Was bringt Windows Phone 8?

Heute am 20. Juni 2012 stellt Microsoft auf einer Entwicklerkonferenz Windows Phone 8 erstmals der Öffentlichkeit vor. Der Schwerpunkt liegt dabei natürlich bei den Fragen, die sich App-Entwickler dabei stellen werden, doch einige davon sind sicherlich für alle interessant:

Auf welchem Kernel basiert Windows Phone 8?

Apollo, so der bisherige Codename, basiert auf dem NT Kernel, auf dem auch Windows 8 basiert. Die Vorgängerversionen 7 und 7.5 basierten noch auf dem alten Windows CE Kernel.

Werden von Windows Phone 8 Mehrkernprozessoren unterstützt?

Ja, aktuelle Dualcore und Quadcore Prozessoren werden unterstützt – in der Theorie bis zu 64 Kerne.

Welche Bildschirmauflösungen wird Windows Phone 8 unterstützen?

Zumindest 3. Die bislang bekannte WVGA (800*480), WXGA (1280*768) sowie 720p (1280*720)

Wird Windows Phone 8 Speicherkarten unterstützen?

Ja, MicroSD Karten. Dabei wird ein direkter Zugriff auf Bilder, Videos und auch Musik auf den Speicherkarten möglich sein. Auch die Installation von Apps soll möglich werden.

Wann wird Windows Phone 8 erscheinen?

Erste Smartphones mit dem neuen Betriebssystem sollen ab Herbst 2012 verfügbar sein.

Werden die bestehenden Apps laufen?

Ja, Windows Phone 8 ist kompatibel zu den bestehenden über 100.000 Apps.

Wird es Updates für bestehende Windows Phones geben?

Nein, Updates für bestehende Windows Phones wie das Nokia Lumia 800 und 900 oder das HTC Radar oder Titan werden nicht kommen. Stattdessen wird es ein Update auf Windows Phone 7.8 geben, das einige Funktionen von WP8 bringen soll.

Was ist sonst noch neu bei Windows Phone 8?

  • Internet Explorer 10
  • Nokia Maps und Navigation, auch offline
  • NFC Support
  • Mobile Wallet (bargeldloses Bezahlen)
  • Optimiertes Power-Management (Akku Lebensdauer)
  • Mehr Einstellungsmöglichkeiten beim Startscreen (unterschiedliche Tile Größen)
  • In App Purchasing
  • Die enge Anbindung an Zune wird gelöst, so kommen z.B. Updates OTA (Over The Air)

Windows Phone soll 2015 iOS überholen

2011 lag der Marktanteil von Windows Phone bei rund 2% – und in drei Jahren soll es nach den Analysten von iSuppli iOS überholt haben, sie sehen folgende Marktzahlen für Smartphone Betriebssysteme:

2011 2012 2013 2014 2015
Android 47,4% 53,9% 55,9% 57,8% 58,1%
WindowsPhone 1,9% 9% 15,3% 16,1% 16,7%
iOS 18,0% 18,0% 17,3% 16,7% 16,6%
Andere 32,7% 19,1% 11,5% 9,3% 8,6%

 

Zu den „Anderen“ zählen Blackberry, Windows Mobile, Bada, Symbian etc.

Ähnliches haben im September 2011 schon Gartner und IDC prognostiziert, was damals vielleicht noch etwas gewagt war.Angesichts der neuesten Entwicklungen im Windows Phone Lager halte ich es persönlich sogar schon 2014 für möglich, dass Windows Phone an iOS vorbeizieht.

