Was stellt facebook heute vor?

Heute um 19h deutscher Zeit hat facebook zu einer Pressekonferenz eingeladen, bei der größere Neuerungen vorgestellt werden sollen:

facebook-15-januar

Ich will einfach einmal in die Spekulationen einsteigen, was das sein könnte:

facebook Phone

Seit Jahren wird über ein eigenes facebook Phone spekuliert, das es facebook ermöglichen soll, den mobilen Traffic besser zu monetarisieren. Hier blieben aber viele Fragen offen: mit welchem Hardwarepartner wird das Telefon gebaut? Gerüchte gibt es, dass das HTC sein könnte. So soll es bei den Taiwanesen ein Smartphone mit dem Code OPERA_UL in der Planung geben, bei dem es sich um ein, wenn nicht sogar das facebook Phone handeln soll.

Einschätzung: ein eigenes Phone wird facebook eher nicht vorstellen. Vielleicht aber ein facebook Phone zusammen mit HTC auf Android Basis wobei es sich um ein stärker angepasstes Android als üblich handeln könnte (ähnlich wie beim Amazon Kindle Fire).

facebook Tablet

Ähnlich unwahrscheinlich halte ich ein facebook Tablet oder Phablet. Auch wenn gerade ein  Phablet für facebook sinnvoll sein könnte, da sich hier die Stärken der Plattform eher ausspielen ließen als auf einem Phone.

Einschätzung: Vielleicht irgendwann, am 15. Januar 2013 aber eher nicht.

facebook OS

Wenn schon keine eigene Hardware, dann schon ein eigenes mobiles Betriebssystem. Dass heute ein facebook OS kommt, nehmen viele Beobachter und Analysten an. Ich sehe das kritisch: ein ganz neues Betriebssystem im mobile Sektor zu etablieren ist ein ambitioniertes Ziel. iOS und Android sind stark im Markt, Windows Phone kommt langsam und mit Tizen, Ubuntu und Blackberry 10 stehen starke Wettbewerber in den Startlöchern. Wenn schon ein eigenes facebook OS, wird es sich um ein stark angepasstes Android handeln (s.o.).

Einschätzung: Wahrscheinlicher als ein eigenes Phone, aber fraglich ob ein ganz neues facebook OS Sinn machen würde. Ein angepasstes Android könnte es aber durchaus sein.

facebook Search

facebook selbst braucht eine eigene Suchmaschine, zunächst einmal, was die interne Suche angeht. Warum dann nicht gleich auf das ganze Netz ausbreiten? Verbunden mit neuen Funktionen wie z.B. einem „Gefällt Mir“ Button, der unabhängig von der facebook-Mitgliedschaft funktioniert.

Einschätzung: Nicht unwahrscheinlich.

facebook VOIP Telefonie

Der neue facebook Messenger ermöglicht in Kanada schon VOIP Nachrichten und Telefonie.

Einschätzung: Es kann also durchaus sein, dass das heute auch Thema sein wird, für sich allein genommen ist dies aber kein so groß angekündigtes Event wert.

facebook 3.0

Ja, facebook ist in die Jahre gekommen und in letzter Zeit wurde an der Plattform mehr herumgebastelt und herumgedoktort, als wirklich etwas solides neues geschaffen. Ein ganz neu entwickeltes facebook 3.0 das mit gewachsenen Altlasten aufräumt und facebook fit für neue Funktionen und weiteres Wachstum macht, wäre also keine schlechte Sache. Dieses könnte dann auch gleich die erwähnte Suchmaschine, VOIP Telefonie und neue Apps beinhalten.

Einschätzung: Wünschenswert, aber ob facebook heute schon den großen Wurf bringt, wage ich nicht zu hoffen.

Viele Kleinigkeiten

Eine Redesign, verbesserte interne Suche, eine Windows 8 App, VOIP, einige Neuerungen an der API, Integration weiterer Dienste, Want Button (E-Commerce) – facebook stellt heute viele kleinere Neuigkeiten und Funktionen vor, die sukzessive ausgerollt werden sollen. Es wird also eher ein Ausblick werden, woran facebook derzeit arbeitet und was in absehbarer Zeit kommen wird.

