Displayschutzfolie für Lumia 630 und Lumia 635

Auch wenn das Nokia Lumia 630 bzw. 635 über ein Display mit Gorilla Glas verfügt – zu Kratzern kann es trotzdem kommen. Damit diese schon im Vorfeld vermieden werden, ist also die Anschaffung einer Schutzfolie für den Bildschirm ratsam.

Sehr empfehlenswert ist die Folie von Ecultor.

Sie ist passgenau für Nokia Lumia 630 und Lumia 635 zugeschnitten und bietet eine optimale Randhaftung sowie sehr gute Formstabilität. Eine Beeinträchtigung der Displaydarstellung und der Touchscreenfunktion erfolgt faktisch nicht – man bemerkt praktisch keinen Unterschied zu einem Nokia Lumia 630 / Lumia 635 ohne Displayschutzfolie.

Außerdem ist sie – besonders wichtig – extrem kratzfest durch eine spezielle hartbeschichtete Oberfläche. Dazu ist eine Montage ohne Blasenbildung bei staubfreiem Display möglich! Und zu guter letzt ist sie jederzeit rückstandsfrei entfernbar!

Was wir besonders gut finden: Made in Germany – Konstruktion, Zuschnitt und Konfektionierung erfolgen zu fairen Löhnen in Deutschland.

Das Samsung S5 – ich bin beeindruckt

Worker Giving Thumbs UpJetzt ist es da, das Samsung Galaxy S5. Und wenn ich über das S4 noch ordentlich hergezogen habe fällt mir das diesmal deutlich schwerer – ganz im Gegenteil.

Nun gut, einige Dinge haben die Koreaner auch diesmal übertrieben. Über Geschmack lässt sich streiten und die meisten Kommentatoren finden es eher hässlich – aber wie auch jemand einwirft: meistens verschwinden die Samsungs eh in einer Hülle. Ich persönlich finde, dass 5,1″ für das normale Flagshipphone einfach zu groß sind, aber es wird ja bald sicher eine Mini Variante geben. Und dann haben wir auch den Samsungitis Effekt: viele Sensoren und Features ohne echten Sinn in ein Gerät gepackt, wobei mir hier an erster Stelle der Pulsmesser einfällt.

Unterm Strich hat Samsung aber deutlich mehr richtig gemacht als falsch. Die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte:

  • Kein 2560*1440 Display sondern gute alte 1080p Full HD. Auf 5,1″ sieht man hier eh keinen Unterschied und Prozessor und Akku werden geschont.
  • Längere Laufzeit – denn mit dem 2.800 mAh Akku und dem optionalen PowerSave Mode dürfte das S5 deutlich länger durchhalten. Das ist es, was ich mir bei einem Smartphone wünsche, dass mein ständiger Begleiter sein soll.
  • Schutzklasse IP 67 – damit ist das S5 gegen eindringenden Staub und gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser geschützt.
  • Aus einem Guss – anders als beim S4 wirkt das S5 mehr aus einem Guss. Die Oberfläche wirkt aufgeräumter, die verschiedenen Sensoren und Funktionen sind besser integriert, Gear 2, Gear Neo und Gear Fit sind direkt verfügbar und gut auf das Smartphone abgestimmt. Und Samsung stellt unausgereifte Spielereien nicht so in den Vordergrund.
  • Kamera – die 16 MP Kamera ist richtig schnell. Und damit für die meisten Anwender sicher besser geeignet als die Nokia PureView Kameras, die zwar bessere Ergebnisse erzielen dürften, aber dem Fotografen mehr Geduld abverlangen. Allenfalls OIS (Optische Bildstabilisierung) hätte man sich noch gewünscht.

Die positiven Signale, die Samsung mit dem S5 setzt, dominieren deutlich. Und – vielleicht einmal abgesehen vom Design – setzt Samsung hier Standards und zeigt, dass man nicht alles technisch machbare in ein High-End Smartphone stecken muss, sondern dass es in der Praxis auf ganz andere Dinge ankommt. Jedenfalls gibt es derzeit wohl keinen anderes so rundes Gesamtpaket, weder im Android Lager noch bei Windows Phone. Sogar das iPhone muss wohl zurückstecken.

Es ist zu hoffen, dass andere Hersteller sich am S5 orientieren. Und dass es eine vergleichbare Windows Phone Variante geben wird.

Bild: (c) Allposters

Kurztest: Nokia Lumia 620 – das Smartphone, das ich lieben lernte

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Erwartungen und Wirklichkeit…

Zugeben muss ich – besonders groß war meine Aufregung nicht, als sich die Lieferung meines Nokia Lumia 620 Testgeräts ankündigte. Was sollte man schon von einem Windows-Phone der unteren Mittelklasse (im Handel schon für wenig mehr als 200 EUR) im Vergleich z.B. zum Lumia 920 erwarten? Eben. Doch eines vorab – ich leiste Abbitte, denn das 620er hat mein Herz ziemlich schnell erobert und ich kann mich kaum von ihm trennen.

Der erste Eindruck

Irgendwie sieht es knuffig aus mit seinen abgerundeten Ecken, richtig sympathisch. Man sieht zwar direkt, dass es sich hier nicht um ein High-End Flagship-Phone handelt, doch das tut dem positiven Gesamteindruck keinen Abbruch.

Im Gegensatz zum 920er hat man es beim Lumia 620 nicht mit einem Unibody-Gehäuse zu tun. Durch die es ganz abdeckenden Cover wirkt es aber fast so. Mitgeliefert waren übrigens ein cyan/dunkelblaues und ein grün/gelbes Cover, die durch Teiltransparenz interessante Farbenspiele liefern. Wem das zu verspielt wirkt, der kann auch zu einem schwarzen oder einem weißen Cover greifen. Die Cover lassen sich recht leicht wechseln – man muss nur leicht auf den Kamera drücken und kann das Cover dann einfach abheben. Übrigens gibt es  auch ein staub- und spritzwassergeschütztes Cover, so dass man das Lumia 620 auch nutzen kann, wenn es etwas härter zugeht, z.B. beim Sport oder in der Lagerhalle. Ein Cover für optionale Induktionsaufladung wie beim Lumia 720 und Lumia 820 werden jedoch nicht angeboten.

Das cyane Cover meines Testgeräts ist leicht mattiert und damit liegt das Smartphone sicher in der Hand. Mit seinem Gewicht von 127g ist es dabei gut ausbalanciert und lässt sich auch gut mit einer Hand bedienen. Das wird auch dadurch erleichtert, dass man es „nur“ mit einem 3,8 Zoll Display zu tun hat und die Gehäusemaße dadurch sehr kompakt sind (Länge: 115,4 mm; Breite: 61,1 mm Höhe; 11 mm) hat. Nur 3,8 Zoll? Für den normalen Alltagseinsatz ist das völlig ausreichend. Ohnehin finde ich den Trend zu immer größeren Displays und mehr und mehr Funktionen nicht unbedingt zielführend, so erinnert mich das Samsung Galaxy S4 an Murats BWM unter den Smartphones. Aber ich schweife ab… Jedenfalls passt das Lumia damit auch gut in (fast) jede Hosentasche.

