Was tun gegen Wahlbetrug in Deutschland?

Immer wieder taucht auch nach Wahlen in Deutschland der Vorwurf auf, es habe Wahlbetrug gegeben – bevorzugt von den Anhängern der Partei, die dann nicht so gut abgeschnitten hat, wie gehofft.

Um zu spoilern – großflächiger Wahlbetrug kann in Deutschland ausgeschlossen werden, zu viele Menschen sind mit der Abwicklung der Wahlen befasst, zu gut sind die Kontrollsysteme. Damit soll nicht gesagt werden, dass auch mal einzelne Stimmen verschwinden, aber einen wirklichen Einfluss hat dies nicht.

Allerdings kann man auch selbst etwas zur Transparenz der Wahlen und gegen möglichen Wahlbetrug beitragen.

Selbst als Wahlhelferin oder Wahlhelfer aktiv sein

Wer sicher gehen möchte, dass nichts schief geht, meldet sich selbst als Wahlhelfer. Einen kleinen Erfahrungsbericht dazu habe ich schon einmal aufgeschrieben und  möchte auf diesen verweisen.

Die Auszählung beobachten

Die Auszählung der Stimmen in Deutschland ist öffentlich. Sie können in jedem Wahllokal erscheinen und dann die Öffnung der Urne, die Auszählung der Stimmen, Entscheidungen des Wahlvorstands – z.B. über die Gültigkeit von Stimmen – und die Übermittlung an das Wahlamt beobachten.

Das geht auch dort, wo Briefwahlstimmen ausgezählt werden. Hier müssen Sie ggf. nur vorher im Wahlamt nachfragen, wo die Auszählung genau erfolgt. Die Stimmen werden auch bei der Briefwahl erst ab 18h gezählt. In vielen Gemeinden wird die Zulassung der jeweiligen Briefwahlunterlagen schon vorher entschieden, meist ab 16h am Wahltag. Auch dies kann man vorher erfragen.

Ansonsten sei noch auf ein gepflegtes, höfliches Auftreten verwiesen – und in Corona Zeiten ggf. auf die Einhaltung von Schutzmaßnahmen.

Das Foto oben zeigt übrigens den Beschluss einer Abstimmung eines Wahlvorstands über die Gültigkeit einer Stimme bei der Bundestagswahl 2017.

Wahlergebnisse online überprüfen

Die Wahlergebnisse sind zudem bis auf Wahllokal Ebene online verfügbar. Statistische Auffälligkeiten – z.B. ein Wahllokal mit ungewöhnlich vielen ungültigen Stimmen – fallen so schnell auf. Auf den Seiten des Bundes- und der Landeswahlleiter finden Sie die Ergebnisse zum Download, die Ergebnisse auf Wahllokalebene meist auf den Seiten der jeweiligen Kommunen. Suchen Sie z.B. einfach nach „Wahlamt Magdeburg“ und sie können die Daten gar nicht verfehlen.

Dokumentiert: Der offene Brief von Dieter Schneider zu Problemen bei der Kontrolle von Wahlen

Hier dokumentieren wir den offenen Brief von Dietmar Schneider aus Darmstadt, in dem dieser Probleme bei der Abwicklung und Kontrolle von Wahlen anspricht.

„Dokumentiert: Der offene Brief von Dieter Schneider zu Problemen bei der Kontrolle von Wahlen“ weiterlesen

Wie man ohne ideologisch zu wirken geschlechterneutral formulieren könnte – am Beispiel einer E-Mail der Stadt Bonn

Seit vielen Jahren unterstütze ich aktiv als Wahlhelfer die Durchführung von Wahlen in Bonn und habe auch immer dafür geworben, dass auch andere hier aktiv werden.

Daher erhielt ich heute folgende E-Mail:

Von: Wahlhelfende <wahlhelfende@bonn.de>
Betreff: Einladung zum Einsatz bei der Bundestagswahl 2021

Guten Tag,

auch wenn seit der Kommunalwahl erst wenige Monate vergangen sind, werden auch für die kommende Bundestagswahl am 26. September 2021 wieder Wahlhelfende gebraucht.

In den vergangenen Jahren konnten wir uns immer wieder auf Ihre Unterstützung verlassen und möchten uns dafür auf diesem Wege noch einmal bei Ihnen bedanken! Hoffentlich werden Sie auch in diesem Jahr erneut als wahlhelfende Person im Einsatz sein.

