Offener Brief: Der Vorstand des 1. FC Köln wendet sich an alle FC-Fans

Der 1. FC Köln wendet sich nach dem schlechtesten Saisonstart aller Bundesligavereine mit einem offenen Brief an seine Fans, den wir hier dokumentieren wollen.

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Offener Brief der Opferfamilien des Breitscheidplatz-Anschlags an Angela Merkel

Hier dokumentieren wir den offenen Brief der Opferfamilien des Breitscheidplatz Terroranschlags an Angela Merkel.

Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin,

am 19. Dezember 2016 erschoss ein islamistischer Terrorist in Berlin einen polnischen LKW-Fahrer, raubte das Fahrzeug und steuerte es in den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz. Er ermordete dabei weitere elf Menschen aus Israel, Italien, Tschechien, der Ukraine und Deutschland. Mehr als 70 Personen wurden – teilweise sehr schwer – verletzt.

Wir, die Verfasser dieses Briefes, sind Familienangehörige aller zwölf Todesopfer. Einige von uns gehören auch selbst zu den Verletzten und Nothelfern am Breitscheidplatz. Wir haben uns nach dem Anschlag in einer Gruppe zusammengeschlossen und stehen miteinander in Kontakt. Wir teilen unsere Trauer, versuchen uns gegenseitig so gut es geht zu unterstützen und informieren uns über Entwicklungen in der Politik und den Medien.

Wir nehmen in den Monaten seit dem Anschlag vielfältige Missstände wahr und haben uns nun entschieden, uns mit diesem Brief direkt an Sie, Frau Bundeskanzlerin, zu wenden. Die Missstände betreffen sowohl die mangelhafte Anti-Terror-Arbeit in Deutschland als auch den Umgang mit uns als Opfer und Hinterbliebene.

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Der offene Brief Christian Lindners zum Jamaixit an die FDP Mitglieder

Zur Dokumentation hier der offene Brief Christian Lindners, mit denen er den FDP Mitgliedern erläutert, warum die FDP die Jamaika Sondierung verlassen hat.

Liebe Parteifreundinnen und Parteifreunde,

das Ergebnis der Bundestagswahl am 24. September 2017 hat die demokratischen Parteien vor eine große Herausforderung gestellt. Es war vermutlich der komplizierteste Prozess zur Sondierung einer möglichen Regierungsbildung, den die Bundesrepublik Deutschland je gesehen hat. Seit dem 18. Oktober bis in den Abend des 19. Novembers hinein, haben CDU, FDP, Grüne und CSU vermessen, ob trotz der sehr unterschiedlichen Wähleraufträge eine stabile Regierungsbildung zum Wohle unseres Landes möglich ist.

Wir haben Stunden, Tage und Wochen miteinander gerungen. Die Freien Demokraten haben Kompromissangebote gemacht: unter anderem in der Steuer-, der Europa-, der Einwanderungs- und der Bildungspolitik. Denn wir wissen, dass Politik vom Ausgleich lebt. Mit knapp elf Prozent kann man nicht einer ganzen Republik den Kurs vorgeben. Unsere Bereitschaft zum gemeinsamen Handeln zeigen wir in Regierungsbeteiligungen mit Union, SPD und Grünen in den Ländern. Nach vier Wochen lag aber unverändert nur ein Papier mit zahllosen Widersprüchen, offenen Fragen und Zielkonflikten vor. Dort, wo es Übereinkünfte gab, sollten sie oft mit viel Geld der Bürger oder Formelkompromissen erkauft werden.

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Offener Brief: Was JvM Vorstand Thomas Strerath missverstanden hat

Die CDU hat für den Bundestagswahlkampf 2017 die Agentur Jung von Matt engagiert. Deren Vorstandsmitglied Thomas Strerath äußert sich nun in einem Gastbeitrag in Horizont über das Scheitern der Kampagne. Hier ist meine Antwort an ihn.

Lieber Thomas Strerath,

ich habe Ihren Gastbeitrag in Horizont über das Scheitern der CDU-Kampagne gelesen und bin erschüttert über so viele Fehleinschätzungen. Die gravierendsten aus meiner Sicht darf ich kurz darlegen.