Die seitliche Lautstärkewippe, Powerschalter und der Kamerabutton sind aus Plastik, aber sehr stabil gearbeitet und lösen präzise aus. An der Unterseite ist der Micro-USB Anschluss, Kopfhörer/Headset lassen sich oben rechts anschließen.

Lieferumfang

Im Lieferumfang ist ein Ladegerät bei dem sich das Micro-USB-Kabel abnehmen lässt um das Smartphone mit dem Computer zu verbinden, eine erste Schritte Broschüre und Kopfhörer, die für den Alltagsgebrauch ok sind – wer aber höhere Ansprüche an den Sound stellt, sollte sich für eine höherwertige Kopfhörer-Alternative entscheiden. Ach ja, und ein Akku ist auch noch dabei – denn aufgrund der Bauweise lässt sich dieser ja hier wechseln, was durchaus ein Vorteil gegenüber den vielen Unibody-Modellen ist.

Inbetriebnahme

Auf eine Sache bin ich bei der Inbetriebnahme hereingefallen: der vermutete Einschub für die microSIM-Karte ist nicht der Einschub für die microSIM Karte… auch wenn er auf den ersten Blick so aussieht. Ein Blick in die Anleitung hätte mir geholfen. Für alle anderen Nutzer: der Platz der SIM ist unter dem Akku.

Ansonsten geht wie gewohnt alles unkompliziert. Eigentlich muss man sich nur mit seiner Windows ID anmelden und kann sofort loslegen, da alle wichtigen Daten über die Microsoft Cloud gesyncht werden.

Display, Bedienung und weitere technische Daten

3,8″ und darauf 480*800 Pixel entsprechend 246 ppi liefert Lumia 620 Displays. Das hört sich zwar nicht spektakulär an, ist es aber. Das Display ist ausgesprochen kontraststark, der Bildaufbau wirkt sehr schnell, einzelne Pixel sind kaum zu erkennen und es lässt sich auch bei Sonnenlicht gut ablesen. Klar, es gibt bessere Displays aber wohl kaum in dieser Preisklasse.

Es handelt sich übrigens nicht um Gorilla Glass, sondern nach Angaben von Nokia um ein allgemein gehärtetes Glas, das tatsächlich etwas „weicher“ wirkt. Und auch anders als beim Nokia Lumia 920 ist eine Bedienung mit Handschuhen nicht möglich. Die Multitouch-Gesten werden jedoch zuverlässig und schnell erkannt.

Als Prozessor kommt ein 1 GHz DualCore Qualcomm Snapdragon S4 zum Einsatz, dem 512 MB Arbeitsspeicher zur Seite stehen. Auch das hört sich nicht spektakulär an, doch da Windows Phone mit Ressourcen deutlich besser umgeht als Android, ist die Bedienung sehr flüssig und macht auch auf diesem preisgünstigen Smartphone viel Spaß. Bei preislich vergleichbaren Androiden muss man mit deutlich mehr Rucklern, Aussetzern und Abstürzen rechnen. Für eine kleine Einschränkung mag allenfalls der 512MB Arbeitsspeicher sorgen, der für einige wenige High-End Spiele nicht ausreichend ist.

Mit den 8GB Massenspeicher kommt man hin, solange man sich nicht zu viel Musik und Kartenmaterial herunterlädt. Hat man das vor, sollte man direkt zu einer MicroSD Karte greifen, mit dem man den Speicher um weitere 64GB erweitern kann. Zusätzlich stehen 7 GB kostenloser Cloud Speicher über MS SkyDrive zur Verfügung.

Windows Phone 8 – Nokia Style

Über Windows Phone 8 will ich an dieser Stelle nicht so viele Worte verlieren. Außer, dass es ein äußerst elegantes und schnelles Smartphone Betriebssystem ist – in der öffentlichen Wahrnehmung leider das am meisten unterschätzte. Und Nokia als aktivster Hersteller im Windows Phone Lager hat daraus nochmal etwas besonderes gemacht. Zu nennen sind hier die Nokia Apps wie here (Karten, Navigation), Kamera Apps oder Nokia Musik, die ich in meinem Lumia 920 Testbericht ausführlicher vorgestellt habe. Und MS-Office ist sowieso schon dabei. Kurzum – man erhält ein Smartphone, mit dem man direkt für alle Tagesaufgaben gut gerüstet ist.

Kamera

Die Hauptkamera des Lumia 620 hat zwar „nur“ 5 Megapixel, macht dafür aber verblüffend gute Aufnahmen, hier einige Beispielfotos – jedenfalls, soweit die Lichtverhältnisse gut sind. Sobald die Dämmerung eintritt, kann sie aber mit der des Lumia 720 und natürlich erst recht mit der des Lumia 920 nicht mithalten. Für die klassischen Anwendungsbereiche einer Handykamera (Schnappschüsse, Food-Fotografie für facebook…) kann sie aber überzeugen.

Ein Phänomen ist allerdings beim Test aufgefallen: Bei Landschaftsaufnahmen kann es vorkommen, dass die Kamera scharf fokussiert, beim Auslösen des Fotos dann aber den Fokus verliert und ein etwas unschärferes Bild macht, als vorher angezeigt. Das sollte sich aber durch ein Software-Update beheben lassen.

Ansonsten hat man auch die von den größeren Geschwistern bekannten Kamera Apps zur Verfügung, so z.B. Cinemagramm (Animation bestimmter Bildbereiche), Smart-Shot (Auswahl des jeweils besten Gesichtsausdrucks) oder die Panoramafunktion. Weitere lassen sich herunterladen (z.B. Blink für schnelle Serienaufnahmen) und betten sich dann in die Kamerafunktionen ein.

Zusätzlich hat das Lumia 620 noch eine Frontkamera, die aber nur 640*480 Pixel auflöst. Für Videochats reicht das, aber für ein Selbstportrait für soziale Netze ist das schon zu wenig.

