facebook sollte HTC kaufen (bevor Marissa Mayer es tut)

facebook-one-trick-ponyStefan Schulz meint in der F.A.Z., dass facebook eine düstere Zukunft bevorstehe. Auch wenn ich die Gründe, die er dafür benennt (selbst nachlesen) nicht ganz teile, stimme ich ihm im Ergebnis durchaus zu. facebook ist – trotz Instagram – einfach zu sehr das One-Trick-Pony der digitalen Wirtschaft.

Mark Zuckerberg weiß das und möchte das ändern. Er weiß auch, dass die Zukunft im mobilen Bereich liegt. Allerdings – das als „facebook Phone“ positionierte  HTC First ist (zu recht) gescheitert und Samsung erteilte Mark Zuckerberg gleich eine Absage, als er sich in Korea um eine engere Kooperation bemühte.

Microsoft hat die Surface Tablets und (bald) Nokia, Apple das iPhone und das iPad, Google seine Nexus Geräte sowie Motorola, Amazon die Kindle Reader, Tablets und arbeitet an einem eigenen Smartphone. Letzteres gerüchteweise zusammen mit HTC. Yahoo hat keine eigene Hardware und die mit viel Vorschusslorbeeren bedachte Marissa Meyer ist gerade dabei, den Laden endgültig zu versenken.

Ich bin davon überzeugt, dass facebook ein facebook Phone mit dahinter hängendem Ökosystem braucht, um langfristig überleben zu können und weiter in der ersten Liga zu spielen. Dass facebook das aber aus eigener Kraft nicht stemmen kann, ist offensichtlich.

Dabei ist die Lösung ganz naheliegend: facebook kauft HTC. HTC schwächelt trotz genialer Hardware – vornehmlich auch, weil man kein abgestimmtes Zusammenspiel aus Hardware und Lösungen bietet. Daran ist auch Nokia gescheitert und deswegen werden wir von Samsung auch bald einiges in Richtung Tizen sehen. Aber das ist ein anderes Thema.

facebook und HTC würden sich jedenfalls gut ergänzen. facebook hätte mit der Hardware Sparte sofort ein weiteres Standbein und gleichzeitig Know-How an Bord, ein facebook Phone samt zugehörigen Diensten zu entwickeln.

Also Mark, zuschlagen, bevor Marissa es tut.

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November 2013 Kaufberatung: Welches Windows Phone jetzt kaufen?

Ihr plant gerade die Anschaffung eines Smartphones? Es darf oder soll mit Windows Phone laufen? Dann haben wir hier einige Tipps für Euch! Den Focus wollen wir dabei auf günstige Modelle legen.

Nach wie vor findet man im Markt Geräte mit Windows Phone 7.5, die dann das Update auf 7.8 erhalten können.

Wenn man vornehmlich telefonieren möchte und unterwegs komfortabel seine Mails checken möchte oder einfach einen mobilen Hotspot braucht, ist z.B. das Lumia 800 nach wie vor interessant. Bei Amazon findet man es immer noch für etwas mehr als 200 Euro. Das ist zwar vergleichsweise viel für ein betagteres Spitzenmodell, doch ist das Unibody Gehäuse einfach nur schön anzusehen und fast unkaputtbar. Fast nur die Häfte kostet das HTC Radar, das ab rund 120 Euro verfügbar ist. Man erhält hier ein solides Smartphone mit Metallgehäuse zum kleinen Preis. Andere Windows Phone 7.x Geräte sind kaum deutlich günstigerer

Allerdings: Für nur rund 20 Euro mehr (rund 140 Euro) gibt es schon das Lumia 520, das wohl erfolgreichste Windows Phone Modell. Es hat bereits Windows Phone 8 und damit deutlich mehr Apps zur Verfügung, auch dürfte es noch für längere Zeit mit Updates versorgt werden. Wer mit den kleinen Abstrichen leben kann – kein Kamerablitz, keine Frontkamera – bekommt ein aktuelles Smartphone zum kleinen Preis.

Für wieder nur 20 Euro mehr (rund 160 Euro) gibt es dann schon das Lumia 620, das mit kostenloser weltweiter Navigation (Here Drive+), Frontkamera und Blitz überzeugt. Auch wenn es erst mal sehr verspielt wirkt – das Smartphone macht richtig viel Spaß und überzeugt im Alltagseinsatz, wie mein Lumia 620 Test zeigt.

