Restaurantbericht: Brauhaus Bönnsch in Bonn

Früher wurde in Bonn noch viel Bier gebraut – besonders in der Kurfürsten Brauerei, direkt am alten Friedhof gelegen. Und da hier seit altersher obergärig nach kölscher Brauart gebraut wurde, wurde dieses Bier auch „Kölsch“ genannt. Die Kurfürsten-Brauerei in Bonn ist Geschichte, doch wird in  Bonn noch gebraut, wenn auch nicht in großem Stile. Vielmehr gibt es verschiedenen kleinere Brauereien, darunter das Bönnsch, das gleichzeitig ein Brauhaus im Sinne eines Restaurants ist.

Zentral gelegen direkt am Friedensplatz bietet es sich an, wenn man nach einem Einkaufsbummel eine deftige Kleinigkeit und ein leckeres Bier – eben ein Bönnsch – genießen will. Bei gutem Wetter sitzt man draußen und beobachtet, wie die Menschen aus der und in die Altstadt strömen. Drinnen ist es etwas dunkler aber brauhaustypisch gemütlich.

Das eigentliche Bönnsch ist obergärig und trüb, es schmeckt etwas hefig und hat eine leicht säuerliche Note. Neben dem klassischen Bönnsch werden gelegentlich auch klares Bönnsch, Weizen und andere saisonale Bierspezialitäten angeboten. Neuerdings gibt es dem Trend entsprechend auch saisonal ein IPA. Übrigens, die auffälligen kleinen Bönnsch-Gläser wurden von Colani gestaltet.

Die Küche setzt auf rheinische Klassiker und deftigere Gerichte – aber auch Salate fehlen nicht auf der Karte und auch die Flammkuchen gehören seit jeher zum Brauhaus Bönnsch dazu.

Die Qualität der Küche ist in drei Dimensionen durchwachsen – einmal unterschieden sich die Gerichte, dann schwankt die Küche in längeren Zyklen und zudem innerhalb dieser Zyklen von Tag zu Tag. So kann es Ihnen passieren, dass Sie am einen Tag perfekte Bratkartoffeln bekommen, am nächsten verbrannte, die innen noch kalt sind.

Wenig falsch macht man aber z.B. mit der Currywurst, die es auf Wunsch auch extra scharf gibt. Der klassische Flammkuchen ist auch eine sichere Bank, ebenso der rheinische Sauerbraten sowie die Schnitzelgerichte. Die „Pfännchen“ unterliegen dann wieder mehr den Schwankungen. Nicht so gut gefallen die Salate, die oft sehr überladen sind. Bei „Halver Hahn“ und Zwiebelmett kann man ohnehin nur wenig falsch machen. Hervorzuheben sind weiter saisonale Gerichte: gerade die Muscheln sind in den Wintermonaten durchaus empfehlenswert.

Zusammengefasst: Klassiker der rheinischen Küche sind hier meist sehr ordentlich, bei anderen Gerichten kann man durchaus auch mal Pech haben. Aber das ist den meisten Brauhäusern so und sollte sie jetzt nicht davon abhalten, das Bönnsch zu besuchen, wenn Ihnen in Bonn nach Brauhaus sucht.

Empfehlenswert übrigens auch für größere Gruppen und kinderfreundlich!

Tipp: Freitags und Samstags ist hier gute Stimmung. An den Karnevalstagen kann man hier hervorragend feiern, besonders Donnerstags (Weiberfastnacht) muss man Wartezeit einkalkulieren.

Infos:

Brauhaus Bönnsch, Sterntorbrücke 4, 53111 Bonn (direkt am Friedensplatz)