Und sonst im Alltag

Im Alltag besonders wichtig sind für mich neben der Kamera insbesondere Telefonie, Tethering, Mail und Surfen. In allen Bereichen weiß das Lumia 620 zu überzeugen: Sprachverbindungen sind klar und deutlich. Datenverbindungen werden mit max. 21,6 MBit aufgebaut (HSDPA+) und bis zu 8 Geräte können sich an den mobilen Hotspot anbinden. Der Windows 8 Mail-Client funktioniert zuverlässig und ist übersichtlich, dank der guten virtuellen Tastatur in Windows Phone 8 kann man durchaus auch mal eine längere E-Mail schreiben – allerdings sind die „Tasten“ wegen der Display-Größe natürlich kleiner als beim Lumia 920. Und auch anders als beim größeren Bruder, bei dem z.B. die Spiegel Online Seite in der ganzen Breite beim Surfen gut lesbar ist, muss man hier beim Surfen mehr hereinzoomen, was eben der Display-Größe und Auflösung geschuldet ist. Websites werden vom integrierten Internet Explorer 10 aber zuverlässig und schnell gerendert.

Ein Kritikpunkt – der mitgelieferte Akku hat nur 1300 mAh Kapazität. Bei normaler Nutzung wird der durchschnittliche User gut durch den Tag kommen, bei intensiverem Gebrauch wird man aber um zwischenzeitliches Aufladen oder einen – erfreulicherweise ja möglichen – Akkuwechsel nicht herumkommen. Schade, dass Nokia nicht direkt einen leistungsstärkeren Akku mitliefert.

Fazit

Das Lumia 620 hat mich positiv überrascht. Die technischen Daten sind zwar nominell nicht die besten, davon merkt man aber im Alltag nicht viel. Windows Phone 8 und alle wichtigen Apps laufen flüssig und ohne Ruckler und Hänger. Kleinere Abstriche machen muss man allenfalls bei der Kamera und bei der Akkulebensdauer.

Wer aber High-End-Funktionen zum Low-End-Preis sucht, macht mit dem Nokia Lumia 620 sicher nichts falsch. Auf jeden Fall würde ich es preislich vergleichbaren Android Modellen vorziehen, die bei weitem keine vergleichbare flüssige Bedienung bieten können.

Nokia Lumia 620 Smartphone bei Amazon

Bild: (c) Nokia

Schutzhülle für das Galaxy S4

Auch wenn viele bei der Vorstellung des neuen Samsung Galaxy S4 bemängelt haben, das Gerät sei zu wenig innovativ, ist es derzeit doch das wohl leistungsstärkste Smartphone auf dem Markt, was die technischen Daten angeht.

Besonders das 4,9″ Display ist mit seiner Full HD Auflösung (1920*1080 Pixel) beeindruckend – dank 441 Bildpunkten pro Zoll (ppi) kann das menschliche Auge einzelne Bildpunkte nicht mehr unterscheiden und Schriften, Grafiken und Bilder erscheinen gestochen scharf und ohne Ecken und Kanten.

Klar, dass man ein solch edles Smartphone besonders vor Beschädigungen bewahren will – da ist eine mumbi X-TPU Galaxy S4 Schutzhülle wirklich Pflicht. Zum günstigen Preis erhält man hier eine Schutzhülle, die die Optik des Galaxy S4 nicht beeinträchtigt. Gefertigt ist sie aus Silikon und TPU (Thermoplastisches Polyurethan).

Damit bietet sie sehr guten Schutz vor Staub, Dreck und Wasser, ohne dass die Bedienung des Galaxy leidet: Alle Tasten lassen sich weiter gut bedienen und die Anschlüsse sind problemlos zu erreichen.

Also, bevor Sie sich über Kratzer und Beschädigungen an ihrem nagelneuen S4 ärgern, sollten Sie zu dieser Schutzhülle greifen.

Das Nokia Lumia 920 – ein persönlicher Test

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Der erste Eindruck

Es ist rot. Sehr rot. Glänzend rot. Und das sieht verdammt gut aus. Wahrscheinlich wäre nicht auf die Idee gekommen, es mir in dieser Farbe zu bestellen, aber jetzt werde ich es durchaus in Erwägung ziehen – auch wenn mich fast jeder fragte, ob das Nokia Lumia 920, das ich gut zwei Wochen testen durfte, von Vodafone kommt.

Gebaut ist das derzeitige finnische Smartphone Flaggschiff aus Polycarbonat. Mit dem Material habe ich ja bei meinem Lumia 800 bereits beste Erfahrungen gemacht: es liegt gut in der Hand ist faktisch unkaputtbar. Allerdings ist der Kunststoff beim roten 920er recht glatt geraten – ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es einem leicht aus der Hand gleitet, wenn man einmal verschwitzte Hände hat. Wer hier in Sorge ist, sollte zum schwarzen Modell greifen, das matt gearbeitet und dadurch etwas griffiger ist. Weitere derzeit in Deutschland angebotene Farbalternativen sind weiß und das besonders begehrte gelb, die ebenfalls in der glänzenden Ausführung kommen.

An der Verarbeitung ist ansonsten nichts auszusetzen. Wie heißt es in allen anderen Tests so schön? „Es gibt keine Spaltmaße und nichts knarzt.“ Die physikalischen Buttons für Power, Lautstärke und Kamera sind sogar noch besser gearbeitet als beim Lumia 800 und lassen sich gut bedienen. Auf jeden Fall erhält man für sein Geld ein sehr wertiges Gerät, um das man sich aufgrund der stabilen Materialien keine so großen Gedanken machen muss.

Der zweite Eindruck ist, dass das Smartphone recht schwer ist, jedenfalls dann wenn man wenige Minuten vorher noch das Lumia 800 zum Vergleich in der Hand hält. Allerdings gewöhnt man sich an das Gewicht sehr schnell, denn das Smartphone liegt gut austariert in der Hand und der wertige Eindruck wird dadurch weiter unterstrichen. Tatsächlich bringt das Lumia 920 auch nur rund 185g auf die Waage – das ist gar nicht so weit weg vom Apple iPhone 4S und Nokia Lumia 800, die je um die 140g wiegen. Und das iPhone 5 mit seinen 112g wirkt dagegen nicht nur mir schon zu zerbrechlich. Wenn man dann noch berücksichtigt, dass Lumia 920 über einen 4,5″ Screen verfügt, relativiert sich das mit dem Gewicht weiter. Jedenfalls passt es gut in eine Sakkotasche oder in eine Damenhandtasche – und wenn man nicht gerade extra-slim-cut Jeans mit kleinen Taschen trägt, kann man es auch in die Hosentasche stecken.

Der Lieferumfang

So, was ist noch im Karton? Außer dem Smartphone zunächst noch die Nokia in-Ear Kopfhörer WH-208 in der passenden Farbe und mit verschiedenen „Aufsätzen“ für verschiedene Ohrformen. Dann das runde kleine Nokia USB-Schnellladegerät AC-16 – leider nicht in der passenden Gerätefarbe mit dem ebenso weißen Micro-USB Lade/-Datenkabel (Nokia CA-190CD). Und schließlich außer einem Kurzhandbuch noch ein von Nokia als „Schlüssel“ bezeichnetes Werkzeug für den SIM-Karten-Slot.

