
  • HD-Videoausgang (micro HDMI)
  • Port für Tastatur Cover
  • Ladeanschluss
  • Wi-Fi (802.11a/b/g/n)
  • Bluetooth 4.0

Sensoren und Kameras

  • Umgebungslichtsensor
  • Beschleunigungssensor
  • Gyroskop
  • Kompass
  • 2 Kameras (Vorder- und Rückseite) mit 720p Auflösung

Maße und Gehäuse

  • 27,5 x 17,2 x0,9 cm
  • 700 g
  • VaporMg-Gehäuse (Magnesium Legierung)
  • Farbe: Dunkles Titangrau

Stromversorgung

  • 31,5 Wh Akku
  • 24 W Netzteil

Mitgelieferte Apps (Auswahl):

  • MS Office RT (Word, Excel, PowerPoint, OneNote)
  • Internet Explorer für ModernUI und für Desktop
  • Mail, Kalender
  • SkyDrive
  • Fotos, Kamera-App
  • Bing Suche, Finanz-Infos, Nachrichten, Reise-Infos, Sport Infos, Wetter
  • XBox Music und Video
  • XBox Game Hub

CeBIT 2013 – ein subjektiver Eindruck

Ich war über 10 Jahre lang nicht mehr auf der CeBIT. Vorher mehrere Jahre lang richtig intensiv: Auf dem Telekom Stand Vorträge gehalten, jeden Abend Party, mit dem Taxi abends mal schnell nach Hamburg zum Feiern, mit dem Taxi wieder zurück und dann nach dem Duschen wieder Vorträge halten. Nach 2001 hat mir das dann gereicht*.

Heute bin ich wieder einmal da gewesen. Und das auch nur, weil sich ein Meeting dort angeboten hat, da mein Gesprächspartner sowieso auf der Messe war. Die Zeit danach habe ich genutzt, um auch mal übers Messegelände zu gehen und mir einige Eindrücke zu verschaffen.

Der Gesamteindruck ist erst mal enttäuschend. Verglichen mit 2001 ist die CeBIT heutzutage eine tote Veranstaltung. Damals kamen über 830.000 Besucher, 2012 waren es 312.000. Damals war jeder große Hersteller mit einem Stand vertreten – 2013 von wenigen Ausnahmen – z.B. Dell, Microsoft, Telekom, Vodafone – abgesehen Fehlanzeige. Früher gab es Websites wie messebabes.de bei denen die schönsten Promoterinnen gezeigt wurde. 2013? Fehlanzeige. Zugegeben, ob letzterer Punkt jetzt angesichts #aufschrei gut oder schlecht ist, will ich mal offen lassen. Internationales Flair verbreiten heutzutage allenfalls noch Chinesen, die mit iPhone Hüllen, externen Akkus (ich habe sogar einen gekauft) und anderem Tinnef in ihren kleinen Boxen sitzen.

Alles in allem ist die CeBIT 2013 eine ziemlich traurige Veranstaltung, wenn man sie mit der guten alten Zeit vergleicht.

Gleichwohl – einige konkrete Einblicke und Eindrücke möchte ich nicht vorenthalten:

  • Im Lumia Truck von Nokia hatte ich die Gelegenheit, mir das Lumia 520 und das Lumia 720 etwas näher anzusehen. Das 520er wirkt für ein Smartphone, das weniger als 200 Euro kosten wird, verdammt wertig. Das 720er hat für seine Preisklasse eine fantastische Kamera, die nah an der vom 920er liegt. Das Lumia 720 ist für mich insgesamt das perfekte Standardsmartphone, interessant dazu auch der Kommentar von Sascha Pallenberg.
  • Überhaupt Windows Phone und Windows 8: Der Microsoft Stand war der am wahrscheinlich am besten besuchte auf der CeBIT, an die Surface Pro Ausstellungsgeräte war angesichts der Menschentrauben drumherum kaum dranzukommen, ebenso an die Windows Phones. Und bei Vodafone scharten sich die meisten um die Nokia Lumias. Ich sehe Momentum für Microsoft.
  • Das Blackberry Z10 war ebenfalls bei Vodafone zu sehen. Während sich iOS, Android und Windows Phone allesamt auf ihre Art smart, schnell und elegant anfühlen, wirkt Blackberry 10 einfach nur „clumsy“, langsam und schwammig. Auch die Hardware des Z10 sieht zwar wertig aus, wirkt dann aber wie – sorry – Plastikmüll. Ein IT Entschieder meinte dann auch nach kurzem Hands-on: „Mein Gott, und den Schrott haben wir bestellt.“
  • Es macht Spaß einem 3 Drucker bei der Arbeit zuzusehen, wie er gerade ein Armband erstellt.

