Ideensammlung: Was man besonders in Deutschland für die Umwelt tun könnte

Ich äußere mich immer wieder kritisch über die besonders in Deutschland geplanten Maßnahmen zum vermeintlichen Klimaschutz. Unabhängig von der Frage, ob der Klimawandel menschengemacht ist oder nicht, bin ich davon überzeugt, dass hierzulande ein nicht optimaler Ansatz verfolgt, um den Herausforderungen zu begegnen, die sich durch fortlaufende klimatische Änderungen ergeben.

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Meinung: Papiertrinkhalme – ein Ärgernis für jeden Kunden

Ein Gastbeitrag von @Querschläger.

Wer gestern Nachmittag zufällig in einem gewissen Kaufhaus in der Rhein-Neckar Region zu Besuch war, konnte Zeuge meiner jüngsten Kurzschlussreaktion werden. Stellt euch vor, ihr beobachtet einen müde wirkenden Vater mit seinem quengelnden 5-Jährigen am Bäckerladen. Der Kleine hat Durst und will unbedingt seine Capri Sonne (so nannte man dieses Gebräu jedenfalls in meinen Kindertagen noch). Der sichtlich entnervte Vater kauft schließlich den überteuerten, quietschbunten Kunststoff-Aluminium-Beutel, schiebt den seit einigen Monaten enthaltenen Papiertrinkhalm aus der Plastikhülle und versucht diesen vorsichtig an der vorgesehenen Stelle einzuführen.

Das Ergebnis: Eine zerknüllte Strohhalmspitze mit der Konsistenz einer weichen Nudel. Völlig ungeeignet, die Kunststoff-Aluminium-Hülle zu penetrieren. Keine Chance. Der gerade gekaufte #CapriSun Beutel landet also noch an der Theke der Bäckerei ungeöffnet und samt Trinkhalm im Müll. Zugegeben… vielleicht mit etwas zu viel Schwung. Der 5-Jährige beginnt an der Hand erneut zu quengeln. Die umstehenden Kunden reagieren auf den unerwarteten Umgang mit dem eben erworbenen Produkt irritiert. Der Vater zieht mit heulendem Balg von dannen…

Mein Unverständnis über die Konzipierung der Trinkhalme bei Capri Sun kann ich kaum in Worte fassen. Die im Oktober 2020 vom Hersteller zum Ausdruck gebrachte Freude über die Einführung der neuen Papiertrinkhalme kann ich jedenfalls nicht teilen. Nein, mir gefällt er nicht genauso gut wie euch. Nicht ansatzweise. Der vielbeworbene #Trinkspass sieht anders aus.

Dass ich mit meinem Ärger nicht allein bin, beweist bereits eine flüchtige Internetrecherche. Capri Sun Beutel mit Plastiktrinkhalmen wurden nach einem Pressebericht aus dem Sommer 2021 angeblich für bis zu 200 Euro auf ebay gehandelt. Der Grund: Liebhaber des Getränks beklagten sich zunehmend, der neue Trinkhalm aus Papier löse sich auf und nehme beim Trinken mehr Flüssigkeit auf als im Mund ankomme, sodass das Getränk im Ergebnis nach „Matheheft“ schmecke. Besonders häufig aber bemängelten Kunden, der Trinkhalm sei nicht stabil genug, um das Trinkpäckchen überhaupt zu durchstoßen. Genau der Punkt, der mein sprichwörtliches Fass zum Überlaufen gebracht hat.

Dass die schon im Sommer 2021 geäußerte Kritik am #Papiertrinkhalm von Capri Sun auch heute noch ohne jede Einschränkung gilt, steht für sich. Der nächste Sommer steht schon vor der Tür und der Konzern hat es immer noch nicht geschafft, seinen Kunden eine angemessene Möglichkeit zum Konsum des eigenen Produkts zu verschaffen. Eben des Produkts, das zum Wahrzeichen der gesamten Unternehmensgruppe geworden ist. Welch ein jämmerliches Versagen.