Die wichtigsten Gründe zusammengefasst:

  • Windows Phone wird einfach von mehr Herstellern unterstützt: allen voran Nokia, gefolgt von HTC, Samsung, LG, Dell, ZTE und bald wohl auch Sony sowie vermutlich noch viele mehr.
  • WP hat eine ganz andere Benutzeroberfläche als iOS und Android – wenn man sich dafür begeistern kann, kommen einem die Konkurrenten „sowas von 2007“ vor.
  • Schon jetzt entwickelt sich der Marketplace für Apps sehr gut –  50.000 Apps sind schon drin, das Wachstum ist rasant und Microsoft hat erkannt, dass es auf Killer-Apps wie Instagram, Skype und Co ankommt.
  • Windows Phone bettet sich nahtlos in das entstehende neue Microsoft Ökosystem ein, das vom Metro Design bestimmt wird. Diese enge Verbindung mit Windows 8 und der XBox (Kinect) wird den Umstieg und Neueinstieg erleichtern.

10 Meldungen die zeigen, dass es mit Windows Phone voran geht

Zum Anfang des Jahres wagte ich ja die Prognose, dass 2012 das Jahr von Microsoft wird – nicht zuletzt wegen Windows Phone, dem iOS und Android Konkurrenten von Microsoft.

Hier sind 10 aktuelle Meldungen, die zeigen, dass es für Windows Phone derzeit gut voran geht:

  1. Die überwiegende Fachpresse zeigt sich inzwischen von Windows Phone mehr als angetan, so titelte die amerikanische Wired „Why Windows Phones are the most exciting Handsets at CES“ und Gigaom schreibt, dass Microsoft mit dem neuen Windows Phone etwas präsentiert hat, was verdiente Aufmerksamkeit bekommt.
  2. Insbesondere das Nokia Lumia 900 wir den USA begeistert aufgenommen – so hat es von CNet den Best of CES Award bekommen und heimste auch andere CES Preise und Lob ein. Das sind denkbar gute Voraussetzungen für den US-Marktstart im März.
  3. „I have yet to touch this (or the Lumia 800 for that matter), but what was shown today immediately makes every Android phone look like shit.“ (parislemon.com) – dem kann ich nur zustimmen – und ich habe bisher mit Begeisterung ein Android Smartphone benutzt.
  4. Natürlich gibt es auch Kritik an Windows Phone, aber auch diese und die Diskussion dazu zeigen, dass die Plattform lebt und an Fahrt gewinnt.
  5. Der chinesische Anbieter ZTE will sich 2012 auf Windows Phone konzentrieren und bringt jetzt z.B. in UK das ZTE Tania auf den Markt – das Smartphone entspricht natürlich den Microsoft Hardware-Spezifikationen, soll aber nur die Hälfte der Konkurrenten kosten.
  6. Angeblich hat sogar Sony ein Windows Phone in der Pipeline, das schon in Kürze vorgestellt werden könnte – das berichtet u.a. CNet.
  7. In den letzten Wochen ziehen die Verkäufen von Windows Smartphones an: Bei den High-End Smartphones >400 Euro bei Amazon Deutschland nimmt das Nokia Lumia 800 aktuell den vierten Platz ein, bei T-Mobile USA war das HTC Radar im November und Dezember 2011 das drittbest verkaufte Smartphone, bei 02 Deutschland verkauft sich das Lumia 800 zeitweise besser als das Samsung Galaxy und das iPhone… – so kommt langsam aber sicher die kritische Masse an Geräten in den Markt.
  8. Der Marketplace für Apps wächst schnell – derzeit kommen täglich rund 300 neue Anwendungen dazu und die 50.000er Grenze wurde überschritten.
  9. Was Windows Phone jedoch noch fehlt, sind echte Killer-Apps, die einen dazu bringen, von Android oder gar iOS umzusteigen. Die Skype Integration könnte so eine Anwendung werden und auch eine gute Instagram Portierung auf Windows Phone. Ich schließe mich im Übrigen dem Standpunkt an, dass 1.000 wirklich gute Apps mehr wert sind, als 500.000 durchschnittliche. Und daher ist es zu begrüßen, dass Microsoft das erkannt hat und dafür sorgen will, dass die beliebtesten iOS und Android Apps portiert werden. Hier sehe ich übrigens die größte Chance – denn viele iOS Top-Apps gibt es noch nicht auf Android – sollten diese vorher und/oder besser kommen, ist das ein klarer Vorteil für Microsoft.
  10. Rein subjektiv gesehen: in meinem persönlichen und beruflichen Umfeld tauchen langsam die ersten Windows Phones auf. Ich bin selbst umgestiegen – und Sie können das auch!