Der Lieferumfang ist gut – auch wenn man sich noch ein zumindest einfaches kabelloses Aufladegerät wünschen würde. Ansonsten hat man aber alles da, um mit dem Handy direkt loszulegen.

Die erste Einrichtung

Die Einrichtung ist wie von Windows Phone 8 gewohnt sehr einfach – einfach seine Live ID eingeben und Kontakte und E-Mail sind eingerichtet. Die Dateneinstellungen des Mobilfunknetzes hat sich das Handy von der SIM Karte gezogen, WLAN und weitere Accounts wie facebook und twitter lassen sich einfach über das Einstellungen Menü abrufen. Alles in allem habe ich keine 5 Minuten gebraucht, bis das Smartphone für mich grundlegend einsetzbar war. Einige wichtige und interessante Apps – wie der DB Navigator oder n-tv News – sind bereits vorinstalliert. Andere wie z.B. SkyDrive unerklärlicherweise nicht – aber das lässt sich ja schnell nachholen.

Das Display

Jetzt aber einmal zum Display – von den aktuellen Spitzen-Smartphones kenne ich z.B. das vom iPhone 5 oder vom Samsung Galaxy S3. Und diese beiden müssen sich dem Lumia 920 klar geschlagen geben. Auf den 4,5″ stellt das Finnenphone 1280*768 Pixel dar und kommt damit auf  336 ppi (Bildpunkte pro Zoll). Das S3 bringt es auf 1280*720 auf 4,8″ (306ppi) und zeigt Schrift deutlich fransiger und schwarz weniger schwarz an. Das iPhone 5 ist von der Pixeldichte (1136*640 auf 4″ entsprechend 326ppi) und von der Farbqualität näher am Lumia Display, erreicht aber dessen Schärfe nicht ganz.

Zudem reagiert das Display sehr schnell auf Toucheingaben und wirkt vom Bildaufbau extrem rasant. Und nicht zuletzt lässt sich sogar mit Handschuhen bedienen, wenn man bei den Einstellungen hohe Empfindlichkeit eingestellt hat. Damit ist es vielleicht schwieriger, längere E-Mails zu schreiben, aber um Anrufe entgegenzunehmen oder mal schnell auf eine SMS zu antworten, muss man seine Finger endlich nicht mehr der Kälte aussetzen.

Man kann also getrost sagen, dass das Lumia 920 derzeit das wohl beste Display in diesem Segment bietet. Das S3 und auch das iPhone 5 müssen sich ihm jedenfalls klar geschlagen geben. Anders wird es vielleicht im Vergleich zu 1080p Smartphones sein, die tauchen gerade erst aber langsam auf.

Die Kamera

Als besonderes Highlight des Lumia 920 gilt die Kamera, die seitens Nokia als PureView klassifiziert wird. Das erste PureView Modell kam vor einem Jahr mit dem Nokia 808 PureView, das mit einer 41 MP Kamera begeisterte und gleichzeitig Nokias letztes Symbian Modell sein sollte. Mit 41 Megapixel kann das Lumia 920 nicht dienen, Nokia argumentiert aber, dass PureView generell für Kameratechniken stehe, die für besonders hochwertige Bilder sorgen.

Beim Lumia 920 kommt neben einem hochwertigen 8,7MP Bildsensor eine optische Bildstabilisierung (OIS) zum Einsatz. Die führt dazu, dass die Belichtungszeit bei schlechten Lichtverhältnissen deutlich länger sein kann, da die Fotos eben nicht verwackeln. Damit sind Aufnahmen in der Dämmerung und bei Nacht besonders gut und z.B. deutlich besser als die von kompakten Digitalkameras, wie mir ein schneller erster Kameratest mit Nachtaufnahmen zeigte. Derzeit dürfte es wohl auch kein Smartphone geben, das unter schlechten Lichtverhältnissen bessere Bilder macht. Aufgefallen ist das auf einer Party in einem dunklen Club: die Gäste standen schließlich Schlange, um sich von mir mit dem Lumia 920 fotografieren zu lassen.

Wenn es dann zu normalen Fotos bei Tageslicht kommt, ist der Abstand zu anderen Spitzensmartphones nicht ganz so groß, die Bildqualität zwar etwas besser, man muss aber durchaus etwas genauer hinschauen.

Ebenfalls herausragend sind dann aber wieder die Video-Aufnahmen – sowohl bei Tage als auch bei Nacht. Denn gerade auch hierbei kann die Bildstabilisierung ihre Stärke voll ausspielen. So sind jetzt schon Videomitschnitte von Konzerten mit dem Lumia 920 auf youtube besonders beliebt.

Was noch besonders hervorzuheben ist: die Kamera startet sehr schnell und kann direkt mit dem Kamerabutton aufgerufen werden. Damit ist sie durchaus für spontane Schnappschüsse brauchbar.

Ein weiteres Feature das neu mit Windows Phone 8 gekommen ist, sind verschiedene Kamera-Apps, die sich direkt in die Kamera-Anwendung einklinken. Mit diesen lassen sich dann Spezialeffekte erzeugen, Panoramaaufnahmen erstellen oder schnelle Serienaufnahmen schießen.

Kurzum – wer ein Smartphone mit einer guten Kamera sucht, kommt nicht umhin, sich das Lumia 920 näher anzusehen. Den Kameras von iPhone 5 und Samsung Galaxy SIII ist sie jedenfalls klar überlegen – ganz zu schweigen vom Nexus 4 und auch der hoch gelobten Kamera des HTC One, die in der Praxis dann doch arg enttäuscht.

Das Nokia Lumia 920 und Musik

Inzwischen ersetzen Smartphones ja auch den MP3 Player. Und auch in der Kategorie Musikhören kann das Lumia 920 punkten. Egal ob man mit Nokia Music, XBox Music oder Spotify hört – der Sound auch aus den mitgelieferten Ohrhörern ist satt und lässt sich mit dem Equalizer unter den Einstellungen den persönlichen Vorlieben anpassen.

Ein kleines Manko vorweg: es gibt keinen UKW Empfänger. Eingebaut ist er zwar wohl, wird aus unerfindlichen Gründen von Windows Phone 8 noch nicht unterstützt. So besteht zumindest Hoffnung, dass das Feature einmal nachgeliefert wird. Für mich ist es zwar nicht relevant – die FM Radio App auf meinem Lumia 800 habe ich nur zum Testen gestartet – aber es ist so ein bisschen wie mit der Badewanne in einer Wohnung. Man nutzt sie zwar nie, freut sich aber über das Gefühl, die Möglichkeit zu haben. Wer darauf tatsächlich nicht verzichten will, kann sich mit dem Nokia BH-221 Bluetooth Stereo Headset behelfen.