Dabei hatte das Produkt und Konzept des Capri Sun Trinkbeutels schon vorher mit zahlreichen Imageproblemen und berechtigter Kritik zu kämpfen. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit lässt sich etwa anführen, dass ein einziger Beutel Capri Sun (je nach Inhalt) mehr als sechs Würfel Zucker enthalten kann, also etwa so viel wie gängige Cola-Getränke. Nachvollziehbar ist auch die etwas verstörende Kritik, dass durch die sichtgeschützte Verpackung für den Konsumenten nicht erkennbar sei, ob es durch Luft oder Fremdstoffe in der Verpackung zu einer Schimmelbildung im Inneren gekommen sein könnte. Dass die aus Polyester- und Aluminiumschichten bestehende Capri Sun Verpackung schon für sich genommen ein Problem ist, weil sie schwer bis nicht recycelbar ist, liegt auf der Hand.

Der Fairness halber wird man wohl erwähnen müssen, dass die Abschaffung des #Plastiktrinkhalms natürlich keine Idee von Capri Sun war, sondern durch entsprechende Vorgaben der EU forciert wurde. Und nicht nur Capri Sun, sondern auch andere Unternehmen, etwa McDonald’s, stehen gleichermaßen in der Kritik für die Einführung schlechter Alternativen zu den bislang gängigen Plastiktrinkhalmen. Kritisiert wird unter anderem, dass die vermeintlich umweltfreundlichen Papierhalme nach der Verwendung – vollgesogen mit zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken – gar nicht recycelt werden könnten, sondern im Restmüll zu entsorgen seien.

Auch wenn man aber direkt nach der Abfahrt vom McDonald’s ’s Drive-In mit dem Trinken beginnen sollte, wenn man auf ein Überleben des Trinkhalms bis zum Leeren des Getränks hoffen will, bleibt festzuhalten, dass der scheinbar lose aus Druckerpapier gewickelte Papiertrinkhalm von Capri Sun beispiellos wie kein anderer für ein kaum nachvollziehbares Versagen der Lebensmittelindustrie steht. In nunmehr fast drei Jahren seit dem Erlass der einschlägigen EU-Richtlinie ist es vielen Unternehmen noch nicht gelungen, einen brauchbaren Ersatz für die – völlig zu Recht verbotenen – Plastiktrinkhalme zu finden.

Dabei genügt schon eine oberflächliche Recherche, um die zahllosen Alternativen zu offenbaren, die es zum Papiertrinkhalm auf dem Markt gibt. Warum nicht einen umweltfreundlichen Trinkhalm aus Stroh, aus Bambus, aus Hanf, Flachs, sonstigen Pflanzenfasern? Es gibt nachhaltige Lösungen offenbar sogar in essbarer Ausfertigung.

Ich werde mich letztendlich wohl damit abfinden müssen, dass Innovation in der heutigen Zeit für viele Unternehmen vor allem Kostenoptimierung bedeutet. Egal, ob die eigenen Kunden dann faden Papiermatsch statt fruchtigen Geschmack im Mund haben. Wirklich schade, dass renommierte Unternehmen so kurzsichtig agieren. Ich für meinen Teil habe jedenfalls das letzte Mal ein Capri Sun Produkt gekauft.

Euer @Quer_Schlaeger

Innovation: Seawing von Airseas

Airseas, ein Airbus-Spin-off, hat mit dem Seawing ein Segel für Frachtschiffe entwickelt. Mit dem Segel soll sich der Treibstoffverbrauch eines Schiffs um 20% reduzieren. Bedenkt man, dass das maritime Transportwesen für rund 2,7% der weltweiten CO2 Emissionen verantwortlich ist, können solche Innovationen einen wichtigen Beitrag leisten.

Und es geht ja nicht nur um die CO2 Emission, sondern auch um weniger Feinstaub, der so in die Atmosphäre und in die Weltmeere gerät.

Und dass weniger Treibstoffverbrauch auch weniger Kosten bedeutet, dürfte auch den Reeder freuen.

Vorschlag: Flächen bei Solarfarmen besser nutzen – z.B. für Hühner

Solaranlagen, insbesondere Solarfarmen, sind immer wieder in der Kritik da sie einen vergleichsweise hohen Flächenbedarf haben. Immer wieder stelle ich mir die Frage, warum die Flächen nicht weiter genutzt werden. Wer mit mir im Auto schon an einer solchen Solaranlage vorbeigefahren ist, wird den Spruch kennen:

Im übrigen bin ich der Ansicht, dass man die Solaranlagen auch zur Hühnerzucht nutzen sollte.

Warum nicht? In den ohnehin eingezäunten Geländen könnten Hühner frei laufen und hervorragende Bio Eier legen. Unter den Panelen ließen sich zudem ohne Probleme Ställe und andere Versorgungseinrichtungen unterbringen.

Und auch sonst wären viele andere Nutzungsszenarien möglich:

  • Sonstige Kleintierzucht, z.B. Kaninchen, Gänse, vielleicht sogar Schafe.
  • Anbau von Raps und anderen Ölpflanzen, die für Biosprit verwendet werden können. Aberntung über Roboter, die ihren Strom gleich von der Solaranlage bekommen.
  • Anbau von Energiepflanzen, die direkt vor Ort zu Biogas verarbeitet werden. Oder schnell wachsende Gräser, aus denen gemäß der Vision von Henry Ford Ethanol gewonnen werden kann: „Der Treibstoff der Zukunft wird aus Früchten wie denen vom Essigbaum an den Straßen oder aus Äpfeln, Unkraut, Sägemehl kommen – aus fast allem.“
  • Insektenfarmen unter den Panelen – als zukünftige Proteinquelle.
  • Algenzucht. Auch hier würde man davon profitieren, dass der Strom vor Ort produziert wird. Die Algen können vielfältig zur Nahrungs- oder Energiegewinnung genutzt werden.

So würde nicht nur die Fläche solcher Solarparks effizienter genutzt, es wäre auch für die Betreiber lohnender und es ließen sich auch ganz neue integrierte Lösungen finden.

Abschließend ist die obige Liste sicher noch nicht – auf Vorschläge bin ich gespannt und werde diese hier ergänzen.

Interessante Ansätze hat übrigens Markus in seinem auch sonst sehr lesenswerten Artikel zu den Problemen der deutschen Energiewende.

 

Meinung: Regenwälder als Schutzzonen unter internationale Verwaltung stellen

Kurz und knapp, die großen Regenwälder und andere große Urwälder sind zu wichtig für uns, als dass man sie einfach abholzen kann. Sie sind extrem wichtige grüne Lungen, dazu noch Lebensräume für viele Arten. Nicht nur aus Selbstzweck angesichts ihrer Bedeutung für das Klima sollten wir sie also schützen.

Tatsächlich halte ich den Erhalt der Ur- und Regenwälder – nach dem Stoppen des Bevölkerungswachstums – für die vorrangigste Aufgabe auf dem Planeten.

Dabei bin ich der festen Überzeugung, dass die Aufgabe des Erhalts der Regenwälder nicht in die Aufgabe einzelner Staaten gelegt werden darf. Dass dies nicht funktioniert, zeigt das Beispiel Brasilien.

Aus diesem Grunde plädiere ich dafür, wichtige Regenwälder und Urwälder zu Schutzzonen unter internationaler Verwaltung zu stellen, idealerweise sogar als staatenlose Gebiete. Eine Abholzung ist strikt untersagt, ebenso zunächst jegliche kommerzielle Nutzung, also auch Tourismus. Die betroffenen Staaten werden entsprechend entschädigt, auf eine Verrechnung mit bislang entstandenen und verursachten Schäden wird ggf. verzichtet.

Sollten die jeweiligen Staaten hierzu nicht in der Lage sein, sind weitergehende Schritte möglich. Auch wenn ich die UNO für keine ideale Organisation halte, sollte die internationale Verwaltung der Gebiete von einer noch zu gründenden Unterorganisation der UN ausgeübt werden. Die Grenzen der Regenwälder werden militärisch geschützt (UN-Blauhelme, Mandatstruppen). Neben den dort lebenden indigenen Völkern können bestehende Siedlungen bestehen bleiben, werden aber als Basis für Forschungsstationen und ggf. als Basen einer späteren sanften touristischen und ggf. kommerziellen Nutzung dienen.

Mir ist klar, ein solcher Plan hört sich zunächst utopisch an, doch müssen wir uns vom kleinen Denken lösen, wenn wir die Probleme auf der Erde wirklich nachhaltig verändern wollen.

Wenn Sie jetzt schon was für den Schutz der Regenwälder tun wollen, haben wir hier 10 Tipps für Sie.

