Einige Gedanken zu Microsofts Surface

Was würde Microsoft am 18.06.2012 um 15:30h Ortszeit in Los Angeles nur vorstellen

Das hat sich im Vorfeld nicht nur die Fachwelt gefragt, sondern auch ich mich – und hätte nicht mit dem gerechnet, was dann kam: Das Microsoft Surface Tablet.

Öhm, jetzt nur vom Microsoft Surface zu sprechen, wäre zu einfach – denn vorgestellt wurden zwei Geräte namens Surface, die obwohl sie optische Zwillinge sind, unterschiedlicher kaum sein könnten: ein edles aber letztlich doch einfaches Tablet und dann ein Ultrabook-Wolf im Tablet-Gewand.

Für die Puristen habe ich hier die wichtigsten technischen Daten der Surface Tablets zusammengestellt – so weit diese bis jetzt bekannt sind, denn so viel hat Microsoft noch nicht verraten.

Die offenen Fragen zu Surface

Vieles ist noch unklar:

Wann werden die beiden Tablets genau auf den Markt kommen? Das ARM betriebene RT-Modell wohl direkt nach dem Erscheinen von Windows 8, also wohl im Oktober. Das intel-betriebene Surface-Tablet 90 Tage danach, was erst im Januar wäre. Reichlich spät.

Und der Preis? Soll sich an anderen Tablets – ARM-Surface – und an Ultra-Books – intel Surface – orientieren. Ich schätze um die 500US$ beim ersten, um die 1.000US$ beim zweiten Modell. Preise wird es wahrscheinlich erst kurz vor der Veröffentlichung geben.

Technische Details. Wieviel RAM werden die Tablets haben? Wird es 4G Modelle geben? Akku-Lebensdauer? Ist Bluetooth an Bord. Viele Fragen sind derzeit noch unklar – vielleicht sogar für Microsoft. Ich gehe davon aus, dass gerade das Pro Modell noch in einem vergleichsweise frühen Entwicklungsstadium ist und einige Entscheidungen noch nicht gefallen sind.

Schließlich auch die Frage, wer der Hersteller ist. Denn das Surface ist alles andere als technologische Hausmannskost.

Surface mit Windows RT

Das kleine Surface mit Windows RT konkurriert ganz klar mit dem iPad und aktuellen Android Tablets. Von der Haptik und Optik dürfte es vielleicht dank VaporMG Gehäuse sogar das ansprechendste Tablet derzeit sein.

Und mit Windows RT an Bord kann man zwar nicht die klassischen Windows Programme fahren, jedoch sind Browser, E-Mail und Office direkt an Bord. Zudem gehe ich davon aus, dass es recht schnell mehr Apps für  Metro geben wird als für iOS und für Android.

Enttäuschend ist jedoch das Display – 720p Auflösung sind gegenüber dem Retina Display des neuen iPad einfach zu wenig.

Wenn aber der Preis stimmt hat Microsoft hier ein konkurrenzfähiges Tablet im Angebot, das gegenüber Android mit einem konsistenteren Öko-System und gegenüber Apple mit mehr Offenheit punkten kann.

Insbesondere Unternehmenskunden, die bislang mangels Alternativen zaghaft planten, im Tablet-Bereich auf das iPad umzusteigen, werden ihre Entscheidung jetzt wohl überdenken.

Surface mit Windows 8 Pro

Mit dem unter Windows 8 Pro laufenden Surface präsentiert Microsoft mE eine ganz neue Geräteklasse – ein Tablet mit Ultrabook Power.

Während der Vorstellung wurden darauf Ressourcen-hungrige Anwendungen wie Adobe Lightroom gezeigt – Auf einem Tablet, das weniger als 1kg wiegt.

Schon allein durch das innovative Tastatur-Konzept kann das große Surface Tablet für viele Anwender einen Notebook ersetzen. Der digitale Stift (Digital Ink) eröffnet weitere Anwendungsfelder – in klassischen Bereichen, in denen Pen-Computing schon jetzt seine Nischen gefunden hat wie z.B. bei Anwendungen in der Medizin oder Lagerverwaltung, sowie jetzt aber auch im kreativen Bereich. So könnte dann das Surface an eine große Festplatte und einen großen Monitor im Büro angedockt gleichzeitig „PC“ und Grafik-Tablett sein.

Das große Surface begründet jedenfalls eine ganz neue Geräte-Kategorie, von der man noch einiges erwarten darf.

Und Apple?