Ich bin jedenfalls zuversichtlich, dass Windows Phone Ende 2012 bei den Verkäufen in den wichtigsten Märkten >10% Marktanteil haben wird.

Schicksalstag für Nokia – und Microsofts Windows Phone

Heute ist Schicksalstag für Nokia, denn der finnische ehemalige Handy-Star stellte seine neuen Smartphones auf Basis von Windows Phone vor, dem mobilen Betriebssystem von Microsoft, das seit etwas über einem Jahr im Markt ist, bislang aber noch keine außerordentlich großen Marktanteile erobern konnte.

Mit dem Nokia Lumia 800 und dem Lumia 710 sind jetzt zwei Windows Phones von Nokia vorgestellt worden. Beide haben im Grundsatz eine WP-typische Ausstattung (800*480er Displays; 1,4 GHz Prozessor), das 800er überzeugt aber mit einem AMOLED Display, einem Unibody Gehäuse und wohl auch mit einer besseren Kamera. Kosten wird das Windows Phone 7 Flaggschiff um die 500 Euro. Das 710er hat augenscheinlich ein einfacheres Display, ein günstigeres Gehäuse und wahrscheinlich eine schlechtere Kamera sowie weniger Speicher – soll dafür aber auch nur 320 Euro kosten.

Ich bin mir sicher, dass damit traditionelle immer-Nokia-Käufer erreicht werden können. Doch was spricht sonst für Windows Phone?

  • Das Betriebssystem selbst: Windows Phone ist einfach zu bedienen – und kann damit auch die Nutzer zufriedenstellen, denen iOS und Android zu kompliziert sind – Android 4 hat sicht durchaus an der Metro-Oberfläche orientiert. Gleichzeitig bietet es seit Mango (WP 7.5) im wesentlichen alles, was ein modernes Smartphone-Betriebssystem braucht.
  • Die Apps: Von der reinen Menge her ist der Windows Phone Marketplace mit 35.000 Angeboten noch weit von Android (500.000) und iOS (600.000) weg, ist aber von Blackberry (ca. 45.000) nicht mehr weit entfernt. Letztlich ist die Zahl der Apps auch nicht so entscheidend – die 1.000 Furz-Anwendung braucht kein Mensch. Viel wichtiger ist, dass wichtige Apps wie Evernote, der Bahn Navigator, WhatsApp oder Angry Birds verfügbar sind – und das ist gegeben. Und wenn es dann auch noch Wunderlist für Windows Phone gibt, bin ich ganz glücklich.
  • Die zusehende Schwäche von RIM (Blackberry).
  • Auch Samsung bindet sich wieder etwas stärker ins Windows Phone Lager, was das gesamte Ökosystem weiter stärkt.
  • Windows 8, das zu mehr Schnittmengen mit Windows Phone führt.

Weitere Gründe gibt es bei meinem alten Artikel „10 Gründe warum Windows Phone ein Erfolg wird“ – die sind im wesentlichen immer noch aktuell.

Dagegen spricht:

  • iOS und Android haben schon beeindruckende Marktanteile aufgebaut – fraglich ist, ob ein drittes Smartphone-Ökosystem da noch wachsen kann.
  • Die derzeitigen Hardware-Vorgaben seitens Microsoft sind nicht mehr ganz zeitgemäß: 800*480er Auflösungen und kein Dualcore sind sowas von 2010…

Jedenfalls gibt es frischen Wind im Smartphone Markt.

facebook: 10 Dinge, die zu tun sind

So, facebook hat jetzt auch einen Gruppenchat und einen Videochat in Kooperation mit Skype – das sind die „awesome“ News, die Mark Zuckerberg in der Pressekonferenz am 06. Juli vorgestellt hat. Zudem hat er angekündigt, in den nächsten Monaten ein Featurefeuerwerk abzubrennen.