Nicht ganz so verspielt ist das Lumia 720, das auch besser verarbeitet ist. Zudem hat es eine bessere Kamera, die zwar keine PureView hat, aber immerhin eine Carl Zeiss Optik. Ab ca. 200 Euro ist man dabei. Noch etwas leistungsstärker aber auch 40 Euro teurer ist das Lumia 820, das wir persönlich aber vom Design her etwas langweilig finden.

Eine klare Empfehlung ist aber das Lumia 920, das es jetzt schon in einigen Farbvarianten für weniger als 300 Euro verfügbar ist. Wenn es einen nicht stört, dass es zwar etwas mehr wiegt, bekommt man ein Smartphone mit einer der besten Kameras im Markt (besonders für Nachtaufnahmen) und vielen interessanten Features wie eingebautes Wireless-Charging. Für dieses Geld eine ganz klare Kaufempfehlung.

Noch nicht deutlich günstiger sind das Lumia 625, 925 und das 1020 mit seiner 41 Megapixel Kamera. Die beiden Phablets 1320 und 1520 haben es nicht auf den deutschen Markt geschafft.

Die Android Probleme

You Haven't Even Seen My Bad Side YetAndroid ist unbestritten das derzeit erfolgreichste mobile Betriebssystem. Betrachtet man meine wöchentliche Zusammenfassung der Nutzung mobiler Betriebssysteme in Deutschland, liegt es derzeit schon bei über 60%. iOS hat etwas über 33% Anteil, Windows Phone knapp über 2% und alle anderen zusammen – darunter fallen auch Blackberry und Symbian – liegen bei 3%. Nochmals ausgeprägter ist das Bild bei den Neuverkäufen, bei denen Android aktuell um die 80% liegt, iOS um die 13% und Windows Phone bei ca. 6%.

Dennoch erscheinen viele Apps nach wie vor zuerst für Apples iPhone, obgleich die Nutzerbasis inzwischen kleiner ist. Jürgen Vielmeier ist dem „iOS First Phänomen“ auf dem Grund gegangen. Einer der Gründe ist, dass es eben viel leichter sei, für iOS zu entwickeln, als eine gute Android-App zu bringen, die möglichst viele verschiedene Betriebssystem-Versionen und Hardware-Ausstattungen abdecken muss. Damit dauert es eben auch länger, eine App für das Google OS herauszubringen. Ein aktuelles Beispiel ist die Zugradar App der DB, die im Oktober für das iPhone und erst im Dezember für Android erscheinen soll. Interessanterweise soll der Windows Phone Ableger der Bahn App schon zeitgleich mit der iPhone Version erscheinen – eben weil Microsoft hier ein ähnlich konsistentes Umfeld bietet wie Apple.

In diesen Kontext passt übrigens auch, dass Apples App Store noch mehr als doppelt soviel umsetzt wie Googles Play Store. Apple Nutzer können eben auch sicherer sein, ein zufriedenstellendes „App-Erlebnis“ zu haben. Denn auch aktuellen High-End Androiden wie Samsung Galaxy S4 oder das HTC One kommt es immer wieder zu Rucklern und kleinen Aussetzern. Und läuft eben längst nicht so smooth wie iOS. Selbst ein Windows Phone der Einsteigerklasse wie das Nokia Lumia 520 muss sich hinter den vielfach teureren Android Flaggschiffen diesbezüglich nicht verstecken.

Hier liegt – neben der erwähnten Fragmentierung der Plattform – ein weiteres grundsätzliches Android Problem. Das Betriebssystem ist in seiner aktuellen Version unheimlich anspruchsvoll, was Hardware-Ressourcen angeht. So läuft es leidlich auf Quadcore und Octacore Prozessoren mit 2 GB RAM, während iOS und Windows Phone hier deutlich geringere Anforderungen haben – das auch schon genannte Lumia 520 bietet gute Performance mit einem 1 GHz Dualcore Prozessor, der auf 512 MB RAM zurückgreifen kann. Sicher, ältere Android Versionen laufen auch mit einfacherer Hardware und werden daher im Low-End Segment nach wie vor eingesetzt, was aber gerade wieder zur Fragmentierung beiträgt. Viele aktuelle und anspruchsvolle Apps laufen auf Einsteiger-Androiden gar nicht oder nur sehr unbefriedigend. Käufer günstiger Windows Phone 8 Geräte und des künftigen Billig-iPhone 5C haben mit solchen Problemen nicht zu kämpfen.

