Foto: Luftbild des Kölner Doms

Dieses Foto zeigt den Kölner Dom aus der Vogelperspektive.

Meinung: Unterwerfung? Ein kurzer Gedanke zu den Ramadan Glückwünschen

Dieser Artikel ist aus dem Jahr 2019 – seine Aussage ist aber auch 2021 noch aktuell.

Gesegneten Ramadan

Nahezu jeder Politiker und viele offizielle Stellen gratulieren gerade unseren muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern zum Ramadan und wünschen einen gesegneten und friedvollen Fastenmonat. Exemplarisch sei auf den Regierungssprecher verwiesen.

Soweit, so gut. Und dagegen ist wirklich nichts einzuwenden. Man mag darüber streiten, ob der Islam nun ein Teil Deutschlands ist oder nicht, aber die muslimischen Menschen leben nun einmal hier und können selbstverständlich das Grundrecht der Religionsfreiheit in Anspruch nehmen.

Und auch wenn ich selbst kein religiöser Mensch bin und Religionen durchaus kritisch sehe, habe ich doch Respekt vor dem Glauben jedes einzelnen und schließe mich daher diesen Glückwünschen auch an.

Wir vergessen unsere Wurzeln

Gleichwohl ist Deutschland – wie ganz Mitteleuropa – christlich geprägt und das Christentum hat – neben den Gedanken der Aufklärung – in unserem Rechts- und Wertesystem seine Spuren hinterlassen.  Und auch wenn ich die christlichen Kirchen als katholischer Atheist kritisch sehe, habe ich doch auch Respekt vor dem Glauben eines jeden Christen hierzulande (sic!).

Und insoweit finde ich es befremdlich, dass kaum einer derer, die einen gesegneten Ramadan wünschen, einen Gruß oder Beitrag zum Beginn des Osterfestes, geschweige denn zur katholischen Fastenzeit abgesetzt haben.

Sicher, die Bedeutung des Ramadan ist für die meisten Muslime inzwischen größer als die von Ostern oder erst recht der Fastenzeit für die meisten Christen.

Doch umso mehr bin ich davon überzeugt, dass Ostern und eine bewusst begangene Fastenzeit – sogar ggf. losgelöst von kirchlichen Inhalten – für viele von uns wertvoll wäre. Beide Feste hätten es jedenfalls verdient genau so angesprochen und beachtet zu werden, wie der Ramadan.

Wird sie aber vergessen und der Ramadan besonders hervorgehoben, bleibt für mich ein schaler Beigeschmack und ich muss spontan an den Roman „Unterwerfung“ von Michel Houellebecq denken.

10 Dinge, die man in Sittard gemacht haben sollte

Sittard gehört zur Gemeinde Sittard-Geelen (Limburg / Niederlande) und steht im Schatten anderer Städte in der Region wie Maastricht oder Roermond – zu Unrecht: denn obwohl es recht klein ist, hat es viel zu bieten. Zudem ist es längst nicht so überlaufen wie seine bekannteren Nachbaren.

Hier sind 10 Tipps, was man in Sittard gemacht haben sollte.