Wahrscheinlichkeit: Hoch

Kostenlose Software von Adobe – PhotoShop und Co

Derzeit kann man bei Adobe zahlreiche Software ganz legal – oder auch nicht, siehe unten – herunterladen: darunter z.B. auch PhotoShop. Lediglich eine kostenlose Adobe ID muss man sich anlegen. Und einen Haken gibt es auch noch: es handelt sich um alte Versionen aus der CS2 Suite. Die Software ist also gut 7 Jahre alt, für den privaten oder auch semiprofessionellen Gebrauch aber völlig ausreichend.

Folgende Software kann derzeit heruntergeladen werden:

  • Creative Suite 2 (Windows, MAC)
  • Acrobat Standard 7.0 (Windows, MAC)
  • Acrobat Pro 7.0 (Windows, MAC)
  • Acrobat 3D 1.0 (Windows)
  • Acrobat Pro 8.0 (Windows, MAC)
  • Audition 3.0 (Windows)
  • GoLive CS2 (Windows, MAC)
  • Illustrator CS2 (Windows, MAC)
  • InCopy CS2 (Windows, MAC)
  • InDesign CS2 (Windows, MAC)
  • Photoshop CS2 (Windows, MAC)
  • PhotoShop Elements 4 (MAC)
  • PhotoShop Elements 5 (Windows)
  • Premiere Pro 2.0  (Windows)

Die passende Seriennummer gibt es jeweils dazu.

Viel Spaß beim Download!

Hinweise für Windows 8 User

Ich selbst habe mir PhotoShop Elements 5 sowie Acrobat Pro 8.0 heruntergeladen. Beide laufen auch noch unter Windows 8 Professional.

Folgendes ist aber bei der Installation unter Windows 8 zu beachten: Zunächst weigert sich Windows, das Setup auszuführen, da es aus keiner vertrauenswürdigen Quelle stamme. Einfach „Mehr Informationen“ wählen und dann „Trotzdem ausführen“. Dann werden die Dateien entpackt, ganz am Ende aber ein Fehler gemeldet. Windows 8 fragt dann aber direkt, ob das Setup im Kompatibilitätsmodus durchgeführt werden soll. Dann geht es auch. Das Acrobat Setup sucht später dann noch einer Datei von der Windows Vista CD, das kann man aber getrost abbrechen.

Hinweise für OS X User

Zu beachten ist weiter, dass die Apple Mac Versionen offiziell nur auf OS X Versionen 10.2.8 bis 10.3.8 laufen, aktuelle Versionen also außen vor bleiben, da diese keine PowerPC Software mehr unterstützen. Vielleicht helfen aber diese Hinweise.

Updates

7.1.2013 21:56h – Derzeit ist die Download Seite nicht erreichbar. Ob es an einer Überlastung liegt oder ob Adobe diese gesperrt hat, ist derzeit unklar. Es sieht aber eher nach einer Überlastung aus.

8.1.2013 7:45h – Derzeit funktioniert der Download der CS2 Suite und der Einzelkomponenten wieder. Die Vermutung mit der Überlastung war also richtig.

8.1.2013 – 17h – Ein weiterer Haken kommt hinzu: Denn inzwischen stellt Adobe klar, dass der Download und die Seriennummern nur für Nutzer gedacht seien, die vorher bereits eine Version dieser Software erworben haben. Notwendig sei die Downloadmöglichkeit geworden, da die alten Aktivierungsserver nicht mehr liefen und man so den ursprünglichen Käufern der Software die Wiederherstellung möglicherweise verlorener Installationen ermöglichen wolle. Nicht nur t3n.de hält das Vorgehen von Adobe für ungeschickt –  und zwar aus mehreren Gründen.

8.1.2013 – 18:45h – Ohnehin ist derzeit fraglich, ob das „Statement“ von Adobe der wahre Stand der Dinge ist – immerhin ist es nur ein Aussage auf einer Support-Seite. Dagegen spricht:

  • Sollte die Software nur für Inhaber gültiger Lizenzen verfügbar sein, hätte man ja auf der Download-Seite ja keine Seriennummern angeben müssen.
  • Adobe hat schnell gemerkt, dass es wahrscheinliche 100.000e Downloads gab, schließlich sind die Server down gewesen. Auch hat man dann die Notwendigkeit, sich mit einer Adobe ID anzumelden, aufgegeben, der Download ist derzeit für alle möglich.