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  • Nachtrag 2018: So waren die Zeiten damals – mehr dazu übrigens auch im Buch von Frank Then, Startup-DNA.

Microsoft Surface kommt nach Deutschland

Das Microsoft Surface Tablet in der Windows 8 RT Variante ist seit heute in Deutschland über Microsoft vorbestellbar.

Die 32 GB Version ohne Tastatur Cover kostet 479,00 EUR, mit dem Cover 579,00 EUR. Die 64 GB Variante mit Cover liegt bei 679,00 EUR.

Kauft man die Touch Tastatur einzeln, liegt diese bei 119,99 EUR; verfügbar ist sie in schwarz, weiß oder türkis. Die Tastatur mit physikalischen Tasten liegt bei 129,99 EUR und ist nur in schwarz lieferbar.

Versandt werden die MS-Tablets am 26. Oktober 2012 und sollen spätestens am 30. Oktober bei den Käufern sein.

Über weitere Vertriebswege ist noch nichts bekannt.

iPad 2 oder iPad 3?

Viele Leser, die mich kennen, werden sich jetzt wundern, warum ich einen Artikel darüber schreibe, ob man nun besser zum iPad 2 oder iPad 3 greifen solle… Nun ja, aufgrund des Retina-Display Aprilscherzes gibt es recht viele Besucher, die mit dieser Fragestellung hier landen.. und denen will ich eine fundierte Entscheidungshilfe bieten.

Zunächst stellt sich die Frage, ob es überhaupt ein iPad sein muss oder auch ein anderes Tablett sein darf.

Das hängt sehr stark vom geplanten Anwendungsbereich ein.

Wenn Sie z.B. eher auf der Suche nach einem eBook-Reader sind, würde ich an Ihrer Stelle zu einem Amazon Kindle greifen. Den gibt es nicht nur schon bedeutend günstiger (ab 99 Euro) sondern er ist auch wegen des E-Ink Display deutlich besser geeignet, lange Texte zu lesen – insbesondere auch im Sonnenlicht. Zudem sind sie viel leichter, so dass die Arme beim Lesen nicht so schnell ermüden. Und mit dem Kindle Touch können Sie nebenher auch Musik hören.

Wenn Sie eher auf der Suche nach einer kleinen Produktiv-Maschine sind und auch mal längere Texte schreiben wollen, würde ich zu einem Netbook oder einem kleinen MacBook greifen. Oder Sie warten auf Microsofts Surface Tablet, das gleich mit einer Tastatur in einer Abdeckung kommt.

Soll es nur eine Surf-Maschine sein, mit der Sie schnell mal was im Internet recherchieren wollen oder mal zwischendurch ein kleines Spiel spielen wollen, kann ein preigünstiges Android Tablet die richtige Wahl sein. Diese kosten weniger als ein iPad, bieten auch eine große Auswahl an Apps – um die 500.000 sind derzeit im Google Play Store. Dann sollten Sie aber auch darauf achten, dass das jeweilige Gerät auch wirklich Zugriff auf den Store hat, was bei einigen billigen Tablets nicht gegeben ist. Was Ihnen aber klar sein sollte: die meisten Apps hier erreichen einfach nicht die Anmut wie bei iOS oder wie zukünftig auch bei Windows 8, Windows RT und Windows Phone 8. Und auch die Haptik und die Verarbeitungqualität sehr günstiger Android-Tablets ist nicht mit der des iPad oder der von High-End Androiden vergleichbar. Auf jeden Fall sollten Sie sich vor einem Kauf eins solchen Geräts die Reviews auf Amazon und andere Testberichte durchlesen. Ähnliches gilt für den Kauf von Exoten wie dem HP Touchpad, von dem es noch gebrauchte Geräte auf Amazon gibt. Ein kleiner Geheimtip ist hier vielleicht noch das BlackBerry PlayBook Tablet, das es schon ab 199 Euro neu gibt, welches recht sauber verarbeitet ist, bei dem aber auch unklar ist, wie lange das System noch unterstützt wird.

