Was Hubert Aiwanger zu der Flugblatt Affäre hätte sagen können

Hubert Aiwanger hatte sich in der Flugblatt-Affäre mit einer kurzen schriftlichen Erklärung reagiert, die auf den Seiten der Freien Wähler veröffentlicht wurde.

Aus meiner Sicht hätte er, nachdem sich sein Bruder als Urheber des Flugblatts geoutet hatte, nochmals mit einem Statement erklären müssen.

Und dieses hätte so aussehen können:

Liebe bayerische Mitbürgerinnen und Mitbürger!

Sie haben in den letzten Tagen viel gehört und gelesen über ein menschenverachtendes Flugblatt, das ich vor rund 35 Jahren verfasst haben soll. Die Süddeutsche Zeitung hat darüber berichtet und es ist eine breite Diskussion darüber entbrannt.

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Dokumentiert: Das Statement von Balenciaga zur Werbe-Affäre

Die Modefirma Balenciaga hat zwei Werbekampagnen gestoppt, die von manchen als kinderpornografisch empfunden wurden, bzw. in denen man Anspielungen auf Kinderpornografie erkennen konnte. Wir haben einiges dazu hier zusammengefasst.

Wir dokumentieren hier das über Instagram veröffentlichte Statement des Labels und haben es übersetzt. „Dokumentiert: Das Statement von Balenciaga zur Werbe-Affäre“ weiterlesen

Dokumentiert: Das Statement von Christoph Metzelder zu den Kinderpornographie Vorwürfen

Christoph Metzelder hat sich Ende April 2021 zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfe wegen des Besitzes von Kinderpornographie geäußert. Wir dokumentieren hier sein Statement:

Die vergangenen anderthalb Jahre habe ich geschwiegen. Ich bin dritter von vier Söhnen, geboren in Haltern am See. Ich bin ledig, habe eine Tochter aus einer ehemaligen Beziehung. 2000 Abitur abgelegt, im Anschluss beim BVB unterschrieben. Nach sieben Jahren zu Real Madrid gewechselt, dann zum FC Schalke. 2013 nach Verletzungen meine Karriere beendet. Im Anschluss habe ich eine neue Karriere eingeschlagen. Eine Sportmarketing-Agentur gegründet und bin TV-Experte geworden. Darüber hinaus habe ich mich für soziale Organisationen engagiert. 2006 die Christoph Metzelder Stiftung gegründet. Seit Mitte 2020 wird die Stiftung ohne meinen Namen fortgeführt. Auf die jahrelange ehrenamtliche Arbeit bin ich stolz. Den Landesverdienstorden NRW und das Bundesverdienstkreuz gebe ich zurück. Aus Respekt werde ich alle öffentlichen Auszeichnungen zurückgeben. Der 3. September 2019 war eine Zäsur in meinem Leben. Beruflich, gesellschaftlich und privat. Alle ehramtlichen Engagements sind beendet.

Dokumentiert: #fürdasWissen: Erklärung zur Debatte um Beitrag von Dieter Nuhr

Gerne dokumentieren wir das Statement der DFG zum Beitrag von Dieter Nuhr. Auffällig ist: Auch die DFG entschuldigt sich bei ihm – und bittet nicht um Entschuldigung, wie es korrekt wäre. Ansonsten lassen wir das Statement mal so unkommentiert stehen.

Die Veröffentlichung eines Beitrags des Kabarettisten Dieter Nuhr #fürdasWissen auf Twitter hat dort starke Reaktionen ausgelöst, die sich zunächst um Nuhr und seine Teilnahme an der Aktion und dann um die Löschung des Beitrags auf der Kampagnen-Seite drehten. In dieser Erklärung nimmt die DFG zu den Vorgängen Stellung.

Die DFG führt im laufenden Jahr anlässlich des 100. Gründungsjubiläums ihrer Vorgängerorganisation die Kampagne “DFG2020 – Für das Wissen entscheiden” durch, die mit verschiedenen Elementen und Formaten den Wert der freien und unabhängigen Wissenschaft für eine offene und informierte Gesellschaft herausstellt.