Web: boennsch.de

10 Dinge, die man in Bonn gemacht haben sollte – ein Stadtspaziergang, vorgeschlagen von Severin

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  1. Wir starten bei der Haltestelle Rosental (Linien 61 und 65 der Straßenbahn, alternativ parken in der nahe gelegenen Stiftsgarage) und biegen in die Heerstraße ein. Hier erlebt man den Charme der Bonner Altstadt, bewundert Nachbildungen alter römischer Grabsteine und im Frühjahr die Kirschblüte, die inzwischen weit über die Grenzen Bonns bekannt ist.
  2. Ist man am Ende der Heerstraße angekommen, geht man die Bornheimer Straße Richtung Innenstadt und macht einen Stopp am Alten Friedhof. Hier gibt es viele Gräber von Prominenten, die teilweise sehr prachtvoll gestaltet So fanden hier Beethovens Mutter, Maria Magdalena van Beethoven, Clara und Robert Schumann und Mildred Scheel ihre letzte Ruhe.
  3. Weiter geht es stadteinwärts zum Friedensplatz. Hier kann man sich z.B. im Sudhaus oder Brauhaus Bönnsch (Sterntorbrücke) typisch rheinisch erfrischen. Aber auch andere Cafés laden drumherum ein.
  4. Vom Friedensplatz gehen wir die Friedrichstraße entlang, auf der es viele schöne und individuelle Geschäfte gibt und kommen von dort auf die
  5. Bonngasse, bei der Beethovens Geburtshaus zur Besichtigung einlädt. Auch sehenswert ist die Jesuitenkirche.
  6. Als nächstes steht der Marktplatz auf dem Programm, der vom Rathaus aus kurfürstlicher Zeit dominiert wird. Sehenswert ist der Obelisk in der Mitte des Platzes. Und auch sonst gibt es hier viel zu entdecken: die Buchhandlung im alten Kino, Straßengastronomie und im Sommer viele Veranstaltungen.
  7. Danach verlassen wir den Markt und gehen zum Uni-Hauptgebäude. Hier ist die Schloßkirche einen Besuch wert, die die erste evangelische Kirche in Bonn war. Schön ist auch der Innenhof der Universität, von der aus man dann auf den Hofgarten kommt, der oft Schauplatz inzwischen historischer Demonstrationen war. Hier gibt es wieder einiges zu sehen: das akademische Kunstmuseum am anderen Ende des Platzes oder auch das ägyptologische Museum, das auch für viele Bonner neu sein dürfte. Wenn man hier entlang spaziert, sollte man auf jeden Fall die Adenauer-Allee am Koblenzer Tor überqueren, denn das nächste Ziel ist der
  8. Alte Zoll, an dem man einen schönen Blick über den Rhein hat. Danach wieder in einem kleinen Bogen über den Hofgarten zum
  9. Kaiserplatz, von dem aus man auch das Poppelsdorfer Schloss und die Poppelsdorfer Allee aus sieht – wer viel Ausdauer hat, macht einen Abstecher dorthin. Die letzte Station unseres Spaziergangs ist aber der
  10. Münsterplatz. Das namensgebende Münster mit seinem Kreuzgang ist Pflichtprogramm und natürlich ein Foto vor dem Beethovendenkmal. Ein Geheimtipp ist die Helenenkapelle an der Rückseite vom Leffers. Jetzt kann man sich noch in einem der vielen Cafés in der Nähe nach diesem ausführlichen Spaziergang durch Bonn erholen.

Dieser Spaziergang empfiehlt sich besonders für Besucher Bonns. Aber auch wer sich und seinen Kindern die Stadt näher bringen möchte, wird hier sicherlich Neues entdecken. Viel Spaß dabei!

In der Reihe “10 Dinge, die man in Bonn gemacht haben sollte” werden Orte, Dinge, Veranstaltungen und anderes vorgestellt, die man in Bonn gemacht haben sollte. Sie richtet sich sowohl an Menschen, die in Bonn wohnen als auch an Besucher der Bundesstadt.

Wir freuen uns über weitere Listen – gerne auch aus anderen Städten, jeder ist zum Mitmachen eingeladen!

Ooch

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Spricht der Bonner vom „Ooch“, ist das Auge gemeint. Der Kölner sagt dagegen „Auch“.

Loofe

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Während der Kölner „laufe“ sagt, sagt der Bönnsche „loofe“.