Ob das Surface mit Windows RT das Zeug zum schnellen iPad Killer hat muss sich noch zeigen. Ich bin hier eher skeptisch, insbesondere wegen der Display-Auflösung, die beim Apple Retina Display einfach besser ist. Auf der anderen Seite muss sich das Surface mit seinem innovativen Konzept und der Optik auch nicht mehr hinter dem iPad verstecken. Einige Anwender, die bisher mit einem iPad liebäugelten, werden nun sicher zunächst abwarten. Zu verlockend ist es z.B., ein offeneres System zu haben, an das man einfach eine externe Festplatte anschließen kann. Auch der Preis wird entscheidend sein: wenn es Microsoft schaffen sollte, das Tablet zwischen Amazon Kindle Fire und iPad zu positionieren, wäre viel gewonnen.

Ganz anders sieht es mit dem großen Surface Pro Modell aus. Hier verwischt Microsoft die Grenzen zwischen Ultrabook und Tablet und attackiert somit eher die klassischen Notebooks – ob damit aber die eingeschworenen OSX Anwender begeistert werden können, steht auf einem anderen Blatt – hier ist abzuwarten, wie sich Windows 8 generell entwickelt. Das Potential, die Umsteigerquote zu senken, hat das große Surface aber allemal.

Generell zeigt sich hier der unterschiedliche Ansatz von Microsoft und Apple: Während Apple mobiles Betriebssystem (iOS) und Desktopbetriebssystem stärker trennt, setzt Microsoft auf einen einheitlicheren Ansatz (s.u.).

Und Android und Amazon?

Android Tablets konnten sich bislang nicht sonderlich gut verkaufen. Kein Wunder, kaum ein Gerät ist innovativ – vielleicht einmal vom Asus Transformer Prime abgesehen. Dazu kommt die zu große Zersplitterung des Ökosystems. Angefangen von den unterschiedlichen Android Versionen, Benutzeroberflächen und proprietären Content-Stores. Ich gehe davon aus, dass der klassische Android-Tablet-Markt rückläufig sein wird, wenn es Google nicht gelingt hier noch einen großen Wurf zu bringen. Das Surface mit Windows RT könnte den Niedergang für die Premium-Android Tablets einläuten.

Doch Amazon bietet mit dem Kindle Fire ein Android-Tablet an, dem man kaum mehr anmerkt, dass man es hier mit einem Android-Gerät zu tun hat. Das Fire verkauft sich sehr gut, da es ein tolles Content-Ökosystem (zumindest in den USA) und einen günstigen Preis hat. Einschränkungen machen muss man jedoch bei der Haptik und Optik. Für den Preis eines Dacia kann auch Amazon keinen BMW hinstellen. Für viele Anwender ist das aber ausreichend. Wer hauptsächlich Medien konsumieren möchte, nur selten surft und noch seltener eine E-Mail schreibt, kommt mit dem Kindle Fire gut zurecht.

Und auch die Klasse der Android-Tablets die als schnelle und billige Surfmaschinen schon für um die 100 Euro zu haben sind, wird es weiterhin geben.

Die anderen Microsoft Partner?

Das ist die große Frage – bisher ist Microsoft noch nie mit Hardware in das Revier der Windows Lizenznehmer wie Lenovo, HP, Dell, Samsung und wie sie alle heißen eingedrungen. Microsoft präsentiert sich damit als direkter Wettbewerber, wenngleich in zwei Nischen: dem neuen Markt der Windows RT Tablets und dem ganz neuen Markt der „Ultrabook Tablets“.

Es ist aber davon auszugehen, dass Microsoft seine Partner nicht brüskieren will. Dafür spricht der frühe Vorstellungstermin, mit dem man den klassischen Partnern nicht ins Gehege gekommen ist.

Ich denke, Microsoft möchte mit den beiden Slates demonstrieren, was mit Windows 8 in beide Richtungen möglich ist. Die Surface Tablets sollen damit Inspiration und Ansporn für die Hersteller sein. Eine großzügige Lizenzierung neu entwickelter Technologien und günstige Preise für die Windows RT Lizenzen könnten ein übriges dazu beitragen, die Partner milde zu stimmen.

Für ein behutsames Vorgehen Microsofts spricht weiter, dass die Surface Tablets nach Erscheinen vorerst nur in ausgesuchten Microsoft-Stores und auch nur in den USA verfügbar sein sollen. Schade eigentlich…

Im übrigen zeigt auch Google mit seinen „eigenen“ Android-Smartphones, dass das geht.