Das Missverständnis der CDU

Angela Merkel und die beiden Peters – Tauber und Altmaier – haben 2013 völlig verkannt, dass es bei der damaligen Bundestagswahl eine konservativ-liberale Mehrheit gab. Sie haben diese übersehen, da sich diese nicht im Parlament wieder spiegelte – FDP und AfD scheiterten beide knapp an der 5% Hürde und damit waren rund 10% der Wähler nicht im Parlament vertreten.

Im Zuge dessen schwenkte die CDU, befeuert von einem durch Medien beschworenen linken Mainstream, in vielen Politikfeldern auf einen Kurs links von der Mitte. Dass dieser Kurs aber nicht der Mehrheitsmeinung in Deutschland entsprach und entspricht wurde dabei von der CDU Führung nicht gesehen.

Und selbst wenn es erkannt worden wäre, bleibt die Frage, ob die CDU vor der Wahl zu einem Kurswechsel bereit gewesen wäre. Unter Merkel wohl kaum.

Sie hatten von Anfang an keine Chance.

Das AfD Missverständnis

Genau so fatal ist aber auch Ihr AfD Missverständnis.

Sie arbeiten sich in Ihrem Gastbeitrag an deren Personal ab. Fragen sich, warum die die Partei angesichts einer Frauke Petry gewählt werden konnte – nur dass die Spitzenkandidatin im Wahlkampf faktisch nicht in Erscheinung trat. Sie erwähnen von Storch – geschenkt, denn außerhalb Ihrer twitter-Filterblase kennt sie kein Wähler. Meuthen und Weidel – taugen kaum als Negativbeispiele. Bleiben Höcke oder Gauland – beide in der Tat in einer problematischenn völkisch-nationalistische Ecke. Aber alles Geschenkt: Es wählt kaum jemand die AfD wegen ihres Personals – ganz im Gegenteil, die AfD wird trotz dieses Personals gewählt.

Eben als Protest gegen den beschriebenen Kurswechsel der CDU. Und so kann mit Recht Angela Merkel als die Mutter der AfD bezeichnen.

In einem Punkt sind wir aber beisammen: auch die dauernden Angriffe auf die AfD aus dem politischen und medialen Establishment haben die AfD weiter wachsen lassen.

Das doppelte Datums Missverständnis

Sie schreiben

Wir haben früh verstanden, dass der große Unterschied zwischen klassischer Marken- und Kampagnenarbeit für kommerzielle Kunden und politischen Kampagnen in der absoluten Fokussierung auf diesen einen Tag besteht. D-Day, da zählt es, da kommt es darauf an.

Sie geben weiter zu, sich zunächst im Datum geirrt zu haben. Der D-Day sei für Sie der 3. September, das Datum des TV-Duells, gewesen. Zum einen war aber klar, dass Schulz für Merkel kein echter Gegner sein würde. Und wenn der 3. September der D-Day war – was machen Sie in den drei Wochen bis zum 24. September? Eben. Und Ihrer Kampagne hat man diese Leere auch angemerkt.

Ihr grundsätzliche Annahme mit dem D-Day ist aber eine Fehleinschätzung. Eine Wahl ist eigentlich nichts anderes als das Ausstellen eines Zeugnisses. Versetzung gut geschafft, gerade eben so oder eben nicht. Mit etwas Glück gibt es vielleicht eine Nachprüfung. Jeder Schüler weiß, dass es auf das ganze Schuljahr ankommt – und das Zeugnis dokumentiert nur diese Leistungen.

Ihre Kampagne hätte daher über 100 D-Days gebraucht – denn jeder Tag des Wahlkampfs ist D-Day. Zu Ihrem Glück haben das auch die meisten anderen Parteien nicht so gehandhabt. Nur AfD und FDP führten Wahlkämpfe, die jeden Tag neue Akzente setzten und einen fulminanten Schlussspurt ablieferten.

Angesichts dieses Fehlers können Sie froh sein, dass Merkel die Nachprüfung im Fach Jamaika-Verhandlungen überhaupt erreicht hat.

Das Filterblasen Missverständnis

Sie schreiben weiter , dass Sie den Auftrag angenommen haben, da Ihnen

die erstarkende AfD, der erstarkende Protest und der erstarkende Nationalismus Mitte 2016

Sorgen gemacht haben.