Die steigenden Hardware-Anforderungen sind auch einer der Gründe, warum die Update-Politik der meisten Android-Hersteller höchst unbefriedigend ist. Kauft man ein Android Smartphone, kann man nicht sicher sein, dass es die nächsten Betriebssystem-Updates erhält. Daran haben aber auch die individuellen Oberflächen der Hersteller wie z.B. Samsungs TouchWiz oder HTCs Sense einen nicht unerheblichen Anteil, da diese den Aufwand, Updates anzupassen, wesentlich erhöhen bzw. wie z.B. beim HTC Desire HD unmöglich machen. Ganz zu schweigen davon, dass diese alternativen Oberflächen weiter zur Fragmentierung der Plattform beitragen.

Schließlich hat Android ein Sicherheitsproblem. Fast 80% mobiler Malware zielt auf das Betriebssytem. Nur 0,7% attackieren iOS, lediglich 0,3% Windows Phone. Sicher, einer der Gründe dafür ist, dass Android eben das inzwischen am meisten verbreitete mobile OS ist. Doch bietet es auch mehr Lücken als die geschlosseneren Systeme von Apple und Microsoft.

Android zeigt uns also zusehends seine schlechte Seite.

Auf der anderen Seite ist Google zusehends bemüht, diese schlechten Seite abzustellen. Insbesondere ist man bemüht, die Hersteller dazu zu bringen, Smartphones mit unmodifiziertem Android herauszubringen. So kann man dem Update-Problem begegnen und liefert gleichzeitig eine einheitlichere Nutzererfahrung.

Generell gehe ich aber davon aus, dass künftige Android Versionen auch höhere Anforderungen an die Hardware stellen werden. Mit der Konsequenz, dass der Markt preisgünstiger Smartphones dann wohl eher Windows Phone und anderen Betriebssystem überlassen wird. Ob das dann aber langfristig für 80% reicht, ist die Frage.

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Der Untergang von HTC?

Der UntergangNein, so schlecht wie Blackberry geht es HTC noch nicht – aber dennoch muss man sich Sorgen um den taiwanesischen Smartphone Pionier machen, waren die HTC-Zahlen für Q2/2013 doch ein Desaster.

HTC ist gleich von vier Seiten unter Druck:

Im Android High-End Segment führt derzeit für die Käufermassen kein Weg am Samsung Galaxy 4 vorbei – auch wenn das als Murats BMW unter den Smartphones deutlich schlechter ist als das in sich sehr stimmige HTC One. Und auch die Sony Experia Modelle graben HTC hier wertvolle Marktanteile ab.

Im Segment der günstigen Androiden greifen neben Samsung viele weitere Hersteller an, besonders hervorzuheben sind ZTE, LG, Huawei und Lenovo.

Das Windows Phone Segment – hier war man ein Vorreiter – hat HTC nahezu kampflos Nokia überlassen – die Finnen dominieren dieses Marktsegment mit mehr als 80% Anteil. Überhaupt hat Nokia im besagten Quartal ungefähr so viele Lumias verkauft wie HTC Androiden und Windows Phones zusammen.

Insbesondere ist HTC aber sein eigener größter Gegner.

Das fängt schon beim aktuellen Flaggschiff HTC One an, das vielleicht sogar das aktuell beste Android Smartphone auf dem Markt ist. Getrübt wurde der Markteintritt aber durch Probleme bei der Produktion sowohl hinsichtlich der Kapazität als auch der Qualität, wodurch viele Chancen vertan wurden.

Zudem ist die gesamte Produktpalette unübersichtlich. HTC One, One mini, One SV, One X+, One XL, One X, One S, One V, Desire X, Desire C, Desire S, Desire Z, Desire HD, Desire, Sensation XL, Sensation X, Windows Phone 8X, Windows Phone 8S, Windows Phone 8XT… erkennen Sie auf einen Blick, welches hier die Einsteigermodelle und welches die Top-Smartphones sind? Wenn man nicht so im Fokus der Medien steht wie Samsung, sollte man hier für mehr Transparenz sorgen. Nokia macht es hier besser – mit dem Lineup Lumia 520, 620, 625, 820, 920, 925, 928 und 1020 ist direkt klar, wie die jeweiligen Modelle positioniert sind. Immerhin – hier scheint HTC gelernt zu haben – rund um das HTC One entsteht mit dem Grundmodell und dem mini und dem max eine transparente Familie.

In diesem Zusammenhang ist auch das Fehlen einer einheitlichen Designsprache zu nennen – auch anders als z.B. bei Nokia oder jetzt auch Sony fehlt dieser „Oh, ein HTC“ Effekt. Aber auch hier scheint man mit der One Familie auf dem richtigen Wege zu sein.

