Kaufen und verkaufen von tweets über NFT – ein Mittel zur Monetarisierung von tweets

Das Thema des Verkaufs von tweets als NFTs – Non-fungible Tokens – ist spätestens seit dem Angebot des ersten Tweets von Jack Dorsey auf Cent ein Thema. Während ich diesen Artikel schreibe, steht das höchste Gebot bei 2,5 Millionen US$.

Doch was erwirbt man eigentlich, wenn man ein NFT eines tweets kauft?

Denn der Tweet selbst bleibt weiter auf twitter veröffentlicht. Letztlich kaufen sie ein digitales Zertifikat des tweets. Dieses ist einzigartig, da es vom tweet Verfasser kryptosigniert und verifiziert wurde. Das Token enthält Metadaten – z.B. Datum und Inhalt – des Tweets und die digitale Signatur der Krypto-Wallet-Adresse des Erstellers.

Warum aber sollte man den NFT eines tweets kaufen?

Eigentlich ist es nichts anderes als bei Autogrammkarten, signierten Sammelkarten oder signierten Kunstdrucken: Wie ein Autogramm auf diesen ist das NFT die Signatur des Erstellers auf seinem digitalen Inhalt.

Der Erwerb eines solchen digitalen Inhalts kann zunächst eine rein emotionale Bedeutung haben und eine Beziehung zwischen Käufer und Ersteller schaffen. Bei tweets von berühmten Personen kann zudem mit der Zeit wie bei Autogrammkarten auch – eine Wertsteigerung eintreten; die Weiterveräußerung eines Tokens ist z.B. bei der Valuables by Cent Plattform möglich.

OK, wie kann ich tweets verkaufen?

Sie müssen sich über eine Plattform wie die schon erwähnte v.cent.co mittels twitter anmelden und dann ggf. noch ein Browser-Add-On wie Metamask installiere, um Kryptowährungen zu verwalten. Dann können Sie entscheiden, welche tweet Sie verkaufen wollen. Diese bewerben Sie am besten über twitter oder über Ihren Blog etc. Gehen Angebote für einen tweet ein, müssen Sie sich entscheiden, ob Sie diese annehmen oder auf ein höheres warten wollen.

Und wie kann ich tweets kaufen?

Folgen Sie einfach einem Link zu einem Angebot und dann den Anweisungen der jeweiligen Plattform.

Fazit

Primär halte ich den Verkauf von NFT aber für eine elegante und interessante Möglichkeit, dass Content Creator ihre tweets monetarisieren und damit Unterstützung für Ihre Projekte und Vorhaben erhalten. Während man im US-amerikanischen und asiatischen Raum schon eine gewisse Dynamik in diesem Segment sieht, ist abzuwarten, inwieweit diese nach Deutschland schwappt.

Wünschenswert wäre es.

Noch was zu Amen

Inzwischen darf man öffentlich über die Bewertungsplattform Amen schreiben. Mit einer langen Dienstbeschreibung will ich mich gar nicht aufhalten, diese Fleißarbeit haben dankenswerterweise schon andere übernommen, z.B. Gründerszene. Viel spannender ist die Frage, wohin Amen geht und was es in einigen Jahren sein wird.

Das beste an Amen ist mE, dass sehr schnell Toplisten zu bestimmten Personen, Dingen, Meinungen und Plätzen entstehen. Neben vielen Unsinnslisten, die immerhin noch Unterhaltungswert haben und so für eine gewisse Stickyness sorgen, entstehen auch viele, die durchaus sinnvoll sein sind. Wer ist der beliebteste Popmusiker aller Zeiten, wo gibt es das beste Sushi in Berlin und welches ist der angesagteste Turnschuh… In Verbindung mit dem bei twitter abgeschauten Follower-Prinzip kann Amen so eine schnelle Entscheidungshilfe werden

amen-liste

Die so entstehende Meinungsflut in Verbindung mit den sozialen Verknüpfungen der Mitglieder ist sicherlich in mehrfacher Hinsicht verwertbar. Zielgerichte Werbung ist dabei noch das simpelste. Wieso nicht irgendwann Sponsored Battles zwischen Produkten (eines Herstellers)? Partnerempfehlungen aufgrund gemeinsamer Ablehnungen und Vorlieben? Voting Plattform?

amen

Und auch wenn Amen für sich allein kein tragfähiges Business-Modell aufbauen kann – irgendwann ist als Exit für die Gründer auch die Übernahme durch resp. Implementierung in einen anderen Dienst denkbar, in dessen Umfeld es seine volle Stärke entfalten kann.