Meinung: Wie Mainstream ist Klima? Spoiler: mE außer in einer kleinen Bubble gar nicht

Sahra Wagenknecht hat in ihrem neuen Buch „Die Selbstgerechten“ behauptet, dass durch Fridays for Future die Akzeptanz für Klimaschutz gesunken sei, was auf twitter natürlich stark kritisiert wurde.

Der von mir sehr geschätzte Sascha Pallenberg schrieb auch dazu:

Die @FridayForFuture Bewegung hat mehr Aufmerksamkeit, Wandel und Sensibilitaet fuer den Klimaschutz in nur 2 Jahren generiert, als saemtliche Parteien und NGOs in den letzten 50. Und zwar zusammen! #Wagenknecht ist hier auf einem absoluten Irrweg!

Das ist eine Beobachtung, die ich so nicht teilen kann. Ich sehe in den sozialen Netzen und auch im privaten Umfeld einerseits Blasen, in denen es eine hohe Awareness für das Thema gibt, aber auch andere in denen das Thema nicht so ist, bzw. in denen FFF sogar inzwischen zu einer offenen Ablehnung führt. Nicht bestreiten möchte ich den großen Einfluss, den die Bewegung auf die Politik hat. Mir geht es aber im wesentlichen darum, dass sich dies einerseits – wie Wagenknecht es postuliert – eben nicht in Akzeptanz widerspiegeln muss, andererseits halte ich Pallenbergs Aussage, für grundfalsch. Daher schrieb ich Sascha, dass ich das anders sehe und begründete u.a.:

Das war und ist ein Prozess, der mit Greenpeace, der Anti AKW Bewegung, Berichterstattung über Waldsterben und Tschernobyl etc. etc. begonnen hat. Es gab immer wieder Zeiten, in denen sehr intensiv übers Klima gesprochen wurde. FFF wäre ohne diese Vorgeschichte so nicht möglich.

Dabei erinnerte ich mich an intensive Debatten in den 1980er Jahren: durch Waldsterben und Tschernobyl waren Umwelt und Klima damals wirklich in aller Munde und ein Mainstream Thema quer durch alle Schichten – anders als heute, wo es eben aus meiner Wahrnehmung heraus nur in bestimmten Bubbles dominierend ist.

Daher habe ich ausgewertet, wie viele Spiegel Titel es je Jahr gab, die sich mit Umweltthemen befasst haben. Ich denke, dass das Magazin und seine Themensetzung ein ganz guter Indikator dafür sind, welche Themen gerade dominieren:

Und tatsächlich: sogar von den 1970ern bis in die 1990er ging es viel öfter um die Umwelt als danach – und auch heute.

Als zweiten Indizwert habe ich hinzugezogen, wie oft im Bundestag die Worte „Umweltschutz“, „Klimaschutz“ und „Umwelt“ im Bundestag gefallen sind, wobei ich mich des Zeit Auswertungstools bediente. Auch hier zeigt sich, dass sich die Politik schon in den 1980ern und dann auch immer wieder die Themen intensiv behandelt hat:

Meine These ist daher, dass FFF und die Auswirkungen auf die Gesellschaft deutlich überschätzt werden – und ich werde mich auf die Suche nach weiteren Studien machen, um dies ergebnisoffen zu untermauern oder eben zu widerlegen.