Damit wird deutlich, dass Sie das eingangs erwähnte Grundproblem, nämlich dass der Kurswechsel der CDU die Ursache dieser Entwicklungen war, auch nicht gesehen haben. Sie sind vielmehr aus der Sicht ihrer Filterblase an die Sache herangegangen. Ihre riesengroße Hamburg / Berlin / twitter / linksliberal Filterblase, die den Blick auf das Deutschland trübt, das wirklich die Wahl entscheidet. Die Provinz.

Haben Sie sich einmal in eine Pfälzer Weinstube gesetzt und den Menschen zugehört? Sind Sie ins dunkelbraune Sachsen gefahren und haben dort am letzten Kiosk im Ort ein Dosenbier mitgetrunken? Wanderten Sie durch verfallende Straßenzüge in Gelsenkirchen und haben dort das Gespräch gesucht?

Sicher nicht. Sonst wäre ein Hashtag wie #fedidwgugl nie entstanden. Dass Sie wenigstens nicht hier von Ihren Auftraggebern gestoppt wurden, habe ich übrigens nie verstanden.

Aber vielleicht hatten alle viel zu viel Respekt vor dem allwissenden Werber.

Mit ehrlichen und herzlichen Grüßen,

Ihr Severin Tatarczyk

Offener Brief: An Staatspräsident Erdogan von Ulf Poschardt in Sachen Deniz Yücel

Gerne dokumentieren wir den offenen Brief von Welt Chefredakteur Ulf Poschardt an den türkischen Präsidenten Erdogan.

Sehr geehrter Herr Staatspräsident,

bitte sehen Sie mir nach, dass ich mich auf diesem Weg an Sie wende. Sie zu erreichen, ist mir ein großes Anliegen. Mein Name ist Ulf Poschardt. Ich bin Chefredakteur der „Welt“. Deniz Yücel ist unser Türkei-Korrespondent, und ich mache mir große Sorge um ihn, der seit über einer Woche in Untersuchungshaft sitzt. „Offener Brief: An Staatspräsident Erdogan von Ulf Poschardt in Sachen Deniz Yücel“ weiterlesen

Offener Brief: 50 Jahre Priester im Erzbistum Köln

Priester des Weihejahrgangs 1967 im Erzbistum Köln haben einen offenen Brief geschrieben, den wir hier gerne dokumentieren.

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Lesenswertes 24

lesenswertes-24
  1. In Sachen doppelte Staatsbürgerschaft
    Marcus John Henry Brown ist Brite. Und Deutscher. Und er schreibt einen ziemlich genialen offenen Brief an den Innenminister.
  2. Die Ignoranz des Feuilletons
    …gegenüber Computerspielen beklagt Wolfgang Walk.
  3. Niku
    …ist ein Transneptunobjekt, das ziemlich spannend ist. Für alle, die sich für den Weltraum interessieren.
  4. Zweite Erden
    …werden immer wieder als Sensationen verkauft. Warum das Unsinn ist, erklärt Florian Freistetter.
  5. Star Trek und Zeitreisen
    Eine schöne Betrachtung bei den Netzpiloten.
  6. Facebook und die Adblocker
    …und insbesondere Adblock Plus – ein heikles Thema, gut aufgearbeitet bei den mobilegeeks.
  7. Hatespeech
    Und noch einmal die mobilgeeks – ein lesenswerter Beitrag rund um Hatespeech und Zensur.
  8. Die Tagesschau, Palästina und Wasser
    Erhellendes zu einem israelkritischen Tagesschaubeitrag im Blog von Joachim Steinhöfel.
  9. Spiegel Mining – die Autoren
    David Kriesel schreibt derzeit eine der spannendsten Artikelserien: Spiegel-Mining. In dieser Folge geht es um die Redakteure.
  10. Rezept: Gefüllte Pljeskavica
    Und wie in letzter Zeit immer bei den lesenswerten Links darf ein Rezept nicht fehlen. Kommt bei mir am Wochenende auf den Tisch!

In der Serie „Lesenswertes“ stelle ich in unregelmäßigen Abständen 10 lesenswerte Links vor.