Amen ist jedenfalls eines der wenigen Startups in jüngerer Zeit, die mir so richtig gefallen.

Amen.

Das richtige Blog-Thema: Fokussieren Sie sich

Über die verschiedenen Bloggertypen habe ich etwas überspitzt schon geschrieben. Wenn Sie den Artikel noch nicht gelesen haben, sollten Sie das nachholen und sich ehrlich einordnen. Und Sie sollten über eine weitere Sache nachdenken: will ich mit meinem Blog irgendwann Geld verdienen? (Diese Frage werden Sie sich übrigens noch öfter stellen müssen.)

Wenn Sie diese wirklich kategorisch ablehnen und Geld verdienen im Internet aus religiösen oder anderen ethischen Gründen ablehnen, müssen Sie sich über das Thema keine so großen Gedanken machen. Schreiben Sie, worüber Sie wollen – das soll jetzt nicht abwertend klingen: transportieren Sie Ihre Leidenschaft, teilen Sie Ihren Standpunkt mit, machen Sie sich keine Gedanken über mögliche Konsequenzen – zumindest nicht in Hinblick auf die Monetarisierung Ihres Blogs. Sie sind frei – ein schönes Gefühl.

Wenn Sie aber mit „Vielleicht“ oder gar einem klaren „Ja“ antworten, sollten Sie sich über das Thema Ihres Blogs mehr Gedanken machen. Hierzu einige Denkanstöße.

Zunächst sollten Sie sich bei einem Blog, mit dem Sie Geld verdienen wollen, auf ein Thema festlegen. So kann es auch sinnvoll sein, zwei Blogs zu führen (mehr schaffen Sie nur, wenn Sie sonst nichts oder nur wenig arbeiten – Ausnahmen bestätigen die Regel).

Hierzu gleich ein konkretes Beispiel: Bei meinem (ehemaligen) Blogprojekt umstellung.info geht es um die Umstellung der eigenen Lebensgewohnheiten mit einem Schwerpunkt auf Ernährungsumstellung. Auf der einen Seite behandle ich damit ein Thema, das mich sehr interessiert und bei dem ich andererseits die Möglichkeit sehe, langfristig Werbeerlöse zu erzielen. Eine ideale Ausgangsbasis. Was umstellung.info anging, warich also “Profiblogger”. Dementsprechend fokussiere ich mich auf diesen Themenbereich. Ein Artikel über die verschiedene Bloggertypen oder über meine schnelle Meinung zu Apple hätten dort einfach nicht in den Kontext passen – haben aber hier bei severint.net ihren Platz gefunden. Hier bin ich “Selbstdarsteller” und schreibe über alles, was mich interessiert: von Medien, Vorlieben, viel Web 2.0 (schließlich muss ich ja zeigen, was für ein toller Hecht ich bin) und sogar Politik oder provozierende Ansichten. Zwar ist auch hier Werbung eingebunden, diese ist aber nur ein reines Experiment. Wenn ich damit einen kleinen Teil der Hostingkosten hereinbekomme, bin ich schon glücklich. Beide Blogs haben also eine völlig andere Ausrichtung und eine Vermischung wäre fatal.

Ein zweites Beispiel. Nehmen wir an, Ihr Hobby ist die Koi-Zucht – worüber Sie in Ihrem privaten Blog schreiben. Irgendwann ist Ihr Blog ganz vorne bei Google zu finden, wenn nach den japanischen Fischen gesucht wird. Und so etwas weckt Begehrlichkeiten – Deutschlands führender Koi-Importeur will Ihren Blog kaufen. Blöd wenn zwischen den Artikeln über Hikarimoyomono und Utsurimono über das letzte Kindergartenfest und Ihre Vorliebe für “DIE LINKE” berichtet wird. Nicht schön: 15.000 Euro in den Wind geschossen.

Wenn Sie also mit Ihrem Blog Geld verdienen wollen, sollten Sie sich im Vorhinein genaue Gedanken über die Themenbreite machen, die Sie abdecken wollen.

Dieser Artikel wurde am 29.06.2016 aktualisiert!