Dafür aber gibt es Nokia Music. Hier kann man aus zahlreichen Channels, Mix Radio genannt, zu wählen und dann kostenlos und unbegrenzt Musik zu hören, die zudem noch offline verfügbar gemacht werden kann, so dass man sich seine Lieblings-Mixe unterwegs anhören kann, ohne sein Datenvolumen zu belasten. Die zur Verfügung stehende Musik-Auswahl ist dabei sehr gut und sollte einem einmal ein Song nicht gefallen, so kann dieser übersprungen werden. In der kostenlosen Variante ist allerdings die Zahl dieser „Skips“ begrenzt, ebenso können nicht beliebig viele Mixes offline verfügbar gemacht werden. In der Praxis hat mich das allerdings nie groß gestört, für einen kostenlosen Streaming Dienst ist der Funktionsumfang großartig. Und wer diese Einschränkungen nicht in Kauf nehmen will, kann für 3,99 EUR monatlich Nokia Music+ buchen und hat dann auch noch eine bessere Streaming-Qualität.

Auch mit an Bord ist Microsofts XBox Musik, das ebenfalls Musik-Streaming beinhaltet. Tipp: Einfach mal das kostenlose 30-tägige Probe-Abo ausprobieren.

Ansonsten habe ich ausgiebigen Gebrauch von der Spotify App für Windows 8 gemacht, die  ansprechend im Modern UI Design (fka Metro) umgesetzt ist und genau das gut macht, was man vor ihr erwartet: Musik aus Spotify abspielen.

Und wem das nicht reicht, dem bietet Microsofts App Store für Windows Phon eine gute Auswahl an verschiedenen weiteren Streaming-Clients und Internet-Radio-Apps.

…und sonst

Auch die anderen Funktionen möchte ich wieder mehr unter dem Aspekt darstellen, was mir im Smartphone Alltag wichtig ist.

  • Browser: Der Internet Explorer 10 rendert Seiten so, wie es auch ein Desktop macht. Dank des hervorragenden Displays macht das Betrachten auch komplexer Websites Spaß und bleibt übersichtlich. Flash wird nicht unterstützt, doch das ist gewollt und das machen auch die anderen neuen mobilen Browser nicht mehr.
  • Daten: Die Websites kommen übrigens sehr schnell auf den Screen. Das liegt nicht nur daran, dass der Browser sehr schnell rendert, sondern auch daran, dass das Lumia 920 alle wichtigen schnellen Datenstandards unterstützt. Großer Vorteil: Während das iPhone 5 nur einigen der LTE Frequenzen der Telekom funktioniert, fühlt sich das Lumia 920 in allen in Deutschland gebräuchlichen 3.9G Netzen wohl und ist auch wieder die bessere Wahl.
  • Telefonie: Ach ja, telefonieren kann man damit auch. Und das erwartungsgemäß mit sehr guter Sprachqualität.

Hinweis: dieser Test ist noch nicht abgeschlossen und wird fortlaufend ergänzt.

Was fehlt: das E-Book Bücherregal

Ein Bücherregal ist für mich aus einer Wohnung eigentlich nicht wegzudenken. Wenn ich irgendwo zu Besuch bin, werfe ich sowieso immer einen Blick in die Bücherregale oder auf Bücherstapel und nsere Gäste machen es meist auch nicht anders. Es ist eben immer interessant zu sehen, was die anderen so lesen – und daraus entwickeln sich dann meist interessante Gespräche.

Inzwischen spiele ich mit dem Gedanken, von gedrucktem Papier mehr oder weniger komplett auf ein Amazon Kindle umzusteigen. Doch irgendwie hält mich der Gedanke, dass sich dann das Bücherregal nicht mehr weiter füllen wird, davon ab.

Was mich auf den Gedanken brachte – warum gibt es eigentlich kein Bücherregal für E-Books?

Das könnte ein einfaches großes E-Paper Display sein, das formschön verpackt ist und an die Wand gehängt wird. Im extremen Idealfall ist es auch gleich wandfüllend anstatt der Tapete eingearbeitet.

Das Display ist mit dem eigenen Amazon-Account verknüpft und zeigt dann im einfachsten Fall die Bücher an, die man gekauft hat: Buchrücken oder FrontCover Ansichten, akkurat sortiert oder wild durcheinander. Wie man will. Nach dem Zufallsprinzip oder vorher festgelegter Reihenfolge könnten auch Zitate aus den Büchern riesengroß typographisch schön aufgemacht angezeigt werden – Anwendungen sind viele denkbar.

Auch sonst könnte so ein riesiges E-Paper im Wohnzimmer sinnvoll nutzbar sein. Angezeigt werden könnten z.B.:

  • großflächige Muster (ähnlich wie beim Bildschirmschoner des Kindle)
  • s/w Kunst
  • Breaking News
  • Einkaufslisten, 2do Listen
  • Hinterlassen von Nachrichten („Bin mit dem Hund raus“)
  • Nachrichten von Unterwegs („Komme später“)
  • Wettervorhersage
  • Benachrichtigung über verpasste Anrufe und E-Mails
  • tweets, andere Status-Updates
  • Musiktitel, die gerade abgespielt werden

Kurzum, Anwendungsmöglichkeiten für ein superflaches, supergroßes und superchickes E-Paper Display gäbe es genug. Auch technisch wäre es kein großes Problem: eInk Anzeigen wurden auch schon in Plakatgröße gefertigt, viel Rechenleistung wird nicht benötigt und die Daten kämen über WLAN. Der Stromverbrauch der Technologie ist minimal, so dass man mit einem eingebauten Akku die meiste Zeit ohne störendes Stromkabel auskäme.

Ich bin gespannt, ob ich in wenigen Jahren mein virtuelles Bücherregal im Wohnzimmer hängen habe…

Das Kindle Fire mit Doppel-Display – oder das Ende der reinen E-Books

Die Verkäufe reiner E-Book-Reader wie die des Amazon Kindle brechen nach Angaben des Marktforschungsinstituts iSuppli massiv ein. So sollen 2012 weltweit nur noch 14,9 Millionen reine Reader verkauft werden, was gegenüber dem Höchststand 2011 mit 23,2 Millionen Einheiten einen Rückgang um 36% bedeutet. Für 2016 rechnen die Analysten mit nur noch 7,1 Millionen Readern. Auch wenn die Entwicklung zumindest derzeit in Deutschland noch gegenläufig sein dürfte – wir hinken hier den USA hinterher – dürfte der Höhepunkt hierzulande in diesem Jahr (2012) überschritten werden.