Hier sind die 10 Dinge, die facebook jetzt bringen und ändern sollte:

  1. Änderungen besser kommunizieren
    mE eines der Hauptprobleme, warum es so viele Skeptiker gibt – die schlechte Kommunikation von Neuerungen. Viele Nutzer fühlen sich auf facebook zuhause und verbringen dort viel online-Zeit. Um so ärgerlicher ist es, wenn Änderungen unangekündigt umgesetzt werden.
  2. Besserer Support und Betreuung der Community
    Ein persönlicherer Nutzersupport wäre etwas, womit facebook wirklich punkten könnte – keine unpersönlichen automatisierten Mails, die am Thema vorbeigehen, sondern persönliche Antworten, die auf die Probleme eingehen. Ich weiß, das ist extrem personalintensiv und teuer, aber andere Unternehmen kriegen das auch hin. Dazu könnten auch „Scouts“ aus der Community heraus gewonnen werden, die z.B. für eine kleine Gegenleistung neuen Usern helfen.
  3. Flagge zeigen
    Irgendjemand schrieb zum Start von Google+, dass man bei Google in Deutschland wenigstens wisse, welches Büro man stürmen muss, wenn etwas schief läuft. facebook braucht in jedem Land ein Gesicht mit Gewicht, das sich mit der Verbraucherschutzministerin trifft, der „Zeit“ und der „Bravo“ Interviews gibt und sich im Gruppenchat der Nutzerkritik stellt. Und vielleicht sogar das: Niederlassungen in Hamburg, Berlin, Köln, München und anderen Ballungsräumen, denen ein Starbucks angegliedert ist, wo man auf ausgelegten Tablets surfen und seine Fragen an facebook Scouts stellen kann.
  4. Größe zeigen
    Nicht die beleidigte Zuckerwurst spielen und z.B. den „Google friend explorer“ sperren sondern der große Zuckerberg sein. Auf google+ ist er ja z.Zt. auch die Nummer 1…
  5. Datenschutzeinstellungen einfacher machen
    facebook bietet eine Vielzahl an Datenschutzeinstellungen – nur dass die meisten User diese nicht verstehen. Mit mehr schnell wählbaren Sets (offen – moderat – streng) und z.B. einem Assistenten, der den noch nicht so erfahrenen User durch die Einstellungen führt, wäre schon viel geholfen.
  6. Listen verbessern
    Die Listen, mit denen man seine Kontakte organisieren kann, sind ja an sich vorhanden, aber zu kompliziert und haben zu wenige Features. Es dürfte ohne große Systembrüche möglich sein, diese zu vereinfachen. Und so komplex wie die Circles bei Google+ muss und sollte es gar nicht werden… Als Standardeinstellung dürfte es für den Standardnutzer schon reichen, zwischen „Alle“ und zwei weiteren Abstufungen wählen zu können.
  7. Ein besseres internes Nachrichten System
    Das interne Nachrichtensystem ist einfach langsam, umständlich und fehlerhaft. So zeigt es mir Nachrichten als neu an, die ich schon gelesen habe, über andere werde ich gar nicht benachrichtigt. Diese grundlegende Funktion muss einfach laufen. Mit Microsoft stünde hier ein natürlicher Partner bereit, der nicht nur mit hotmail/live/messenger gezeigt hat, dass er E-Mail und Messaging kann.
  8. Eine bessere Suche
    Auch die Suchfunktion ist eine Katastrophe – dabei stünde mit Microsofts Bing eine durchaus ordentliche Suchtechnologie zur Verfügung, die endlich eine vernünftige interne Suche auf facebook ermöglichen würde. Und auch eine voll integrierte Echtzeit-Websuche wäre ein interessantes Feature.
  9. Bessere Apps
    Das ist schnell gemacht: die Apps für Android und Co sind nicht schlecht, nerven aber im Detail – z.B. dass man zumindest bei Android keine „Likes“ für Kommentare vergeben kann (oder ich bin zu blöd dazu).
  10. Eigener Musik- und Videodienst
    Wichtig für facebook ist es, die Nutzer möglichst lange auf der Plattform zu halten. Musik und Videos sind hier ein besonders wichtiger Faktor. Und auch ein Bereich, in dem Google facebook empfindlich ärgern könnte: indem es z.B. die Einbindung von youtube Videos auf facebook verhindert oder zumindest erschwert. Für das langfristige Überleben ist ein eigener Mediendienst für facebook essentiell – er kann auch über Partner geliefert werden.