Unser Anliegen ist es, den Ablauf des Wahltages sowohl für Sie als auch für uns nach Möglichkeit zu optimieren und zu vereinfachen. Daher werden wir zukünftig, die Auszahlung der Erfrischungsgelder unbar (in Form einer Überweisung) durchführen. Um dies zu ermöglichen, benötigen wir Ihre aktuelle Kontoverbindung.
Die IBAN-Nummer sowie Ihre weiteren Kontaktdaten bzw. Wünsche können Sie unkompliziert in unserem Online-Formular eingeben. Das Formular sowie weitergehende Informationen zu dem Thema „Wahlhelfende“ finden Sie auf unserer Internetseite.

Da wir Ihre Kontoverbindung in der Vergangenheit nicht abgefragt haben, bitten wir Sie, das Online-Formular auszufüllen. So können auch nochmal komplett Ihre aktuellen Daten abgeglichen werden.

Bei Fragen können Sie sich gerne telefonisch oder per E-Mail an uns wenden.

Mit besten Dank & freundlichen Grüßen

Ihr Wahlhelfenden-Team

Gestolpert bin ich dabei über die Formulierung „Wahlhelfende“, die ich als konstruiert und nicht dem Sprachgebrauch entsprechend empfinde. Ich muss zugeben, dass mich dies soweit stört, dass ich sogar überlege, bei der Bundestagswahl 2021 erstmals nicht für das Amt zur Verfügung zu stehen, was ich auch getwittert habe. Die grüne Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner, die ich im übrigen gewählt und im Vorfeld auch für ihre Wahl geworben habe – antwortete daraufhin, dass Sie es schade finde und auch nicht verstehen könne, dass das Bemühen, eine Sprache zu verwenden, die alle einschließt, zu einer solchen Reaktion führt,

Man mag darüber streiten, ob das generische Maskulinum nun Frauen und Diverse mitnimmt oder nicht. Wenn die Stadt Bonn meint, das ist nicht der Fall, ist das so und sie kann es in ihrer Kommunikation anders halten. Man könnte aber auch alle mit Formulierungen mitnehmen, die dem Sprachgebrauch mehr entsprechen und über die man stolpert, z.B. so:

Von: Wahlorganisation <wahlorga@bonn.de>
Betreff: Einladung zum Einsatz bei der Bundestagswahl 2021

Guten Tag,

auch wenn seit der Kommunalwahl erst wenige Monate vergangen sind, wird auch für die kommende Bundestagswahl am 26. September 2021 wieder Unterstützung in den Wahllokalen gebraucht.

In den vergangenen Jahren konnten wir uns immer wieder auf Sie verlassen und möchten uns dafür auf diesem Wege noch einmal bei Ihnen bedanken! Hoffentlich werden Sie auch in diesem Jahr dabei sein.

Unser Anliegen ist es, den Ablauf des Wahltages sowohl für Sie als auch für uns nach Möglichkeit zu optimieren und zu vereinfachen. Daher werden wir zukünftig, die Auszahlung der Erfrischungsgelder unbar (in Form einer Überweisung) durchführen. Um dies zu ermöglichen, benötigen wir Ihre aktuelle Kontoverbindung. Die IBAN-Nummer sowie Ihre weiteren Kontaktdaten bzw. Wünsche können Sie unkompliziert in unserem Online-Formular eingeben. Das Formular sowie weitergehende Informationen zu dem Thema „Wahlunterstützung“ finden Sie auf unserer Internetseite.

Da wir Ihre Kontoverbindung in der Vergangenheit nicht abgefragt haben, bitten wir Sie, das Online-Formular auszufüllen. So können auch nochmal komplett Ihre aktuellen Daten abgeglichen werden.

Bei Fragen können Sie sich gerne telefonisch oder per E-Mail an uns wenden.

Mit besten Dank & freundlichen Grüßen

Ihr Wahlorganisations-Team

Mit diesem Text würde man ebenso alle mitnehmen. Er liest sich – zumindest meiner Meinung nach – glatter.

Viel wichtiger noch ist aber aus meiner Sicht folgendes: Das gesamte Thema genderneutrale Sprache ist aktuell umstritten. Eine starke Minderheit kämpft dafür, eine andere starke Minderheit bekämpft sie – man schaue nur mal unter dem Hashtag #Gendergaga bei twitter nach – übrigens eine Formulierung, die ich ablehne.