Einerseits Tablets wie das iPad oder das Microsoft Surface und andererseits Smartphones mit großem Display wie das Nokia Lumia 920 oder das Samsung Galaxy Note II ersetzen die reinen Reader zusehends. Und für all diese Geräte stehen entsprechende Kindle-Apps zur Verfügung – und natürlich auch andere E-Book-Anwendungen.

Allerdings haben die Displays dieser Geräte einen Nachteil gegenüber den E-Ink Displays der reinen Reader – sie sind bei normalen Lichtverhältnissen nicht so gut und angenehm zum langen lesen. Und mehr Strom verbrauchen sie auch noch.

Dabei liegt eine Lösung ganz nahe: ein Tablet, bei dem auf der Rückseite ein E-Paper Display angebracht ist. Dieses wäre vielfältig nutzbar:

  • Zum einen eben zum angenehmeren und akku-sparenden Lesen.
  • Dann zur Individualisierung des Tablets, indem man über das E-Ink Display sozusagen sein individuell gestaltetes Cover anzeigen lässt -es wird ja nur Strom verbraucht, wenn das Display aktualisiert wird.
  • Auch statische Informationen könnten auf dem zweiten Display dauerhaft angezeigt werden: Der Tagesterminkalender, eine Anfahrtsbeschreibung, Zugverbindungsdetails, To do Listen…
  • Auch für die stromsparendere Darstellung von Push-Notifications kann das zweite Display genutzt werden: neue E-Mails, Statusmeldungen bei facebook und twitter, Breaking News…
  • Und selbst für spezielle Apps ließe sich so ein Display nutzen: Kreuzworträtsel, Notizen, Sudoku… eben Anwendungen, bei denen man keine Farbe und keine schnelle Display Aktualisierung braucht.

Solch ein zweites E-Ink-Display könnte also sinnvoll genutzt werden – nicht nur bei Tablets, sondern auch bei großen Smartphones.

Gerade Amazon wäre ansonsten prädestiniert, solch ein Tablet auf den Markt zu bringen: das Kindle Fire HD Dual Tablet…

Nachtrag 1: Wie ich gerade bei weiteren Recherchen zum Thema gesehen habe, deuten entsprechende Patente von Amazon darauf hin, dass ein solches Dual-Screen Tablet tatsächlich in Planung sein könnte.

Nachtrag 2: Mit dem Popslate ist eine E-Ink Hülle für das iPhone in Planung.

Nachtrag 3: (12.01.2013) – Mit dem Yota Phone wurde ein Android Smartphone mit solch einem Display-Konzept vorgestellt. Mehr Infos dazu bei Mobiflip. Mobiflip berichtete übrigens das erste mal am 12. Dezember 2012 über das Konzept – am gleichen Tag veröffentlichte ich diesen Artikel.

10 schnelle Thesen zu Microsoft Surface Tablets

  1. Bei den beiden von Microsoft vorgestellten Surface-Tablets handelt es sich um optische Zwillinge, jedoch ansonsten zwei völlig unterschiedliche Systeme (siehe technische Daten der Microsoft Surface Tablets).
  2. Zum ersten mal hat Microsoft Hardware auf den Markt gebracht, die optisch und haptisch wirklich überzeugt.
  3. Microsofts gesamter Tablet-Ansatz ist durchaus innovativ, sowohl was die Hardware als auch was die Software (Metro UI) angeht – und kein „me too“ wie sonst gezeigt.
  4. Mit dem Surface Modell mit Windows 8 Pro begründet Microsoft eine neue Geräteklasse zwischen Tablet und Ultrabook, die noch für viele Innovationen im Markt sorgen wird – sich jedoch ihre Nische noch erarbeiten muss.
  5. Das Surface Tablet mit Windows RT wird den Oberklasse-Android-Tablets das Wasser abgraben und diesen Markt verschwinden lassen. Billige Android Tablets als reine Gelegenheits-Surfmaschinen wird es weiterhin geben, diese spielen aber in einer anderen preislichen Liga.
  6. Inwieweit das RT-Surface Tablet dem Amazon Kindle Fire gefährlich werden kann, wird sich erst bei der endgültigen Preisgestaltung zeigen. Der Preisunterschied dürfte aber so groß sein, dass das Fire seine Berechtigung im Markt behält.
  7. Im Consumer Bereich muss sich Apple zunächst keine großen Sorgen machen. Mit dem iPad Retina Display hat man noch einen klaren Wettbewerbsvorteil – und zu viele Fanboys.
  8. Allerdings werden Unternehmen, die bisher zaghaft überlegten, im Tablet Bereich auf das iPad umzusteigen eher auf Windows basierende Tablets setzen, da diese sich besser in die bestehenden Ökosysteme einbinden lassen. Dies wird letztlich auch die Bemühungen Apples mit OSX mehr auf den Mainstream-Desktop zu kommen, torpedieren.
  9. Microsoft wird darauf achten, seine bisherigen Lizenznehmer (Lenovo, Dell, HP und Co) nicht zu vergrätzen.
  10. Die Surface Tablets sind ein wichtiger Baustein in Microsofts Strategie, von Smartphone (Windows Phone 8) über klassischem PC/Notebook bis hin zu Entertainment (XBox) ein einheitliches Ökosystem und Bedienungserlebnis zu bieten.

 Hier können Sie meine Gedanken über Microsoft Surface ausführlicher nachlesen.

Einige Gedanken zu Microsofts Surface

Was würde Microsoft am 18.06.2012 um 15:30h Ortszeit in Los Angeles nur vorstellen

Das hat sich im Vorfeld nicht nur die Fachwelt gefragt, sondern auch ich mich – und hätte nicht mit dem gerechnet, was dann kam: Das Microsoft Surface Tablet.

Öhm, jetzt nur vom Microsoft Surface zu sprechen, wäre zu einfach – denn vorgestellt wurden zwei Geräte namens Surface, die obwohl sie optische Zwillinge sind, unterschiedlicher kaum sein könnten: ein edles aber letztlich doch einfaches Tablet und dann ein Ultrabook-Wolf im Tablet-Gewand.

Für die Puristen habe ich hier die wichtigsten technischen Daten der Surface Tablets zusammengestellt – so weit diese bis jetzt bekannt sind, denn so viel hat Microsoft noch nicht verraten.

Die offenen Fragen zu Surface

Vieles ist noch unklar:

Wann werden die beiden Tablets genau auf den Markt kommen? Das ARM betriebene RT-Modell wohl direkt nach dem Erscheinen von Windows 8, also wohl im Oktober. Das intel-betriebene Surface-Tablet 90 Tage danach, was erst im Januar wäre. Reichlich spät.

Und der Preis? Soll sich an anderen Tablets – ARM-Surface – und an Ultra-Books – intel Surface – orientieren. Ich schätze um die 500US$ beim ersten, um die 1.000US$ beim zweiten Modell. Preise wird es wahrscheinlich erst kurz vor der Veröffentlichung geben.

