Kopfbäume im allgemeinen und Kopfbuchen im besonderen- eine schonende Art der Baumnutzung

Im Kottenforst bei Bonn findet man einige besonders geformte Bäume, sogenannte Kopfbäume. Da es sich hier meist um Buchen handelt, spricht man auch von Kopfbuchen.

Sie sind Überbleibsel einer alten und besonders nachhaltigen Waldnutzungsform, der Waldweide. Die besondere Form entstand, da die Äste in regelmäßigen zeitlichen Abständen oberhalb der Reichweite des Weideviehs und des Wilds gekappt wurden. Das Holz wurde dann z.B. als Brennholz genutzt, jüngere Äste und Zweige wurden auch mitsamt Laub getrocknet und dann statt Heu für die Winterfütterung des Viehs verwendet.

Als die Waldweide aufgegeben wurde, wuchsen die Bäume wild weiter und haben interessante Wuchsbilder entwickelt. Daher werden sie auch Gespensterbuchen genannt – das Bild gibt einen guten Eindruck davon.

Einige dieser Kopfbäume stehen noch bei der Waldau bei Bonn, sind allerdings gefährdet, da sie überproportional große Kronen entwickelt haben, die die Standfestigkeit beeinträchtigen. Die Bäume bieten jedoch Lebensräume für viele seltene Tierarten, wie zum Beispiel Steinkauz, Hohltaube, Insekten und auch Fledermäuse. Es wird daher – und aus kulturhistorischen Gründen – versucht, einige zu erhalten.

Weitere Kopfbuchen finden Sie z.B. in der Nähe von Aachen.

Weitaus bekannter als Kopfbuchen sind Kopfweiden: die jungen Weidenäste wurden – und werden teilweise noch –  zur Korbflechterei verwendet.

Bild: Alexander Boden unter CC BY-SA 2.0 Lizenz.