Bild: 24 Büroklammern

Offener Brief: Wir schaffen das!

Frau Bundeskanzlerin !

Sie haben unser Land verwandelt. Man hat keine Angst mehr vor Deutschland, im Gegenteil: man will nach Deutschland. Nach den Schrecken, den Untaten, die von Deutschland ausgingen, ist das auch für uns eine neue wunderbare Erfahrung. Ruth Klüger, die den Holocaust überlebt hat, hat am 27. Januar 2016 im Deutschen Bundestag so eindrucksvoll von ihrer VERWUNDERUNG gesprochen, die in BEWUNDERUNG übergegangen ist : „Das war der Hauptgrund, warum ich mit großer Freude Ihre Einladung angenommen… habe, …über die früheren Untaten sprechen zu dürfen, hier, wo ein gegensätzliches Vorbild entstanden ist… mit dem bescheiden anmutenden und dabei heroischen Wahlwort: Wir schaffen das“. Frau Bundeskanzlerin, wir wünschen Ihnen Kraft und Erfolg für die kommenden Verhandlungen. Europa, dieses neue Deutschland und die Flüchtlinge brauchen Sie!

Unterzeichner des Aufrufs sind

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Offener Brief: Eine Antwort an Georg Odergut

Georg Odergut hat eine falsche Verschwiegenheitserklärung zwischen Kölner Kliniken und Opfern der Silvesterübergriffe in Umlauf gebracht. Unsere Autorin Norma Schreiber antwortet ihm mit einem offenen Brief.

Sehr geehrter Herr Odergut,

Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass Sie die Leichtgläubigkeit der Menschen ein weiteres Mal unter Beweis gestellt haben und sich so in der Geschichte der gefakten Schlagzeilen sicherlich einen Platz ganz weit oben auf dem Siegertreppchen sichern konnten. Herzlichen Glückwunsch dazu.

An diese Glückwünsche anschließen muss ich allerdings auch ein paar kritische Zeilen. Ich hoffe Sie sind kein Sensibelchen.

With your name you have big shoes to fill. (Allein durch diese Tatsache bedingt, würde es Ihnen gut zu Gesicht stehen, ein wenig mehr Verantwortungsbewusstsein zu zeigen. Anstatt zu beweisen, dass andere dies ebensowenig an den Tag legen.)

Meinen Sie nicht, Ihr englischer Namensvetter George Orwell würde sich im Grab umdrehen, wenn er von Ihrem enorm durchdachten Schachzug einer gefakten Verschwiegenheitsvereinbarung Wind bekommen würde?

If liberty means anything at all, it means the right to tell people what they do not want to hear.
(George Orwell)

Aber nicht etwa dem Polizeichef der Stadt Köln oder Innenminister Jäger sendeten Sie eben jene Vereinbarung zu – diese Herren waren ja durchaus sehr bemüht um eine Aufklärung der Situation – sondern einer einzelnen Frau. Einer Frau, die die Frauenfeindlichkeit des streng gläubig ausgelegten islamischen Lebens erleiden musste. Wundern Sie sich wirklich über Ihre Bestürzung und Ihre Bitte um Antwort im Social Web?

Ich möchte dennoch betonen, dass Sie nicht Unrecht haben mit Ihrer Bestürzung über die allenfalls dilettantisch ausgeführte Recherche von Frau S. und ihre umgehende hemmungslose Verbreitung ihrer so glaubwürdig rechtskonform formulierten Verschwiegenheitsvereinbarung.

Womit sie weiterhin recht haben – und wobei ich mich Ihnen in vollem Umfang anschließe – ist die Empörung über die Skrupellosigkeit mit dem Geschäft der Wahrheit.

Dass solch ein Fake wie Sie ihn verfassten, offene Türen einrennen kann und unaufhaltbar Einzug in die Köpfe der sozialen Masse gefunden hat, ist mehr als bedauerlich. Nebenbei wäre hier der Begriff der kritischen Masse in einer leicht veränderten Bedeutung, als der gemeinhin gebräuchlichen, etwas womit sich Deutschland von mir aus gern schmücken dürfte. Stattdessen veröffentlicht die BILD eine Liste der Anzeigen die in der Silvesternacht bei der Polizei eingegangen sind. Mit Wortlaut der Anschuldigung sowie dem Ort des Geschehens. Wer würde da noch deren Echtheit hinterfragen? Wer würde sich da nicht sofort bedroht fühlen?

