Rezept: ganz einfacher Rinderbraten für Winterabende

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Gerade an kalten Tagen gibt es nichts schöneres als einen schönen lange geschmorten Rinderbraten. So kriegt ihn jeder hin, für ca. 4 Personen (oder etwas mehr):

  • 1,5kg Rinderschmorbraten
  • 2 Zwiebeln
  • 2 Möhren
  • 1/4 Sellerie
  • etwas Petersilie
  • 200ml Rinderfond
  • etwas Rotwein
  • etwas Rapsöl
  • 200ml Sahne
  • Pfeffer, Salz

Das Gemüse klein schneiden (siehe Bild).

Den Backofen auf 150° vorheizen, in einem Bräter etwas Rapsöl erhitzen und das Fleisch rundherum anbraten. Gemüse zugeben, etwas anschwitzen lassen und dann Rinderfond und Wein zugeben, aufkochen und zugedeckt in den Backofen geben.

Für die Sauce nach ca. 2 1/2 Stunden etwas Gemüse und Bratenflüssigkeit herausnehmen, pürieren (Mixstab) und in einem Topf etwas einköcheln lassen, Sahne dazu geben und mit Pfeffer und Salz abschmecken.

Braten aufschneiden, Sauce in eine Sauciere geben. Dazu schmeckt Süßkartoffelselleriekartoffelpüree.

Tofu – oder: seid doch alle mal unvoreingenommen

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Ich – derzeit Strohwitwer – habe mir am Sonntag Abend ein veganes Abendessen gekocht. Soba Nudeln mit Tofu und vielen Kräutern. Rezept gibt’s hier. Hat sehr gut geschmeckt.

Anruf meiner Mutter: „Und, was gab es bei Dir zum Essen?“
Ich: „Buchweizen Nudeln mit Tofu.“
Mutter (irritiert): „…Warum isst Du Tofu?“

Und auch die Kommentare auf facebook zu dem geposteten Rezept sind eher skeptisch. Da wird verkündet, dass man Tofu generell nicht möge und andere stellen sich die Frage, ob man sich jetzt Sorgen um mich machen müsse.

Dabei hatte ich einfach nur mal Appetit auf Tofu. Ohne jeden Hintergedanken. Wahrscheinlich würde ich – würde ich mir wirklich intensiv Gedanken über mein Essen machen – auch keinen Tofu mehr essen. Von wegen Zerstörung von Regenwald für Sojaanbau, Abwässer bei der Tofuproduktion in Asien, Ausbeutung, lange Transportwege und so. Ob die Ökobilanz bei Tofu wirklich so viel besser ist als bei einem Stück heimischen Bio-Rinds ist nämlich die große Frage und eine gesonderte Betrachtung wert.

Aber darum geht es hier gar nicht.

Vielmehr scheint die Aussage, dass ich Tofu esse und gar selber koche bei Teilen meines näheren und ferneren Umfelds gleich akute Vorurteile auszulösen. Wird aus dem jetzt auch ein Öko? Hätte ich mir einen deftigen Gemüseeintopf (auch vegan gut kochbar) gemacht, wären diese Reaktionen wohl ausgeblieben.

Verkrampfte Reaktionen, was Nahrungsmittel angeht, kenne ich sonst auch mehr aus der vegetarischen und veganen Ecke. Scheint es aber nicht nur dort zu geben.

Oder vielleicht waren meine Kontakte einfach nur besorgt, ich könnte jetzt selber so unentspannt werden, was Essen angeht – dann könnte ich die Skepsis sogar nachvollziehen. Sei’s drum.

Wenn wir alle ein bisschen unvoreingenommener, entspannter und toleranter wären, wäre schon viel gewonnen.

Nicht nur in Sachen Essen.

Infografik – welcher Wein passt zu welchem Essen?

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Welcher Wein passt zu welchem Essen? Diese Infografik hilft im Zweifel weiter.