…das wäre einmal das dringlichste.

Die 10 mehr oder weniger kurzfristigen Auswirkungen von Google plus

Ob Google plus ein Erfolg wird oder nicht – es wird das Web in den nächsten Monaten verändern.

  1. Auf mehr und mehr Websites wird der Google +1 Button erscheinen und wir werden neue Wörte wie „plusoned“, „geplust“, „einsplust“ etc. lernen.
  2. Die SEOs und Social Media Berater machen noch mehr Umsatz: „Optimieren Sie Ihre Seiten für Google plus“.
  3. Die Business Netzwerke xing und LinkedIn werden Traffic und aktive Mitglieder verlieren.
  4. facebook wird nicht nur einen eigenen Musikdienst sondern auch einen eigenen Videodienst (Youtube Clone) bieten.
  5. Microsoft und facebook werden noch enger zusammenrücken – z.B. bei der Websuche (bing Integration), Vermarktung, Apps (Windows Phone 7, Windows 8), Skype und vielleicht sogar bei den „Live Diensten“ wie SkyDrive und Hotmail.
  6. In einer Übergangszeit werden wir uns mit zwei großen sozialen Netzwerken herumschlagen müssen und noch mehr Zeit im Web verbringen.
  7. Goldene Zeiten für Anbieter von Clients: „Mit ‚Alldanetworkz“ jetzt Status gleichzeitig auf facebook, twitter und Google plus sharen“.
  8. Die Wettbewerbshüter werden noch genauer auf Google schauen.
  9. Apple sucht eine Antwort und wird so schnell keine durchschlagende finden.
  10. twitter braucht einen starken Partner und macht seine Investoren glücklich, da es für die großen drei Lager attraktiv wird: Microsoft/facebook, Google und – es könnte die Lösung für Apple sein.

Weitere Beiträge zu Google+

HTC Desire HD vs. LG E900 Optimus 7 – mein persönlicher Test, Teil 2

Nachdem ich in Teil 1 des HTC DHD gegen LG Optimus 7 Tests mehr auf die harten Fakten geachtet habe, heute der zweite Teil, der noch subjektiver gehalten ist, als der erste – denn es geht darum, wie sich die beiden Smartphones in den Disziplinen schlagen, in denen ich sie wirklich nutze.

Texteingabe

Dieser Punkt ist übergeordnet – denn bei vielen Anwendungen muss man notwendigerweise Texte eingeben. Meist kürzere, gerne aber auch längere: z.B. bei E-Mails oder spontanen Blogbeiträgen. Eine gute Bildschirmtastatur mit guter Fehlerkorrektur/Vorschlägen ist also für mich ein Muss.

Der Punkt geht ganz klar an das LG Phone mit Windows Phone 7. Zumindest mit meinen Fingern treffe ich die Tasten deutlich zielgenauer als beim Konkurrenten von HTC. Und auch die Wortvorschläge sind wesentlich besser als beim Androiden. Nur kleine Details stören das Bild, so z.B., dass bei der Eingabe von Webadressen der Slash („/“ – Schrägstrich) nicht direkt verfügbar. ist. 4 Punkte ans LG, 2 ans HTC mit einer Gewichtung von 3.