Dass man als Behörde mit Formulierungen wie „Wahlhelfende“ Öl ins Feuer gießt und so gesellschaftliche Konflikte verschärft, sollte eigentlich klar sein. Um so unverständlicher, dass man dies tut, wenn es doch andere Wege gibt, alle mitzunehmen.

10 Tipps zum Tag des Ehrenamts, wie man sich ehrenamtlich engagieren kann

Am 5. Dezember ist der Tag des Ehrenamts. Hier sind 10 Ideen, wie Sie der Gesellschaft etwas zurückgeben können.

  1. Nachbarn helfen
    Einfach und unkompliziert – helfen Sie Ihren Nachbarn. Ob Einkaufen für Senioren, Hilfe bei den Hausaufgaben für Kinder, Besorgungsfahrten übernehmen, eine Portion Essen vorbeibringen, einfach mal zuhören – halten Sie die Augen offen, was Sie in Ihrem Umfeld tun können.
  2. Sich politisch engagieren
    Schimpfen Sie nicht nur, packen Sie selbst an und engagieren sich politisch, indem Sie z.B. einer Partei beitreten.  Wenn Ihnen das zu viel ist, melden Sie sich bei Ihrer Gemeinde zumindest als Wahlhelfer.
  3. Blut spenden
    Blutspenden werden immer benötigt. Warum nicht also selbst spenden?
    Wo Sie Blut spenden können, finden Sie hier.
  4. Hunde ausführen, sich um Tiere kümmern
    Viele Tierheime suchen Menschen, die sich ehrenamtlich um Tiere kümmern, z.B. Hunde ausführen. Fragen Sie mal bei Ihrem Tierheim vor Ort nach!
  5. Rechenzeit zur Verfügung stellen
    Sie haben wirklich keine Zeit und kein Geld, etwas ehrenamtliches zu tun, aber einen Computer? Dann stellen Sie Rechenzeit für einen guten Zweck zur Verfügung.  Das geht z.B. über Boinc.
  6. Bei „Die Tafeln“ mitmachen
    Über 60.000 Menschen sind in Deutschland ehrenamtlich für „Die Tafeln“ tätig und verteilen z.B. Essen an Bedürftige. Wie Sie dabei helfen können, lesen Sie hier.
  7. Was für die Natur tun
    Es gibt viele Möglichkeiten, was für die Natur zu tun. Werden Sie z.B. Mitglied in einem Verein, der sich für Streuobstwiesen einsetzt. Oder sammeln Sie Abfall an Wegen, Bächen und in Parks ein – hier gibt es oft auch spezielle Aktionstage. Oder Sie sorgen einfach dafür, dass Ihr Garten insektenfreundlich ist.
  8. Beim Kinderhospizdienst helfen
    Familien mit sterbenskranken Kinder – und natürlich diese selbst – brauchen besonders viel Hilfe. Engagieren Sie sich beim Kinderhospizdienst.
  9. Trainer im Sportverein werden
    Sie sind sportlich? Sie wollen Ihr Wissen weiter geben? Dann fragen Sie doch bei einem Sportverein vor Ort, ob dieser Bedarf an Trainern und Betreuern hat.
  10. Bei der Kirchengemeinde helfen
    Viele ehrenamtliche Ämter ergeben sich im Umfeld von Kirchengemeinden. Kirchenchor, Unterstützung von Familien, Senioren, Jugendlichen und Kindern, Pfadfinder, Caritas – fragen Sie bei Ihrer Gemeinde, ob und wie Sie helfen können.

Als Wahlhelfer in Bonn bei der Landtagswahl 2017 in Nordrhein-Westfalen – ein kleiner Erfahrungsbericht

Premiere – ich bin Wahlhelfer

Vor einiger Zeit hatte ich mich bei der Stadt Bonn als freiwilliger Wahlhelfer gemeldet und sollte bei der Landtagswahl NRW 2017 meinen ersten Einsatz im Bonner Wahllokal 415 in der Gemeinschaftsgrundschule am Brüser Berg haben.