Allerdings – so dogmatisch sieht man die Dinge inzwischen eigentlich nicht mehr, getrunken werden kann, was einem selbst schmeckt. So ist auch Rotwein zum Fisch legitim.

Buchtipp zum Thema:

Bild: Springlane

Meine 366 Vorsätze für 2016

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Das 366 Tage Projekt

So wie auch die meisten anderen Menschen in Deutschland habe ich mir die letzten Jahre fürs neue Jahr etwas gutes vorgenommen. Manche dieser Vorsätze habe ich eine Zeit durchgezogen, andere waren schon nach wenigen Tagen vergessen.

Dieses Jahr soll es anders und hoffentlich auch besser werden.

Ich will jeden Tag im Jahr etwas ändern, umsetzen, besser machen… Das kann eine Kleinigkeit sein oder das Einführen einer nachhaltigen Verhaltensänderung. Und jeden Tag werde ich das hier in diesem Beitrag ergänzen, so dass im Idealfall hier eine Liste mit 366 Punkten steht. Einige Ideen habe ich schon, die vielleicht für die nächsten Tage passen. Und kann man überhaupt auf 366 Dinge kommen, die man anders oder besser machen will? Das Jahr wird es zeigen…

Auf jeden Fall verspreche ich mir von dem täglichen Schreiben darüber, dass ich mich an meine guten Vorsätze erinnere und konsequenter dabei bleibe.