Websurfen

Schnell sind sie, die beiden Browser. Doch sind beim Desire HD Websites wie Spiegel Online auf einen Blick lesbar, muss man beim WP7 Konkurrenten erst hineinzoomen – die Schrift wird zu pixelig dargestellt, was sich erst beim Zoom bessert. Zudem wird beim Internet Explorer viel Platz durch Steuersymbole oben und unten verschenkt, die erst verschwinden, wenn man ins Querformat wechselt – dann ist die Darstellung aber sehr gut. Der Android-Browser stellt darüberhinaus auch Flash-Inhalte dar, stürzt aber öfter ab. Der Punkt geht alles in allem an HTC: 4 zu 3 auch bei einer Gewichtung von 3.

E-Mail

Meine primäre E-Mail Adress ist eine von Windows Live. Beim Mail Client des DHD kann man diese auch sehr gut einrichten, da sich Hotmail/Windows Live nach außen hin auch als Exchange Server ausgeben können. Praktisch: so hat man immer einen einheitlichen „Mailstand“ auf dem Smartphone, in seinem Outlook und natürlich auch über das Webfrontend. Schade nur, dass HTML in den Mails nicht dargestellt werden.

Noch einfacher geht es auf dem Optimus 7: Windows Live Logindaten eingeben und das wars. Der Mailclient ist schnell, schlank, stellt HTML dar und sieht einfach nur „sexy“ aus.

Wenn man wie ich also eine Hotmail Adresse nutzt, geht der Punkt sehr klar an das LG Windows Phone: 4 zu 2, gewichtet mit 3.

facebook

Als facebook Fan ist mir natürlich eine gute facebook-App wichtig. In beiden Fällen habe ich die Original Apps genutzt, die auch recht gut machen, was mir bei facebook wichtig ist. Anders als bei der Android App unterstützt die Implementierung auf Windows Phone 7 keinen Chat, den ich unterwegs eh nicht nutze…

Ansonsten ist facebook beim LG einfach sehr gut und tief mit den Kernfunktionen des Telefons verknüpft und die App ist einfach eleganter. 4:3 für Windows Phone, gewichtet mit 3.

twitter

Ganz anderes Bild bei twitter. Die Android App lässt keine Wünsche übrig und ist schnell, elegant und einfach smart. Dahingegen wirkt die Windows Phone 7 Anpassung wie hingerotzt. 4:2 fürs Desire HD, gewichtet mit 3.

WordPress

Die WordPress App für Windows Phone 7 lehnt sich hingegen wieder an den Metro Look (so heißt die Benutzeroberfläche von WP7) an und macht daher einfach nur Spaß. Außerdem ist die App stabiler als das Android-Variante, die recht oft mit Fehlermeldungen nervt.

4 zu 3 bei einer Gewichtung von 1.

Apps allgemein

Bei Android gibt es eine ungleich größere Auswahl an Apps als bei Windows Phone 7 (rund 400.000 gegen rund 12.000), es gibt mehr kostenlose Apps und die kostenpflichtigen sind meist günstiger. Allerdings: die für mich wichtigsten Apps gibt es von wenigen Ausnahmen abgesehen auch bei WP7. 4:2 für Android bei einer Gewichtung von 2.

Synchen/Kontakte/Kalender/Notizen/Wunderlist

Beide Telefone synchen Kontakte und andere Daten mit Windows Live oder Google und haben einen ordentlichen Kalender an Bord.

Beim HTC Desire HD kann ich außerdem direkt über das Kabel mit meinem Outlook synchronisieren, was beim LG Phone nicht möglich ist. Auch ein direkter Zugriff auf die Speicherkarte ist bei letzterem nicht möglich, man muss zum Datenabgleich die doch etwas schwerfällige Zune Software verwenden.

Bei Notizen sind bei Windows Phone 7 mit OneNote sehr schön gelöst, bei Android muss man sich eine entsprechende App erst herunterladen, wobei mich keine so recht überzeugt hat. Dafür gibt es für WP7 keine Wunderlist App.