Die Zukunft von Microsoft

Microsoft ist in letzter Zeit oft abgeschrieben worden und galt – gilt – vielen als „uncool“ und als ein Dinosaurier von gestern. Dabei ist die Stellung von Microsoft im Markt nicht so schlecht, wie man angesichts dieser Kritik annehmen dürfte. Insbesondere im „drögen“ Business-Bereich ist MS nach wie vor stark.

Microsoft hat jedoch erfolgreich begonnen, das Unternehmen mutig umzubauen und in die Zukunft zu investieren. Die besteht aus einem riesigen einheitlichen Ökosystem vom klassischen PC/Notebook über Tablets hin zu Smartphones und schließlich Spielkonsolen und Fernseher. Mit einer einheitlichen Metro-Benutzeroberfläche und nahtlosem Datenaustausch (nicht nur) über die Cloud. All das in diesem Umfang kann noch kein anderer Anbieter präsentieren. Und das Surface mit Windows 8 Pro passt auch perfekt in die Business-Strategie von MS und schlägt Brücken zwischen Consumer und B2B Welt.

Spannende Zeiten.

Lesen Sie auch: Das große Microsoft Surface Mißverständnis.

Surface – der iPad Killer von Microsoft? Ein schneller Blick

Viele haben gerätselt, was Microsoft in dem kurzfristig anberaumten Presse-Event am Montag (18.06.2012) in Los Angeles vorstellen wird.

Eine neue XBox? Einen E-Book-Reader? Eine mobile XBox? Jetzt schon Windows 8? Windows Phone 8? Einen Toaster? Die Übernahme von Yammer oder gar von Nokia? Nein, nichts von dem – die Antwort heißt Microsoft Surface und ist ein Tablet von Microsoft.

Wenn Sie jetzt von der blauen Tastatur geschockt sind – ich war das im ersten Moment – es geht auch anders:

Tatsächlich wird die Touch-Tastatur in vielen verschiedenen Farben verfügbar sein, unter anderem auch in Pink. Das Keyboard dient sonst als Abdeckung des Displays und wird anscheinend magnetisch angedockt, man kann das in folgendem Microsoft-Video sehr schön sehen:

Das Gehäuse ist aus VaporMg gefertigt, einem Metall, das flüssig verarbeitet wird, was eine besonders leichte Bauweise ermöglicht. So wiegt das leichteste Surface-Modell gerade einmal 676g, was nicht viel mehr ist als ein Apple iPad der dritten Generation, das 652g auf die Waage bringt. Auch bei der Dicke hat man sich wohl an Apple orientiert: 9,3mm beim Surface Tablet, 9,4 sind es beim iPad. Das Surface ist also sogar noch etwas dünner.

Es wird jedoch zwei Varianten des Microsoft Tablets geben, eine auf Basis der ARM Prozessoren, die dann wohl preislich in einer Liga mit dem iPad spielen wird, und eine auf Basis der gewohnten Intel Hardware, die soviel kosten wird, wie aktuelle Ultrabooks – die ist dann allerdings auch etwas dicker (13,5mm) und schwerer (903g).

Da auf dem großen Surface Modell aber Windows 8 Pro laufen wird – und damit auch die gesamte bisherige Windows Software – kann das Tablet durchaus einen Notebook ersetzen. So wurde bei der Produktvorstellung z.B. Adobe Lightroom im Einsatz auf dem Tablet gezeigt.

Auf dem kleineren Modell hingegen läuft das für Tablets optimierte Windows RT, das keine klassischen x86 Anwendungen unterstützt – man ist hier also auf die neuen Metro Apps angewiesen. Eine spezielle Office-Variante ist aber auch hier dabei, so dass für die meisten Privatanwender – Surfen, Video, Musik, Office, E-Mail, Gaming – alles an Bord sein dürfte, was man braucht.

Bei der Display Auflösung setzt Microsoft beim kleinen Modell auf HD (720p), beim großen Modell auf Full HD (1020p), wobei in beiden Fällen 10,6″ 16:9 Displays zum Einsatz kommen.