Die 366 Vorsätze

  1. Jeden Tag eine Sache besser machen oder ändern und hier in diese Liste aufnehmen.
  2. Direkt nach dem Aufstehen ein 0,3l Glas Wasser trinken.
  3. Insgesamt am Tag mindestens 1,5l Wasser trinken, möglichst 2l.
  4. Wasserkonsum konsequent mit der Fitbit App aufzeichnen.
  5. Immer eine Wasserkaraffe am Bett stehen zu haben.
  6. Beim Eintragen eines neuen Punkts die vorherigen immer überfliegen…
  7. …und kurz reflektieren, inwieweit man sich an die Vorsätze hält.
  8. Möglichst jeden Tag mindestens einen Blogartikel schreiben.
  9. Bis zum Ende des Jahres für jeden Tag für die „heute“ Seite einen Artikel geschrieben haben.
  10. Wieder häufiger in den Gottesdienst gehen.
  11. So lange an Werktagen nichts zu Mittag essen, bis ich 4kg abgenommen habe.
  12. Möglichst jeden Tag 10.000 Schritte gehen.
  13. Generell weniger Alkohol trinken.
  14. Mehr Gemüse ausprobieren, z.B. Stängelkohl.
  15. Weniger industriell hergestellte Lebensmittel essen.
  16. Im Blog hier mehr Kochrezepte veröffentlichen.
  17. Zu jedem Glas eines alkoholischen Getränks mindestens ein Glas Wasser trinken.
  18. Immer rückenfreundlich bücken.
  19. Meine Socken nicht zusammengeknüllt in die Wäsche geben.
  20. Bevorzugt Leitungswasser statt Wasser in Flaschen trinken.
  21. Weniger Fernsehen.
  22. Öfter mal einen Tomatensaft trinken.
  23. Morgens 20 Sekunden eiskalt duschen.
  24. Mit den Kindern Nachtwanderungen machen.
  25. Früher aufstehen, damit man sich morgens nicht so abhetzen muss.
  26. Die E-Mail Postfächer besser aufräumen.
  27. Newsletter aus den Mails mit automatischen Filtern heraussortieren.
  28. E-Mails nur zu bestimmten Zeiten kontrollieren, damit man nicht so sehr herausgerissen wird.
  29. Auf E-Mails, die man schnell antworten kann, direkt antworten…
  30. …und sofort in den Erledigt Ordner schieben.
  31. Witzige oder gefährliche Spam E-Mails hier im Blog veröffentlichen.
  32. Das Handy öfter auf lautlos stellen, damit man nicht gestört wird.
  33. Abends vor dem Schlafengehen nicht mehr aufs Smartphone und elektronische Geräte schauen.
  34. Endlich die Efeu-Wucherungen im Garten entfernen.
  35. Jedesmal, wenn man auch nur so im Garten ist, zumindest einige Unkräuter entfernen.
  36. Das Webprojekt indieserminute.de endlich fertigstellen.
  37. Artikel aus anderen Blogs sukzessive hierher umziehen.
  38. Anstreben, dass dieser Blog am Ende des Jahres mindestens 2.000 tägliche Besucher hat.
  39. Mehr Gastautoren gewinnen.
  40. Das Projekt Bonner Straßen nicht einschlafen lassen.
  41. Weniger jähzornig sein.
  42. Alte Fotos durchforsten und schauen, inwieweit sich diese hier im Blog verwenden lassen.
  43. Regelmäßiger mit den Kindern lesen.
  44. Beim Zähneputzen auf einem Bein balancieren
  45. Beim Föhnen Dehnübungen machen.
  46. Bei jedem Gang in den Garten mindestens drei Zweige Efeu entfernen.
  47. Nichts in sozialen Netzen schreiben, wenn man Alkohol getrunken hat.
  48. Mehr auf Pinterest posten.
  49. Mehr auf Google plus posten
  50. Open your Eyes!
  51. Endlich die Entscheidung treffen, ob es ein Gas, Kohle oder Elektrogrill werden soll.
  52. Diese Liste hier nicht einschlafen lassen.
  53. Sich nicht darüber ärgern, dass man sich mit dieser Liste eine fast unmögliche Aufgabe gestellt hat.
  54. Hilfsbereiter sein.
  55. Fröhlicher sein.
  56. Soziale Projekte unterstützen.
  57. Infografiken im Blog veröffentlichen.
  58. Sich mehr mit anderen Bloggern vernetzen.
  59. Bienenfreundliche Blumen im Garten anpflanzen.
  60. Auch das Rheinkilomterprojekt hier nicht vergessen.
  61. Nistkästen im Garten anbringen.
  62. Mehr Auberginen essen.
  63. Sich beim Lernen und Üben mit den Kindern nicht so aufregen.
  64. Mehr Fahrradfahren.
  65. Krams- und Krempel-Schubladen aufräumen.
  66. Mehr mit frischen Kräutern kochen.
  67. Die Spülmaschine sofort einräumen.
  68. In der Mittagspause mehr an die frische Luft gehen.
  69. Offener sein.
  70. Dinge mit Konfliktpotential sofort klären.
  71. Sich mehr mit anderen Weltanschauungen befassen.
  72. Nicht immer sofort anfangen, über Politik zu diskutieren.
  73. Die Sonne genießen.
  74. Den Kindern mehr zutrauen und sie ermuntern, Dinge selbst zu machen (damit sie nicht lebensunfähig werden).
  75. Diese Liste hier regelmäßig nachtragen.
  76. Auch mal Linkbuilding betreiben.
  77. Die 10 Dinge Listen nicht einschlafen lassen.
  78. Gelassener werden.
  79. Ordentlicher werden.
  80. Wunderlist mehr benutzen.
  81. Endlich den verlegten Photoshop Elements 12 Schlüssel suchen.
  82. Nicht jeden Tag Fleisch essen.
  83. Auch mal andere Blogs und Websites lesen als die immer gleichen.
  84. Mehr nachdenken.
  85. Sich nicht alles immer so zu Herzen nehmen.
  86. Direkt zugeben, wenn man etwas vergessen hat.
  87. Dinge langfristiger planen.
  88. Das Projekt Führerschein endlich ernsthaft angehen.
  89. Den neuen Reisepass besorgen,
  90. Für den Blog mal so etwas wie einen Redaktionsplan erstellen.
  91. Mehr gedruckte Bücher lesen.
  92. Nicht bei jedem Einkauf eine Plastiktüte kaufen.
  93. Sich schlechte Laune nicht anmerken lassen.
  94. Mehr Menschen anlächeln.
  95. Keine Speiseabfälle in die Toilette werfen.
  96. Die „Lesenswertes“ Artikel hier wieder aufleben lassen.
  97. Mehr Fotos posten.
  98. Mehr Liegestütze machen.
  99. Mehr Situps machen.
  100. Die Hanteln wieder rausholen.
  101. Mal wieder beim Arzt durchchecken lassen.
  102. Die Unterlagen für die Familienversicherung nicht wieder vergessen.
  103. Nicht alles so verbissen sehen.