Unterm Strich tun sich beide nicht viel: Je 4 Punkte bei einer Gewichtung von 2.

Tethering

Tethering nennt man die Verwendung des Phones als Modem für den Notebook. Und das funktioniert beim HTC Desire HD einfach tadellos, sowohl per Kabel als auch per Bluetooth. Windows Phone 7 kann kein Tethering. Daher ganz klar 5:0 bei einer Gewichtung von 2.

Zwischenstand 2

HTC Desire HD LG E900 Optimus 7
Texteingabe 6 12
Websurfen 12 9
E-Mail 6 12
facebook 9 12
twitter 12 6
WordPress 3 4
Apps 8 4
Synch&Co 8 8
Tethering 10 0
Summe 74 67

Diese Runde geht ans HTC Desire HD, ausschlaggebend ist das fehlende Tethering bei Windows Phone 7. Würde dieses beim Optimus 7 möglich sein, würde es auch im zweiten Teil des Tests vorne liegen.

Kostenlose E-Books für den Amazon Kindle

Man überlegt es sich schon, ob man die 139 EUR für den Amazon E-Book Reader Kindle investieren soll; für für die Mobilfunkvariante sind es übrigens 189 Euro.

Doch ein schlagendes Argument gibt es: die kostenlos verfügbaren E-Books. Tausende deutsche Klassiker und noch mehr englischsprachige Bücher lassen sich kostenfrei herunterladen! Hier ist eine Liste der Top 100 deutschen Downloads und hier eine der englischen Top 100.

Darunter sind viele lesenswerte Klassiker wie Dracula, Sherlock Holmes, Deutsche Sagen, Krieg und Frieden, Robinson Cruesoe und viele andere mehr.

Würde man sich diese Bücher in gedruckter Form kaufen, wäre man ein kleines Vermögen los.

Man kann diese Bücher sogar ganz kostenlos ohne Kindle lesen – wenn man Sie über eine der Kindle Apps bezieht. Allerdings ist das ePaper des Kindle für lange Leseabende doch besser als ein Smartphone Display oder der PC Screen…

10 Günde, warum foursquare bald weg vom Fenster ist

Zunächst für den Fall, dass Sie foursquare nicht kennen – es handelt sich hierbei um einen Dienst, mittels dem Sie sich mit Ihrem Smartphone an „Orten“ anmelden können. Wenn Sie also beispielsweise im Starbucks in Oer-Erkenschwick, Lüdenscheid oder Los-Angeles sitzen, checken Sie sich mittels der foursquare App dort ein und sehen, wer gerade sonst noch da ist oder wer letztens da war. Außerdem können Sie durch fleißiges Einchecken „Mayor“ eines „Places“ werden und bekommen dann z.B. Sojamilch umsonst zum Kaffee.

Neben foursquare gibt es viele weitere solche Check-In-Dienste. Unter anderem Gowalla oder friendticker. Und die reinen Vertreter dieses Geschäftsmodells werden alle bald mehr oder weniger tot sein, nachdem dieses Thema 2010 extrem hochgeschrieben wurden. Das Magazin Business-Punk sorgte damit sogar für die wahrscheinlich dämlichste Titelseite der vergangenen Jahre, wenn nicht gar der Geschichte: „Vergesst facebook, jetzt kommt foursquare“ oder so ähnlich. Das ließ mich übrigens stark an der Kompetenz der Redaktion dort zweifeln, aber das gehört jetzt nicht hierher.

Übrigens werden die Check-In Dienste gerade fast überall totgeschrieben, so zum Beispiel im aktuellen T3N. Wer jetzt behauptet ich springe mit diesem Artikel hier billig auf einen Trend auf, hat also nicht ganz unrecht. Allerdings habe ich schon vor Monaten auf facebook geschrieben „foursquare is already dead. they just haven’t noticed yet.“

Aber nun zu den versprochenen 10 Gründen, die ich konkret auf foursquare beziehe, die aber mehr oder weniger auch auf die anderen Check-In-Dienste zutreffen.