Ehrenamt im Schichtsystem

Wenige Tage vor der Wahl rief mich der Wahlvorsteher des Wahllokals an und fragte mich, ob ich lieber die Vormittags- (7:30-13h) oder Nachmittagsschicht (12:30-18h) übernehmen wolle. Angesichts des Sonntagsfrühstücks mit der Familie entschied ich mich für den Nachmittag. Zum Auszählen ab 18h müssen dann ohnehin wieder alle Helfer da sein.

Da ich ausweislich der Ladung aber schon um 7:30h zur Einführung im Wahllokal sein sollte, erschien ich dort natürlich auch – um dann zu erfahren, dass das gar nicht notwendig gewesen wäre. Das wird aber wohl von den Wahlvorständen unterschiedlich gehandhabt:

  • die meisten stimmen die Zeiten inzwischen im Vorfeld ab und man muss erst zu seiner Schicht erscheinen,
  • viele bestehen auf das Treffen um 7:30h und teilen dann erst die Schichten ein,
  • und einige wenige stimmen die Schichten vorher telefonisch ab, man soll aber dennoch um 7: 30h erscheinen, auch wenn man erst am Nachmittag eingeteilt ist.

Gut, beim nächsten mal weiß ich es besser. Geschadet hat es nicht: ich hatte eine schöne Radfahrt durch den Wald und habe beim Rückweg Brötchen besorgt.

Kaffee?!

Außerdem wusste ich so schon, dass mich am Nachmittag Kaffee, Getränke und Kekse erwarten würden. Für diese hatte der Hausmeister der Schule freundlicherweise gesorgt. Auch das ist aber wohl von Wahllokal zu Wahllokal unterschiedlich – im Zweifel kann es nicht schaden, sich eine Flasche Wasser und eine Kanne Kaffee mitzunehmen.

Ab an die Urne als Beisitzer

Da ich ja noch keine Erfahrung als Wahlhelfer hatte und „nur“ als Beisitzer – Wahlvorsteher und Schriftführer haben mehr Aufgaben – geladen war, wurde ich dann in meiner Schicht für eine eher einfachere Dienste eingeteilt: ich musste darauf achten, dass jeder nur einen Stimmzettel in die Urne wirft. Außerdem habe ich den Wählern Hinweise gegeben, wie man die angesichts der 31 angetretenen Parteien sehr großen Wahlzettel so falten kann, dass sie in den Schlitz der Wahlurne finden.

Zudem sollte ich zusammen mit einem zweiten Beisitzer

  • darauf achten, dass auch wirklich nur eine Person in der Wahlkabine ist, insbesondere auch keine Kinder im lesefähigen Alter;
  • aufpassen, dass die Wähler auch wirklich in der Kabine abstimmen und
  • Wählern, die sich im Wahllokal irrten, erklären, in welchem Wahllokal sie abstimmen können.

Alles in allem eine Tätigkeit, die abwechslungsreicher war, als sie sich auf den ersten Blick anhört; besonders auch, da man mit vielen Wählern und – in ruhigeren Phasen – mit den anderen Wahlhelfern ins Gespräch kommt.

Auszählen – und mehr

Um 18h wurde das Wahllokal dann geschlossen und dann wieder geöffnet, um die notwendige Öffentlichkeit für die Auszählung der Stimmzettel herzustellen – ja, Sie können in Ihr Wahllokal vor Ort und die Auszählung beobachten. Besonders spannend ist das nicht, aber sie sehen dann einmal, wie viel Arbeit das ist.

Nach etwas über einer Stunde waren wir dann mit der Auszählung durch und der Wahlvorsteher hat das Ergebnis telefonisch an die Stadt Bonn durchgegeben.

Dann noch die Stimmzettel verpacken, aufräumen und das Protokoll unterschreiben – kurz vor 20h waren wir durch.

Als letztes gab es dann noch das sog. „Erfrischungsgeld“, als Beisitzer habe ich 40 Euro erhalten. Schriftführer und Vorstände erhalten mehr, städtische Bedienstete etwas weniger Geld, dafür aber noch einen Freizeitausgleich.

Ein Fazit

Das Ehrenamt hat mich einen guten halben Tag gekostet – und ich werde es wieder tun. Denn Demokratie lebt vom Mitmachen.