Technische Details. Wieviel RAM werden die Tablets haben? Wird es 4G Modelle geben? Akku-Lebensdauer? Ist Bluetooth an Bord. Viele Fragen sind derzeit noch unklar – vielleicht sogar für Microsoft. Ich gehe davon aus, dass gerade das Pro Modell noch in einem vergleichsweise frühen Entwicklungsstadium ist und einige Entscheidungen noch nicht gefallen sind.

Schließlich auch die Frage, wer der Hersteller ist. Denn das Surface ist alles andere als technologische Hausmannskost.

Surface mit Windows RT

Das kleine Surface mit Windows RT konkurriert ganz klar mit dem iPad und aktuellen Android Tablets. Von der Haptik und Optik dürfte es vielleicht dank VaporMG Gehäuse sogar das ansprechendste Tablet derzeit sein.

Und mit Windows RT an Bord kann man zwar nicht die klassischen Windows Programme fahren, jedoch sind Browser, E-Mail und Office direkt an Bord. Zudem gehe ich davon aus, dass es recht schnell mehr Apps für  Metro geben wird als für iOS und für Android.

Enttäuschend ist jedoch das Display – 720p Auflösung sind gegenüber dem Retina Display des neuen iPad einfach zu wenig.

Wenn aber der Preis stimmt hat Microsoft hier ein konkurrenzfähiges Tablet im Angebot, das gegenüber Android mit einem konsistenteren Öko-System und gegenüber Apple mit mehr Offenheit punkten kann.

Insbesondere Unternehmenskunden, die bislang mangels Alternativen zaghaft planten, im Tablet-Bereich auf das iPad umzusteigen, werden ihre Entscheidung jetzt wohl überdenken.

Surface mit Windows 8 Pro

Mit dem unter Windows 8 Pro laufenden Surface präsentiert Microsoft mE eine ganz neue Geräteklasse – ein Tablet mit Ultrabook Power.

Während der Vorstellung wurden darauf Ressourcen-hungrige Anwendungen wie Adobe Lightroom gezeigt – Auf einem Tablet, das weniger als 1kg wiegt.

Schon allein durch das innovative Tastatur-Konzept kann das große Surface Tablet für viele Anwender einen Notebook ersetzen. Der digitale Stift (Digital Ink) eröffnet weitere Anwendungsfelder – in klassischen Bereichen, in denen Pen-Computing schon jetzt seine Nischen gefunden hat wie z.B. bei Anwendungen in der Medizin oder Lagerverwaltung, sowie jetzt aber auch im kreativen Bereich. So könnte dann das Surface an eine große Festplatte und einen großen Monitor im Büro angedockt gleichzeitig „PC“ und Grafik-Tablett sein.

Das große Surface begründet jedenfalls eine ganz neue Geräte-Kategorie, von der man noch einiges erwarten darf.

Und Apple?

Ob das Surface mit Windows RT das Zeug zum schnellen iPad Killer hat muss sich noch zeigen. Ich bin hier eher skeptisch, insbesondere wegen der Display-Auflösung, die beim Apple Retina Display einfach besser ist. Auf der anderen Seite muss sich das Surface mit seinem innovativen Konzept und der Optik auch nicht mehr hinter dem iPad verstecken. Einige Anwender, die bisher mit einem iPad liebäugelten, werden nun sicher zunächst abwarten. Zu verlockend ist es z.B., ein offeneres System zu haben, an das man einfach eine externe Festplatte anschließen kann. Auch der Preis wird entscheidend sein: wenn es Microsoft schaffen sollte, das Tablet zwischen Amazon Kindle Fire und iPad zu positionieren, wäre viel gewonnen.

Ganz anders sieht es mit dem großen Surface Pro Modell aus. Hier verwischt Microsoft die Grenzen zwischen Ultrabook und Tablet und attackiert somit eher die klassischen Notebooks – ob damit aber die eingeschworenen OSX Anwender begeistert werden können, steht auf einem anderen Blatt – hier ist abzuwarten, wie sich Windows 8 generell entwickelt. Das Potential, die Umsteigerquote zu senken, hat das große Surface aber allemal.

Generell zeigt sich hier der unterschiedliche Ansatz von Microsoft und Apple: Während Apple mobiles Betriebssystem (iOS) und Desktopbetriebssystem stärker trennt, setzt Microsoft auf einen einheitlicheren Ansatz (s.u.).

Und Android und Amazon?

Android Tablets konnten sich bislang nicht sonderlich gut verkaufen. Kein Wunder, kaum ein Gerät ist innovativ – vielleicht einmal vom Asus Transformer Prime abgesehen. Dazu kommt die zu große Zersplitterung des Ökosystems. Angefangen von den unterschiedlichen Android Versionen, Benutzeroberflächen und proprietären Content-Stores. Ich gehe davon aus, dass der klassische Android-Tablet-Markt rückläufig sein wird, wenn es Google nicht gelingt hier noch einen großen Wurf zu bringen. Das Surface mit Windows RT könnte den Niedergang für die Premium-Android Tablets einläuten.

Doch Amazon bietet mit dem Kindle Fire ein Android-Tablet an, dem man kaum mehr anmerkt, dass man es hier mit einem Android-Gerät zu tun hat. Das Fire verkauft sich sehr gut, da es ein tolles Content-Ökosystem (zumindest in den USA) und einen günstigen Preis hat. Einschränkungen machen muss man jedoch bei der Haptik und Optik. Für den Preis eines Dacia kann auch Amazon keinen BMW hinstellen. Für viele Anwender ist das aber ausreichend. Wer hauptsächlich Medien konsumieren möchte, nur selten surft und noch seltener eine E-Mail schreibt, kommt mit dem Kindle Fire gut zurecht.

Und auch die Klasse der Android-Tablets die als schnelle und billige Surfmaschinen schon für um die 100 Euro zu haben sind, wird es weiterhin geben.

Die anderen Microsoft Partner?

Das ist die große Frage – bisher ist Microsoft noch nie mit Hardware in das Revier der Windows Lizenznehmer wie Lenovo, HP, Dell, Samsung und wie sie alle heißen eingedrungen. Microsoft präsentiert sich damit als direkter Wettbewerber, wenngleich in zwei Nischen: dem neuen Markt der Windows RT Tablets und dem ganz neuen Markt der „Ultrabook Tablets“.

Es ist aber davon auszugehen, dass Microsoft seine Partner nicht brüskieren will. Dafür spricht der frühe Vorstellungstermin, mit dem man den klassischen Partnern nicht ins Gehege gekommen ist.

