Auf ihr Brüder singet Lieder
auf der goldnen Freiheit Wohl
jedem tönt’s im Herzen wieder
was der Mund jetzt singen soll
Auf und singt: Wer Freiheit ehret
Recht und Biederkeit uns lehret
lebe dreimal hoch!
lebe, lebe dreimal hoch!
Fern vom heimatlichen Herde
an des Rheines kühlem Strand
wo man Brudersinn uns lehrte
wo uns Freundschaft fest verband
hier entflamm uns der Gedanke
daß Germanias Mut nie wanke
dieser oft geprüfte Mut
Ja, so lange wahrer Adel
unsre Herzen noch entzückt
und so lange noch ein Tadel
der gekränkten Ehr uns drückt
sterb ich gern für euch, ihr Freunde
schlage mutvoll eure Feinde
wie sie einstens Hermann schlug
Flieht, Ihr Brüder, wo die Schande
der Verbindung Siegel ist
wo man treue Freuschachaftsbande
und ein Bruderherz vermißt
möchte doch von Germanias Söhnen
keiner je der Falschheit frönen
keiner je ein Feiger sein.
Anmerkungen:
Ob es in der zweiten Zeile der zweiten Strophe wirklich „des Rheines“ heißt, ist unklar, aber nicht unwahrscheinlich.
Text: Johann Christoph Friedrich Haug, um 1800
Musik: Schneider
aus „Allgemeines Deutsches Kommersbuch“