Es wäre also ein leichtes gewesen, den Zugang schnell zu sperren, die Seriennummern zu entfernen oder zumindest einen entsprechenden Hinweis auf der Download-Seite unterzubringen.

14.01.2013 – Der Download ist nach wie vor ohne Adobe ID möglich und nach wie vor sind die Seriennummern auf der Seite einsehbar. Es spricht also immer mehr dafür, dass Adobe den Download zumindest duldet.

Microsoft stellt jetzt übrigens Expression Designer und Expression Web zum kostenlosen Download zur Verfügung.

31.01.2013 – Inzwischen benötigt man zum Download wieder eine Adobe ID und Adobe weist darauf hin, dass die Nutzung der Software nur für Inhaber einer Lizenz legal ist:

Die im Rahmen des Downloads erhaltenen Seriennummern dürfen ausschließlich von Kunden verwendet werden, die CS2 oder Acrobat 7 rechtmäßig erworben haben und weiterhin nutzen möchten. Ein Download der Software sowie die Nutzung der Seriennummern durch Personen, die CS2 oder Acrobat 7 in der Vergangenheit weder von Adobe direkt noch einem autorisierten Händler erworben haben, ist nicht gestattet und stellt eine Verletzung von Adobe’s Urheberrechten dar.“

Developing Story

Was Microsoft bei Windows 9 anders machen wird

…oder „Was stört mich bei Windows 8“?

Seit einigen Tagen ist Windows 8 auf dem Markt, mit dem ich schon seit mehreren Monaten in verschiedenen Versionen produktiv arbeite.

Im großen und ganzen komme ich persönlich mit dem neuen kacheligen Benutzerinterface (ModernUI) sehr gut zurecht. Insbesondere wenn man hauptsächlich mit herkömmlichen Win32/64 Desktop-Apps (früher Programme) arbeitet, sind die Unterschied gar nicht so groß – man hat eh weitgehend mit dem klassischen Desktop zu tun, der nicht großartig anders als früher aussieht:

Ok, das Startmenü fehlt. Doch die Software, die ich oft brauche, habe ich eh in der Taskleiste festgetackert oder auf dem Desktop verknüpft. Und auch ohne Startbutton  macht der App-Start über Metro richtig Spaß – auch wenn man kein Touch-System hat: einfach mit der Maus unten in die linke Ecke klicken (da wo früher der Start-Button war) und den Anfang des Namens des gewünschten Programms anfangen, ENTER  und gut ist.

Alles also halb so wild. Und die ModernUI Apps wissen zu gefallen: z.B. die Xbox Musik App. Zudem ist Windows 8 gefühlt deutlich schneller als Windows 7.

So zufrieden ich also bin – einige Kleinigkeiten nerven aber auch mich.

Was also wird Microsoft in Windows 9 oder einem Zwischenrelease vielleicht ändern? Hier meine Tipps hinsichtlich der Oberfläche:

  1. ModernUI Apps können auf den Desktop gezogen werden und laufen dort in speziellen Fenstern. Warum das? Stellen Sie sich vor, Sie haben ein System mit zwei Screens mit je 2560*1600 Pixel. Im Hintergrund haben Sie Xbox Music, Leo, Mail und die Google App laufen. Sonst arbeiten Sie hauptsächlich mit Ihrem Browser, EXCEL und Word. Es wäre also hier ein leichtes und sinnvoll die besagten Apps auch auf dem Desktop ablegen zu können, um sie so im Blick zu haben.
  2. Auch Kacheln auf den Desktop zu ziehen ist sinnvoll – so hat man auch hier die Informationen direkt im Blick, die die Kacheln liefern können, ohne erst auf den Metro Screen wechseln zu müssen – und man kann diese dann bei Bedarf direkt vom Desktop aus starten.
  3. Auf der anderen Seiten sollte alle wesentlichen Einstellungen auch im ModernUI Look verfügbar sein. Ich denke hier an die WLAN Feineinstellungen, an den Dateiexplorer. Für diese wechselt man dann auch auf dem Tablet in den klassischen Windows Desktop Look. Das ist aber inkonsistent und lästig.
  4. Whatdafuck – wie fahre ich Windows runter? Die Funktion ist wirklich zu versteckt und gehört nun wirklich direkt auf die ModernUI Startseite.
  5. Zuletzt: auf dem Desktop wird es unten links in der Taskleiste einen „Start-Button“ geben, zumindest optional. Der ist zwar völlig unnötig (s.o.) – aber die Macht der Gewohnheit der meisten User wird ihn verlangen.