  1. Auf dem alten Marktplatz einkehren
    Der alte Marktplatz von Sittard ist (von einer Bausünde abgesehen) – wunderschön. Hier gibt es viele Restaurants und Cafés, in denen man einkehren kann. Schauen Sie einfach, wo gerade die meisten Einheimischen sitzen – das ist immer ein guter Indikator. Und da meist auch Speisekarten aushängen, kann man schnell schauen, was zum eigenen Geschmack und Budget passt. Tipp: meiner Meinung nach sitzt man besonders gemütlich im „Ich und Dich“ (Markt 13).
  2. Michiels Kirche
    Die Michiels Kirche – die von den Einheimischen Paterkerk genannt wird – ist eine typische Barockkirche der Region und liegt direkt am Marktplatz (oben links im Bild). Wenn man also schon Punkt 1 absolviert, gibt es keine Entschuldigung, sie nicht zu besuchen.
  3. De Domijnen
    Auch nicht weit entfernt de Domijnen. Das Museum befasst sich mit der Geschichte der Stadt und zeitgenössischer Kunst. Neben der festen Sammlung bietet es wechselnde Ausstellungen.
  4. Basilika
    Die Basilika von Sittard erhielt diesen Titel 1883 als erste niederländische Kirche. Erbaut wurde sie im Neugotischen Stil. Wie alle anderen – ebenso sehenswerten – Kirchen in der Altstadt von Sittard kann sie zwischen 9-12h und 14-16h besichtigt werden; Montags ist sie geschlossen.
  5. PinkPop
    Im Guiness Buch der Rekorde findet man das jährlich zu Pfingsten stattfindende Pinkpop-Festival als das Popfestival, das am längsten ohne Unterbrechung organisiert wird. Wenn man es zu Pfingsten nicht schafft, ist die PinkPop Expo einen Besuch wert, die einen in die Geschichte des Festivals einführt.
  6. Gärten und Parks
    Es gibt wohl kaum eine Stadt dieser Größe, in der es so viele Gärten und Parks gibt. Gehen Sie einfach um den Wall, der um die Altstadt führt, herum und machen von dort Abstecher in die einzelnen Gärten und Parks. Besonders schön sind u.a. der Ursulinengarten und der Jardin d’Isabelle.
  7. Sittard und die Flodders
    Im Sittarder Stadtteil Kollenberg wurden Außenaufnahmen von „Flodder – eine Familie zum Knutschen“ gedreht. Für Fans der Films ist es also ein Muss, durch Kollenberg zu spazieren.
  8. Shoppen
    Besonders in der Altstadt findet man viele kleine individuelle Geschäfte, die Dinge im Angebot haben, die man sonst so nirgends findet; jeden letzten Sonntag im Monat ist übrigens verkaufsoffen. Donnerstags von 8h bis 13h ist auf dem historischen Marktplatz Wochenmarkt, auf dem mehr als 100 Stände ihre Waren anbieten. In Geelen – mit dem Sittard die Gemeinde Sittard-Geelen bildet – gibt es ein großes klassisches Einkaufszentrum.
  9. Ophovenermolen und Stadbroekermolen
    Während man sonst mit den Niederlanden Windmühlen verbindet, gibt es hier viele Wassermühlen. Schön sind z.B. die Ophovenermolen (Molenweg 56), die inzwischen eine Brasserie beherbergt. Am Rande des Naturschutzgebiets „Schwienswei“ liegt die Mühlenanlage „Stadbroekermolen“, die für Feste, Hochzeiten und Tagungen gebucht werden kann. Sonntags ist die Anlage mit ihrem sehr schönen historischen Park für Besichtigungen geöffnet (Jacqueline Roufsweg 1).
  10. Spazieren, Wandern und Radfahren in wunderschönen Landschaften
    Rund um Sittard gibt es viele abwechslungsreiche Landschaften, die auf einen kurzen Spaziergang, eine ausgedehnte Wanderung oder eine Fahrradtour einladen. Im Gebiet Danikerbos findet man viele Obstgehölze, im Maastal grasen Pferde und Galloway Rinder und in Absbroekbos kann man die Renaturierung eines ehemaligen landwirtschaftlich genutzten Gebiets beobachten.

Von Bonn und Köln aus braucht man mit dem Auto nach Sittard gut 1:30h, von Düsseldorf aus ca. 1h. Extra-Tipp: Wenn Sie in einem Outlet in den Niederlanden wie z.B. Roermond waren, ist Sittard danach das Kontrastprogramm zum Entschleunigen.

Dies ist ein Artikel aus unserer Reihe „10 Dinge, die man in … gemacht haben sollte“. Eine Übersicht aller Orte finden Sie hier.

10 Fakten zum Osterfest

  1. Zu Ostern feiern die Christen die Auferstehung von Jesus, der als Sohn Gottes den Tod überwunden hat. Der Ostersonntags ist der Sonntag nach dem ersten Frühlingsvollmond. Der frühestmögliche Termin ist damit der 22. März, was zuletzt 1818 der Fall war. Der spätest möglichste Termin ist der 25. April, was das nächste mal 2038 sein wird.
  2. Nach allen Evangelien wurde Jesu Auferweckung durch Gott und seine Auferstehung von keinem Menschen beobachtet. Frauen aus seiner Heimat stellen aber fest, dass sein Grab leer ist. Engel teilen ihnen dann die frohe Botschaft mit und senden sie zu Petrus und den übrigen Jüngern.
  3. Mit dem Ostersonntag beginnt die Osterzeit, die fünfzig Tage bis einschließlich Pfingsten dauert. Ganz ursprünglich war die erste Woche bis zum Weißen Sonntag eine besondere Woche und arbeitsfrei. Im Mittelalter hoben sich nur noch die ersten drei Tage als arbeitsfrei von der restlichen Feierwoche ab. Und heute ist davon nur noch der Ostermontag als gesetzlicher Feiertag erhalten geblieben.
  4. Das christliche Osterfest hat eine enge Beziehung mit dem jüdischen Pessach-Fest, an dem oder um das herum Jesu Kreuzigung stattfand. Das letzte Abendmahl Jesu ist bei den Synoptikern ein Pessachmahl Mk 14,12–26 EU). Diese Verwandtschaft merkt man noch in vielen Europäischen Sprachen; so heißt es im Dänischen „påske“, auf italienisch und katalanisch „Pasqua“ oder auf französisch „Pâques“. Im Mittelalter waren in einigen deutschen Bistümern auch die Bezeichnung „Paschen“ gebräuchlich, im Erzbistum Köln hieß es „Pāsche“.
  5. Letztlich setzte sich aber im deutschsprachigen Raum die Bezeichnung „Ostern“ durch, die wahrscheinlich auf das altgermanische Ausro (Morgenröte) zurückgeht. Es soll ein gleichnamiges Lichtfest und eine Lichtgöttin namens „Ostara“ oder „Ēostra“ gegeben haben; diese ist erstmals 738 durch Beda Venerabilis (de temporum ratione 15) belegt.  Dies passt insoweit, als das wegen der Entdeckung des leeren Grabes Jesu „früh am Morgen, als eben die Sonne aufging“ (Mk 16,2 EU) die Morgenröte im Christentum Symbol der Auferstehung ist. Auch die Theorie, dass Ostern auf „Osten“ zurückgeht, passt in dieses Bild, geht im Osten doch die Sonne auf (vgl. auch „Easter“ und „East“).
  6. Dass Ostern das wichtigste Fest des Kirchenjahres ist, wird in den slawischen Sprachen deutlich. Hier heißt Ostern z.B. auf Polnisch „Wielkanoc“, auf Tschechisch „Velikonoce“ und auf Slowenisch „Velika noč“, was jeweils „Große Nacht“ bzw. „Große Nächte“ heißt.
  7. Im frühen Christentum war Ostern der einzige Termin, an dem man getauft werden konnte. Dies ist auch noch im Ablauf der katholischen Osternachtfeier sichtbar: Lichtfeier; Wortgottesdienst; Tauffeier; Eucharistie. Die Osternachtfeier beginnt auf jeden Fall nach Sonnenuntergang am Karsamstag und spätestens um 5h am Morgen des Ostersonnstags. Der Ablauf bei den Altkatholiken ist faktisch identisch.
  8. Die evangelischen Kirchen feiern Ostern ähnlich, verzichten aber auf die Taufelemente. Auch bei den orthodoxen Kirchen ist der Ablauf meist einfacher.
  9. Der Ostermontag ist in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und fast der gesamten Schweiz staatlicher Feiertag und somit schul- und arbeitsfrei. Ebenso z.B. in den Niederlanden, Belgien, Italien, Kroatien, Schweden, Finnland, Norwegen, Dänemark, Island, Großbritannien, Irland, Luxemburg, Lettland, Polen, Slowenien, Tschechien, Ungarn, Frankreich, Teilen Spaniens, Südafrika und Australien.
  10. Es gibt sehr viele regionale Bräuche zum Osterfest, von denen viele einen Bezug zu alten Fruchtbarkeitsriten und Frühlingsbräuchen haben. So sind Hase und Eier seit jeher Symbole der Fruchtbarkeit.

10 Fakten zum Aschermittwoch

  1. Aschermittwoch ist der Mittwoch nach dem Karnevalsdienstag; das Datum des Aschermittwoch berechnet sich nach dem Osterfest, er ist der der 46. Tag vor dem Ostersonntag. Der frühestmögliche Termin ist damit der 4. Februar, der späteste der 10. März. Der Aschermittwoch ist der Beginn der katholischen Fastenzeit.
  2. Andere Namen sind Aschertag, Aschetag oder Tag der Asche. Auf twitter findet man inzwischen den #Aschtag oder auch #ashtag. Die lateinischen Bezeichnungen sind „Feria quarta cinerum“ (vierter Tag der Asche) oder auch einfach „Dies cinerum“ (Tag der Asche).
  3. Der Name rührt daher, dass man an diesem Tag in der katholischen Heiligen Messe die Asche der Palmzweige des Vorjahres segnet und der Priester den Gläubigen ein Kreuz aus dieser Asche auf die Stirn zeichnet, auf die Hand gibt oder sie damit bestreut. Dies geschieht auch vereinzelt in den evangelischen Gottesdiensten. Währenddessen werden die Worte „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst“ (Gen 3,19 EU) oder „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium“ (Mk 1,15) gesprochen. Der Brauch in dieser Form entwickelte sich im 12. Jahrhundert, Asche ist jedoch schon seit dem alten Testament ein Symbol für Buße, Reue und die Vergänglichkeit des Menschen:
    Als die Nachricht davon den König von Ninive erreichte, stand er von seinem Thron auf, legte seinen Königsmantel ab, hüllte sich in ein Bußgewand und setzte sich in die Asche.“ (Jona 3,6).
  4. In vielen Kirchen wird an Aschermittwoch ein Hungertuch aufgehangen, das oft den Altar bedeckt und ein Symbol der Buße, des Fastens und des Besinnens ist. Dieser Brauch verschwand langsam seit dem 17. Jahrhundert, kommt inzwischen aber wieder vermehrt auf. Auch manche Kreuze oder Altarbilder werden an Aschermittwoch verhangen – wie oben auf dem Bild im Bonner Münster. Im Hintergrund ist ein Teil des großen Hungertuchs zu sehen (blau). Eine Gesamtansicht des Hungertuchs finden Sie hier.
  5. Der Aschermittwoch ist in der katholischen Kirche neben dem Karfreitag der einzige verbleibende strenge Fastentag, man soll sich an ihm nur einmal satt essen und auf Fleisch verzichten. Die Tradition des Fischessens an Aschermittwoch entspringt diesem, wobei es sich hierbei gerade in Restaurants oft um opulente Gerichte handelt, die an sich dem Geist des Tages widersprechen.
  6. Viele Bistümer begehen den Aschermittwoch der Künstler, eine Begegnung von Kirche und Kunst. Begründet wurde dieser von dem katholischen Schriftsteller und Diplomaten Paul Claudel nach dem Zweiten Weltkrieg in Paris begründete. Vorbild ist ein Treffen französischer Künstler zu einer religiösen Besinnung, das im Jahr 1914 von dem französischen Karikaturisten und Theatermaler Adolphe Willette ausgerichtet wurde. Künstler besuchen gemeinsam einen Gottesdienst, erhalten das Aschekreuz und treffen sich danach. Oft wird dann auch für notleidende Künstler gesammelt.
  7. Aschermittwoch ist kein staatlicher Feiertag und daher nicht schul- und arbeitsfrei. Katholische Schüler und Arbeitnehmer haben aber Anspruch auf Freistellung, um einen Gottesdienst zu besuchen.
  8. Traditionell ist inzwischen auch der politische Aschermittwoch. Die Parteien rufen zu Veranstaltungen auf, während derer meist recht derbe und direkte Reden mit Angriffen auf den politischen Gegner gehalten werden. Etabliert ist dieser seit 1953, als die CSU unter Franz-Josef-Strauß ihren ersten politischen Aschermittwoch abhielt. Die Veranstaltungen gehen auf Versammlungen der Bauern im 16. Jahrhundert zurück, während derer auch die Politik der Fürsten diskutiert wurde. Im frühen 20. Jahrhundert gab es schon vereinzelt Parteiversammlungen und 1946 gründete sich die Bayernpartei bewusst an diesem Tag.
  9. An den politischen Aschermittwoch angelehnt ist der Aschermittwoch der Kabarettisten, der seit 2006 in München stattfindet und an dem durch verschiedene – nicht nur bayerische – Kabarettisten aktuelle politische Themen satirisch kommentiert werden.
  10. Es gibt zahlreiche weitere – oft regionale – Bräuche zu Aschermittwoch. In der schwäbisch-alemannischen Fasnacht ist das Gelbeutelauswaschen verbreitet, bei dem die von den Karnevalstagen leeren Geldbeutel in Brunnen oder Gewässern ausgewaschen werden, um sie von den Sünden des Feierns zu reinigen aber auch um neues Geld hinein zu spülen. Interessanterweise gehört dieses Ritual auch zum Bonner Karneval: Das Stadtsoldaten-Corps ziehen mit Prinz und Bonna in schwarzer Kleidung zum Rheinufer, um dort ihre Portemonnaies auszuwaschen. In anderen Gemeinden isst man gemeinsam Suppe und lädt bedürftige Mitbürger ein.

10 Fakten über das Bonner Münster

  1. Das Bonner Münster ist die katholische Hauptkirche von Bonn. Es ist inzwischen im Besitz der Pfarre St. Martin und trägt den Titel einer päpstlichen Basilika Minor. Das Münster hat eine eigene Homepage, die auch das umfangreiche religiöse und kulturelle Leben rund um das Bonner Wahrzeichen dokumentiert. Stadtdechant ist seit 1998 Wilfried Schumacher.
  2. Am Ort des Münsters sind alte heidnische Kultstätten und römische Bestattungen seit dem Jahr 90 nachgewiesen. Um das Jahr 300 wurde an der Stelle eine „cella memoriae“ gebaut, in der den Toten mit einer rituellen Mahlzeit gedacht wurde. Auch die Bonner Stadtheiligen Cassius und Florentius sollen hier beerdigt worden sein. So entstand dort im Zuge der Christianisierung um 575 eine erste Kirche, um die herum sich um 780 eine klosterähnliche Gemeinschaft entwickelte. Diese hatte auch wesentlichen Einfluss auf die Entwicklung Bonns als Stadt.
  3. Die alte Kirche wurde um 1050 abgerissen und mit dem Bau des Münsters als Stiftskirche im Stil einer romanische Basilika begonnen. Es war seinerzeit eine der größten kirchlichen Bauanlagen im Rheinland, die ihren Abschluss um 1240 fand.
  4. Zwei mal wurden im Bonner Münster Könige gekrönt: Am 25. November 1314 Friedrich III. von Österreich (genannt der Schöne) zum Gegenkönig, der sich nur bis 1322 halten konnte. Am 26. November 1346 wurde dann Markgraf Karl von Mähren ebenfalls zum Gegenkönig. Karl IV. gekrönt. Er hatte mehr Erfolg, wurde 1355 in Rom zum Kaiser gekrönt und gilt inzwischen als der wichtigste Herrscher des Spätmittelalters. Fresken und ein Fenster erinnern an die Ereignisse.
  5. 1587 werden das Bonner Münsters und der Cassius-Stift geplündert und schwer beschädigt, fast der gesamte Kirchenschatz kam abhanden. Schwere Schäden gab es auch beim Bombardement Bonns 1698 und bei dem Luftangriff am 18. Oktober 1944. Die Kirche wurde immer wieder aufgebaut.
  6. Besonders sehenswert sind der Kreuzgang, die Marmoraltäre, zahlreiche Fresken, die Bronzestatue der heiligen Helena und die Krypta. Unter dieser befindet sich die Gruft mit den Gräbern der legendären christlichen Märtyrer Cassius und Florentius. Diese ist nur während der Oktav des Stadtpatronenfestes am 10. Oktober zugänglich. Und auch um das Münster herum gibt es einiges zu sehen – den Martinsbrunnen, den alten Bonner Pranger, das Martinsrelief von Ernemann Sander, die übergroßen Köpfe von Cassius und Florentius und den Münsterladen.
  7. Kaiser Wilhelm II. studiert in Bonn und war vom Bonner Münsters so beeindruckt, dass er die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin als Kopie des Bonner Münsters bauen ließ.
  8. Am 15. November 1980 besuchte Papst Johannes Paul II. das Bonner Münster und betete mit rund 10.000 Bonnern vor dem Schrein der Stadtpatrone, der vor dem Hauptportal aufgestellt wurde. Im offiziellen Programmheft des Papstbesuchs findet man diesen Programmpunkt nicht,  er wurde sehr kurzfristig zwischen Stadt, Stadtdekanat und Nuntiatur organisiert.
  9. Die acht historischen Glocken hängen im 81,4m  hohen Turm. In beiden Weltkriegen sollten sie eingeschmolzen werden und waren schon auf dem Glockenfriedhof in Hamburg. Beide Male kehrten die Glocken aber zurück. Beim Wiederhochziehen der zweitgrößten Glocke nach dem zweiten Weltkrieg riss ein Seil, doch die Glocke überstand den 20 Meter tiefen Sturz – nur an der untere Kante der Glocke brach ein kleines Stück ab. Der Legende nach sollen Cassius und Florentius die Glocke gerettet haben – nachzulesen hier.
  10. Aktuell stehen umfangreiche Sanierungsarbeiten an, die über 20 Millionen Euro kosten werden und in deren Zusammenhang das Münster voraussichtlich über zwei Jahre geschlossen werden muss. Sie sollten es alsi schnell besuchen, solange es noch geöffnet ist. Die Sanierung können Sie auch als Spender unterstützen.

Sie interessieren sich für weitere Kirchen in der Bonner Innenstadt? Dann folgen Sie einmal diesem Spazierweg. Und was Kaiser Wilhelm der zweite sonst noch mit Bonn zu tun hat, können Sie hier nachlesen.

Offener Brief: 50 Jahre Priester im Erzbistum Köln

Priester des Weihejahrgangs 1967 im Erzbistum Köln haben einen offenen Brief geschrieben, den wir hier gerne dokumentieren.

„Offener Brief: 50 Jahre Priester im Erzbistum Köln“ weiterlesen

10 Dinge, die man in Tampere gemacht haben sollte – Vorschläge von Severin

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Tampere ist eine Stadt in Finnland und ist die größte skandinavische Binnenstadt – typisch sind Backstein und Wasser, wie auf dem Bild zu sehen.

Hier sind 10 Tipps, was man dort unbedingt machen sollte:

  1. Ab in die Kauppahalli – in dieser historischen Halle im Zentrum der Stadt finden Sie viele Lebensmittelstände, an denen Sie nicht nur finnische Spezialitäten als Mitbringsel kaufen, sondern auch selber essen können – perfekt fürs Mittagessen. Ein Muss ist die Mustamakkara, eine für die Region typische Wurst, die man mit Preiselbeeren zusammen isst.
  2. Das Finlayson Gelände ist das alte Herz von Tampere. Hier wurde erstmals in Skandinavien Strom produziert und die erste Glühbirne erleuchtet, da Stromschnellen hier die Energieproduktion mit Wasserkraft so einfach machten. In Folge siedelte sich Textilindustrie an. Heute gibt es in den alten Backsteinbauten ein Bierlokal, Kino, Spionagemuseum, Einkaufsmöglichkeiten und viel Atmosphäre.
  3. Sie sind nur kurz in der Stadt, haben keine Zeit für einen Ausflug ins Grüne und wollen einmal einen Hauch finnischer Wälder und Seen erleben? Gehen Sie in den Näsi Park, der nur wenige Gehminuten vom Stadtzentrum entfernt ist.
  4. Auch interessant ist der daneben liegende Särkänniemi-Park, in dem es auch ein Delfinarium, ein Planetarium, Freizeitparkeinrichtungen (Angry Birds Land) und einen 173 m hohen Turm mit Drehrestaurant (Näsinneula) gibt. Wer mit Kindern in Tampere ist, sollte hier vorbeischauen.
  5. Finnisches Nachtleben erleben – z.B. im Ilves Bar & Night direkt im Sokos Hotel Ilves Tampere. Deutsche Discos und Nachtclubs werden Sie danach wahrscheinlich eher langweilig finden… Obacht: unter der Woche ist generell eher wenig los. Am Freitag und am Samstag drehen die Finnen aber auf!
  6. Die Russisch-Orthodoxe Kirche von Tampere macht einem einmal wieder klar, wie nah man hier an Russland ist und wie eng die Geschichte Russlands und Finnlands miteinander verwoben sind.
  7. Finnisch essen gehen – die Küche ist überraschend innovativ. Einige Tipps habe ich hier zusammengefasst.
  8. Zu einem Eishockeyspiel gehen ist ebenfalls empfehlenswert. Tampere verfügt mit Tappara und Ilves über zwei der besten finnischen Mannschaften. Gerade wenn ein Lokalderby ist, ist die Stimmung fantastisch.
  9. Ab in die Oper: Mit der Tampere Hall verfügt die Stadt über die größte Konzerthalle Skandinaviens. Gerade für die Opernaufführungen ist diese bekannt. Es finden aber auch andere interessante Konzerte und Veranstaltungen statt. Das Programm und mehr Infos gibt es hier.
  10. Natürlich ist Finnland ohne Sauna unvorstellbar. Ein besonderes Erlebnis ist die Rajaportti Sauna, die es seit 1906 nahezu unverändert gibt.

Diese 10 Vorschläge rund um Tampere hat Severin zusammengestellt, der schon einige male in der finnischen Stadt war. Eine Übersicht unserer „10 Dinge, die man in… gemacht haben sollte“-Artikel gibt es hier.

10 Fakten zum 5. August

  1. Heute ist der katholische Gedenktag „Maria Schnee“. Der Überlieferung nach ist Maria in der Nacht auf den 5. August 358 – anderen Quellen zufolge 352 oder 356 – einem römischen Patrizierpaar erschienen und sagte ihnen, dass deren Wunsch nach einem Sohn in Erfüllung gehe, wenn ihr zu Ehren eine Kirche an der Stelle errichtet wird, wo am nächsten Morgen Schnee liege. Das Paar berichtete Papst Liberius, der denselben Traum gehabt hatte. Am Morgen des 5. August soll eine Stelle des Esquilinhügels weiß gefärbt von Schnee gewesen sein. Dort wurde dann die Kirche „Santa Maria Maggiore“ erbaut. Das Bild zeigt deren Nachfolgebau, der an gleicher Stelle und mit gleichem Namen 432 errichtet wurde. Auch andere Kirchen, die nach Maria benannt sind, feiern heute das Kirchweihfest. Die Bauernregel für den Feiertag lautet: „Regen an Maria Schnee tut den Ähren weh.“
    Kroatien feiert heute den „Tag des Sieges und der heimatlichen Dankbarkeit“. Anlass ist die Operation Oluja (Sturm) im Jahr 1995, bei der die von serbischen Paramilitärs besetzte Krajina durch kroatische Verbände befreit wurde.
    Abel und Oswald haben heute Namenstag.
  2. Die wohl berühmteste Autofahrt der Geschichte: Am heutigen Tag im Jahr 1888 macht sich Bertha Benz ohne das Wissen ihres Mannes mit ihren beiden Söhnen Richard und Eugen mit dem von ihrem Mann konstruierten Motorwagen auf den 106 Kilometer langen Weg von Mannheim nach Pforzheim. Es ist die erste erfolgreiche Überlandfahrt der Geschichte.
  3. 1914 erklärt Großbritannien im Ersten Weltkrieg dem deutschen Reich den Krieg.
  4. Die konstituierende Sitzung der ARD findet 1950 in München statt.
  5. Marilyn Monroe wird am heutigen Tag 1962 tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Todesursache ist eine Medikamentenvergiftung. Es gibt immer wieder Gerüchte, sie habe diese Medikamente nicht selbst eingenommen.
  6. Das erste Album von Pink Floyd, The Piper At The Gates Of Dawn, erscheint  1967.
  7. 2010 kommt es zum Grubenunglück von San José in Chile, bei dem 33 Bergleute eingeschlossen werden. Alle werden später spektakulär gerettet, die ganze Welt fiebert medial mit.
  8. Die NASA Sonde Juno, die den Jupiter besuchen soll, startet 2011
  9. Wassily Leontief wird 1905 in München geboren.
  10. Neil Armstrong kommt 1930 auf die Welt.

Gemälde: Stadtansicht von Köln mit Sankt Severin

Stadtansicht von Köln mit der Kirche Sankt Severin.

(Jan van der Heyden)