Adventszeit ist Fastenzeit

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Den meisten Menschen dürfte es gar nicht so bewusst sein, dass die Adventszeit ja an sich eine Fastenzeit ist. Auch wenn das Fasten von der katholischen Kirche seit 1917 nicht mehr vorgeschrieben wird, finden ich persönliich, dass es eine gute Tradition ist, vor Weihnachten etwas beschaulicher und bewusster zu leben und an den Fastentagen auf etwas, was einem wichtig ist, zu verzichten.

Wie werde ich also die Fastenzeit leben? Ich werde weitgehend auf Fleisch und auf Alkohol verzichten – auf Süßigkeiten sowieso, aber das ist für mich kein Verzicht, da ich süße Sachen eh nur im Ausnahmefall esse. Also, mehr Rote Beete Salat mit Minze als Bratwurst auf dem Weihnachtsmarkt…

Ausnahmen gibt es an den Adventssonntagen, die ja traditionell fastenfrei sind. Und auch wenn ich eingeladen bin, werde ich das mit dem Fasten nicht ganz so eng sehen, aber auf jeden Fall zurückhaltender sein.

Übrigens, wenn ich Sie jetzt auf den Geschmack gebracht habe: auf meiner Seite adventsfasten.de werden Sie durch die Adventszeit im Sinne einer Fastenzeit geführt.

Aufgegessen: Der Long McB – geht doch, McDonalds

Über den ersten „Bio Burger“ von McDonalds habe ich ja schon geschrieben. Das Fleisch war gut, der Rest war wirklich – uhm, ja… schlecht. Besonders negativ aufgefallen war mir der hohe Zuckeranteil von 4,4g pro 100g, insgesamt bei der Portion 13g. Dementsprechend unangenehm süß hat er auch geschmeckt.

Jetzt ist also der zweite McB da – der Long McB. Und ich nehme es vorweg: hier hat McDonalds wirklich alles richtig gemacht. Klar, auch hier ist nur das Fleisch Bio und nicht der Rest- aber das Fleisch ist bei einem Burger auch das wichtigste.

Kommen wir also zum Geschmack: Das Fleisch hat die gleiche gute Qualität wie beim ersten McB. Aber anders als bei diesem wird es eben nicht komplett von Schaumgummi-Brot und süßen Gurken überdeckt. Zum Vergleich: Der McB Long hat nur 2,4g Zucker pro 100g, insgesamt 6,2g – deutlich besser, als beim Vorgänger.

Geschmacklich ist dieser Burger so ausgewogen, wie man es auch bei einer Burgermanufaktur kaum besser erhält (und auch zuhause nicht immer so schafft): Das Brot ist fast so knusprig, wie es auf den Bildern aussieht. Rucola und Zwiebeln sorgen für eine frische, leicht scharfe und leicht bittere Note, die wiederum von den Tomaten, der Sauce und dem Käse gut abgefedert wird. Hier ist wirklich eine gute Balance gelungen.

Dass McDonalds so gut Burger kann, hätte ich nicht gedacht.

So sieht der Burger übrigens im Original aus – mein Foto wird ihm leider nicht gerecht.