Ein weiteres Problem ist, dass HTC für viele Smartphones nur wenige Updates zur Verfügung stellte. So wurden weitere Android-Updates für das ehemalige Flaggschiff Desire HD zunächst versprochen, dann aber zurückgezogen. Hierdurch ist Vertrauen bei den Kunden verloren gegangen, das erst wieder gewonnen werden muss.

Auch wenn sich jetzt vieles zum Guten wendet bleibt die Frage, warum man sich ein HTC Smartphone kaufen sollte. Das HTC One ist wie erwähnt im großen und ganzen das bessere Android Flaggschiff – aber wohl nicht gut genug, um hier für den Massengeschmack gegen Samsung bestehen zu können. Übrigens habe ich dabei den subjektiven Eindruck, dass gerade die Ultrapixel Kamera ein Problem des HTC One ist. Auch wenn diese ähnlich gute Bilder macht wie die des S4 (und nachts sogar bessere), sehen viel Kunden nur 4,3 Megapixel gegen 16 Megapixel… aber das nur am Rande.

Ähnlich die Situation bei den Windows Phone Modellen von HTC. Hier war man einmal Vorreiter, hat es aber nicht verstanden, diese Position zu halten. Exklusive Apps und innovative Features finden sich in den Nokia Lumias. Dabei würde gerade Windows Phone HTC die Möglichkeit geben, Akzente zu setzen. Statt – wie es Gerüchte besagen – in Erwägung zu ziehen, keine weiteren Windows Phone Devices mehr zu bringen, sollte man hier mehr Engagement zeigen. Wobei andererseits aber auch verständlich ist, dass man in der Krise seine Kräfte konzentrieren will.

HTC also vor dem Untergang? Ich glaube nicht. Das HTC One und seine Ableger gehen in die richtige Richtung. Gelingt es HTC, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, eine klarere Produktlinie aufzubauen, die alle Marktsegmente abdeckt und Alleinstellungsmerkmale zu liefern (nein, keine Ultrapixel…) dürfte der Turnaround wahrscheinlich sein.

Ich jedenfalls drücke die Daumen, denn gerade mit meinem HTC Radar war ich immer sehr zufrieden und es wäre schade, würde dieser Smartphone Pionier verschwinden.

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Liste mit Windows Phone 7 Smartphones

Hier finden Sie eine Liste mit Windows 7.x Smartphones

Acer

  • Allegro

Alcatel

  • One Touch View

Dell

  • Venue Pro

Fujitsu Toshiba

  • IS12T

HTC

  • 7 Mozart
  • 7 Pro
  • 7 Surround
  • 7 Trophy
  • HD 7
  • Radar

LG

  • Optimus 7
  • Quantum

Nokia

  • Lumia 505
  • Lumia 510
  • Lumia 610
  • Lumia 710
  • Lumia 800
  • Lumia 900

Samsung

  • Focus
  • Focus 2
  • Focus S
  • Omnia 7
  • Omnia M
  • Omnia W

ZTE

  • Orbit
  • Tania

 

Wird Windows Phone ein exklusives Nokia OS?

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Die obige Grafik von adduplex macht es auf einen Blick klar: Windows Phone heißt inzwischen eigentlich Nokia. Über 83% aller Smartphones mit dem Microsoft Betriebssystem kommen von Nokia. Mit 10,8% folgt abgeschlagen HTC.

Gab es am Anfang Windows Phone Modelle von vielen Herstellern, gibt es aktuelle Geräte eigentlich nur von Nokia, HTC, Samsung und Huawei.

HTC verzettelt sich nach wie vor selbst und trägt wenig zur Windows Phone Plattform bei und setzt derzeit wieder verstärkt auf Android.

Und Samsung hat mit dem Ativ S ein sehr ordentliches Windows Phone im Angebot, um dessen Vermarktung die Koreaner sich aber gar nicht kümmern. Klar, mit dem Galaxy S4 hat man eine Cah Cow im Angebot, und bereitet sich intern sicherlich mehr auf Tizen vor. Immerhin sind zwar wohl neue Windows Phones in Vorbereitung (SGH-I187), aber viel Einsatz für die Plattform ist nach den bisherigen Erfahrungen nicht zu erwarten.

Andere Hersteller wie Acer und ZTE werden vom nach wie vor recht geringen Windows-Phone Marktanteil, den recht hohen Lizenzkosten, den mangelnden Individualisierungsmöglichkeiten und eben der Nokia Dominanz abgeschreckt, wie auch die Digitimes berichtet.