Ich kann letztlich jedem nur empfehlen, sich als Wahlhelfer zu melden. Das geht bei den meisten Städten und Gemeinden ganz einfach online, hier z.B. in Bonn oder Köln. Generell können Sie einfach den Namen Ihrer Stadt oder Gemeine in Kombination mit „Wahlhelfer“ bei der Suchmaschine Ihrer Wahl eingeben, dann werden Sie die entsprechenden Infos finden.

Wahlhelfer werden – denn Demokratie lebt vom Mitmachen

Ohne Wahlhelfer geht Demokratie nicht

Wahlen sind eines der wichtigsten Elemente der Demokratie. Was viele dabei vergessen: ohne Wahlhelfer würde das nicht funktionieren.

Ein Beispiel dazu: Allein für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen 2017 werden rund 110.000 Wahlhelfer benötigt. Regelmäßig werden daher neue Helfer gesucht, damit die Wahlen abgewickelt werden können.

Aufgaben der Wahlhelfer

Am Wahltag betreuen die Wahlhelfer in den Wahlvorständen die Urnenwahl in den Wahllokalen und sorgen für eine ordnungsgemäße Stimmabgabe. Sie treffen sich im Regelfall um 7:30h im Wahllokal und teilen Ihre Zeiten ein – man muss nicht den ganzen Tag da sein. Im Regelfall gibt es einen Vormittags- und einen Nachmittagsdienst.

Nach Ende der Wahlzeit um 18 Uhr müssen dann wieder alle da sein und zählen die Stimmzettel aus. Das Wahlergebnis im Wahllokal wird schriftlich festgehalten und dann dem Ober-/Bürgermeister der Kommune gemeldet. Bis 20h ist man im Regelfall durch. Daneben gibt es Briefwahlvorstände, die Briefwahlstimmen ausstellen.

Voraussetzung um Wahlhelfer zu werden ist, dass man in seinem Bundesland wahlberechtigt ist. Spezielle Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, es werden den Wahlhelfer Schulungen und weitere Informationsmaterialien angeboten. auf ihre Aufgabe vorbereitet. Und am Wahltag stehen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wahlämter den Wahlvorständen telefonisch zur Verfügung, wenn es spezielle Fragen gibt.

Last but not least gibt es eine finanzielle Entschädigung, Erfrischungsgeld genannt. Dieses kann unterschiedlich ausfallen, in Bonn sind es z.B. derzeit 40 Euro.

Wahlhelfer werden

Wen ich jetzt überzeugen konnte: Anmelden kann man sich im Internet, hier z.B. in Bonn, wo es auch mehr Informationen gibt. Bewohner anderer Gemeinden suchen auf den kommunalen Seiten einfach nach „Wahlhelfer“, dann sollte man im Regelfall fündig werden.

Mein Tipp: Gehen Sie bei Ihrem Wahlamt vorbei, dann können Sie im direkten Gespräch z.B. aussuchen, in welchem Wahllokal Sie eingesetzt werden.

Ich bin – siehe oben – bei der Landtagswahl in NRW jedenfalls dabei…

Und wenn Sie nicht können: weitere Tipps, wie man sich in der Demokratie engagieren kann, gibt es hier.

10 Tipps, was man selbst für mehr Demokratie tun kann

tag-der-demokratie

Am 15. September ist der internationale Tag der Demokratie. Dieser Aktionstag wurde 2007 von der UN Vollversammlung eingeführt und hat das Ziel, die Entwicklung vom Demokratien zu fördern und die Grundsätze der Demokratie zu verteidigen.

Ein guter Anlass, sich einige Gedanken über die Lage der Demokratie in Deutschland zu machen. Mit dem Grundgesetz haben wir wahrscheinlich eine der besten Verfassungen der Welt, wie sich in den letzten Jahrzehnten bewiesen hat. Dennoch resignieren viele Bürger und nutzen ihre demokratischen Rechte nicht. Bei der Oberbürgermeisterwahl 2015 in Bonn sind nur rund 45% der Wahlberechtigten an die Urnen gegangen. Statt nur gegen „die da oben“ zu wettern, sollte man aber selber aktiv Demokratie leben.

Und daher sind hier 10 Dinge, über die man nachdenken sollte – nicht nur heute!