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Aufgegessen: Der McB

McDonalds macht nun auch auf Bio und hat für einige Wochen zunächst zum Test den McB im Programm. Und da dabei nur das Rindfleisch aus Bio-Qualität stammt, heißt er auch nicht McBio, sondern einfach nur McB. Ich persönlich finde dass jetzt nicht soooo schlimm, da das Rindfleisch die Komponente bei einem Burger ist, bei der Bio am meisten Sinn macht, ein bisschen blöd finde ich nur, dass es in der Werbung auf den ersten Blick so aussieht, als wäre der ganze Burger aus Bio Zutaten gemacht. Ist er aber nicht.

Da ich leider mein Smartphone nicht zur Hand hatte, als ich den McB gegessen habe, muss ich auf das Pressebild von McDonalds zurückgreifen:

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Ganz so schön wie auf dem Bild sieht er natürlich nicht aus, aber das von mir gegessene Exemplar kommt dem schon recht nahe. Auch wird er in der praktischen Papiertasche serviert – und die braucht man auch, da einem sonst der halbe Inhalt herausfallen würde.

Und das ist auch das Problem des McB: es ist von allem zu viel. Wie beschreibt McDonalds den McB so schön:

Herzhaftes dunkles Brötchen, saftige Tomaten, würzige rote Zwiebelringe, frischer Lollo Bionda Salat und eine Scheibe Edamer Naturkäse mit gleich zwei leckeren Saucen, rustikaler Tomatensauce und cremiger Senf-Sauce, und extralange Gewürzgurkenscheiben. Und das alles kombiniert mit 100% saftigem Bio-Rindfleisch.

Das Fleisch auf dem Burger ist von richtig guter Qualität – jedenfalls schmeckt es so. Leider aber eben auch nur, wenn man sich mal bewusst ein Stück Fleisch herauspickt. Denn isst man den McB im ganzen, schmeckt man vor allem eins: Gewürzgurken. Eigentlich sollte man lieber sagen „Zuckergurken“ – es sind die mit Abstand süßesten Gewürzgurken, die ich jemals gegessen habe. Und des sind richtig richtig richtig viele drauf.

Überhaupt schmeckt der ganze McB sehr süß: pro 100g hat er 4,4g Zucker, auf die gesamte Portion hochgerechnet sind das 13g Zucker. Damit hat man schon mehr als die Hälfte der von der WHO empfohlenen täglichen Maximalmenge an Zucker zu sich genommen. Mit einem Burger.

Auch Brötchen ist zu viel. Zumal es nicht so schmeckt, wie man vom Pressebild her vermuten könnte. Es hat eine unangenehme, schaumstoffartige Konsistenz. Süßer Schaumstoff – das ist das vorherrschende sensorische Gefühl im Mund, wenn man in diesen Burger beißt. Beim Kauen verwandelt es sich in einen nicht weniger unangenehmen teigig-klebrigen Brei.

Die beiden Saucen scheinen es jedem recht machen zu wollen und vermischen sich zu einem süßen Einheitsgeschmack, der Käse geht völlig unter. Wahrscheinlich würde es kaum jemand schmecken, würde er weggelassen. Die Tomate sorgt für etwas Frische, ist aber zu dick geschnitten und schmeckt nach Wasser. Und auch der Salat ist zu viel – er sorgt dafür, dass die Zutaten leicht vom Burger fallen.

Alles in allem hat McDonalds hier eine Chance vertan. Wenn ich schon einen Burger mit richtig gutem Fleisch herstelle (und das schmeckt wirklich gut), dann sollte ich auch dafür sorgen, dass man das auch schmeckt. Doch beim McB geht das Fleisch unter – in einem Meer aus Süßgurkengeschmack und Schaumstoffbrötchen.