Nokia setzt eben – außer bei den günstigen Asha Smatphones für emerging Markets – voll auf Windows Phone. Dementsprechend arbeiten die Finnen eng mit Microsoft zusammen, was die Weiterentwicklung des Betriebssystems angeht, tragen viel zur Qualität der Plattform bei (Here Maps) und sorgen dafür, dass es Premium-Apps für Windows Phone gibt, die dann im Gegenzug zumindest für eine bestimmte Zeit exklusiv für Lumia Phones verfügbar sind.

All das trägt aber auch wieder dazu bei, dass Windows Phone für andere OEMs weniger interessant wird. Welche Szenarien sind also denkbar:

  • Microsoft arbeitet nicht mehr in dieser exklusiven Form mit Nokia zusammen und behandelt alle OEMs mehr oder weniger gleich. Das ist aber auch aus Sicht Microsofts nicht wünschenswert, da die mobile-Erfahrungen Nokias derzeit unverzichtbar sind.
  • Microsoft arbeitet mit einem weiteren Hersteller ähnlich intensiv zusammen wie derzeit mit Nokia, der dann ebenfalls eigenständige neue Impulse in die Plattform einbringt. Hier käme allenfalls HTC in Frage – doch die Taiwanesen haben derzeit andere Probleme.  Das ist also ebenfalls sehr unwahrscheinlich.
  • Die Windows Phone Welt wird geteilt: Nokia Smartphones haben exklusive Features (Navigation, Fotografie), daneben gibt es eine einfachere Windows Phone Version (mit voller Kompatibilität), die dann aber auch entsprechend günstiger lizenziert wird. Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Dinge faktisch in diese Richtung entwickeln – wenn die asiatischen Hersteller sich auf dieses Modell einlassen.
  • Sollte voriges Szenario aber nicht eintreten, halte ich folgende Entwicklung für wahrscheinlich: Andere Hersteller ziehen sich mehr und mehr von Windows Phone zurück, die Zusammenarbeit zwischen Nokia und MS intensiviert sich weiter. Über Zwischenschritte (Surface Phone made by Nokia) kommt es in letzter Konsequenz dann dazu, dass Nokia von Microsoft übernommen wird.

So oder so gehe ich aber davon aus, dass sich Windows Phone als drittes starkes mobiles Ökosystem etablieren wird. Und darauf habe ich auch gewettet.

Der schmale Grat zwischen Smartphone und Tablet

Phablet lautet die Neuwortschöpfung, welche den neusten Hype auf dem Mobile-Computing-Markt zusammenfasst. Im Format zwischen Smartphone und Tablet mit Größen von 5 bis 6.9 Zoll füllen sie die Lücke zwischen den beiden Gerätetypen. Von Herstellern und Technikenthusiasten als die notwendige Anpassung des Smartphones an seine modernen Anwendungsbereiche bezeichnet, betrachten einige Stimmen den aktuellen Trend ums Phablet eher kritisch.

Die Entwicklung des Phablet-Formats

Das Phablet als Format bewegt sich schon seit 2011 langsam auf die Bildfläche der Mobile-Computing-Branche, doch stellte eher eine Randerscheinung dar. Das Dell Streak, Acer Iconia Smart und vor allem das Samsung Galaxy Note sind die Kandidaten aus diesem Zeitraum, die versuchen Smartphone Nutzung in die nächste Größenordnung zu ziehen. Nach der Logik der Hersteller entwickelt sich das Smartphone immer weiter weg vom klassischen Mobiltelefon und hin zur Informations- und Multimediaplattform. Dieser Verschiebung des Verwendungszwecks folgt eine Ausdehnung des Displays über die 5-Zoll-Grenze, aber gerade noch in den handlich bedienbaren Bereich unterhalb des kleinformatigen 7-Zoll-Tablets. Das Phablet behält die Funktionalität eines Smartphones im Bezug auf Telefonieren und SMS, aber liefert gleichzeitig deutlich weitere Benutzeroberflächen, bei solch einer intensiven Nutzung eines Geräts besteht natürlich die Gefahr seinen Tarif schnell an seine Grenzen zu bringen, Flatrates sind hier auf jeden Fall zu priorisieren.

2013 – Das Jahr des Phablets?

