Communicationsweg

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Der Communicationsweg ist ein Weg im Bonner Kottenforst. Er führt vom Jägerhäuschen in Richtung Villiprott. Hervorzuheben ist die „Dicke Eiche“, die sich an einer Lichtung an der Seite des Weges befindet.

Um Weihnachten 2011 fiel der 300 Jahre alte Baum unter der Schneelast um; wenig später wurde er aufgebockt, um den Verfall zu verlangsamen.

Aus einem Teil der Eiche wurde von Klaus Simon ein Altar für die Bonner Namen-Jesu-Kirche in der Bonngasse gestaltet:

altar-dicke-eiche

Als Communikationswege wurden im Mittelalter Wege bennnant, die zwei Orte miteinander verbinden.

Karte: Kartenlink
Bushaltestelle: Professorenweg (wird nur von der Linie 843 angefahren) oder Röttgen Merler Alle (längerer Fußweg)
PLZ: 53125 Bonn (Röttgen)

Die Dicke Eiche ist auch in dem Buch „111 Orte in Bonn, die man gesehen haben muss“ aufgeführt.

Es gibt übrigens keine andere Straße in Deutschland, die so heißt.

Bonngasse

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Die Bonngasse zählt sicher zu den meistbesuchten Straßen in Bonn – befindet sich doch dort Beethovens Geburtshaus. Und so sieht man hier immer viele Touristen, von denen besonders viele aus Japan kommen, wo Beethoven besonders verehrt wird.

Aber auch die Jesuitenkirche (Namen Jesu Kirche) ist sehenswert. Darüber hinaus gibt es einige alteingessene Geschäfte.

Erstmals erwähnt wurde die Bonngasse im Jahr 1211. Ursprünglich hieß sie Bunegasse, was sich von dem alten Namen Buno herleitet. Varianten im Laufe der Zeit wurden daraus Bungasse, Bunggasse und Bongasse. Von 1743 bis 1758 hieß sie dann kurzfristig Jesuitenstraße. Als sie dann wieder umbenannt wurde, erhielt sie ihren heutigen Namen Bonngasse – offensichtlich konnte man sich an den Ursprung nicht mehr erinnern.

PLZ: 53111
Straßenschlüsse: 1112
Karte: Bing Maps
Haltestelle: Bertha-von-Suttner-Platz/Beethovenhaus

Die Bonngasse ist übrigens die einzige Straße in Deutschland mit diesem Namen.

bonngasse

 

Marktbrücke

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Es gibt Straßen in Bonn, durch die ist jeder Bonner schon einmal gegangen, ohne (wahrscheinlich) zu wissen, dass es diese gibt… die Marktbrücke ist so eine. Sie führt vom Marktplatz am Blömer Gebäude vorbei (Zara) zum Remigiusplatz (Blumenmarkt) und ist damit wahrscheinlich eine der kürzesten Straßen in der Bonner Fußgängerzone.

Früher gab es hier eine Brücke, die über einen Graben führte, der Stadt und Cassiusstift trennte.

Ihren Namen erhielt die Straße 1898, ist aber wesentlich älter: bekannt ist sie seit 1150 und hieß früher „Auf der Brücken“, „Auf der Brücke“ oder einfach nur „Brücke“.

Hier gibt es übrigens noch eines der alten Bonner Straßenschilder:

marktbruecke-bonn-altes-schild

Straßenschlüssel: 1525
PLZ: 53111
Kartenlink: Bing Maps
Bushaltestellen: am schnellsten ist man von der Bushaltestelle Markt

Die Marktbrücke ist die einzige Straße in Deutschland mit diesem Namen.

Dieser Beitrag gehört zu meinem Projekt Bonner Straßen. Sie wollen mitmachen? Hier sind alle Infos!

Friedrichstraße

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Die Friedrichstraße ist die jüngste Erweiterung der Bonner Fußgängerzone und beherbergt viele Geschäfte und Restaurants. Diese stellen sich sogar auf einer eigenen Website vor: friedrichstrasse-bonn.de. Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall, die Friedrichstraße zählt zu den schönsten Einkaufsstraßen Bonns, in der man viele kleine individuelle Geschäfte findet.

Der Name erinnert an Max Friedrich von Königsegg (1708-1784), der von 1761 bis zu seinem Tod der Erzbischof und Kurfürst von Köln war.