Steaks in Bonn – El Tarascón

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Das El Tarascón ist wahrscheinlich „das“ Steakhaus in Bonn und schon seit über 20 Jahren nicht aus der Bonner Gastroszene wegzudenken. Auch ich kann mich an viele Abende dort erinnern und auch wenn es immer wieder behutsam modernisiert würde – es ist dort immer noch die gleiche Atmosphäre wie früher…

Für laue Sommerabende ist es nicht unbedingt geeignet, denn man sitzt im Keller in einem eher rustikalen Ambiente, das z.B. durch Kuhäute an der Wand geprägt ist. Für eingefleischte Tierschützer-Vegetarier ist es damit wohl eher nicht geeignet, aber die werden sich wohl auch kaum in ein argentinisches Steakhaus verirren…. Allzuviele Plätze gibt es nicht. Man sitzt eher eng, aber nicht zu eng – eben gemütlich, wenn auch durch die prompten Bedienungen manchmal etwas wuselig. Aber auch wenn schon einige Leute an der Bar auf den nächsten freien Platz warten, wird man vom freundlichen Servicepersonal nie gedrängt, doch schneller zu sein; eine Unsitte, die es leider in vielen anderen Restaurants gibt. Was damit schon klar sein sollte – hier sollte man auf jeden Fall reservieren, denn wahrscheinlich sind die schon erwähnten lauen Sommerabende auch einzige Möglichkeit hier spontan einen Platz zu bekommen. Noch so etwas, was sich hier in den letzten 20 Jahren nicht geändert hat.

Und ebensowenig hat sich auch an der Karte in den letzten 20 Jahren getan. Vorab gibt es Brot mit hausgemachten Chimichurri, einer scharfen argentinischen Sauce. Der Vorspeisen-Klassiker sind für mich die Palmenherzen in Cocktailsauce. Toll auch die argentinische Blutwurst und Bratwurst, die Jakobsmuscheln mit Champignons, das Carpaccio oder der überbackene Käse.

Als Hauptgerichte bieten sich – Überraschung – Steaks an. Meine beiden Favoriten sind das Rumpsteak mit Pfefferkörnern sowie das Lomo Gigante (500g Filetsteak – unvergessen übrigens der Abend, an dem ich zwei davon aß, ja damals war ich noch jung). Die Steaks werden auf dem einsehbaren Holzkohlegrill auf Wunsch und auf den Punkt zubereitet, das Fleisch kommt aus Argentinien (woher sonst) und ist von hervorragender Qualität. Angeboten werden Hüftsteak, Rumpsteak, Entrecôte, Rib Eye und Filet in Größen zwischen 200g und 500g. Hier vielleicht die einzige kleine Kritik – es wäre schön wenn es auch mal andere interessante Zuschnitte (z.B. Flanke) oder auch andere Qualitäten (z.B. dry aged Beef) auf der Karte gäbe.

Die Beilagen werden gesondert geordert, klassisch natürlich die Folienkartoffel oder der Maiskolben. Persönlich favorisiere ich aber Grilltomate, Brokkoli und Salat. Daneben gibt es natürlich auch Pommes frites, verschiedene Saucen, Wildreis, Bohnen… hier sollte jeder fündig werden.

Abseits der Rindersteaks gibt es Lamm in verschiedenen Varianten, Langostinos, verschiedene Grillteller (z.B. mit Rinderfilet, Schweinefilet, Bratwurst) und Spezialitätenteller, darunter die bei Damen sehr beliebte „Combinado Fino“ mit Rinderfilet, einem Langostino, Sauce Bernaise, Folienkartoffel und einem gemischter Salat. Sehr empfehlenswert sind auch die Salate – wer gar kein Fleisch und kein Meeresgetier essen mag, ist hat hier ebenfalls eine große Auswahl. Beim Nachtisch gibt es typisch argentinisches. Mein persönlicher Favorit ist der Käse mit Quittenbrot, aber auch der argentinische Pfannkuchen mit Milchkaramell ist köstlich.