Durchaus eine Alternative kann auch ein gebrauchtes iPad der ersten Generation sein. Klar, es ist schwerer und langsamer als die neueren Modelle und auch die neuesten iOS Funktionen gibt es dafür nicht. Zum surfen, iTunes und die meisten Apps reicht das aber allemal.

Wenn Sie aber ein High-End-Gerät wollen, Ihnen Android zu freaky und nerdy ist und Sie keine Lust haben, auf die Surface Tablets von Microsoft zu warten oder sie ohnehin schon stark in der Apple Welt verankert sind, steht tatsächlich die Entscheidung zwischen iPad 2 und dem neuen iPad an.

Hier sind für mich folgende Faktore entscheidend:

  1. Das Retina Display: die Display-Auflösung beim neuen iPad ist mit 2048*1536 Pixel deutlich schärfer als beim iPad 2, das nur 1024*768 Pixel bringt. Beim reinen Surfen und einfachen Apps macht das nicht so viel aus, bei angepassten Spielen und beim Lesen langer Texte merken Sie aber den Unterschied.
  2. Das Gewicht und die Größe: die neuen iPad Modelle sind leichter und schlanker als die vergleichbaren Vorgänger. Zwar nicht viel, aber beim langen lesen merkt man den Unterschied der gut 50g schon – und es sieht einfach schlanker und moderner aus.
  3. Zukunftssicherheit: Das neue iPad hat nicht nur das bessere Display, sondern auch den schnelleren Prozessor. Und damit ist schon absehbar, dass es länger mit neuen iOS Funktionen unterstützt wird, als das iPad 2. So bekommt das neue iPad Siri, die Vorgänger nicht.

Die anderen Unterschiede – wie z.B. bei der Kamera – halte ich für nicht so wesentlich. Wenn ihnen also das Retina Display, das etwas geringere Gewicht und die Zukunftssicherheit den Preisunterschied wert sind, sollten Sie zum iPad 3 greifen, ansonsten sind Sie auch mit dem iPad 2 gut bedient.

Wenn die Entscheidung nicht ganz so dringlich ist, warten Sie noch etwas, denn im (späten) Herbst wird der Tablet-Markt spannend:

  • Es gibt Gerüchte über ein neues kleineres iPad mit 7″ Display – das wird preiswerter und reicht für viele Anwendungen aus. Und auch neue High-End iPads sind nicht ausgeschlossen.
  • Das Google Nexus 7 Tablet kommt auf den deutschen Markt. Zum surfen, spielen und Medienkonsum eine durchaus interessante Alternative.
  • Amazon wird neue Kindle Fire Tablets bringen – und zwar wohl auch auf den deutschen Markt.
  • Microsoft bringt zum Start von Windows 8 am 26. Oktober die Surface Tablets mit Windows RT, der einfacheren Tablet Version von Windows 8.
  • Ohnehin werden zum Start von Windows 8 viele neue Tablets und auch Hybridmodelle erwartet.

Der Markt bleibt also spannend.

Microsoft stellt das neue Office vor

„The New Office“ – unter diesem Namen stellte Steve Ballmer die neuesten Version von Microsofts Office Paket heute vor. Gleichwohl heißen die einzelnen Bestandteile dann wie erwartet z.B. Word 2013, Excel 2013 und Outlook 2013.

In Sachen Look&Feel ist das neue Office stark an die Metro-Oberfläche angelehnt und für Windows 8 optimiert. Einige der Highlights:

  • Unterstützung des beim Surface Pro eingeführten Stylus (Inking)
  • Spezielle Windows 8 Metro Apps (OneNote und Lync)
  • Word, Excel und OneNote werden Bestandteil von Windows 8 RT sein
  • Cloud Unterstützung (SkyDrive, Roaming, Office on Demand)
  • Neuer Lese-Modus in Word speziell für Tablets
  • Unterstützung von 82″ Touch Displays, sinnvoll mit dem neuen Präsentationsmodus von PowerPoint

Bei Microsoft kann die Preview kostenlos heruntergeladen werden.

Auf den ersten Blick scheint Microsoft hier den Weg der Verschmelzung der neuen Metro-Welt mit dem klassischen Desktop sehr konsequent zu gehen und entwickelt zum ersten mal in seiner Geschichte ein wirklich elegantes Design: