Rezept: Tagliatelle mit Wurstbällchen

Deutschland trifft Italien:

  • 500g Tagliatelle
  • 4 grobe rohe Bratwürste
  • 400g stückige Tomaten aus der Dose
  • 200ml Rinderfond
  • eine kleine Zwiebel
  • eine Knoblauchzehe
  • getrocknete italienische Kräuter
  • Olivenöl
  • nach wahl: Mozzarella (Bällchen oder Würfel), Parmesan, Basilikum, Pfeffer

Von der Bratwurst die Haut abziehen – das geht leicht, wenn man sie längs einschneidet – und aus dem Brät ca. 1cm lange Stückchen schneiden. Nach Wunsch noch rund formen.

Zwiebel fein hacken, Knoblauch ebenso.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebel darin leicht glasig werden lassen. Bratwurstbrät Stücke dazugeben und rundherum anbraten. Knoblauch zugeben und Rinderfond angießen.

Einköcheln lassen, gelegentlich umrühren. Dann die Tomaten zugeben und mit Kräutern würzen, Temperatur reduzieren.

Dann die Nudeln kochen.

Wenn diese gar sind, abgießen und mit der Sauce vermischen. Mozzarella zugeben, pfeffern und mit Basilikum garnieren. Wunschweise noch Parmesan dazu.

 

Bismarck, Würste, Gesetze und die aktuelle Politik

Otto von Bismarck wusste, wie man die Bürger ruhig hält:

Je weniger die Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie!

Und nach dieser Methode gehen viele Politiker immer noch. So sagte der Präsident der EU-Kommission Jean-Claude Juncker:

Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, ob was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.

Und im gleichen Sinne auch:

Nichts sollte in der Öffentlichkeit geschehen. Wir sollten in der Euro-Gruppe im Geheimen diskutieren.

sowie

Wenn es ernst wird, müssen wir lügen.

In die gleiche Bresche schlägt nun der aktuelle Bundesinnenminister Horst Seehofer:

Ich hab jetzt die Erfahrung gemacht in den letzten 15 Monaten: Man muss Gesetze kompliziert machen. Dann fällt das nicht so auf. Wir machen nichts Illegales, wir machen Notwendiges. Aber auch Notwendiges wird ja auch oft unzulässig in Frage gestellt.

Und so bleibt es die Aufgabe der Presse und der Öffentlichkeit, genau hinzusehen.

Ach ja, und Wurst selber machen ist auch gar nicht so schwer.

 

Was ist das deutsche Nationalgericht?

Viele Länder haben so etwas wie ein Nationalgericht, doch welches ist das in Deutschland?

Diese Frage habe ich in einer Umfrage auf twitter gestellt, die immerhin über 300 Teilnehmer mitgemacht haben. Zur Abstimmung stellte ich „Eisbein mit Sauerkraut“, „Schnitzel mit Pommes“, „Döner“ sowie die Möglichkeit, einen eigenen Vorschlag zu machen.

Die meisten Stimmen konnte „Schnitzel mit Pommes“ für sich verbuchen, gefolgt von „Döner“ und „Eisbein mit Sauerkraut“. Bei den individuellen Vorschlägen wurden u.a.

  • Currywurst (mehrfach)
  • Brot, insbesondere Roggenbrot (mehrfach)
  • Wurst (mehrfach)
  • Bier (mehrfach)
  • Spargel, Kartoffeln, Schnitzel
  • Grünkohl
  • Weißwürste mit Brezeln und süßem Senf
  • Grie Soß mit Kartoffeln und Ei und vorneweg ein lecker Handkäse mit Musik.Und dazu ein klaane Bembel Sauergespritzter…
  • Sauerbraten
  • Schweinebraten
  • Pizza

genannt.

Nun sind einige der genannten Gerichte typisch für regionale Küchen: Weißwürste in Bayern, Grünkohl im Norden, Sauerbraten im Rheinland oder die Grüne Soße in Hessen. Und so machten auch einige darauf aufmerksam, dass die Deutsche Küche doch eher regional geprägt sei.

Doch was ist ein Nationalgericht. Wikipedia schreibt:

Als Nationalgericht werden Speisen bezeichnet, die als typischer Bestandteil einer Nationalküche gelten. Mit dem Begriff ist im Allgemeinen die Vorstellung verbunden, es handele sich um traditionell überlieferte Gerichte, die im betreffenden Land von der Mehrheit der Bevölkerung gegessen werden.

Die regionalen Gerichte fallen damit weg – sie werden nicht von der Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland gegessen.

Viele Gerichte, die von der Mehrheit der Bevölkerung gegessen werden, sind andererseits kein Bestandteil der deutschen Nationalküche, zumindest noch nicht. Das gilt z.B. für Döner, Pizza und streng genommen sogar für Wiener Schnitzel.

Was traditionell tatsächlich überall in Deutschland gegessen wird, ist Sauerkraut. Nicht umsonst werden wir im Ausland als „Krauts“ bezeichnet und „Sauerkraut“ wurde in die englische Sprache übernommen. Und schon Heinrich Heine schrieb in Deutschland ein Wintermärchen:

Der Tisch war gedeckt, hier fand ich ganz die altgermanische Küche, sei mir gegrüßt mein Sauerkraut, holdselig sein deine Gerüche…

Und was passt dazu? Das Eisbein ist überall in Deutschland verbreitet, worauf auch die vielen regionalen Bezeichnungen wie Hachse, Haxe, Haxn, Schweinshaxe, Knöchla, Hechse, Hämmchen, Bötel, Haspel, Stelze, Schweinshaxn, Knöchla und Adlerhaxe hinweisen. Ein zweiter Kandidat ist die Bratwurst, die es in ganz Deutschland verbreitet ist. Da passt ja, dass beides oft zusammen auf sog. Schlachtplatten serviert wird.

Wem das zu traditionell ist, der kann zur Currywurst greifen, die inzwischen auch in ganz Deutschland verbreitet ist – auch wenn die Schwerpunkte in Berlin, Hannover und dem Ruhrgebiet liegen.

Und wem all das nicht schmeckt, der kann bei den vielen regionalen oder hier angekommen internationalen Spezialitäten zulangen.

Meinung: Rote Karte für Wiesenhof und Atze Schröder

bruzzler-atze-nicht-kaufen

Ich finde den aktuellen Wiesenhof Werbespot mit Atze Schröder für „Bruzzzler Atze´s großes Finale“ schon von der ganzen Art her scheiße. Atze im EM Dress prahlt mit seiner langen Wurst. Mal reinlesen?

hier ist das dingen –  wie groß meine wurst wirklich ist… 20cm… wer lang hat, der legt lang auf den grill..

Und so weiter, und so weiter. Derbst prollig. Als ob das aber nicht schon reicht, wird hier nicht nur mit der Größe des Gemächts geprahlt, sondern sich dann auch über Gina-Lisa Lohfink lustig gemacht:

danach müssen gina und lisa erst mal in die traumatherapie…

Ja richtig gelesen. Eine Anspielung auf Gina-Lisa Lohfink, die augenscheinlich vor laufender Kamera vergewaltigt wurde. Wer die Geschichte nicht mitbekommen hat, kann sie hier nachlesen. Geht gar nicht.

Ich habe ohnehin keine Wiesenhof Produkte gekauft, da sie erstens nicht schmecken und zweitens der Tierschutz bei Wiesenhof wohl besonders klein geschrieben wird. Jetzt gibt es für mich einen Grund mehr, um Wiesenhof einen großen Bogen zu machen.

Und um Atze Schröder jetzt sowieso.

Es wäre auch ein schönes Zeichen, wenn die großen Supermarktketten zumindest Bruzzzler Atze´s großes Finale aus dem Sortiment nehmen würden. Einfach mal anschreiben…

Nachtrag 1

Ach ja, und wenn ich drauf aufmerksam gemacht werde, dass der Spot schon am 30.03.2016 hochgeladen worden sei, als der Fall Gina-Lisa noch gar nicht bekannt gewesen sei, so ist dem zu entgegnen,

  1. dass die Aussage mit der „Traumatherapie“ in dem Zusammenhang so oder so unsäglich ist,
  2. dass man den Spot spätestens nach dem Bekanntwerden des Vorfalls hätte zurückziehen müssen und
  3. dass die Vorwürfe schon vorher bekannt waren – es gab nur nicht die breite mediale Aufmerksamkeit.

Nachtrag 2

Inzwischen hat Wiesenhof das Video ohne weiteren Kommentar aus seinem Youtube Kanal gelöscht.

Nachtrag 3

Atze Schröder hat sich auf facebook inzwischen entschuldigt.

Nachtrag 4

Inzwischen hat sich auch Wiesenhof Marketing-Geschäftsführer Ingo Stryck geäußert:„Dafür möchten wir uns in aller Form entschuldigen und haben das Video sofort aus dem Netz genommen.“

Stellen, an denen man sich beschweren kann

Produkte, die ich nicht mehr kaufe

Hier eine Liste von Wiesenhof Produkten, die ich jetzt erst recht nicht mehr kaufen werde:

  • Bruzzzler Atze´s großes Finale (das ist Wurst, um die es geht)
  • WIESENHOF Family BBQ à la francaise

(da ich gerade unterwegs bin, wird die Liste später ergänzt).

Die Agentur

Nicht vergessen die Agentur, die sich diese sexistische Werbung ausgedacht hat.

kdp-wiesenhof

Bismarck, Würste und der ESM

Je weniger die Leute wissen, wie Würste und Gesetze gemacht werden, desto besser schlafen sie!

(Otto von Bismarck)

Das Melderecht

Wie wahr dieser Ausspruch immer noch ist, konnte man gerade wieder einmal daran erkennen, wie das aktuelle Melderecht durch den Bundestag gerutscht ist. Obwohl es eine gravierende Änderung die Datenweitergabe durch die Ämter an Dritte betreffend enthielt, stimmte der Bundestag dem Gesetz zu:

Jetzt will es keiner gewesen sein und es wird eilig zurückgerudert. Dieses Beispiel zeigt aber schön, dass die Bundestagsabgeordneten hier gar nicht verstanden haben, worüber sie eigentlich abgestimmt haben. Eine ausführliche Zusammenfassung dazu gibt es bei Abgeordnetenwatch.

Immerhin fiel dieser eklatante Eingriff der Öffentlichkeit auf.

Das Telekommunikationsgesetz

Anders bei einem Randthema, einer kleinen Änderung im Telekommunikationsgesetz. Hier  sollte eine generelle Preisansagepflicht bei Call-by-Call Verbindungen eingeführt werden, was für sich ja eine mehr als sinnvolle Sache ist. Allein wurde vergessen, hierfür eine technische Übergangsfrist einzuräumen, was bei allen Gesetzen, die technische Änderungen für Anbieter bedingen, üblich ist.

Als ich in Berlin mit einigen Abgeordneten darüber sprach, reichten die Redaktionen von „Da haben die Anbieter halt Pech gehabt.“ über „Verstehe ich nicht.“ bis „Stimmt, das haben wir übersehen, aber das Fass können wir nicht mehr aufmachen.“

Das Gesetz passierte dann den Bundestag und den Bundesrat. Erst das Bundesverfassungsgericht korrigierte den Fehler (1 BvR 367/12).

Was ich hier noch bedenklicher finde: zahlreiche Bundestagsabgeordnete wussten, dass sie hier etwas beschließen, was so nicht rechtmäßig ist und tun es trotzdem.

ESM und Fiskalpakt

Bei den beiden vorgenannten Beispielen ging es um sehr simple Sachverhalte, die jeder halbwegs gebildete Mensch nach wenigen Minuten Einarbeitungszeit verstehen kann. Warum die Bundestagsabgeordneten das nicht gesehen haben, will ich jetzt nicht weiter kommentieren.

Kommen wir aber zu anderen Beschlüssen, deren Tragweite und Komplexität ungleich größer sind: ESM und Fiskalpakt. Auch hier haben die Abgeordneten mit überwältigender Mehrheit zugestimmt.

Ich will und kann hier nicht beurteilen, ob ESM und Fiskalpakt zur Lösung der Euro-Krise wirksam beitragen können, ich bezweifele dies zumindest sehr.

Große Zweifel habe ich allerdings, ob die – meisten – Abgeordneten überhaupt verstanden haben, worum es hier geht. Hierzu möchte ich aus einer Pressemitteilung des FDP-Abgeordneten Frank Schäffler zitieren:

Die Bundesregierung hat wesentliche Vorarbeiten über die beabsichtigte Handhabung dieser Verträge in der ökonomischen Wirklichkeit erst in den letzten Tagen dem Bundestag zugeleitet, obwohl diese wesentlichen Entscheidungsunterlagen schon vor Wochen fertiggestellt und zwischen den zukünftigen Vertragspartner verabredet worden waren. Die Mehrzahl der Abgeordneten hatte keine Möglichkeit, diese z. T. erst in englischer Sprache übermittelten Unterlagen zu prüfen und zu bewerten. Das widerspricht den Anforderungen des Bundesverfassungsgerichts an eine ordnungsgemäße Gesetzgebung.

(zur vollständigen Pressemitteilung vom 29.06.2012)

Ich denke, dem ist nicht viel hinzuzufügen. Bedenklich finde ich hier, dass viele Abgeordnete Gesetzen zugestimmt haben, obwohl sie nicht wissen konnten, was sie hier eigentlich verabschieden.

Epilog 1 – Falsche Gerichtsschelte

Wenn nun die Zustimmungsgesetze zu ESM und Fiskalpakt vor dem Bundesverfassungsgericht verhandelt werden, finde ich ich es bedenklich, dass in diesem Zusammenhang der FDP Politiker Alexander Graf Lambsdorff an der Kompetenz des Gerichts zweifelt, hierüber entscheiden zu können.

Ihm ist zu entgegnen, dass

  • …das Bundesverfassungsgericht eben nicht darüber entscheidet, ob die Maßnahmen ökonomisch sinnvoll sind, sondern darüber, ob die Zustimmungsgesetze verfassungsgemäß sind.
  • …wohl eher zu fragen ist, ob die Abgeordneten wirklich wussten, worüber sie hier entschieden haben.

Ich persönlich habe mehr Vertrauen in die in akademischer Ruhe getroffene Entscheidung aus Karlsruhe als in die von Kadavergehorsam getriebenen und im Schweinsgalopp verabschiedeten Zustimmungsbeschlüsse der Abgeordneten.

Epilog 2 – es geht um die Wurst

Wenn Sie nun schon wegen der Gesetze nicht mehr ruhig schlafen können, sollten Sie wenigstens Ihre Wurst selber machen.

Guten Appetit.

Nachträgliche Leseempfehlung: Einige Gedanken über den Euro

Videorezept: Wurst selber machen

Wenn Sie wirklich wissen, was in der Wurst ist, sollten Sie sie selber machen. Wie sehen Sie in diesem Video.

Liste: Wörter, die auf -wurst enden

Hier finden Sie eine Liste mit deutschen Wörtern, die auf -wurst enden:

„Liste: Wörter, die auf -wurst enden“ weiterlesen

Was bedeutet Pümmel?

Wurst in Ostfriesland

Bei ostfriesischem Pümmel handelt es sich um eine Wurstsorte, der Salami nicht unähnlich.

Als Schimpfwort

Bei Pümmel handelt es sich auch um ein in Deutschland selten gebräuchliches Schmähwort bzw. Schimpfwort. Es beginnt mit dem Anfangsbuchstaben P und hat 6 Zeichen.

Je nach Region kann es Wurst bedeuten, aber auch eine lautmalerische Umschreibung für Pimmel, also Penis, sein.

Der Arne ist ein Pümmel!

Der Arne hat einen kleinen Pümmel!