Ein zentrales Element der Kampagne ist die Online-Aktion #fürdasWissen, in der Personen aus allen gesellschaftlichen Bereichen sich in persönlichen Statements zur Bedeutung von Wissenschaft und zur Frage, warum sie selber sich für das Wissen entschieden haben, äußern können. Die Statements können bei der DFG eingereicht werden. Ausgewählte Persönlichkeiten aus der Wissenschaft, aber auch aus Politik, Kunst und Kultur, wurden direkt von der DFG eingeladen, sich zu beteiligen, so auch der Kabarettist Dieter Nuhr. Insgesamt haben bislang mehr als 200 Personen zu der Online-Aktion beigetragen.

Das von Herrn Nuhr eingebrachte Statement wurde am 21. Juli zunächst auf der eigenen Internetseite der DFG2020-Aktion und über den Youtube-Kanal der DFG öffentlich gemacht. Die DFG bedankte sich bei Herrn Nuhr für seinen Beitrag. Am 30. Juli erfolgte auch eine Veröffentlichung via Twitter, die unmittelbar eine intensive Diskussion auslöste. Die Entscheidung, Herrn Nuhr als Botschafter der Jubiläumskampagne einzusetzen und sein Statement zu veröffentlichen, wurde in vielen Kommentierungen kritisiert. Kritik erreichte die DFG auch von zahlreichen Vertreterinnen und Vertretern der Wissenschaft über verschiedene Kanäle. Zu ihrem Bedauern sah sich die DFG nicht in der Lage, kurzfristig und während einer zum Teil aggressiven Twitter-Diskussion eine klare Einschätzung zu den Kommentaren vorzunehmen.

Die DFG hat sich daher am 31. Juli entschieden, den Beitrag von der Seite “DFG2020 – Für das Wissen” und aus ihrem Youtube-Kanal zu nehmen und die Situation näher zu beleuchten.

Die Entfernung des Beitrags erfolgte ohne weitere Erläuterung und ohne vorherige Information an Herrn Nuhr, was die DFG ausdrücklich bedauert und wofür sie sich bei Herrn Nuhr entschuldigt. Auch möchte die DFG betonen, dass sie mit der Entfernung des Beitrags keineswegs Herrn Nuhrs persönliche Einstellung zur Wissenschaft bewerten wollte.

Es ist der DFG jedoch auch ein Anliegen zu betonen, dass der Beitrag von Herrn Nuhr auf dem Twitterkanal @dfg_public nicht gelöscht wurde. Damit wurde die vorangegangene Diskussion dokumentiert, und die Fortsetzung der Diskussion wurde ausdrücklich ermöglicht.

Im Folgenden hat sich die DFG intensiver mit dem Statement von Dieter Nuhr befasst und weitere Hintergrundrecherchen durchgeführt. Dabei wurde deutlich, dass Herr Nuhr die Sätze: “Wissenschaft ist nämlich keine Heilslehre, keine Religion, die absolute Wahrheiten verkündet. Und wer ständig ruft ‘Folgt der Wissenschaft!’ hat das offensichtlich nicht begriffen.” in ähnlicher Form bereits in der stark polarisierten Debatte zum Klimawandel und der Aktivistin Greta Thunberg geäußert hat.

In dieser spezifischen Debatte Stellung zu beziehen, ist jedoch nicht Ziel der Kampagne #DFG2020. Die DFG bietet Herrn Nuhr aber sehr gerne eine im Lichte der aktuellen Debatte kommentierte Wieder-Online-Stellung seines Statements an, nicht zuletzt auch, um die Diskussion offenzuhalten. Die DFG will diesen Fall zum Anlass nehmen, eine Auseinandersetzung über die aktuelle Debattenkultur anzustoßen und sich dabei auch selbstkritisch mit dem eigenen Handeln zu befassen.