Während in den letzten Jahren das Phablet als Format eher ein Nischenprodukt war, scheint 2013 eine Neuorientierung vieler Hersteller stattzufinden. LG macht aus dem neuen Optimus G Pro ein 5.5-Zoll-Modell. Samsung bringt sein Galaxy Mega mit 5.8 und 6.3 Zoll in gleich zwei Phablet-Größen heraus. Das Ascend Mate von Huawei ist mit 6.1 Zoll und besonders hoher Akkulaufzeit wie sein Name verrät als mobiler Begleiter und Kommunikationszentrum für längere Reisen ausgelegt. Nun kündigt auch Nokia ein Lumia im 5- bis 6-Zoll-Sektor an, welches die PureView-Technologie mit 41-Megapixel-Kamera verwenden soll. Auch wenn es sich um keine eindeutige Wende zum Großformat handelt, ist die Entwicklung merklich.

Kommt es auf die Größe an?

Mit den wachsenden Displays kommt die Frage auf, ob das Phablet-Format nicht nur zum Trend, sondern zum Standard taugt? Für den Wunsch nach einem großformatigen Display, kombiniert mit klassischen Telefonfunktionen, existiert eine gewisse Nachfrage. Wer Smartphones nicht primär als Telefon betrachtet, sondern eine Schnittstelle für Internet, Multimedia und Datenverwaltung sieht, hat für Phablets einen klaren Verwendungszweck. Die Etablierung als Standard ist dagegen schwer vorstellbar: zu unhandlich für bequeme Bedienung passt es nicht in den Alltag. Apple schätzt Phablets nicht als zufrieden umsetzbar an. Blackberry, HTC und Nokia setzen bei ihren Flaggschiffen auf leistungsstarke, aber kompakte Smartphones. Displaygröße ist und bleibt nicht der entscheidende Faktor.

Dieser Artikel wurde von einem Gastautor verfasst.

Windows Phone, die Medien und ich

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Gestern habe ich in der Printausgabe des Stern den Artikel „Es war einmal“ gelesen, auf den auf dem Titelblatt mit der Überschrift „Apple – da ist der Wurm drin“ neugierig gemacht wurde.

Darin wird über den nachlassenden Apple/iPhone Hype berichtet und erfreulicherweise auch einmal klar gestellt, dass Apple in den letzten drei Jahren eigentlich kein wirklich neues Produkt auf den Markt gebracht hat. Mich als langjährigen Apple-Skeptiker hat es gefreut, dass diese Erkenntnis endlich auch in den Publikumsmedien angekommen ist und das iPhone nicht mehr unkritisch gehypt wird.

Gleichzeitig hat es mich aber auch geärgert, dass diese Rolle jetzt dem Samsung Galaxy S4 zuteil wird. Ein Smartphone, das zwar tolle technische Daten aufweist, aber die Versprechen von den Datenblättern nur schlecht umsetzt, wie die ersten ausführlicheren Tests jetzt zeigen:

Those features may work well in Samsung’s ads, but not in real life.

schreibt z.B. phys.org.

Auch geärgert hat mich, dass es der Stern geschafft hat, Windows Phone in dem Artikel nur einmal ganz am Rande zu erwähnen. Und auch das auch nur, weil ein befragter Nutzer davon spricht. Ich habe das zum Anlass genommen, bei den angegeben Autoren einmal per twitter nachzufragen, warum Windows Phone nicht ausführlicher gewürdigt wurde.

Karsten Lemm schrieb dann zunächst zurück:

@stagerbn Mag sein. Nutzen mag es trotzdem kaum einer. Der Stern-Artikel soll zeigen, wie Apple abrutscht. Msft profitiert bisher nicht.

Richtig dabei ist – Windows Phone ist bei den mobilen Betriebssystemen laut Gartner mit 3,2% Marktanteil weltweit im ersten Quartal 2013 weit abgeschlagen hinter Android (75%) und iOS (17,3%). Immerhin – vor einem Jahr lag der WP Anteil bei nur 2%, so dass es schon ein gewisses Wachstum gibt. In Deutschland sieht es sogar übrigens etwas besser aus, der Windows-Phone Anteil bei den Smartphone Neuverkäufen lag im ersten Quartal 2013 laut Kantar bei 6,1% (Android 73,6%, iOS 16,9%).

Dabei geben sich in Deutschland die meisten Medien größte Mühe, Windows Phone zu mehr oder weniger zu ignorieren – wie jetzt gerade der Stern – oder zumindest oberflächlich abzutun.

Ein gutes Beispiel hierfür ist der erste Bericht des Spiegel Online Netzwelt Redakteurs Matthias Kremp  über das gerade in London vorgestellte Nokia Lumia 925. Angesichts der technischen Daten meint er, dass Nokia „mit dem Windows-Smartphone keine spontane Begeisterung“ auslöst. Und so sehen es dann auch die meisten anderen Medien.