Letztlich kann man festhalten: bis auf Kleinigkeiten ist das Zusammenspiel von Kacheloberfläche und klassischem Desktop schon recht gut gelöst.

Microsoft sollte aber in die Richtung arbeiten, dass man auf Tablets nach Möglichkeit gar nichts vom klassischen Desktop sehen muss – ich nenne das einfach mal „Pure Windows 8 Experience“. Auf der anderen Seite gibt es Umgebungen, bei denen man weiter den Desktop bevorzugen wird. Und hier sollte die Möglichkeit bestehen, Apps und Kacheln auch auf diesem darzustellen.

So oder so – Microsoft hat einen mutigen Schritt gemacht und die alten Pfade endlich verlassen. Der Weg sieht vielversprechend aus.

Was fehlt: das WP8 Tablet

Microsoft schafft momentan ein beeindruckendes Ökosystem – endlich konkurrenzfähige Smartphones, Tablets von der Mittelklasse an aufwärts, Windows 8 auf Hybriden, Notebooks und Desktops, die XBox und mittendrin die eigenen Cloud Dienste.

Was allein in dieser Welt fehlt sind günstige kleine Tablets, die gegen Googles Nexus, Amazons Kindle Fire HD und nicht zuletzt Apples iPad Mini positioniert sind. Modelle der 7″ Klasse, die um die 200 EUR Kosten (bei Apple wegen des Logos 330) und in erster Linie zum Surfen und Medienkonsum ausgelegt sind.

Die jetzt erscheinenden Tablets mit dem abgespeckten Windows RT werden von 450 EUR an aufwärts angeboten werden – und ich bezweifle, dass es in absehbarer Zeit annehmbare Modelle unter 300 EUR geben wird.

Dabei hätte Microsoft jetzt schon ein Betriebssystem, das für preiswerte Tablets geeignet ist: Windows Phone 8. Die unterstützten Auflösungen von 1280*768 resp 1280*720 Pixel sind für Tablets der 7″ Klasse derzeit ausreichend. Und das neue Startscreen-Konzept ist auch für Tablets gut geeignet. Zudem gibt es auch schon über 100.000 Apps – mehr als für Windows RT. Darunter so entscheidende wie facebook, twitter, Evernote, Wunderlist und viele gute Spiele.

Micrsosoft bzw. seine Hardware-Partner könnten in diesem Marktsegment also sofort loslegen – und ich bin gespannt, ob die Gelegenheit ergriffen wird.

Die zweigeteilte Windows Phone Welt

Am 29. Oktober 2012 ist es soweit – Microsoft wird Windows Phone 8 offiziell vorstellen. Und es wird nicht mehr lange dauern, bis die ersten WP8 Smartphones im Handel sein werden.

Mit dem Nokia Lumia 920, dem Samsung ATIV S und dem Windows Phone 8x by HTC werden drei Smartphones auf den Markt kommen, die es mit der derzeitigen Referenzklasse – iPhone 5 und Samsung Galaxy S3 – durchaus aufnehmen können. Dazu kommt mit dem Lumia 820 ein Smartphone der oberen und mit dem HTC 8s ein Modell der unteren Mittelklasse. Insbesondere aber das Lumia 920 hat mit seinem herausragenden Display und der derzeit wohl besten Kamera das Zeug, Windows Phone noch mehr Schub zu geben.

Ein weiterer Joker im Ärmel Microsofts ist Nokia Maps, das Apple Maps deutlich überlegen ist und in Teilbereichen auch Google Maps überlegen ist. Zusammen mit der engen Verzahnung von Windows Phone mit den anderen MS Plattformen (Windows, XBox) und der einheitlichen Modern UI (vormals Metro) könnte es diesmal der große Wurf werden.