Die Straße verfügt über eine lange Geschichte: 1347 wird sie als Oitzlingsgasse erstmals erwähnt, dies leitet sich von dem alten Namen Ozilo bzw. Uzilo ab. 1388 wandelt er sich in Utzelsgasse. Andere ehemalige Teile sind die Judengasse (Judengässchen), Hospitalstraße, Gudenaugasse (Gudenauergasse) und Brückenstraße. Der Name Friedrichstraße taucht erstmals 1885 auf, umfasst aber noch nicht das gesamte heutige Gebiet der Straße; dies ist erst ab 1972 mit der Einbeziehung der Brückenstraße der Fall.

Postleitzahl: 53111
Straßenschlüssel: 1242
Bushaltestellen: Friedensplatz; Bertha von Suttner Platz / Beethovenhaus
Karte: Bing Maps
Weitere Beiträge zur Friedrichstraße

Sie haben mehr interessante Geschichten zur Friedrichstraße und wollen bei unserem Straßenprojekt mitmachen? Hier sind alle Infos.

Mitmachen: Das Bonner Straßenprojekt

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Schicken Sie mir einfach ein Bild von einem Bonner Straßenschild – und ich erstelle einen Basis-Artikel zu Ihrer Straße!

Es gibt ein neues Mitmachen-Projekt hier im Blog: Die Bonner Straßen.

Zu jeder Bonner Straße soll es einen kleinen Artikel geben, der mehr oder weniger umfangreiche Informationen zu der jeweiligen Straße enthalten soll, z.B.:

  • woher kommt der Name der Straße?
  • gibt es berühmte Gebäude oder Sehenswürdigkeiten?
  • welche Geschäfte, Restaurants, Gaststätten, Hotels, Ärzte, öffentliche Einrichtungen, Haltestellen oder andere bemerkenswerte Dinge gibt es in der Straße?
  • was macht diese Straße aus?
  • seit wann gibt es sie, welche Postleitzahl hat sie?
  • welche persönlichen Erinnerungen verbinden Sie mit dieser Straße?
  • gibt es in dieser Straße besondere Events – z.B. Straßenfeste?
  • kommt die Straße in Büchern, Filmen, Liedern, Gemälden oder Gedichten vor?
  • hat die Straße eine eigene Homepage?
  • gibt es Probleme in dieser Straße?
  • leben besonders nette Menschen in dieser Straße?
  • gibt es schöne Fotos aus dieser Straße?

Kurzum – wenn es irgendetwas zu dieser Straße zu schreiben gibt – wir veröffentlichen es hier! Ob es dann zu der Straße einen Artikel gibt, der nur ein paar Basisinformationen enthält, einen umfangreichen Text, an dem viele mitgeschrieben haben oder gar mehrere Beiträge wird sich dann zeigen.

Interesse mitzumachen? Einfach an bonnerstrassen@severint.net schreiben!

Übrigens, wenn Sie mir einfach ein Bild Ihrer Straße – idealerweise auch mit dem Straßennamensschild – schicken, erstelle ich einen schnellen Basisartikel, der dann weiter ausgebaut werden kann.

Bild: Ecke Friedrichstraße / Bonngasse.

Birkenweg

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Der Straßenname Birkenweg

Birkenwege gibt es in vielen Städten und Orten und meistens heißen sie so, weil es dort viele Birken gibt oder gab – oder einfach nur, weil in einem Gebiet Straßen nach Bäumen benannt werden sollten.

Der Birkenweg in Bonn

Den Birkenweg in Bonn Röttgen gibt es seit 1961, dementsprechend stammen auch die meisten Häuser dort aus den 1960er Jahren. Während es am Anfang zur Reichsstraße hin einige Mehrfamilienhäuser gibt, sind zur Wehrhecke hin hauptsächlich Einfamilienhäuser mit für heutige Verhältnisse großen Gärten.

Als Bonn noch Hauptstadt war, wohnten in dieser Gegend von Bonn Röttgen viele höhere Beamte – das Viertel wurde daher auch Beamtenviertel oder Diplomatenviertel genannt. Die Gartenpartys damals sollen legendär gewesen sein. Heutzutage geht es dort etwas ruhiger zu.