Sicher, wer nur die technischen Daten des Lumia 925 mit denen des Samsung Galaxy S4 vergleicht, wird zu diesem Schluss kommen. Dualcore Prozessor gegen Quadcore (bzw. gar Octacore), 1 GB RAM gegen 2 GB RAM, WXGA gegen 1080p und 8,7 Megapixel gegen 13 Megapixel. Wer aber mit beiden Geräten kurz arbeitet, wird verwundert sein. Das Windows Phone mit den vermeintlich schlechteren Daten reagiert deutlich flüssiger und schneller als der nominell bessere Androide. Ja selbst das gerade von mir getestete Einsteiger-Smartphone Nokia Lumia 520, das weniger als 200 Euro kostet, ist in vielen Situationen „smoother“ als das Android-Spitzenmodell von Samsung.

Immerhin – Kremp wirft als einer der wenigen einen zweiten ausführlicheren Blick auf das neue Nokia und kommt zu dem Ergebnis

Nach ein paar Stunden mit den Handy zeigt sich jedoch: Das Gerät ist besser, als es das Datenblatt verspricht… Insgesamt war der erste kurze Testtag mit dem Lumia 925 vielversprechend. Das neue Nokia macht Spaß, es fühlt sich gut an, ist stabil und sieht edel aus.“

Und das ist auch die Erfahrung, die ich selbst mit Windows Phone gemacht habe: fast jeder, der sich wirklich mit dem System auseinandersetzt, ist dann auch begeistert. Es ist einfach schnell, stürzt viel weniger ab als Android und sogar iOS und hat endlich eine ganz andere Benutzeroberfläche als die App-Icon-Wüsten bei den Wettbewerbern. Für den eingefleischten Apple, HTC oder Samsung User mag sie zunächst ungewohnt sein, aber nach kurzer Zeit überwiegen die Vorteile.

Ich für meinen Teil hatte vorher ein HTC Desire HD, eines der früheren Android Flaggschiffe, doch als ich das HTC Radar mit Windows Phone in die Hände bekam, bin ich nach einem Tag umgestiegen – und habe es bisher nicht bereut – bis auf den Umstand, dass es Instagram immer noch nicht für die Plattform gibt.

Wünschen würde ich mir einfach, dass auch andere Journalisten wirklich offen auf Windows Phone eingehen und nicht einfach vom Apple- auf den Samsung-Zug umspringen. Denn das würde nur weiter dazu beizutragen, dass wir vom Apple Einheitsbrei zum Android-Einheitsbrei kommen.

Abschließend gebe ich gebe zu: Ja ich bin wahrscheinlich so etwas wie ein WP-Fanboy und lege diesbezüglich einen gewissen missionarischen Eifer an den Tag, was man an der erhöhten Windows Phone Dichte in meinem Bekanntenkreis und an gelegentlichen twitter-Gewittern und manchmal vielen Blog-Beiträgen zum Thema merkt.

Und um noch die Ausgangsfrage von Karsten Lemm zu beantworten: Nein, ich bekomme kein Geld von Microsoft oder Nokia. Ich werde auch zu keinen Presse-Events eingeladen, esse dort keine Häppchen und erhalte keine Geschenke. Nokia stellt mir lediglich gelegentlich ein Testgerät zur Verfügung, das dann nach zwei Wochen zurückgeschickt wird.

Ich bin halt Überzeugungstäter.

Das Samsung Galaxy S4: Murats BMW unter den Smartphones

Tuning 6Jo, das Samsung Galaxy S4 ist da. Beeindruckend finde ich dabei das 5″ Display mit 1080p Full HD Auflösung, was zu ebenso beeindruckenden 441 Bildpunkten pro Zoll (ppi) führt. Gut, Apple hat das 326ppi Display des iPhone 4 schon „Retina“ genannt, da die Retina, die menschliche Netzthaut, ab dieser Auflösung aus normaler Betrachtungsentfernung keine einzelnen Bildpunkte erkennen kann, was ich von meinem Nokia Lumia 920 Test (Display mit ca. 336 ppi) her bestätigen kann. Aber Full HD auf dem Smartphone hört sich einfach gut an und hat vielleicht sogar Vorteile wenn man z.B. Inhalte auf andere 1080p Displays bringen will. Man muss wahrlich kein Prophet sein um vorherzusagen, dass in naher Zukunft Full HD Standard bei den Flagship Phones sein wird.

