Meinung: Über das Gendern

Die ewige Genderdiskussion

Das Thema Gendern ist immer wieder in der Diskussion, als ich die erste Fassung dieses Artikels durch eine Umfrage im Auftrag des WDR, in der die Mehrheit der Befragten das Gendern kritisch sieht, oder im Frühjahr durch die sog. Genderverbote in Bayern und Hessen oder Bayern. Ich habe die Umfrage des WDR zum Anlass genommen, einige Worte zum Gendern zu schreiben, die ich schon länger loswerden wollte.

Mit Gendern bin ich irgendwie schon großgeworden. Wenn man sich in den 1980er Jahren politisch interessierte, stieß man immer mal wieder auf das Binnen-I, z.B. bei LeserInnen der taz. Irgendwie war das aber auch eine Sache, die es nur in links-ökologisch angehauchten Kreisen gab.

„Meinung: Über das Gendern“ weiterlesen

Meinung: Warum ich mich ein ein bisschen über die Tagesschau geärgert habe

Die Floskelwolke hat „Freiheit“ zur Floskel des Jahres 2022 gewählt. Darüber mag man streiten, aber es gibt Gründe die dafür, andere die dagegen sprechen. Tatsächlich finde ich auch, dass der Freiheitsbegriff ein überdehnter ist. Aber das ist ein anderes Thema und keinen Aufreger wert.

Worüber ich mich aber ein bisschen geärgert habe, dass die Tagesschau darüber berichtet hat, z.B. hier, gar nicht wegen der Sache an sich, siehe oben. Aber die Floskelwolke ist ein Privatinitative von zwei Köpfen: Sebastian Pertsch und Udo Stiehl.

„Meinung: Warum ich mich ein ein bisschen über die Tagesschau geärgert habe“ weiterlesen

Köpfe: Beatrice Goihl

Beatrice Goihl ist Compliance-Beauftragte der WDR Mediagroup und Koautor des ARD Compliance Standard Leitfadens.

Stand November 2022.

Liste: Geschäftsberichte 2020 der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten

Auf dieser Seite entsteht eine Liste der Geschäftsberichte 2020 der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland zum Download:

„Liste: Geschäftsberichte 2020 der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten“ weiterlesen

Dokumentiert: Solidarität mit Nemi El-Hassan

Hier dokumentieren wir den offenen Brief, der sich für Nemi El-Hassan einsetzt.

Seitdem bekannt wurde, dass die Medizinerin und preisgekrönte Journalistin Nemi El-Hassan die Moderation der Wissenschaftssendung “Quarks” im WDR übernehmen sollte, stehen ihre Person und ihre Vergangenheit in der Kritik. Wir sind entsetzt über die diffamierende und denunziatorische Art, in der diese Diskussion geführt wird.

Nemi El-Hassan hat sich in einem Statement und in einem Interview deutlich zu den Fehlern ihrer Vergangenheit bekannt. Sie hat diese problematisiert, sich von ihnen distanziert, um Entschuldigung gebeten und glaubhaft ihren Wandel dargelegt. Sie setzt sich als Journalistin seit Jahren dezidiert gegen Antisemitismus und Rassismus ein.

Dennoch erleben wir jetzt eine Debatte, die jegliches Maß und Mitte verloren hat.

Nemi El-Hassan wird aufgrund ihrer palästinensischen Herkunft und ihrer muslimischen Identität zur Zielscheibe von Hass und Hetze. Ein Tiefpunkt dieser Hetze: Live im deutschen Fernsehen auf dem Sender BILD TV bezeichnete der BILD-Chefredakteur Nemi El-Hassan mehrmals als Islamistin und sprach ihr die wissenschaftliche Kompetenz aufgrund ihrer Religionszugehörigkeit ab. „Dokumentiert: Solidarität mit Nemi El-Hassan“ weiterlesen

Dokumentiert: Offener Brief der Werteinitiative an den WDR in der Causa Nemi El-Hassan

Sehr geehrter Herr Schönenborn,
sehr geehrte Frau Weber,
sehr geehrte Damen und Herren,

mit großer Irritation haben wir zur Kenntnis genommen, dass die neue Moderatorin Ihres renommierten Wissenschaftsmagazins „Quarks“, Nemi El-Hassan, 2014 am antisemitischen Al-Quds-Marsch teilgenommen hat. Wie weitere Bilder belegen, war sie fest in die Demonstration eingebunden und hat auch aktiv Parolen gerufen.

