#kobane twitter Empfehlungen

Hier sind einige twitter Accounts, denen man folgen sollte, wenn man sich um die aktuellen Vorgänge in und um Kobane interessiert – über diese kommt man dann schnell an weitere Quellen.

Cahit Storm – scheint direkt vor Ort zu sein und twittert zB aus einem Feld mit Chilischoten Bilder von Boeing B1-B Bombern – nah dran, ungefiltert.

Jenan Moussa – berichtet für Arabic Al Aan TV. Derzeit direkt an der Türkisch/Syrischen Grenze. Gut vernetzt.

Paul Adams – BBC Reporter, ebenfalls dezeit direkt an der Grenze.

Piers Scholfield – auch bei der BBC, twittert aber privat. Auch an der Grenze.

Daren Sorensen – ehemaliger US Airforce Pilot. Nicht vor Ort. Schreibt nicht nur über Kobane/Syrien, aber einige interessante strategische Einschätzungen zu den Luftschlägen. Und auch so ein interessanter Typ.

US Central Command – Das U.S. Central Command. Twittert leider immer nur schubweise.

YPG Defense Center – der offizielle Account der YPG (People’s Defense Units), also der kämpfenden Kurden vor Ort.

Warum beteiligt sich Deutschland nicht aktiv am Kampf gegen IS?

Dieser Artikel aus dem September 2014 ist aufgrund der aktuellen politischen Entwicklungen im November 2015 überholt.

isis-irak-deutschland

USA, Saudi Arabien, Niederlande, Katar, Großbritannien, Jordanien, Dänemark – um nur einige zu nennen – beteiligen sich aktiv mit Luftangriffen am Kampf gegen den IS oder haben dies zumindest angekündigt. Und nachdem die türkischen Geiseln frei sind, denkt Erdogan sogar über den Einsatz von Bodentruppen nach.

Deutschland hilft zwar mit Waffenlieferungen an die Kurden, greift aber nicht aktiv ein. Dabei scheint mir dies zumindest angesichts der aktuellen Aktionen mehr als geboten.

Ich frage jetzt in den nächsten Tagen Politiker, Journalisten, Experten und ganz normale Bürger zu Ihrer Meinung zum Thema. Warum greift Deutschland nicht aktiver ein? Oder sollten wir das besser auch nicht?

Einfach unten kommentieren, mich antwittern oder per Mail (stapublic@live.de) schreiben.

Lesenswerte Links zum Thema:

Meinung: Besser Assad als IS

Dieser Beitrag ist aus dem September 2014. In Teilen ist er immer noch aktuell, in anderen hat er sich leider bewahrheitet.

Dass der „arabische Frühling“ gehörig in die Hose gegangen ist, sollte inzwischen jeder begriffen haben. Libyen ist ein failed State aus dem Bilderbuch, im einstmals toleranten Tunesien flüchten Christen und Juden vor den Islamisten und Ägypten ist ein tief gespaltenes Land, das schwerste wirtschaftliche Probleme hat.

Die Erwartung der westlichen Regierungen, im arabischen Raum würden nun auf einmal Demokratien nach ihrem Muster entstehen, habe ich nie verstanden – es gibt dort einfach keine gewachsene demokratische Tradition und derzeit wohl auch keinen echten Willen der Bevölkerung, eine solche zu erreichen.

Man kann nun lange darüber diskutieren, inwieweit Demokratie ein Wert für sich ist. Fakt ist aber: unter den arabischen Diktatoren war es unterm Strich in fast jeder Hinsicht besser, als es jetzt ist. Gerade für die übergroße Mehrheit der dort lebenden Menschen.

Syriens Hauptstadt Damaskus ist wohl immer noch eine der tolerantesten Städte in der Region, was Religionsfreiheit angeht – das auch dank Assad. Sicher, mit unseren Wertvorstellungen konnte und kann man das Assad Regime nicht messen, aber es ist allemal besser als der IS. Und auch die Vorstellungen von „gemäßigten Rebellen“ sind gleichfalls naiv. Ich schließe jede Wette ab: ist einmal diese Opposition in Damaskus am Ruder, können sich Jesiden, Drusen, Juden und Christen dort sehr warm anziehen. Mossul lässt grüßen. Leider.

Klar ist: Es war und ist der wohl größte Fehler der westlichen Staaten, Assad nicht weiter zu unterstützen. Erst das hat den IS zu dem gemacht, was er ist.

Es klingt jetzt sicher zynisch, aber ich bin mir sicher, dass es besser gewesen wäre, Assad einige hunderte tote Islamisten durch die Niederschlagung der „Proteste“ durchgehen zu lassen, als nun mitschuldig zu sein, dass das Blut zehntausender Menschen vergossen wird.  An die langfristigen Folgen für Syrien und den gesamten arabischen Raum mag ich gar nicht denken.

Viel Schaden ist also schon angerichtet – aber noch ist es nicht zu spät, Assad zu unterstützen.

Bild: Frederick Edwin Church: Syrien am Meer (1873)