Auch sonst ist die Technik nicht schlecht, wenngleich ohne große Überraschungen – lediglich die Idee, den vielen schon vorhandenen Sensoren auch Thermometer, Barometer und Feuchtigkeitsmesser zur Seite zu stellen, finde ich gut, eröffnen diese doch neue Anwendungsmöglichkeiten. Und dass die ganze Technik dann auch nur 130g wiegt, zeigt dass Samsung technologisch in dem Segment inzwischen wahrscheinlich führend ist.

Doch erinnert mich das Samsung Galaxy S4 an Murats sprichwörtlichen BMW. Tolle technische Daten, aber alles zusammengewürfelt, ohne Stil, vieles abgekupfert, in Details unschön umgesetzt und irgendwie prollig.

Das fängt schon bei der Verarbeitung und der Optik des Gehäuses an. Plastik mit Tuning-Zierleiste in Alu. Kein Vergleich mit dem Lumia 920 (Unibody, aus einem Stück Polycarbonat gefräst), dem iPhone 5 (Glas und Aluminium) oder auch dem HTC One (Micro Arc Oxidation). Für ein Smartphone, das in Deutschland in der 16GB Version 729,00 EUR kosten soll (UVP) ist das inzwischen einfach zu wenig. Bei Amazon ist es übrigens gerade für 699 649 EUR gelistet.

Und viele der gelobten Funktionen haben die Wettbewerber schon lange. Bedienung des Touchscreens auch mit Handschuhen? Haben die Nokia Lumias der neuen Generation schon. Burst Mode der Kamera? Hat Windows Phone schon (Blink) und ist auch beim iPhone 5 ist die Funktion an Bordper App nachrüstbar. AirView/AirGesture? Im Sony Xperia Sola gab es das schon vor über einem Jahr.

Bei der Kamera folgt man übrigens dem Megapixel-Wahn, der nicht zwingend zu besseren Bildern führt, ganz im Gegenteil. Aber es hört sich eben toll an, wenn man sagen kann „Was, dein HTC One hat nur 4 Megapixel? Und Dein Lumia 920 auch nur 8,7? Ich hab S4, ich hab 13, Alter“. HTC und besonders Nokia setzen auf andere Technologien zur Bildverbesserung, was sich z.B. bei den herausragenden Nachtaufnahmen des Lumia 920 zeigt.

Die TouchWiz Oberfläche ist nach meinem Geschmack zu bunt und zu verspielt, die zahlreichen einzelnen Funktionen könnten zudem besser aufeinander abgestimmt sein. Auch hier kein Vergleich zu iOS oder Windows Phone 8.

Gespannt darf man sein, was die Neuigkeit beim Galaxy S5 sein wird. Vielleicht ist dann der Fuchsschwanz fürs Smartphone. Denn den gibt’s ja auch schon.

Bild: (c) Allposters

Nachtrag: Vielleicht überzeugt das Galaxy S5 tatsächlich damit, dass darauf kein Android mehr läuft.

Nachtrag 2: Viele Tests bestätigen meine Wahrnehmung übrigens – „Those features may work well in Samsung’s ads, but not in real life.“ schreibt z.B. phys.org.

Nachtrag 3: Sogar bei The Verge schnitt das Lumia 925 besser ab als das S4.

HTC Smartphones zurücksetzen

Du musst ein HTC Smartphone resetten? Hier erfährst Du für viele Modelle, wie es geht!

HTC Desire HD

Um das DHD zu resetten, gehst Du zu EINSTELLUNGEN – SPEICHER – AUF WERKSEINSTELLUNGEN zurücksetzen. Du musst das dann noch mehrfach bestätigen, da wirklich alle Daten auf dem Gerät zurückgesetzt werden.

Hardwareseitig kannst Du das DHD resetten, indem Du beim Einschalten die Power Taste und die „Leiser Taste“ gedrückt hältst. Dann kannst Du über den Bootloader die Factory Settings wiederherstellen.

HTC ONE

Das HTC wird mit der folgenden Menüfolge auf die Standardeinstellungen zurückgesetzt: EINSTELLUNGEN > SICHERN&ZURÜCKSETZEN > TELEFON ZURÜCKSETZEN. Das musst Du dann bestätigen.

Alternativ geht es auch so: Halte die Taste LEISER länger gedrückt und dann die Power-Taste ebenfalls etwas länger gedrückt. Warte, bis ein Fenster mit drei Android-Symbolen angezeigt wird. Lass erst dann die Tasten wieder los. Drücke dann auf LEISER, um STANDARDWERTE WIEDERHERSTELLEN auszuwählen und bestätige das mit der EIN/AUS-Taste.