Nutzer älterer Windows Phone Hardware werden übrigens nicht auf WP8 upgraden können. Wer also ein Lumia 800 nutzt oder wie ich ein HTC Radar wird diesbezüglich in die Röhre schauen. Immerhin – Microsoft verspricht ein Update auf Windows Phone 7.8, das dann einige der Features der neuen OS-Version mitbringen soll, so z.B. den neuen flexibleren Startscreen.

Für Windows Phone 7.x geschriebene Apps werden wohl (fast) alle auch auf Windows Phone 8 laufen. Umgekehrt ist keine Kompatibilität gegeben – speziell für WP8 programmierte Anwendungen werden auf 7.8 nicht laufen. Microsoft kann die neue Plattform so aber gleich mit über 100.000 Apps in den Wettbewerb schicken.

Und wie es derzeit aussieht, ist WP 7.8 durchaus kein Auslaufmodell. So bekommt man das  Lumia 800 bei Amazon aktuell für rund 280 Euro, das größere 900er für 325 Euro – kein schlechter Deal. Besonders günstig ist das HTC Radar, das es ab rund 220 Euro gibt. In Finnland ist das Lumia 800 inzwischen schon ausverkauft. Somit gibt es jedenfalls eine entsprechend große Installationsbasis, die für App Entwickler durchaus interessant ist.

Zudem werden aber auch in Zukunft neue Geräte mit Windows Phone 7.8 auf den Markt kommen, und das nicht nur in China und den Emerging Markets, sondern auch in den USA und hierzulande. Aufgrund der geringeren Hardware-Anforderungen können diese deutlich günstiger angeboten werden und können den Low-Cost Androiden Konkurrenz machen.

Viele einfache Apps, die jetzt nicht gerade auf spezielle WP 8 Features angewiesen sind, werden daher in absehbarer Zeit auch weiterhin auf WP 7.8 laufen.

Freilich, das Windows Phone Ökosystem ist was Apps angeht damit zweigeteilt. Das ist aber nichts gegen das Durcheinander in der Android Welt. Und auch bei Apple läuft iOS 6 nicht auf allen Geräten und nicht jede App auf jeder iOS Version.

Microsoft sorgt so aber dafür, dass zum einen Nutzer bestehender WP7 Smartphones noch einige Zeit mit aktuellen Apps versorgt werden und generell die Windows Phone Basis breiter wird und sich nicht nur auf High-End und Mitteklasse Gadgets stützen muss.

Das allerdings sollte noch sauberer kommuniziert werden.

iPad 2 oder iPad 3?

Viele Leser, die mich kennen, werden sich jetzt wundern, warum ich einen Artikel darüber schreibe, ob man nun besser zum iPad 2 oder iPad 3 greifen solle… Nun ja, aufgrund des Retina-Display Aprilscherzes gibt es recht viele Besucher, die mit dieser Fragestellung hier landen.. und denen will ich eine fundierte Entscheidungshilfe bieten.

Zunächst stellt sich die Frage, ob es überhaupt ein iPad sein muss oder auch ein anderes Tablett sein darf.

Das hängt sehr stark vom geplanten Anwendungsbereich ein.

Wenn Sie z.B. eher auf der Suche nach einem eBook-Reader sind, würde ich an Ihrer Stelle zu einem Amazon Kindle greifen. Den gibt es nicht nur schon bedeutend günstiger (ab 99 Euro) sondern er ist auch wegen des E-Ink Display deutlich besser geeignet, lange Texte zu lesen – insbesondere auch im Sonnenlicht. Zudem sind sie viel leichter, so dass die Arme beim Lesen nicht so schnell ermüden. Und mit dem Kindle Touch können Sie nebenher auch Musik hören.

Wenn Sie eher auf der Suche nach einer kleinen Produktiv-Maschine sind und auch mal längere Texte schreiben wollen, würde ich zu einem Netbook oder einem kleinen MacBook greifen. Oder Sie warten auf Microsofts Surface Tablet, das gleich mit einer Tastatur in einer Abdeckung kommt.