Immerhin geht vom Birkenweg ein großer Spielplatz ab, der ein beliebter Treffpunkt junger Familien ist.

Hervorzuheben ist noch das Gästehaus Iris, das gerne von Handwerkern oder Wanderern genutzt wird – der Kottenforst ist schließlich nah.

Tatsächlich stehen im Birkenweg auch einige Birken, allerdings auch nicht viel mehr als in den angrenzenden Straßen, von denen viele nach Bäumen benannt sind.

Postleitzahl: 53125 Bonn
Straßenschlüssel: 4009
Bushaltestelle: Merler Allee
Kartenlink: Bing Maps

Liste: Oberbürgermeister der Stadt Bonn

  • 1804–1816: Anton Maria Karl Graf von Belderbusch (bis 1814 als Maire)
  • 1816–1817: Peter Joseph Eilender (kommissarisch)
  • 1817–1839: Johann Martin Joseph Windeck
  • 1840–1850: Karl Edmund Joseph Oppenhoff
  • 1850–1875: Leopold Kaufmann
  • 1875–1891: Hermann Jakob Doetsch
  • 1891–1919: Wilhelm Spiritus
  • 1920–1922: Fritz Bottler
  • 1923–1931: Johannes Nepomuk Maria Falk
  • 1932–1933: Franz Wilhelm Lürken
  • 1933–1945: Ludwig Rickert, NSDAP
  • 1945–1948: Eduard Spoelgen
  • 1948–1951: Peter Stockhausen, CDU
  • 1951–1956: Peter Maria Busen, CDU
  • 1956–1969: Wilhelm Daniels, CDU
  • 1969–1975: Peter Kraemer, CDU
  • 1975–1994: Hans Daniels, CDU
  • 1994–2009: Bärbel Dieckmann, SPD
  • 2009–2015: Jürgen Nimptsch, SPD
  • seit 21. Oktober 2015: Ashok-Alexander Sridharan, CDU

Liste: Was es alles rund um den Bonner Münsterplatz zu sehen gibt

Hier entsteht eine Liste mit Dingen, die es rund um das Bonner Münster und den Münsterplatz zu sehen, erleben und entdecken gibt.

  1. Bonner Münster
  2. Beethoven Denkmal
  3. Pranger
  4. Palais Fürstenberg
    Das Palais Fürstenberg ist den meisten Bonnern als Hauptpost ein Begriff.

Bonn im Brockhaus von 1837

Bonn, Kreisstadt mit 11,900 Einw. im Regierungsbezirk Köln, der preuß. Provinz Rheinland, liegt überaus freundlich auf einem sanften Abhange am linken Rheinufer und am Ausgange der Gebirge, welche bis dahin das Rheinthal einschließen und die sich am rechten Ufer mit dem romantischen Siebengebirge, am linken mit dem Godesberge endigen, der früher Wodansberg geheißen haben soll.

B. hat vier katholische Kirchen, unter denen sich die hier umstehend abgebildete alte Münsterkirche besonders auszeichnet, und seit 1817 eine evangelische Kirche, ist der Sitz eines Oberbergamts, der kön. Rheinuniversität, eines Gymnasiums und anderer Bildungsanstalten. B. ist aus einem von den Römern erbauten festen Schlosse entstanden, das im 4. Jahrh. zerstört, später indessen wieder aufgebaut und allmälig zur Stadt erweitert wurde. Seit dem 13. Jahrh. bis 1794 war es Residenz [295] der Kurfürsten von Köln, hatte im 17. und 18. Jahrh. wiederholt harte Belagerungen auszustehen, wobei seine alterthümlichen Gebäude fast sämmtlich zerstört wurden, 1717 aber wurden seine Festungswerke großentheils geschleift und aus den Steinen das kurfürstliche Schloß erbaut, welches jetzt von der am 18. Oct. 1818 neugegründeten Universität benutzt wird, der auch vorzüglich zu naturwissenschaftlichen Zwecken das unweit der Stadt gelegene ehemalige Lustschloß Poppelsdorf eingeräumt worden ist, bei dem sich der botanische Garten befindet. Die Universität besitzt auch eine katholisch-theologische Facultät und viele wissenschaftliche Sammlungen und Anstalten, ferner ein Kunstmuseum und ein Museum deutscher und röm. Alterthümer, welches durch Nachgrabungen in der Umgegend vielfach bereichert worden ist. Von 1794–1814 gehörte B. mit dem linken Rheinufer zum franz. Kaiserthume, nach dessen Untergange es an Preußen fiel und seitdem an Wohlstand fortwährend zugenommen hat.