Kinder werden übrigens sehr freundlich behandelt, drei Kindergerichte finden sich auf der Karte. Daneben gibt es noch eine gesonderte wechselnde Mittagskarte, die auch einige kleinere und günstigere Gerichte umfasst.

Die Weinkarte besteht aus argentischen Weinen, wobei natürlich die Roten überwiegen. Die meisten werden erfreulicherweise auch offen ausgeschenkt. Ansonsten lässt die Getränkekarte keine Wünsche offen: Kölsch, Pils, Weizen, das argentinische Quilmes-Bier, gängige Cocktails, Sangria, etwas mehr als die üblichen Spiritousen und natürlich die volle Bandbreite an alkoholfreien Getränken.

Die Preise sind für die Qualität mehr als angemessen, genauer darüber informieren kann man sich auf der Homepage des Restaurants, wo man auch die Öffnungszeiten und alle anderen wichtigen Infos findet.

Zwei Dinge möchte ich noch besonders positiv hervorheben: Es sind immer wieder viele Argentinier und andere Südamerikaner zu Gast, was für mich immer ein gutes Zeichen ist. Und hier bekommt man einem Abendessen noch einen Tequila oder einen Espresso aufs Haus, was leider in vielen Restaurants nicht mehr üblich ist – ja, mit so etwas kann man mich begeistern.

Nicht nur für Fleischtiger ist es jedenfalls eine uneingeschränkte Empfehlung. Und so hoffe ich, dass ich auch in 20 Jahren noch im El Tarascón mein Steak essen werde.

El Tarascón, Bonn Poppelsdorf, Clemens-August-Str. 2-4
Direkt an der Bushaltestelle „Am Botanischen Garten“
Reservierung unter 0228 / 65 87 27
Homepage mit allen weiteren Infos

Bild: (c) El Tarascón

Kann man Tasmanischen Teufel essen?

Der Tasmanische Teufel steht unter Naturschutz, so dass es verboten ist, das Tier zu töten.

Aber ganz abgesehen davon: Der Tasmanische Teufel ist auch ein Aasfresser und das Fleisch von Tieren, die sich so ernähren, gilt als nicht sehr schmackhaft.

Zudem könnte es auch gesundheitsschädlich sein. Sollten Sie einmal in der Notlage sein, dass Tasmanischer Teufel das einzig essbare ist, das Ihnen zur Verfügung steht, sollten sie es nur komplett durchgegart verspeisen.

Kann man Kängurus essen?

Känguru Fleisch – in Australien Roo genannt – ist gar nicht so außergewöhnlich, schon die Aborigines haben es gegessen.

Besonders beliebt ist es in Australien derzeit aber nicht, oft wird es als Tierfutter verwendet. Die Jagd ist aber unumgänglich, da das Känguru in Australien so gut wie keine natürlichen Feinde mehr hat.

Der Großteil des Fleischs wird exportiert, davon Stand 2018 rund 80% nach Europa. Die wichtigsten Importländer sind Deutschland, Belgien, Dänemark und Frankreich. Seit einigen Jahren wird es auch als „Australus“ vermarktet, um das Image zu verbessern.

In Deutschland bekommt man es daher manchmal in exotischen Restaurants, oftmals auch in australischen Bars und Restaurants, gelegentlich sogar in Supermärkten.

Ein beliebteste Gericht des 19. Jahrhunderts war „Kangaroo Steamer“, ein Schmorgericht, bei dem das Fleisch klein geschnitten, gewürzt und zusammen mit Speck und etwas Wasser, Brühe, Bier oder Wein mehrere Stunden langsam geschmort wird. Aus dem Schwanz wird traditionell Suppe gekocht, die Steaks werden gerne gegrillt.

Es schmeckt nach Wild und ist sehr mager (weniger als 2% Fett).

Mehr Tiere

Mehr exotische Tiere zum Verspeisen – oder auch nicht – gibt es hier.