Beim großen Modell ist noch ein Stift dabei, mit dem man auf dem Display schreiben kann und der sich auch magnetisch an Surface andocken kann, man merkt hier also die stärkere Ausrichtung auf den Business-Bereich, wie ihn auch der Vergleich der technischen Daten deutlich macht:

Windows RT Variante Windows 8 Pro Variante
CPU ARM Prozessor ivyBridge Core i5
Gewicht 676g 903g
Dicke 9,3mm 13,5mm
Display 10,6″ HD (720p) 10,6″ Full HD (1080p)
Akku 31,5 W-h 42 W-h
Anschlüsse microSD, USB 2.0, microHD Video, 2×2 MIMO Antenne microSDXC, USB 3.0, Mini DisplayPort Video, 2×2 MIMO Antenne
Ausstattung Touch Cover, Type Cover Touch Cover, Type Cover, Eingabestift
Kanera HD Kamera HD Kamera
Software Windows RT mit Office Home&Student Windows 8 Pro
Speicher 32GB, 64GB 64GB, 128GB

Optional kann übrigens bei beiden Modellen noch eine mechanische Tastatur angedockt werden, die ca. 5mm dick ist und ein besseres Erlebnis für Vielschreiber bieten soll.

Bleibt nur noch die Frage, wann man das ganze kaufen kann – und wie teuer der Spaß wird. Genaue Preise sollen kurz vor Verfügbarkeit angekündigt werden. Die „kleine“ Variante mit Windows RT soll direkt mit Windows 8 auf den Markt kommen, die „professionelle“ 90 Tage danach. Zumindest mit dem direkten iPad Konkurrenten ist also noch dieses Jahr zu rechnen, voraussichtlich im Oktober.

Man darf gespannt sein, wie das Surface Tablet vom Markt aufgenommen wird und was die Partner von Microsoft von HP über Lenovo bis hin zu Asus dazu sagen werden. Dazu in einem gesonderten Artikel mehr: Einige Gedanken zu Microsoft Surface.
Bilder: Microsoft

Windows Phone soll 2015 iOS überholen

2011 lag der Marktanteil von Windows Phone bei rund 2% – und in drei Jahren soll es nach den Analysten von iSuppli iOS überholt haben, sie sehen folgende Marktzahlen für Smartphone Betriebssysteme:

2011 2012 2013 2014 2015
Android 47,4% 53,9% 55,9% 57,8% 58,1%
WindowsPhone 1,9% 9% 15,3% 16,1% 16,7%
iOS 18,0% 18,0% 17,3% 16,7% 16,6%
Andere 32,7% 19,1% 11,5% 9,3% 8,6%

 

Zu den „Anderen“ zählen Blackberry, Windows Mobile, Bada, Symbian etc.

Ähnliches haben im September 2011 schon Gartner und IDC prognostiziert, was damals vielleicht noch etwas gewagt war.Angesichts der neuesten Entwicklungen im Windows Phone Lager halte ich es persönlich sogar schon 2014 für möglich, dass Windows Phone an iOS vorbeizieht.

Die wichtigsten Gründe zusammengefasst:

  • Windows Phone wird einfach von mehr Herstellern unterstützt: allen voran Nokia, gefolgt von HTC, Samsung, LG, Dell, ZTE und bald wohl auch Sony sowie vermutlich noch viele mehr.
  • WP hat eine ganz andere Benutzeroberfläche als iOS und Android – wenn man sich dafür begeistern kann, kommen einem die Konkurrenten „sowas von 2007“ vor.
  • Schon jetzt entwickelt sich der Marketplace für Apps sehr gut –  50.000 Apps sind schon drin, das Wachstum ist rasant und Microsoft hat erkannt, dass es auf Killer-Apps wie Instagram, Skype und Co ankommt.
  • Windows Phone bettet sich nahtlos in das entstehende neue Microsoft Ökosystem ein, das vom Metro Design bestimmt wird. Diese enge Verbindung mit Windows 8 und der XBox (Kinect) wird den Umstieg und Neueinstieg erleichtern.

Microsoft setzt konsequent auf „Bauhaus-Prinzipien“

nterschleißheim, 19. Januar 2012 – Microsoft stellt das Thema „Design“ in den Mittelpunkt seines diesjährigen CeBIT-Auftritts. Mit dem Motto „Microsoft Heartbeat – The Power of Design“ unterstreicht das Unternehmen seinen ganz- und einheitlichen Plattform-Ansatz und macht ihn emotional erlebbar. Der Schlüssel zu den wichtigsten Trends in der IT – neue Devices, Cloud Computing, Consumerization of IT – liegt im Zugang. Das Design – sowohl das Interface zum Nutzer als auch das Zusammenspiel von verschiedenen Anwendungen, Systemen und Devices „im Hintergrund“ – spielt dabei die entscheidende Rolle. Klare Linienführung, reduziert auf das Wesentliche: Die alten Tugenden der Bauhaus-Welt werden zum prägenden Element im Umgang mit Microsoft Software und sorgen für unmittelbaren Nutzwert. Mit „Metro“ hat Microsoft erstmals eine unverwechselbare Designsprache definiert, die vom Windows Phone über Xbox 360 bis hin zum kommenden Windows 8 auf Tablets und PCs ein durchgängiges Microsoft-Erlebnis über alle Plattformen verspricht. An die markante Kachel-Optik von „Metro“ angelehnt ist auch die Architektur des Messeauftritts in Halle 4, Stand A26 – im Zentrum der Aufmerksamkeit steht eine Bühne mit riesiger Multiwall.