Quelle: Brockhaus Bilder-Conversations-Lexikon, Band 1. Leipzig 1837., S. 295-296.

Bonn in Meyers Großes Konversations-Lexikon von 1905

Bonn, Stadt (Stadtkreis) im preuß. Regbez. Köln, liegt in reizender Gegend am linken Ufer des Rheins, über den hier eine 1898 vollendete schöne Brücke nach dem gegenüberliegenden Beuel führt, 50 m ü. M. ist Knotenpunkt der Staatsbahnlinie Köln-Koblenz und andrer Linien und hat 2 evangelische und 6 kath. Kirchen, eine englische Kirche und eine Synagoge. Unter den katholischen Kirchen ist das Münster, ein imposanter Tuffbau mit fünf Türmen (der Mittelturm 95 m hoch), die älteste und ausgezeichnetste.

Es ist teils im romanischen, teils im sogen. Übergangsstil erbaut, stammt in seiner jetzigen Form aus dem 11. bis 13. Jahrh. und ist seit 1847 restauriert. Die übrigen Kirchen sind: die Stiftskirche, 1879–81 neu erbaut, die Jesuitenkirche von 1693, die Minoritenkirche (1278–1318 erbaut), die Herz-Jesukirche von 1862 u. die 1892 vollendete Marienkirche. Von hervorragenden Profanbauten sind zu nennen: das 1717, bez. 1777 erbaute ehemalige kurfürstliche Schloß (jetzt Universität), das Rathaus (von 1737), das Theater, das Haus von E. M. Arndt in der schönen Koblenzer Straße, Beethovens Geburtshaus in der Bonngasse. Auf dem Münsterplatz steht Beethovens Bronzestandbild (von Hähnel modelliert) und auf dem sogen. Alten Zoll, einer ehemaligen Bastion, jetzt Gartenanlage am Rhein, das Arndtdenkmal (von Afinger). Sonst besitzt die Stadt noch ein Denkmal des altkatholischen Bischofs Reinkens. B. hat (1900) mit der Garnison (Königs-Husarenregiment Nr. 7 und ein Infanteriebataillon Nr. 160) 50,736 Einw., davon 10,937 Evangelische und 877 Juden. Die Industrie ist vertreten durch eine Steingutfabrik und Kunsttöpferei, Jutespinnerei und-Weberei, Dampfsägewerke, Fabriken für Fahnen, Zement, Besenwaren aus Reisstroh, Korbmöbel etc., Bierbrauerei, Gerberei, Obst- und Gemüsebau etc. Der Handel, unterstützt durch die Handelskammer, eine Reichsbanknebenstelle, die Bonner Bank und andre Bankinstitute, ist besonders lebhaft in Wein. Unter den wissenschaftlichen Anstalten nimmt die Universität (s. unten) die erste Stelle ein; sie zählte im Wintersemester 1902/1903: 159 Dozenten und 2214 Studierende. Das Universitätsgebäude enthält die Bibliothek von über 230,000 Bänden, die Münzsammlung (ca. 4000 römische u. griechische Münzen) und das rheinische Museum für vaterländische Altertümer, das physikalische Institut und die schöne Aula mit großen Freskobildern. Außerdem gehören zur Universität: das akademische Kunstmuseum (1884), ein chemisches Laboratorium (1868 vollendet), eine Anatomie, ein physiologisches, ein pathologisches und pharmakologisches Institut, 5 klinische Anstalten und eine Sternwarte. In dem benachbarten Poppelsdorfer Schloß (s. Poppelsdorf) am Fuße des Kreuzbergs befindet sich das naturhistorische Museum sowie das botanische Institut der Universität. In einem dem Schloß gegenüberliegenden Gebäude sind die landwirtschaftliche Akademie und das dazu gehörige chemische Laboratorium untergebracht. An sonstigen Bildungsanstalten hat B. ein katholisches Konvikt (Collegium Albertinum), ein königliches und ein städtisches Gymnasium, letzteres verbunden mit Oberrealschule, ferner ein Provinzialmuseum, eine Privatirrenanstalt,[205] eine städtische Irrenanstalt, 2 Waisenhäuser, eine Provinzialirrenanstalt etc. Der Naturhistorische Verein für Rheinland und Westfalen, die Niederrheinische Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, der Verein von Altertumsfreunden im Rheinland, der Landwirtschaftliche Verein für die Rheinprovinz u. a. haben hier ihren Sitz. Auch befinden sich daselbst ein Oberbergamt, ein Land- und Schwurgericht und das Landratsamt für den Landkreis B., die Landwirtschaftskammer der Rheinprovinz sowie der altkatholische Bischof. Die städtischen Behörden zählen 5 Magistratsmitglieder und 30 Stadtverordnete. In der mit den prachtvollsten Promenaden geschmückten Umgebung der Stadt ist zunächst der alte Kirchhof (vor dem Sternentor im W.) mit der 1847 von der Kommende Ramersdorf hierher versetzten zierlichen Deutsch-Ordenskapelle (aus dem 13. Jahrh.) wegen seines Reichtums an Gräbern berühmter Männer (B. G. Niebuhr, A. W. v. Schlegel, die Gebr. Boisserée, R. Schumann, E. M. Arndt u. a.) bemerkenswert. Auch ruhen daselbst Schillers Gattin Charlotte (gest. 1826) und Schillers ältester Sohn, Ernst (gest. 1841). Ein Kriegerdenkmal in karrarischem Marmor (1877 von Küppers in Rom) und ein monumentaler Brunnen nach Afinger (1879) zieren den Kirchhof. Außerdem sind der Kreuzberg mit einer 1627 erbauten berühmten Wallfahrtskirche und schöner Aussicht, weiter entfernt Godesberg, Rolandseck, der Drachenfels etc. Glanzpunkte in der Umgebung der Stadt. Neuere Ausgrabungen haben einen Teil des umfangreichen römischen Castrum am Rhein bloßgelegt. – Zum Bezirk des Landgerichts B. gehören die neun Amtsgerichte zu B., Eitorf, Euskirchen, Hennef, Königswinter, Lechenich, Rheinbach, Siegburg und Waldbröl.

