Meinung: Warum so wenige Menschen Windows lieben

Windows wird von den meisten Menschen nicht geliebt.

Und das ist kein Wunder: Schüler surfen in deutschen Gymnasien noch auf Uralt-PCs mit Windows XP und bekommen zuhause die abgelegten Netbooks ihrer Eltern, die im Zweifel noch schlechter funktionieren. Die wiederum ärgern sich über Unmengen an Bloatware auf ihrem frisch gekauften Medion Rechner. Und wenn dann auf einem schlecht administrierten PC im Büro die gerade mühevoll bearbeitete Excel-Datei im Nirvana verschwindet, fördert das nicht gerade die Zuneigung zum weltweit führenden Desktop OS.

Die Windows Erfahrungen, die viele User machen müssen, sind in der Tat nicht schön.

Dass die, die es sich leisten können, sich dann für einen Apple Mac als nächsten Rechner entscheiden, ist fast schon die logische Konsequenz. Und in der Tat wird man bei diesen eine bessere Nutzererfahrung haben, als auf einem fünf Jahre alten Windows PC.

Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt David Pierce von Wired in seiner – sehr lesenswerten – Windows 10 Review:

People don’t buy Macs because they love OS X, they buy them because of their screens, keyboards, and trackpads. Conversely, most people who hate Windows should actually hate their computer hardware.

Tatsächlich wird man mit einem MS Surface Pro 3, einem aktuellen High-End Ultrabook oder 2in1 mit Windows 10 eine dem Mac mindestens ebenbürtige Nutzererfahrung haben – ohne, dass ich jetzt hier einen Glaubenskrieg darüber beginnen will, welches Betriebssystem besser, schöner oder intuitiver ist, denn das ist zu sehr von den jeweiligen Anforderungen, Geschmack und Erfahrungen abhängig. Angemerkt sei in dem Zusammenhang aber, dass man Windows 10 auch auf aktuellen Macs installieren kann – dort soll es Berichten zufolge auf einigen Modellen sogar performanter laufen als OS X.

windows10

Die große Frage ist nun, ob es Microsoft gelingt, das von CEO Satya Nadella ausgegebene Ziel zu erreichen, dass Windows nicht nur genutzt wird, sondern auch geliebt wird.

Mit Windows 10 wurden jedenfalls gute Voraussetzungen dafür geschaffen.

10 Fakten zu Microsoft Windows XP

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  1. Ursprünglich plante Microsoft, den Nachfolger von Windows 2000 in zwei Richtungen weiterzuentwickeln: eine Version für Endverbraucher, Codename „Neptune“ und Codename „Odyssey für Firmenkunden. Eine Vorversion von Neptune wurde am 27. Dezember 1999 an Betatester ausgeliefert, doch wurde Anfang 2000 bekannt, dass es nur eine Version geben sollte.
  2. Der Codename von Windows XP war Whistler.
  3. Mit Windows XP setzte endlich auch das normale Windows auf einem NT Kernel auf.
  4. Es gibt verschiedene Varianten von XP: Windows XP Home Edition (Standard für Heim-PCs), Windows XP Professional Edition (unterstützt zwei Prozessoren), Windows XP N (wegen Kartellverfahren in Europa ohne Media Player, kaum verbreitet), Windows XP K (für Korea, mit zusätzlichen Media Playern und Messengern), Windows XP KN (für Korea, ohne Media Player und Messenger), Windows XP Media Center Edition, Windows XP Tablet PC Edition, Windows XP Embedded, Windows XP 64-Bit Edition, Windows XP Professional x64 Edition, Windows XP Starter Edition und Windows Fundamentals for Legacy PCs. Je nach Version wurden auch unterschiedliche Plattformen unterstützt – IA-32, x86, x64 und Itanium.
  5. Microsoft Windows XP erschien am 25. Oktober 2001 im Handel.
  6. Die Werbekampagne ließ sich Microsoft rund eine Milliarde Dollar kosten. Der Werbeslogan war „Yes You Can“. Ursprünglich sollte es „You can fly“ sein, was in Hinblick auf die Anschläge vom 11. September 2001 zurückgezogen wurde.
  7. Die für Nutzer offensichtlichste Änderung war die neue und verspieltere Oberfläche namens Luna.
  8. Das letzte große Servicepack hob im Mai 2008 Windows XP auf Version 5.1 Build 2600.5512 (SP 3).
  9. Windows XP war viel beliebter als sein Nachfolger Windows Vista, bis September 2012 war es laut verschiedenen Statistikdiensten das am meisten eingesetzte Windows. In einzelnen Staaten –  z.B. Armenien – ist es das Stand Ende 2019 immer noch.
  10. Der Support von Windows XP wurde am 8. April 2014 eingestellt. Allerdings hat Microsoft einzelne Patches sogar noch 2019 ausgeliefert, 18 Jahre nach Erscheinen der ersten Version.

Bild: Screenshot erstellt von Bernard Ladenthin