10 Fakten zum 26. April

  1. Heute ist der „Welttag des geistigen Eigentums“, der von der UNESCO angeregt und dann im Jahre 2000 von der WIPO (World Intellectual Property Organization) eingeführt wurde. Mit dem Aktionstag soll der Wert geistigen Schaffens und dessen Schutz betont werden.
    Helene hat heute Namenstag.
  2. Max Brod veröffentlicht heute im Jahre 1925 als Nachlassverwalter das Romanfragment „Der Process“ seines verstorbenen Freundes Franz Kafka – gegen dessen vorher geäußerten Willen.
  3. Ebenfalls 1925 wird im zweiten Wahlgang der Reichspräsidentenwahl der frühere Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg, als Nachfolger des verstorbenen Sozialdemokraten Friedrich Ebert zum zweiten Reichspräsidenten der Weimarer Republik gewählt.
  4. Die baskische Stadt Gernika wird 1937 während des spanischen Bürgerkriegs durch die deutsche Legion Condor bombardiert und weitgehend zerstört. Der Vorfall inspiriert Picasso zu dem Gemälde „Guernica“.
  5. 1942 findet die letzte Reichstagssitzung im Dritten Reich statt, in der Adolf Hitler zum Obersten Gerichtsherren bestimmt wird, der nicht mehr Gesetze gebunden ist. Gegen den Führerbefehl gibt es keine Rechtsmittel mehr.
  6. Am 26. April 1986 kommt es während einer Übung im Block 4 des Kernkraftwerks Tschernobyl in der heutigen Ukraine (damalige Sowjetunion) zu einem sog. Super-GAU (Größten Anzunehmenden Unfall), bei dem in den ersten zehn Tagen mehrere Trillionen Becquerel Strahlung freigesetzt werden. Wie seinerzeit in der Sowjetunion üblich, wird die Bevölkerung nicht informiert, so dass viele Menschen ungeschützt der Strahlung ausgesetzt sind.
  7. Der damalige Bundespräsident Roman Herzog hält 1997 seine berühmte Rede, die durch seinen Satz „Durch Deutschland muss ein Ruck gehen!“ als Ruck-Rede bekannt wird.
  8. 2002 tötet Robert Steinhäuser in seiner ehemaligen Schule, dem Gutenberg-Gymnasium, beim Amoklauf von Erfurt 16 Menschen und dann sich selbst.
  9. Marc Aurel kommt 121 auf die Welt.
  10. Der Philosoph Ludwig Wittgenstein wird 1889 geboren.

Hier sind mehr Beiträge rund um den 26. April.

Bild: © Foto H.-P.Haack – Antiquariat Dr. Haack Leipzig → Privatbesitz, CC BY 3.0, Link

Das Dilemma der Julia Schramm

Julia Schramm, prominente Piratin, hat also auch ein Buch geschrieben: Klick mich: Bekenntnisse einer Internet-Exhibitionistin.

SPON zerreisst es und meint, es sei „ein Haufen neurotischer und trivialer Faselmorast“ – lustigerweise stammt dieser Satz von Schramm selbst. Bild freut sich immerhin über Cybersex. Auf das Buch selbst will ich daher jetzt gar nicht weiter eingehen, dazu ist schon genug geschrieben worden.

16,99 Euro kostet es, immerhin noch 13,99 Euro als Kindle Ausgabe. 100.000 Euro Vorschuss soll es vom Knaus Verlag gegeben haben, der zur Random House Mediengruppe gehört.

Doch wie sagte Frau Schramm mal so schön – geistiges Eigentum sei ekelhaft. So sollte man doch meinen, dass es das Buch bei den Tauschbörsen der Welt ungehindert kostenlos geben sollte. Pustekuchen:

Dazu ist nicht mehr viel anzumerken. Und wenn Schramm jetzt behaupten sollte, das sei nicht ihre Meinung, sondern ginge vom Verlag aus, so hätte sie vorher ihre Verträge besser lesen sollen – oder sich gleich für einen anderen Vertriebsweg entscheiden sollen.

Es hätte Schramm gut gestanden, auf ihrer Homepage z.B. den kostenlosen PDF-Download anzubieten, die Kindle Variante für 4,99 EUR zu verkaufen und das Hardcover dann halt für 19,99 EUR. Das wäre ein interessanter Versuch gewesen.

Hier entsteht aber der unschöne Eindruck „Wasser predigen und Wein trinken“.

Anmerken darf ich, dass ich selbst durchaus ein Verfechter des geistigen Eigentums bin, auch wenn ich allerdings der Meinung bin, dass wir ein neues brauchen (hier für Interessierte meine Meinung zum Urheberrecht).

(screenshot via Basicthinking)