Da hat die BILD-Redaktion ganze Arbeit geleistet uns die Realität auf Deutschlands Straßen so BILDlich vor Augen zu führen – und dabei gleichzeitig so sachlich und von Emotionen getilgt in einer Liste zum sofortigen Abgleich bereitzustellen.

Das Problem im Alltag der Menschen (und hier meine ich vor allem Frauen): Das ist keine sachliche, sondern eine emotionale Situation.

Ja, Herr Odergut, das alles passiert direkt vor ihrer „Haustür“ und vermutlich dann, wenn Sie eine Armlänge Abstand halten anstatt zu helfen. Längst vergessen sind die Fälle in Dehli, unbekannt der Begriff des Eve Teasing. Hauptsache die Deutschen haben ein neues Wort gelernt: taharrush gamea.

Wollen wir also im Chaos oder in einer Gemeinschaft leben?

Wir haben ein staatliches Haus geerbt, ein großes „Welthaus“, in dem wir zusammen leben müssen – Schwarze und Weiße, Menschen aus dem Osten und aus dem Westen, Heiden und Juden, Katholiken und Protestanten, Moslems und Hindus. Eine Familie, die in ihren Ideen, ihrer Kultur und ihren Interessen übermäßig verschieden ist und die – weil wir nie mehr ohne einander leben können – irgendwie lernen muss, in dieser großen Welt miteinander zu leben.
(Martin Luther King)

Viel Zeit um zu entscheiden, bleibt uns aber womöglich nicht mehr, denn vielleicht schmiedet Birgit Kelle grad gemeinsam mit Herrn Minister Jäger, dem BKA und der nach rechts übergelaufenen Katja Schneidt grad Pläne für eine Verschärfung des Asylgesetzes.

Oder sind am Ende nun doch die Frauen Schuld, weil Sie sich ja nicht züchtig genug gekleidet haben? (#mettre une robe n’est pas une crime)

Wussten Sie, dass die AfD ihre Frauen- und Familienpolitik stramm konservativ hält?

Dass viele angebliche Feministinnen sich gegen Übergriffe auf Frauen durch Ausländer stark machen (ja, das Problem wird mit Sicherheit durch härtere Asylgesetze gelöst) aber sich gleichzeitig völlig antifeministisch zu Themen wie Alleinerziehende und Berufstätige Mütter aussprechen

Fakt ist:

Natürlich gibt es Integrationsprobleme bei solch unterschiedlichen Wertesystemen und bei den Menschen kommt es auch immer zu Gewöhnungserscheinungen der Probleme im eigenen Land. Nazis, PEGIDA und die Tatsache dass jede dritte Frau Opfer häuslicher Gewalt ist. Ja, da beschäftigt man sich gern mit neuen Problemen wenn die Alten langweilig geworden sind.

Bitte missverstehen Sie nicht meine Ausführungen, Islamkritik muss erlaubt sein und meint ja nicht zwingend den Angriff einer ganzen Kultur. Indem man aber die Missstände benennt, hilft man auch ein Stück weit den Menschen die sich dagegen wehren und tagtäglich leiden müssen. Man unterstützt Organisationen wie Terre des Femmes oder Women in Exile von denen Sie und die meisten Deutschen, wahrscheinlich noch nie etwas gehört haben.

Wie wäre es aber anstelle von infantilen Aktionen mit konstruktiver Hilfe und Kritik? Damit die deutschen Männer sich wieder solidarisieren mit den Frauen – egal ob Einheimische oder Ausländer.

Als ersten Schritt empfehle ich Ihnen den Ausdruck des Plakats von „Terre des Femmes“, dass Sie hier finden können

frauenrechte

Hochachtungsvoll,

Eduard Schönfreund

 

 

Dokumentiert: Der Brief von Webmaster Thorsten an Akif Pirincci

Nach dem denkwürdigen Auftritt von Akif Pirincci bei der PEGIDA Kundgebung zu deren Jahrestag hat sich sein ehemaliger Webmaster von ihm in einem offenen Brief distanziert. Dieser ist derzeit nicht mehr online, so wie der ganze Blog von Akif Pirincci off zu sein scheint. Ich habe den Brief dokumentiert.