Many Interfaces, One Design

Neue Devices, technologische Entwicklungen wie Cloud Computing oder „Big Data“, vom Phänomen der Consumerization of IT bis zu Innovationen wie Natural User Interfaces – der Schlüssel zu den wichtigsten Trends in der IT liegt im Zugang. Das Interface spielt dabei die entscheidende Rolle – sowohl als Schnittstelle zum Nutzer als auch im Zusammenspiel von verschiedenen Anwendungen, Systemen und Geräten untereinander. Es bestimmt die Art und Weise, wie Menschen mit komplexen Technologien interagieren, ob sie diese im wahrsten Sinne des Wortes „im Griff“ und Spaß damit haben. Damit stellen sich neue Anforderungen an Darstellung, Visualisierung und Zugänglichkeit von Software: Design muss in diesem Kontext neue Antworten liefern. „Beim Design sind für uns drei Faktoren entscheidend: die Ästhetik des Erlebnisses, die Klarheit der Funktion und die Intelligenz des Bauplans, der unseren Lösungen zugrunde liegt. Diese Grundprinzipien finden ihren Ausdruck in unserer Designsprache ‚Metro‘ und rücken den Nutzer so konsequent wie nie zuvor in den Mittelpunkt“, so Ralph Haupter, Vorsitzender der Geschäftsführung von Microsoft Deutschland.

10 Meldungen die zeigen, dass es mit Windows Phone voran geht

Zum Anfang des Jahres wagte ich ja die Prognose, dass 2012 das Jahr von Microsoft wird – nicht zuletzt wegen Windows Phone, dem iOS und Android Konkurrenten von Microsoft.

Hier sind 10 aktuelle Meldungen, die zeigen, dass es für Windows Phone derzeit gut voran geht:

  1. Die überwiegende Fachpresse zeigt sich inzwischen von Windows Phone mehr als angetan, so titelte die amerikanische Wired „Why Windows Phones are the most exciting Handsets at CES“ und Gigaom schreibt, dass Microsoft mit dem neuen Windows Phone etwas präsentiert hat, was verdiente Aufmerksamkeit bekommt.
  2. Insbesondere das Nokia Lumia 900 wir den USA begeistert aufgenommen – so hat es von CNet den Best of CES Award bekommen und heimste auch andere CES Preise und Lob ein. Das sind denkbar gute Voraussetzungen für den US-Marktstart im März.
  3. „I have yet to touch this (or the Lumia 800 for that matter), but what was shown today immediately makes every Android phone look like shit.“ (parislemon.com) – dem kann ich nur zustimmen – und ich habe bisher mit Begeisterung ein Android Smartphone benutzt.
  4. Natürlich gibt es auch Kritik an Windows Phone, aber auch diese und die Diskussion dazu zeigen, dass die Plattform lebt und an Fahrt gewinnt.
  5. Der chinesische Anbieter ZTE will sich 2012 auf Windows Phone konzentrieren und bringt jetzt z.B. in UK das ZTE Tania auf den Markt – das Smartphone entspricht natürlich den Microsoft Hardware-Spezifikationen, soll aber nur die Hälfte der Konkurrenten kosten.
  6. Angeblich hat sogar Sony ein Windows Phone in der Pipeline, das schon in Kürze vorgestellt werden könnte – das berichtet u.a. CNet.
  7. In den letzten Wochen ziehen die Verkäufen von Windows Smartphones an: Bei den High-End Smartphones >400 Euro bei Amazon Deutschland nimmt das Nokia Lumia 800 aktuell den vierten Platz ein, bei T-Mobile USA war das HTC Radar im November und Dezember 2011 das drittbest verkaufte Smartphone, bei 02 Deutschland verkauft sich das Lumia 800 zeitweise besser als das Samsung Galaxy und das iPhone… – so kommt langsam aber sicher die kritische Masse an Geräten in den Markt.
  8. Der Marketplace für Apps wächst schnell – derzeit kommen täglich rund 300 neue Anwendungen dazu und die 50.000er Grenze wurde überschritten.
  9. Was Windows Phone jedoch noch fehlt, sind echte Killer-Apps, die einen dazu bringen, von Android oder gar iOS umzusteigen. Die Skype Integration könnte so eine Anwendung werden und auch eine gute Instagram Portierung auf Windows Phone. Ich schließe mich im Übrigen dem Standpunkt an, dass 1.000 wirklich gute Apps mehr wert sind, als 500.000 durchschnittliche. Und daher ist es zu begrüßen, dass Microsoft das erkannt hat und dafür sorgen will, dass die beliebtesten iOS und Android Apps portiert werden. Hier sehe ich übrigens die größte Chance – denn viele iOS Top-Apps gibt es noch nicht auf Android – sollten diese vorher und/oder besser kommen, ist das ein klarer Vorteil für Microsoft.
  10. Rein subjektiv gesehen: in meinem persönlichen und beruflichen Umfeld tauchen langsam die ersten Windows Phones auf. Ich bin selbst umgestiegen – und Sie können das auch!

Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass Windows Phone Ende 2012 bei den Verkäufen in den wichtigsten Märkten >10% Marktanteil haben wird.

Schicksalstag für Nokia – und Microsofts Windows Phone

Heute ist Schicksalstag für Nokia, denn der finnische ehemalige Handy-Star stellte seine neuen Smartphones auf Basis von Windows Phone vor, dem mobilen Betriebssystem von Microsoft, das seit etwas über einem Jahr im Markt ist, bislang aber noch keine außerordentlich großen Marktanteile erobern konnte.

Mit dem Nokia Lumia 800 und dem Lumia 710 sind jetzt zwei Windows Phones von Nokia vorgestellt worden. Beide haben im Grundsatz eine WP-typische Ausstattung (800*480er Displays; 1,4 GHz Prozessor), das 800er überzeugt aber mit einem AMOLED Display, einem Unibody Gehäuse und wohl auch mit einer besseren Kamera. Kosten wird das Windows Phone 7 Flaggschiff um die 500 Euro. Das 710er hat augenscheinlich ein einfacheres Display, ein günstigeres Gehäuse und wahrscheinlich eine schlechtere Kamera sowie weniger Speicher – soll dafür aber auch nur 320 Euro kosten.

Ich bin mir sicher, dass damit traditionelle immer-Nokia-Käufer erreicht werden können. Doch was spricht sonst für Windows Phone?

  • Das Betriebssystem selbst: Windows Phone ist einfach zu bedienen – und kann damit auch die Nutzer zufriedenstellen, denen iOS und Android zu kompliziert sind – Android 4 hat sicht durchaus an der Metro-Oberfläche orientiert. Gleichzeitig bietet es seit Mango (WP 7.5) im wesentlichen alles, was ein modernes Smartphone-Betriebssystem braucht.
  • Die Apps: Von der reinen Menge her ist der Windows Phone Marketplace mit 35.000 Angeboten noch weit von Android (500.000) und iOS (600.000) weg, ist aber von Blackberry (ca. 45.000) nicht mehr weit entfernt. Letztlich ist die Zahl der Apps auch nicht so entscheidend – die 1.000 Furz-Anwendung braucht kein Mensch. Viel wichtiger ist, dass wichtige Apps wie Evernote, der Bahn Navigator, WhatsApp oder Angry Birds verfügbar sind – und das ist gegeben. Und wenn es dann auch noch Wunderlist für Windows Phone gibt, bin ich ganz glücklich.
  • Die zusehende Schwäche von RIM (Blackberry).
  • Auch Samsung bindet sich wieder etwas stärker ins Windows Phone Lager, was das gesamte Ökosystem weiter stärkt.
  • Windows 8, das zu mehr Schnittmengen mit Windows Phone führt.

Weitere Gründe gibt es bei meinem alten Artikel „10 Gründe warum Windows Phone ein Erfolg wird“ – die sind im wesentlichen immer noch aktuell.

Dagegen spricht:

  • iOS und Android haben schon beeindruckende Marktanteile aufgebaut – fraglich ist, ob ein drittes Smartphone-Ökosystem da noch wachsen kann.
  • Die derzeitigen Hardware-Vorgaben seitens Microsoft sind nicht mehr ganz zeitgemäß: 800*480er Auflösungen und kein Dualcore sind sowas von 2010…

Jedenfalls gibt es frischen Wind im Smartphone Markt.