Dokumentiert: Die Zimmermann Depesche

Die Zimmermann-Depesche, auch als Zimmermann-Telegramm bekannt, war ein Schlüsselmoment der diplomatischen Geschichte während des Ersten Weltkriegs. Dieses codierte Telegramm wurde von Arthur Zimmermann, dem deutschen Staatssekretär des Auswärtigen Amts, am 19. Januar 1917 an den deutschen Gesandten in Mexiko versandt. Es zielte darauf ab, ein Bündnis zwischen dem Deutschen Reich und Mexiko zu schmieden, sobald es Krieg zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten geben werde:

Wir beabsichtigen, am ersten Februar uneingeschränkten U-Boot-Krieg zu beginnen. Es wird versucht werden, Amerika trotzdem neutral zu halten. Für den Fall, dass dies nicht gelingen sollte, schlagen wir Mexiko auf folgender Grundlage Bündnis vor. Gemeinsame Kriegführung. Gemeinsamer Friedensschluss. Reichlich finanzielle Unterstützung und Einverständnis unsererseits, dass Mexiko in Texas, Neu Mexico, Arizona früher verlorenes Gebiet zurückerobert. Regelung im einzelnen Euer Hochwohlgeborenen überlassen. Euer Hochwohlgeborenen wollen Vorstehendes Präsidenten streng geheim eröffnen, sobald Kriegsausbruch mit Vereinigten Staaten feststeht, und Anregung hinzufügen, Japan von sich aus zu sofortigem Beitritt einzuladen und gleichzeitig zwischen uns und Japan zu vermitteln. Bitte Präsidenten darauf hinweisen, dass rücksichtslose Anwendung unserer U-Boote jetzt Aussicht bietet, England in wenigen Monaten zum Frieden zu zwingen. Empfang bestätigen.

Zimmermann

Das Telegramm wurde jedoch vom britischen Marinegeheimdienst abgefangen und entschlüsselt, was eine bemerkenswerte Leistung der Kryptanalyse darstellte.

Die Briten, die den Code geknackt hatten, mussten sorgfältig vorgehen, um nicht zu verraten, dass sie den deutschen Code entschlüsselt hatten. Sie behaupteten, das Telegramm sei durch eine Unvorsichtigkeit in der deutschen Botschaft in ihre Hände gelangt. Erst am 1. März 1917 wurde der Inhalt des Telegramms von den USA veröffentlicht, was einen Umschwung in der öffentlichen Meinung und der Politik der USA in Bezug auf Deutschland bewirkte. Präsident Woodrow Wilson, der anfangs gegen einen Kriegseinsatz war, erklärte schließlich am 2. April 1917 vor dem Kongress, dass die Politik Deutschlands einer Kriegserklärung gleichkäme, und forderte den Kongress auf, den Kriegszustand anzuerkennen.

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