Beispiel: Wie es zu einem Copy & Paste Fehler wie aktuell bei der WAMS kommen konnte

Welt Chefredakteur Ulf Poschardt hat in einem Kommentar in der Welt am Sonntag, kurz WAMS, vermeintlich über „super Holocaust Überlebende“ geschrieben und der Shitstorm ist da.

Poschardt begründet die Formulierung mit einem Fehler in der technischen Redaktion, was der Account der Welt auf etwas umständliche Weise bestätigt, es habe einen Fehler mit Verlinkungen im Cache gegeben. Dabei handelt es sich aber um einen ganz einfachen, nachvollziehbaren Copy & Paste Fehler.

Wie könnte das passieren?

In meinem CMS habe ich den  Link:

Holocaust-Überlebenden

vorbereitet. Den soll ich im folgenden Text unterbringen, wo er wortwörtlich vorkommt, die Stelle ist unten blau hervorgehoben. Genau dieser Text ist übrigens auch in der gedruckten Welt erschienen, siehe dazu auch den Ausriss in einem Tweet von Niggi.

Es gibt einen Kampf gegen rechts, der weitgehend konsensual passiert, und eine Toleranz gegen Linksradikalismus, die kaum hinterfragt wird. Da müssen sich unbescholtene Bundeswehroffiziere wie Marcel Bohnert von superlinken Aktivistinnen und deren PR-Abteilungen in der ARD in die braune Ecke treiben lassen, jedem Corona-Demonstranten wird die Nähe zu mitlaufenden irren Rechtsradikalen angekreidet, aber links gibt es kaum Abgrenzungen zu verfassungsfeindlichen Rändern. Die Krönung: Die SPD-Innenministerin Nancy Faeser hat im vergangenen Jahr, in der (so der bayerische Verfassungsschutz) „größten linksextremistisch beeinflussten Organisation“, der VVN-BdA, einen Gastbeitrag geschrieben. Dieser einst verdienstvolle Verein, von Holocaust-Überlebenden gegründet, ist zum trojanischen Pferd geworden, um den abstrakten Kampf gegen den Faschismus zum Kampf gegen die parlamentarische Demokratie auszuweiten.

Ich kopiere also den Link samt Ankertext, füge ihn aber statt bei blau bei grün ein, lösche dabei versehentlich noch das superlinke setze noch das überkopierte super nach und fertig ist der Copy & Paste Skandal…

Angesichts dessen, dass „Holocaust Überlebenden“ im Text vorkommt, der Text korrekt in der Print Ausgabe der WAMS war und dass man Poschardt sicherlich vieles vorwerfen kann, aber sicherlich keinen Antisemitismus, halte ich diese einfache Erklärung für wahrscheinlich.

Einen Skandal gibt es hier jedenfalls ganz sicher nicht.