10 Dinge, die man in Bonn gemacht haben sollte – Vorschläge von Jana

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  1. Immer am Rhein entlang – ob zu Fuß oder auf Rädern – und dabei eine Rast im „Schaumburger Hof“ bei Weinschorle und Butterbrezel einlegen. Am Rhein entlang erstreckt sich außerdem noch der Planetenpfad, meines Wissens sogar maßstabgerecht.
  2. Haus der Deutschen Geschichte – ebenfalls mein Tipp. Hat mich sehr berührt und in den Bann gezogen, so dass ich manchen verregneten Nachmittag da verbracht habe. Generell ist die Museumsmeile ein Magnet für alle Wissbegierigen und Kunstliebhaber. Als „Immi“ (Zugezogene/r) bekommt man sogar im ersten Jahr nach der Anmeldung vergünstigten Eintritt in anderen Museen.i
  3. Sankt Martinsumzug in Bonn-Röttgen und vorglühen mit Glühwein in der „Pusteblume“ mit den besten Eltern und Kollegen* (*Stand 2010) der Welt.
  4. Kottenforst, Kottenforst… immer wieder Naturpark Kottenforst. In meiner Zeit als Bonnerin war ich immer zum Fahrrad fahren, laufen oder einfach nur um die Stille zu genießen da. Weit verzweigt, mit unzähligen (Wander)Wegen… Ich liebe den Kottenforst, fast genau so wie die Dresdner Heide.
  5. Flohmarkt/Trödelmarkt im Freizeitpark Rheinaue. Ein Erlebnis und in dieser Größe selten erlebt.
  6. Posttower – Ein gigantisches Konstrukt mit effektvollen Lichtergebilden bei Nacht.
  7. Halver Hahn und Kölsch im Brauhaus „Bönnsch“. Muss man wenigstens ein Mal gemacht haben, auch wenn man – so wie ich – „eigentlich“ kein Kölsch mag (Sorry…).
  8. Frühstücksbrunch mit Freunden auf der Sonnenterasse in der „Rohmühle“ und dabei den unvergleichlichen Blick auf den Rhein genießen.
  9. Wer Karneval liebt und sich gern verkleidet, dem werden die riiiesigen Karnevalsausstatter um Bonn herum sehr gefallen. Nachdem sich meine anfängliche Überforderung bei den Massen an Kostümen und Zubehör gelegt hatte, wurde ich fündig und konnte an einem der legendären Rosenmontagsumzügen (also rosa Plüschhase) teilnehmen.
  10. Die Godesburg Den Ausblick auf Bad Godesberg und Umgebung werde ich nicht vergessen, genauso wie den Blick von meiner riesigen Dachterasse auf die Godesburg.

In der Reihe “10 Dinge, die man in Bonn gemacht haben sollte” werden Orte, Dinge, Veranstaltungen und anderes vorgestellt, die man als Bonner Bürger gemacht haben sollte. Sie richtet sich in erster Linie an Menschen, die in Bonn wohnen – aber auch Besucher Bonns finden hier sicher Geheimtipps. Wir freuen uns über weitere Listen – gerne auch aus anderen Städten.

Jana hat aufgeschrieben, Was man als Sächsin, die in Bonn lebt, gemacht haben sollte, bevor man wieder nach Dresden zieht.

10 Dinge, die man in Bonn gemacht haben sollte – Vorschläge von Severin

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  1. Ein Spiel der Telekom Baskets im Telekom Dome zu besuchen.
  2. Im Kottenforst spazieren gehen und dabei Besonderes wie das Jägerhäuschen, den Ringwall Venne, das Wolfskreuz oder den Eisernen Mann entdecken.
  3. Nachts zur Kreuzbergkirche spazieren und über die Lichter von Bonn und Köln schauen.
  4. Den Beueler Friedhof am Platanenweg besuchen und die Gräber und Mausoleen der Roma-Clanchefs bewundern.
  5. Am Bonner Bogen am Rhein spazieren gehen und beim Kamea Hotel einkehren.
  6. Im Urgestein Jazz Galerie Tanzen zu gehen.
  7. Ein Bier trinken, das es nur hier gibt: z.B. im Bönnsch im gleichnamigen Brauhaus am Friedensplatz oder ein Beethoven Pale Ale beim Ennert-Bräu.
  8. Den Bonner Blogs folgen, damit man immer informiert ist, was in Bonn los ist.
  9. Den Ableger des Deutschen Museums in Bonn besuchen.
  10. Einmal ein Buch in einen der Bonner Bücherkästen zu stellen.

In der Reihe „10 Dinge, die man als Bonner gemacht haben sollte“ werden Orte, Dinge, Veranstaltungen und anderes vorgestellt, die man als Bonner Bürger gemacht haben sollte. Sie richtet sich in erster Linie an Menschen, die in Bonn wohnen – aber auch Besucher Bonns finden hier sicher Geheimtipps. Wir freuen uns über weitere Listen – gerne auch aus anderen Städten.

Diese Liste ist von Severin Tatarczyk, dem Betreiber dieses Blogs.

Bild: Vor einem Spiel der Telekom Baskets.