  1. Noch eine App mehr… der homo web 2.0 ist idR heute bei zwei sozialen Diensten aktiv und hat die entsprechenden Apps installiert: twitter und facebook. Noch ein dritter Dienst (App), mit dem man sich herumschlagen soll? Wie sagt der Brite so schön? „Two is a company, three is a crowd“.
  2. Umständlich… foursquare ist einfach von der Bedienung her clumsy. Orte in der Nähe zu finden und sich einzuchecken ist deutlich umständlicher als es sein könnte.
  3. Kritische Masse 1 – die reinen Userzahlen… so ein Dienst funktioniert nur, wenn eine kritische Masse mitmacht. 7 Millionen User weltweit (Stand März 2011) nach gut zwei Jahren ist zu wenig. Und wenn man schauen würde, wie viele davon aktiv sind, werden es noch weniger sein.
  4. Kritische Masse 2 – die Check Ins… so ein Dienst funktioniert nur, wenn sich genug eingecheckt wird. Und das ist eben nicht der Fall. Die ersten Tage ist es noch witzig, sich auf jedem Bahnhofsklo einzuchecken, irgendwann nervt es nur noch.
  5. Kritische Masse 3 – zu wenige Vorteile… sich einchecken lohnt sich in erster Linie – von Ausnahmen abgesehen – nur dann, wenn ich auch einen Vorteil davon habe. Geschäftsinhaber werden diese aber nur vergeben, wenn sie damit auch eine kritische Masse ihrer Zielgruppe erreichen:  können Sie aber nicht.
  6. Check ins sind eine Statusmeldung unter vielen… das ist mE der zentrale Punkt: ein Check-In ist nur eine Statusmeldung unter vielen – neben einem „ich bin hier und mache das“ ohne Check-in, allgemeinen Kommentaren, Links, Photos,Videos, Musik und darauf sozialer Interaktion. Doch warum soll ich für eine bestimmte Statusmeldung-Art einen eigenen Dienst und eine eigene App benutzen? Da habe ich doch lieber alles zentral an einem Ort. Und ja, ich weiß, dass man seine 4square Check Ins in facebook anzeigen lassen kann.
  7. Es gibt facebook places… facebook ist ein Platz für alle Statusmeldungen und soziale Interaktion. Es hat eine hinreichend kritische Nutzermasse, einen eigenen Check-In-Dienst und bietet umfassende Möglichkeiten für „Places“, sich darzustellen. facebook places wird es als Check-In-Dienst lange geben.
  8. Es gibt twitter… ich kann in meine tweets ebenso Geo-Informationen aufnehmen. Und ich wette, dass twitter da hinsichtlich Check-Ins noch einiges mehr machen wird…
  9. Selbstüberschätzung der Gründer… Wer wie Dennis Crowley 2010 behauptet, dass facebook keine Konkurrenz für sein foursquare sei, überschätzt sich selbst (und hat den Markt nicht verstanden).
  10. Google Latitude und Groupon auch die derzeitigen Schwächen dieser beiden Dienste retten foursquare nicht. (Diesen Punkt habe ich mir jetzt aus den Fingern gesogen, damit es 10 werden, aber letztlich stimmt es ja auch…).

Amazon startet eigenen Android-Appstore

Amazonalt wird einen eigenen Appstore für Android Apps starten.

Die Regeln werden dort strenger als im völlig offenen Android Market sein: so werden Apps dort erst geprüft und Pornografie ist nicht zugelassen – Satire anders als bei Apple aber schon.

Apps sollen innerhalb einer Woche geprüft werden, Entwickler erhalten 70% des Listenpreises der App, wobei es hier aber abweichende Regeln bei Sonderaktionen geben soll.

Derzeit verzichtet Amazon für die 99 US$ Gebühr für die Anbieter. Hier der Link für Android-Entwickler.