Von der Scham – ein offener Brief an Akif Pirincci

Lieber Akif,

als du mich anriefst, um zu fragen, ob ich deinen Blog aufbauen und betreuen könne, musste ich nicht lange überlegen. Hatte ich dich und dein Wirken doch schon seit einiger Zeit im Blick. Wo andere dich anmaßend und verleumderisch, ja, manche sogar hetzerisch und islamphobisch hielten, hielt ich dich für amüsant und manchmal sogar klug.

Die Bedeutung, die andere dir verliehen haben, sah ich relativiert als ein Fünkchen erheiternder Komödie in einem traurigen Akt um sich greifender gesellschaftlicher Verwerfungen, die einem uns eingeborenen Deutschen tief zu Grunde liegendem Gefühl geschuldet sind, welches du, lieber Akif, leider nicht nachempfinden kannst.

Und das ist die Scham.

So kamst du wie gerufen für eine Gruppe Menschen rund um den Verleger Thomas Hoof, der, wie man schnell herausfindet, nicht nur der Gründer des Versandhandels Manufaktum, sondern auch Verleger im mittlerweile ausgegliedertem Manuscriptum Verlag ist. Und nicht nur das. Thomas Hoof ist auch einer dieser selbsternannten Mahner und Aufpasser des neorechten Spektrums. Einer, der sich kümmert um die Zukunft und mahnt vor dem Ende. Seine postapokalyptischen Sehnsüchte werden nun durch dich erfüllt, lieber Akif.

Als du mir erzähltest, wie du deinen Verleger kennengelernt hast, da durchfuhr es mich wie ein Blitz und mir wurde schlagartig klar, was für einen willigen Vollstrecker sie in deiner Person gefunden haben. Denn wie schon damals, so bedienen sich auch heute die im Hintergrund die Fäden ziehenden Kreise vor allem einer menschlichen Eigenschaft: der Eitelkeit.

An diesem, leider für alle möglichen Manipulationen anfälligen Makel, haben sie dich, um es mit deinen Worten zu sagen, an den kleinen, spießbürgerlich versifften Eiern gepackt.

Und du wirst es erleben. So schnell, wie sie dich aus der Traufe der relativ unbedeutenden Schriftsteller in eine Bedeutungsebene gezogen haben, die deinem Intellekt keinesfalls entspricht, so schnell lassen sich dich auch wieder hineingleiten in den Modder und der Jauche, die dein Wirken mittlerweile umgeben.

Und wenn wir von der Scham sprechen, die wir Deutsche, vielleicht wie kein anderes Volk auf der Welt, empfinden, und sei es nur unbewußt, dann lass dir von mir sagen, worauf sie gründet.

Darauf, nicht rechtzeitig aufgestanden zu sein und den alles humanistische verleugnenden Elementen in unserer Gesellschaft die Stirn geboten zu haben. Darauf, weggeschaut zu haben, als nach den Kommunisten und Sozialdemokraten auch die Juden verschwanden. Darauf, die Welt in einen unvorstellbaren Vernichtungskrieg geführt zu haben und letzten Endes darauf, dann den Heimkehrenden, geflüchteten Landsleuten aus den vom Feind besetzten Gebieten Vertriebenen die kalte Schulter gezeigt zu haben und sie so behandelten, wie deinesgleichen wünschten, wir würden die Flüchtlinge der Gegenwart noch heute behandeln.

Und so schäme ich mich.

Ich schäme mich nicht nur fremd, für dich, Freund Akif.

Ich schäme mich für mich. Dafür, dir bei der Errichtung deiner Plattform zur Verbreitung deines Unsinns behilflich gewesen zu sein, in der Hoffnung, dein Intellekt würde es begreifen, als ich dir sagte, dass 95% deiner Leser von rechten und ultrarechten verweisenden Webseiten kämen, und das du deren Hass schürende Vorurteile und Ängste befeuerst, da sie deine Polemik nicht verstehen.

Ich sehe, auch du verstehst nicht.

Lebewohl

Dein Webmaster Torsten

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