  1. Informieren Sie sich! Urteilen und entscheiden kann nur, wer informiert ist. Lesen Sie nicht nur Zeitungen und Zeitschriften, sondern informieren Sie sich möglichst auch über Primärquellen. Hinterfragen Sie alle Einordnungen kritisch. Melden Sie sich bei twitter an, abonnieren Sie interessante Youtube Channels Lesen Sie komplizierte Sachverhalte nach. Wie wollen Sie sonst über Klimawandel, Migration, Corona, Ukraine, Euro, Gleichberechtigung, Energiewende, Bildungspolitik oder städtische Bauvorhaben mitreden und darüber abstimmen können?
  2. Kennen Sie die Standpunkte! Sie haben schon immer die CDU / SPD / FDP / Grüne… gewählt, selbst wenn diese einen Kartoffelsack aufgestellt haben? Lösen Sie sich von ideologischen Mustern und verkrusteten Strukturen. Lesen Sie nach, wofür „Ihre“ Abgeordneten wirklich stehen. Oder überprüfen Sie mit dem Wahl-O-Mat, mit welche Partei Sie inhaltlich wirklich übereinstimmen.
  3. Reden Sie mit ihrem Abgeordneten! Ihr Abgeordneter – egal ob im Rat, Land oder Bund – hat wahrscheinlich ein Problem. Er lebt in einer Filterblase und bekommt viele Probleme, Sorgen und auch positive Dinge gar nicht mit. Sagen Sie ihm also, was sie umtreibt und was Sie gut finden. Ob bei Bürgersprechstunden oder wenn Sie ihn auf der Straße treffen. Oder schreiben Sie ihm einfach eine E-Mail. Übrigens können Sie sich bei der Gelegenheit auch ruhig für sein Engagement bedanken.
  4. Informieren Sie andere! Sie haben einen interessanten Artikel gefunden? Teilen Sie ihn in ihren sozialen Netzen. Und damit sind nicht nur twitter oder facebook gemeint – sie können anderen auch davon erzählen, einen Link per WhatsApp oder E-Mail weiterleiten oder die Zeitungsseite kopieren und weitergeben. Oder Sie fangen an, selbst zu bloggen oder bei einem Blog mitzuschreiben – hier sind Gastautoren übrigens willkommen.
  5. Gehen Sie wählen! Das Argument, meine Stimme zählt doch eh nicht. In Bonn haben 2015 nur 60 Stimmen darüber entschieden, wer Oberbürgermeister wird. Und wenn Ihnen keine der großen Parteien und keine der Protestparteien zusagt, machen Sie Ihren Stimmzettel ungültig. So zeigen Sie wenigstens, dass Ihnen die Demokratie so wichtig ist, dass Sie zum Wahllokal gehen.
  6. Treten Sie einer Partei bei! Sie schimpfen über die verkrusteten Strukturen in den Parteien? Dann ändern Sie das! Indem Sie Mitglied in einer Partei werden und frischen Wind in den Ortsverband bringen. Sie müssen ja nicht direkt eine Funktion übernehmen.
  7. Treten Sie an! Ja, richtig gelesen. Treten Sie zu Wahlen an. Ob kommunal, landespolitisch oder zum Bundestag… Ob im Rahmen einer Partei oder als unabhängiger Kandidat. Selbst wenn Sie als letzterer vielleicht keine Chance haben: Sie bringen Ihre Gedanken und Ideen in die öffentliche Diskussion ein.
  8. Wirken Sie mit! Politik findet nicht nur in den Parteien, Ratssitzungen und Parlamenten statt. Es gibt viele andere Bereiche, in denen Sie demokratisch mitwirken können. Sei es in der Schulpflegschaft, in der Kirchengemeinde, Bürgerinitiativen, Vereinen, Verbänden und wo gerade Not am Mann ist. Eine interessante Möglichkeit ist zudem, als Wahlhelfer aktiv zu sein.
  9. Bleiben Sie fair! Zur Demokratie gehört auch, dass man sich mit dem eigenen Standpunkt nicht immer durchsetzt und es Kompromisse und Niederlagen gibt. Kämpfen Sie für Ihre Ideen und Überzeugungen, aber nicht unter der Gürtellinie. Akzeptieren Sie, wenn sich die Mehrheit endgültig durchgesetzt hat. Akzeptieren Sie andere Meinungen!
  10. Motivieren Sie andere! Ein einzelner kann schon viel bewirken. Viele können noch viel mehr bewirken. Motivieren Sie andere, sich zu informieren und zu engagieren! Am besten jetzt sofort.

Mehr Listen mit 10 Tipps.