Soll es nur eine Surf-Maschine sein, mit der Sie schnell mal was im Internet recherchieren wollen oder mal zwischendurch ein kleines Spiel spielen wollen, kann ein preigünstiges Android Tablet die richtige Wahl sein. Diese kosten weniger als ein iPad, bieten auch eine große Auswahl an Apps – um die 500.000 sind derzeit im Google Play Store. Dann sollten Sie aber auch darauf achten, dass das jeweilige Gerät auch wirklich Zugriff auf den Store hat, was bei einigen billigen Tablets nicht gegeben ist. Was Ihnen aber klar sein sollte: die meisten Apps hier erreichen einfach nicht die Anmut wie bei iOS oder wie zukünftig auch bei Windows 8, Windows RT und Windows Phone 8. Und auch die Haptik und die Verarbeitungqualität sehr günstiger Android-Tablets ist nicht mit der des iPad oder der von High-End Androiden vergleichbar. Auf jeden Fall sollten Sie sich vor einem Kauf eins solchen Geräts die Reviews auf Amazon und andere Testberichte durchlesen. Ähnliches gilt für den Kauf von Exoten wie dem HP Touchpad, von dem es noch gebrauchte Geräte auf Amazon gibt. Ein kleiner Geheimtip ist hier vielleicht noch das BlackBerry PlayBook Tablet, das es schon ab 199 Euro neu gibt, welches recht sauber verarbeitet ist, bei dem aber auch unklar ist, wie lange das System noch unterstützt wird.

Durchaus eine Alternative kann auch ein gebrauchtes iPad der ersten Generation sein. Klar, es ist schwerer und langsamer als die neueren Modelle und auch die neuesten iOS Funktionen gibt es dafür nicht. Zum surfen, iTunes und die meisten Apps reicht das aber allemal.

Wenn Sie aber ein High-End-Gerät wollen, Ihnen Android zu freaky und nerdy ist und Sie keine Lust haben, auf die Surface Tablets von Microsoft zu warten oder sie ohnehin schon stark in der Apple Welt verankert sind, steht tatsächlich die Entscheidung zwischen iPad 2 und dem neuen iPad an.

Hier sind für mich folgende Faktore entscheidend:

  1. Das Retina Display: die Display-Auflösung beim neuen iPad ist mit 2048*1536 Pixel deutlich schärfer als beim iPad 2, das nur 1024*768 Pixel bringt. Beim reinen Surfen und einfachen Apps macht das nicht so viel aus, bei angepassten Spielen und beim Lesen langer Texte merken Sie aber den Unterschied.
  2. Das Gewicht und die Größe: die neuen iPad Modelle sind leichter und schlanker als die vergleichbaren Vorgänger. Zwar nicht viel, aber beim langen lesen merkt man den Unterschied der gut 50g schon – und es sieht einfach schlanker und moderner aus.
  3. Zukunftssicherheit: Das neue iPad hat nicht nur das bessere Display, sondern auch den schnelleren Prozessor. Und damit ist schon absehbar, dass es länger mit neuen iOS Funktionen unterstützt wird, als das iPad 2. So bekommt das neue iPad Siri, die Vorgänger nicht.

Die anderen Unterschiede – wie z.B. bei der Kamera – halte ich für nicht so wesentlich. Wenn ihnen also das Retina Display, das etwas geringere Gewicht und die Zukunftssicherheit den Preisunterschied wert sind, sollten Sie zum iPad 3 greifen, ansonsten sind Sie auch mit dem iPad 2 gut bedient.

Wenn die Entscheidung nicht ganz so dringlich ist, warten Sie noch etwas, denn im (späten) Herbst wird der Tablet-Markt spannend:

  • Es gibt Gerüchte über ein neues kleineres iPad mit 7″ Display – das wird preiswerter und reicht für viele Anwendungen aus. Und auch neue High-End iPads sind nicht ausgeschlossen.
  • Das Google Nexus 7 Tablet kommt auf den deutschen Markt. Zum surfen, spielen und Medienkonsum eine durchaus interessante Alternative.
  • Amazon wird neue Kindle Fire Tablets bringen – und zwar wohl auch auf den deutschen Markt.
  • Microsoft bringt zum Start von Windows 8 am 26. Oktober die Surface Tablets mit Windows RT, der einfacheren Tablet Version von Windows 8.
  • Ohnehin werden zum Start von Windows 8 viele neue Tablets und auch Hybridmodelle erwartet.

Der Markt bleibt also spannend.

Windows 8 kommt am 26. Oktober 2012

Microsoft hat heute das offizielle Veröffentlichungsdatum von Windows 8 bekanntgegeben – am 26. Oktober 2012 wird es soweit sein.

