Das Dilemma der Julia Schramm

Julia Schramm, prominente Piratin, hat also auch ein Buch geschrieben: Klick mich: Bekenntnisse einer Internet-Exhibitionistin.

SPON zerreisst es und meint, es sei „ein Haufen neurotischer und trivialer Faselmorast“ – lustigerweise stammt dieser Satz von Schramm selbst. Bild freut sich immerhin über Cybersex. Auf das Buch selbst will ich daher jetzt gar nicht weiter eingehen, dazu ist schon genug geschrieben worden.

16,99 Euro kostet es, immerhin noch 13,99 Euro als Kindle Ausgabe. 100.000 Euro Vorschuss soll es vom Knaus Verlag gegeben haben, der zur Random House Mediengruppe gehört.

Doch wie sagte Frau Schramm mal so schön – geistiges Eigentum sei ekelhaft. So sollte man doch meinen, dass es das Buch bei den Tauschbörsen der Welt ungehindert kostenlos geben sollte. Pustekuchen:

Dazu ist nicht mehr viel anzumerken. Und wenn Schramm jetzt behaupten sollte, das sei nicht ihre Meinung, sondern ginge vom Verlag aus, so hätte sie vorher ihre Verträge besser lesen sollen – oder sich gleich für einen anderen Vertriebsweg entscheiden sollen.

Es hätte Schramm gut gestanden, auf ihrer Homepage z.B. den kostenlosen PDF-Download anzubieten, die Kindle Variante für 4,99 EUR zu verkaufen und das Hardcover dann halt für 19,99 EUR. Das wäre ein interessanter Versuch gewesen.

Hier entsteht aber der unschöne Eindruck „Wasser predigen und Wein trinken“.

Anmerken darf ich, dass ich selbst durchaus ein Verfechter des geistigen Eigentums bin, auch wenn ich allerdings der Meinung bin, dass wir ein neues brauchen (hier für Interessierte meine Meinung zum Urheberrecht).

(screenshot via Basicthinking)