Der Al-Quds-Marsch ist die größte regelmäßig stattfindende antisemitische Demonstration in Deutschland. Die Anmelder der Demonstration werden vom Verfassungsschutz aufgrund ihrer Nähe zur Hisbollah beobachtet. Am Al-Quds Tag 2014 wurden Fahnen der Terrororganisation Hisbollah offen gezeigt. Schwer vorstellbar, dass Nemi El-Hassan das entgangen ist. Zudem rief eine 20-köpfige Personengruppe aus der Versammlung heraus einer Gruppe mit Israelfahnen geschlossen „Sieg Heil“ zu.

Schon zuvor ist El-Hassan durch fehlende Distanz zu Islamisten aufgefallen. In einem Interview mit der TAZ führt sie aus, dass ihre Gemeinde einmal im Jahr eine Fahrt nach Hamburg zur „Blauen Moschee“ organisiert. Hinter dem blumigen Begriff „Blaue Moschee“ verbirgt sich das „Islamische Zentrum Hamburg“ (IZH). Das Landesamt für Verfassungsschutz Hamburg hat vor kurzem bestätigt, dass das IZH einen Außenposten des iranischen Mullah-Regimes darstellt und aus dem Büro des iranischen Revolutionsführers Khamenei dirigiert wird.

El-Hassan verliert in dem Interview kein Wort darüber, dass im IZH Islamisten und Anhänger der Hisbollah ein und ausgehen. Im Interview führt sie hingegen weiter aus: „Was ich dort erlebt habe, hat mich emotional sehr berührt. Die Menschen, die so sehr ins Gebet vertieft waren. Und alle waren so nett zueinander. Danach habe ich begonnen, mich mit dem Islam zu befassen, und bin jeden Freitag nach Berlin gefahren, um einen Islamkurs zu besuchen. Zwei Jahre später, in der 13. Klasse, war ich für das Kopftuch bereit.“

Bei der Bundeszentrale für politische Bildung ist Nemi El-Hassan mit einer gefälligen Interpretation des Wortes „Dschihad“ aufgefallen. Wie dies in Verbindung mit ihrer Teilnahme am antisemitischen Al-Quds-Marsch vereinbar ist, erschließt sich nicht. Schließlich sind es in Gaza und auch im Libanon durchaus dschihadistische Gruppierungen, die Terror gegen Israel ausführen. Deren Sympathisanten wiederum nehmen am Al-Quds-Marsch in Berlin teil.

Die Rolle des Fernsehens bei der Frage der Integration ist als sehr hoch zu bewerten. Diversität, auch bei den ModeratorInnen ist wichtig, gerade als positive Identifikationsmöglichkeit in einer (post)migrantischen Gesellschaft. Dafür sollten jedoch Vorbilder genutzt werden, die weder in einem zweifelhaften Verhältnis zu Islamisten stehen, noch aktiv an einer, als alljährliches Sammelbecken von Antisemiten unterschiedlicher Couleur zur trauriger Berühmtheit gelangten, Hassdemonstration teilgenommen haben.

Wir bitten daher den WDR, die Causa lückenlos aufzuklären. Größtmögliche Transparenz ist nun notwendig. Eine Mitarbeiterin an prominenter Stelle, die sich derartig positioniert hat, ist für die größte der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten unseres demokratischen Staates nicht tragbar.

Da dies nicht das erste Mal ist, dass Sie einen problematischen Umgang mit potentiell islamistischen Akteuren zeigen, bitten wir Sie dringend, sich ernsthaft mit den Mechanismen auseinanderzusetzen, die dies ermöglicht haben.

Wir weisen höflich darauf hin, dass wir diesen Brief und Ihre Antwort – wenn Sie es uns nicht anders auferlegen – öffentlich kommunizieren werden. Persönliche Kontaktdaten und Unterschriften würden dabei unkenntlich gemacht.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne jederzeit zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Elio Adler
-Vorsitzender-

Übersicht: Jahresberichte und Geschäftsberichte der ÖRR Anstalten

An dieser Stelle sammeln wir die Jahresberichte und Geschäftsberichte der ÖRR Anstalten für die einzelnen Jahre. So können Sie sich einen schnellen Überblick über die Mittelverwendung machen.

Jahr 2020

Die meisten Geschäftsberichte des Jahres 2020 sind inzwischen alle veröffentlicht. Den Link zur Übersicht finden Sie hier.

Jahr 2019

Die Geschäftsberichte der Sendeanstalten des Jahres 2019 finden Sie hier gesammelt.

Mehr zum Thema ÖRR

Wir haben noch viele Informationen und Beiträge zum Thema ÖRR.