Ich denke, Microsoft möchte mit den beiden Slates demonstrieren, was mit Windows 8 in beide Richtungen möglich ist. Die Surface Tablets sollen damit Inspiration und Ansporn für die Hersteller sein. Eine großzügige Lizenzierung neu entwickelter Technologien und günstige Preise für die Windows RT Lizenzen könnten ein übriges dazu beitragen, die Partner milde zu stimmen.

Für ein behutsames Vorgehen Microsofts spricht weiter, dass die Surface Tablets nach Erscheinen vorerst nur in ausgesuchten Microsoft-Stores und auch nur in den USA verfügbar sein sollen. Schade eigentlich…

Im übrigen zeigt auch Google mit seinen „eigenen“ Android-Smartphones, dass das geht.

Die Zukunft von Microsoft

Microsoft ist in letzter Zeit oft abgeschrieben worden und galt – gilt – vielen als „uncool“ und als ein Dinosaurier von gestern. Dabei ist die Stellung von Microsoft im Markt nicht so schlecht, wie man angesichts dieser Kritik annehmen dürfte. Insbesondere im „drögen“ Business-Bereich ist MS nach wie vor stark.

Microsoft hat jedoch erfolgreich begonnen, das Unternehmen mutig umzubauen und in die Zukunft zu investieren. Die besteht aus einem riesigen einheitlichen Ökosystem vom klassischen PC/Notebook über Tablets hin zu Smartphones und schließlich Spielkonsolen und Fernseher. Mit einer einheitlichen Metro-Benutzeroberfläche und nahtlosem Datenaustausch (nicht nur) über die Cloud. All das in diesem Umfang kann noch kein anderer Anbieter präsentieren. Und das Surface mit Windows 8 Pro passt auch perfekt in die Business-Strategie von MS und schlägt Brücken zwischen Consumer und B2B Welt.

Spannende Zeiten.

Lesen Sie auch: Das große Microsoft Surface Mißverständnis.

Surface – der iPad Killer von Microsoft? Ein schneller Blick

Viele haben gerätselt, was Microsoft in dem kurzfristig anberaumten Presse-Event am Montag (18.06.2012) in Los Angeles vorstellen wird.

Eine neue XBox? Einen E-Book-Reader? Eine mobile XBox? Jetzt schon Windows 8? Windows Phone 8? Einen Toaster? Die Übernahme von Yammer oder gar von Nokia? Nein, nichts von dem – die Antwort heißt Microsoft Surface und ist ein Tablet von Microsoft.

Wenn Sie jetzt von der blauen Tastatur geschockt sind – ich war das im ersten Moment – es geht auch anders:

Tatsächlich wird die Touch-Tastatur in vielen verschiedenen Farben verfügbar sein, unter anderem auch in Pink. Das Keyboard dient sonst als Abdeckung des Displays und wird anscheinend magnetisch angedockt, man kann das in folgendem Microsoft-Video sehr schön sehen:

Das Gehäuse ist aus VaporMg gefertigt, einem Metall, das flüssig verarbeitet wird, was eine besonders leichte Bauweise ermöglicht. So wiegt das leichteste Surface-Modell gerade einmal 676g, was nicht viel mehr ist als ein Apple iPad der dritten Generation, das 652g auf die Waage bringt. Auch bei der Dicke hat man sich wohl an Apple orientiert: 9,3mm beim Surface Tablet, 9,4 sind es beim iPad. Das Surface ist also sogar noch etwas dünner.

Es wird jedoch zwei Varianten des Microsoft Tablets geben, eine auf Basis der ARM Prozessoren, die dann wohl preislich in einer Liga mit dem iPad spielen wird, und eine auf Basis der gewohnten Intel Hardware, die soviel kosten wird, wie aktuelle Ultrabooks – die ist dann allerdings auch etwas dicker (13,5mm) und schwerer (903g).

Da auf dem großen Surface Modell aber Windows 8 Pro laufen wird – und damit auch die gesamte bisherige Windows Software – kann das Tablet durchaus einen Notebook ersetzen. So wurde bei der Produktvorstellung z.B. Adobe Lightroom im Einsatz auf dem Tablet gezeigt.

Auf dem kleineren Modell hingegen läuft das für Tablets optimierte Windows RT, das keine klassischen x86 Anwendungen unterstützt – man ist hier also auf die neuen Metro Apps angewiesen. Eine spezielle Office-Variante ist aber auch hier dabei, so dass für die meisten Privatanwender – Surfen, Video, Musik, Office, E-Mail, Gaming – alles an Bord sein dürfte, was man braucht.

Bei der Display Auflösung setzt Microsoft beim kleinen Modell auf HD (720p), beim großen Modell auf Full HD (1020p), wobei in beiden Fällen 10,6″ 16:9 Displays zum Einsatz kommen.

Beim großen Modell ist noch ein Stift dabei, mit dem man auf dem Display schreiben kann und der sich auch magnetisch an Surface andocken kann, man merkt hier also die stärkere Ausrichtung auf den Business-Bereich, wie ihn auch der Vergleich der technischen Daten deutlich macht:

Windows RT Variante Windows 8 Pro Variante
CPU ARM Prozessor ivyBridge Core i5
Gewicht 676g 903g
Dicke 9,3mm 13,5mm
Display 10,6″ HD (720p) 10,6″ Full HD (1080p)
Akku 31,5 W-h 42 W-h
Anschlüsse microSD, USB 2.0, microHD Video, 2×2 MIMO Antenne microSDXC, USB 3.0, Mini DisplayPort Video, 2×2 MIMO Antenne
Ausstattung Touch Cover, Type Cover Touch Cover, Type Cover, Eingabestift
Kanera HD Kamera HD Kamera
Software Windows RT mit Office Home&Student Windows 8 Pro
Speicher 32GB, 64GB 64GB, 128GB

Optional kann übrigens bei beiden Modellen noch eine mechanische Tastatur angedockt werden, die ca. 5mm dick ist und ein besseres Erlebnis für Vielschreiber bieten soll.

Bleibt nur noch die Frage, wann man das ganze kaufen kann – und wie teuer der Spaß wird. Genaue Preise sollen kurz vor Verfügbarkeit angekündigt werden. Die „kleine“ Variante mit Windows RT soll direkt mit Windows 8 auf den Markt kommen, die „professionelle“ 90 Tage danach. Zumindest mit dem direkten iPad Konkurrenten ist also noch dieses Jahr zu rechnen, voraussichtlich im Oktober.

Man darf gespannt sein, wie das Surface Tablet vom Markt aufgenommen wird und was die Partner von Microsoft von HP über Lenovo bis hin zu Asus dazu sagen werden. Dazu in einem gesonderten Artikel mehr: Einige Gedanken zu Microsoft Surface.
Bilder: Microsoft