Microsoft Surface Tablets bei Amazon Deutschland

So wie es aussieht, kommen die Microsoft Surface Tablets jetzt doch nach Deutschlands – und zwar bei Amazon bestellbar.

Derzeit werden dort schon fünf verschiedene Surface Modelle gelistet:

  • Microsoft Surface 26,9cm (10,6 Zoll) Tablet PC (NV Tegra 3 Quad-Core, 32GB Flashspeicher, Win 8 RT)
  • Microsoft Surface 26,9cm (10,6 Zoll) Tablet PC (NV Tegra 3 Quad-Core, 64GB Flashspeicher, Win 8 RT)
  • Microsoft Surface Pro 26,9cm (10,6 Zoll) Tablet PC (Intel Core i5, 32GB Flashspeicher, Win 8 Pro)
  • Microsoft Surface Pro 26,9cm (10,6 Zoll) Tablet PC (Intel Core i5, 64GB Flashspeicher, Win 8 Pro)
  • Microsoft Surface Pro 26,9cm (10,6 Zoll) Tablet PC (Intel Core i5, 128GB Flashspeicher, Win 8 Pro)

Es wird also zwei Surface Modelle mit Windows 8 RT geben, die damit in Konkurrenz zum iPad und High-End Android Tablets stehen, sowie drei Modelle, die auf Basis von Windows 8 Pro eine neue Geräteklasse zwischen Tablets und Ultrabooks begründen und wohl als echte Produktivgeräte taugen.

Preise hat Amazon noch nicht bekanntgegeben.

Update 28. Juli 2012: Inzwischen sind die Surface Tablets bei Amazon nicht auffindbar.

Was bringt Windows Phone 8?

Heute am 20. Juni 2012 stellt Microsoft auf einer Entwicklerkonferenz Windows Phone 8 erstmals der Öffentlichkeit vor. Der Schwerpunkt liegt dabei natürlich bei den Fragen, die sich App-Entwickler dabei stellen werden, doch einige davon sind sicherlich für alle interessant:

Auf welchem Kernel basiert Windows Phone 8?

Apollo, so der bisherige Codename, basiert auf dem NT Kernel, auf dem auch Windows 8 basiert. Die Vorgängerversionen 7 und 7.5 basierten noch auf dem alten Windows CE Kernel.

Werden von Windows Phone 8 Mehrkernprozessoren unterstützt?

Ja, aktuelle Dualcore und Quadcore Prozessoren werden unterstützt – in der Theorie bis zu 64 Kerne.

Welche Bildschirmauflösungen wird Windows Phone 8 unterstützen?

Zumindest 3. Die bislang bekannte WVGA (800*480), WXGA (1280*768) sowie 720p (1280*720)

Wird Windows Phone 8 Speicherkarten unterstützen?

Ja, MicroSD Karten. Dabei wird ein direkter Zugriff auf Bilder, Videos und auch Musik auf den Speicherkarten möglich sein. Auch die Installation von Apps soll möglich werden.

Wann wird Windows Phone 8 erscheinen?

Erste Smartphones mit dem neuen Betriebssystem sollen ab Herbst 2012 verfügbar sein.

Werden die bestehenden Apps laufen?

Ja, Windows Phone 8 ist kompatibel zu den bestehenden über 100.000 Apps.

Wird es Updates für bestehende Windows Phones geben?

Nein, Updates für bestehende Windows Phones wie das Nokia Lumia 800 und 900 oder das HTC Radar oder Titan werden nicht kommen. Stattdessen wird es ein Update auf Windows Phone 7.8 geben, das einige Funktionen von WP8 bringen soll.

Was ist sonst noch neu bei Windows Phone 8?

  • Internet Explorer 10
  • Nokia Maps und Navigation, auch offline
  • NFC Support
  • Mobile Wallet (bargeldloses Bezahlen)
  • Optimiertes Power-Management (Akku Lebensdauer)
  • Mehr Einstellungsmöglichkeiten beim Startscreen (unterschiedliche Tile Größen)
  • In App Purchasing
  • Die enge Anbindung an Zune wird gelöst, so kommen z.B. Updates OTA (Over The Air)