B. ist römisch-keltischen Ursprungs. An die von Tacitus erwähnten »Castra Bonnensia«, die Drusus gegründet haben soll, lehnte sich ein (vorrömischer) keltischer Ort B. an. 70 n. Chr. wurden in der Nähe die Römer unter Herennius Gallus von den Batavern geschlagen. Im 4. Jahrh. zerstört, wurde die Stadt durch Kaiser Julian wieder aufgebaut, dann aber in den Kämpfen der Völkerwanderung öfter, zuletzt 869 von den Normannen, verwüstet. Hier schloß Heinrich I. mit König Karl von Frankreich 921 einen Freundschaftsbund. Befestigt wurde die Stadt vom Erzbischof Konrad von Hochstaden, und Engelbert II. von Falkenburg, von den Kölnern vertrieben, verlegte um 1265 seinen Wohnsitz nach B., das auch bis 1794 erzbischöfliche Residenz blieb. Die Stadt wurde 1673 von den Kaiserlichen und Niederländern, 1689 vom Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg, im Spanischen Erbfolgekrieg von Marlborough und dem Holländer Coehoorn erobert. 1717 wurden die Festungswerke geschleift. Im Oktober 1794 wurde B. von den Franzosen besetzt, kam durch den Lüneviller Frieden 1801 an Frankreich und 1814 an Preußen. Die schon 1777 begründete und 1786 eröffnete Universität wurde von Napoleon I. aufgehoben und erst 18. Okt. 1818 von König Friedrich Wilhelm III. wiederhergestellt. Vgl. Ritter, Entstehung der drei ältesten Städte am Rhein: Köln, B. und Mainz (Bonn 1851); Hundeshagen, Die Stadt und Universität B. (das. 1852); Hesse, Geschichte der Stadt B. während der französischen Herrschaft 1791–1815 (das. 1879); v. Sybel, Die Gründung der Universität B. (das. 1868); »Bilder aus der Geschichte von B.« (hrsg. von Hauptmann, das. 1887–97, 9 Tle.); Führer von Hesse (10. Aufl. 1901) und Hauptmann (1900).

Quelle: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 3. Leipzig 1905, S. 205-206.