Liste: Geschäftsberichte 2019 der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten

Auf dieser Seite entsteht eine Liste der Geschäftsberichte 2019 der öffentlich rechtlichen Rundfunkanstalten in Deutschland zum Download. Wenn Sie an den 2020er Zahlen interessiert sind, klicken Sie bitte hier.

Deutschlandradio

Hier können Sie sich die Berichte 2019 beim Deutschlandradio ansehen, die Ertrags- und Aufwandsrechnung gibt es auch direkt als PDF.

BR

Hier haben wir den Geschäftsbericht 2019 des Bayerischen Rundfunks als PDF Download.

hr

Laden Sie sich den Geschäftsbericht des hessischen rundfunks im PDF Format herunter.

MDR

Hier ist der Geschäftsbericht 2019 der MDR im PDF Format.

NDR

Der NDR Geschäftsbericht des Jahres 2019 zum PDF herunterladen.

radio Bremen

Den Geschäftsbericht von radio Bremen 2019 zum Download finden Sie hier.

RBB

Der RBB hat keinen vollständigen Geschäftsbericht 2019 online gestellt. Wir haben diesen angefordert, aber noch keine Antwort; vorläufige Zahlen haben wir aber auch bei der 2020er Übersicht hier.

SWR

Den Geschäftsbericht des SWR finden Sie hier.

WDR

Der Geschäftsbericht des WDR für das Jahr 2019 als PDF Download.

ZDF

Den Jahresabschluss 2019 des ZDF können Sie sich hier online ansehen.

Was bedeutet der Hashtag #FreeGeorgThiel?

Mit dem Hashtag #FreeGeorgThiel wird auf twitter und in anderen sozialen Netzwerken auf den Fall des Borkeners Georg Thiel aufmerksam gemacht, der nicht mit dem gleichnamigen Präsidenten des statistischen Bundesamts zu verwechseln ist.

Der Georg Thiel, um den es hier geht, hat keinen Fernseher und kein Radio und weigerte sich daher, seinen Rundfunkbeitrag zu zahlen. Da dies aber nach deutschem Recht kein Grund ist, die Zahlung zu verweigern, betrieb der WDR die Zwangsvollstreckung gegen der Mann aus Borken (NRW). Da dieser sich auch dann der Zahlung und der Abgabe der Vermögensauskunft verweigerte, wurde er von der Polizei am 25. Februar 2021 zu Hause festgenommen und wegen der vom WDR Köln beauftragten Zwangsvollstreckung über nicht bezahlte 651,35 Euro in die Justizvollzugsanstalt Münster gebracht.

Hier handelt es sich also nicht um eine Haft im strafrechtlichen, sondern im vollstreckungsrechtlichen Sinne.

Der Fall zeigt gleichwohl, dass eine umfassende Reform des Rundfunkbeitrags sinnvoll wäre. Dazu haben wir hier Vorschläge.

Meinung: Wie man die Zahl der öffentlich-rechtlichen Radiosender von über 70 auf 19 reduzieren könnte

Über 70 öffentlich rechtliche Radiosender gibt es offensichtlich in Deutschland – die Liste im Anhang habe ich der Wikipedia entnommen, um dann schnell festzustellen, dass sie anscheinend nicht vollständig ist. Von den rund 30 Radiosendern der Deutschen Welle einmal ganz zu schweigen,

So oder so: Mehr als 70 Programme für die einheimische Bevölkerung sind für eine Grundversorgung nicht notwendig, insbesondere, da es zahlreiche lokale, landesweite und sogar bundesweite Privatradiosender gibt. Ähnlich

Stufe 1

Analog zu meinem ersten Vorschlag zur Reduzierung der ÖRR Fernsehsender werden der SR dem SWR zugeschlagen, Radio Bremen dem NDR. Allein dadurch fallen schon acht Radiosender weg. Zudem wird die Zahl der Radiosender, die eine Anstalt betreiben darf, auf vier begrenzt. Da in meinem Konzept zunächst sieben Landesmedienanstalten übrig bleiben, gibt es dadurch maximal 28 Sender. Es kommen die vier Sender des DLF dazu, dann einer für die sorbische Minderheit, ggf. einer für die dänische Minderheit sowie ein bundesweiter Kindersender, der vom KIKA betrieben werden soll. Damit wird die Zahl der ÖRR Radiosender auf 35 mehr als halbiert. „Meinung: Wie man die Zahl der öffentlich-rechtlichen Radiosender von über 70 auf 19 reduzieren könnte“ weiterlesen