10 Gründe, warum man Laubbläser verbieten oder zumindest nicht benutzen sollte (und Laubsauger auch)

  1. Laubbläser töten viele der im Laub lebenden Insekten und tragen daher zum immer problematisch werdenden Insektensterben bei, da so z.B. auch die Nahrung vieler heimischer Vogelarten oder von Igeln vernichtet wird. Auch wenn Laub auf versiegelten Flächen liegt, sollte man es besser zusammenkehren und dann z.B. auf unversiegelte Flächen bringen. Wenn es optisch stört, z.B. hinter Büsche, wo man es nicht sieht. Dann können es auch Igel, Kröten, andere Amphibien und bestimmte Insekten zum Überwintern nutzen. Allein schon dieser erste Punkt sollte einen dazu bringen, vom Laubsauger auf den Rechen umzusteigen.
  2. Sie sind laut. Auch ein Elektrolaubsauger oder -bläser ist so laut wie vorbeifahrender PKW, benzinbetriebene Modelle sind noch deutlich lauter. Das Zusammenrechen ist deutlich leiser.
  3. Sie sind teuer: Laubrechen gibt es schon für weniger als 20 Euro. Laubbläser kosten mindestens um die 50 Euro, ordentliche Modelle um die 100.
  4. Laubbläser wirbeln den auf den Wegen liegenden Feinstaub auf. Fegt man, bleibt dieser besser am Laub gebunden.
  5. Benzinlaubbläser stoßen selber Feinstaub auf und tragen außerdem zur Bildung von bodennahmen Ozon bei. Und die CO2 Bilanz ist sowohl von benzin- als auch akkubetriebenen Geräten deutlich schlechter als die eines Rechens.
  6. Akkugetriebene Modelle beinhalten in den Akkus viele Rohstoffe, die unter fragwürdigen Bedingungen abgebaut werden. Und auch benzingetriebene Modelle enthalten viel mehr Rohstoffe als ein Rechen und haben damit eine schlechte Ökobilanz.
  7. Benzin, Öl und abgeriebenes Mikrokplastik, die alle unweigerlich in kleinen Mengen austreten, belasten das Grundwasser.
  8.  Laub ist ein toller Dünger – auf unversiegelten Flächen, auf denen Laub liegt, kann man es getrost liegen lassen.
  9. Sie machen dick: Wer mit dem Laubrechen das Laub zusammenfegt, verbraucht deutlich mehr kcal als jemand, der nur mit dem Laubbläser in der Gegend herumsteht. Außerdem trainiert man mit dem Rechen die obere Muskulatur.
  10. Nach alledem: Laubbläser sind einfach nur überflüssig, schlecht für die Umwelt, fürs Karma und beeinträchtigen ein gutnachbarschaftliches Verhältnis – besonders, wenn sie zur Unzeit angeworfen werden.

Weiterlesen mit Themenbezug:

Liste: Bewaldungs- und Aufforstungsprojekte

Hier entsteht eine Liste mit Aufforstungs- und Bewaldungsprojekten weltweit.

Meinung: mehr grüne Fassaden

Auch Kleinigkeiten helfen, wenn es um die Umwelt geht. Solch eine Kleinigkeit können begrünte Fassaden sein, wie man sie hier in Bonn am 2019 neu eröffneten Maximiliancenter sieht.

Nicht nur, dass es gut aussieht und wahrscheinlich auch der Dämmung zugute kommt, sie bietet auch Insekten in der Stadt Lebensraum, senkt die Temperaturabstrahlung und trägt zu einem guten Mikroklima bei.

10 Tipps, was man beachten sollte, wenn man einen Baum pflanzen will – nicht nur beim #Einheitsbuddeln

Sie wollen einen Baum pflanzen? Dann haben wir hier 10 Tipps, was Sie dabei beachten sollten.

  1. Die richtige Sorte
    Die richtige Sorte ist unter vielen Gesichtspunkten wichtig – es bringt ökologisch wenig, irgendeinen asiatischen Zierbaum zu pflanzen. Pflanzen Sie besser Bäume, die in ihrer Region typisch sind. Der Baum wird besser wachsen und bietet auch hier heimischen Tieren etwas. Eine gute Wahl sind übrigens immer regionale Obstbäume.
  2. Der richtige Platz
    Der richtige Ort, an dem der Baum gepflanzt wird, ist ebenfalls wichtig. Zum einen muss er natürlich den natürlichen Bedürfnissen des Baumes entsprechen, also einen geeigneten Boden und passende Lichtverhältnisse bieten. Zum anderen müssen Sie bedenken, dass der Baum auch wächst – ist er zu nah an einem Haus kann er nicht richtig wachsen oder sie müssen ihn später fällen. Auch rechtliche Gesichtspunkte müssen Sie beachten, dabei insbesondere den Grenzabstand zum Nachbargrundstück. Es wäre ärgerlich, wenn Sie einen Baum pflanzen, ihr Nachbar dann aber später die Entfernung verlangen kann. Besser sprechen Sie sich mit ihm vorher ab. Bei Obstbäumen sollten Sie bedenken, dass diese Tiere aller Art anziehen können, darunter wegen Fallobst auch Wespen – wenn Sie damit ein Problem haben, pflanzen Sie einen Obstbaum nicht zu nah am Haus.
  3. Die richtige Zeit
    Die beste Pflanzzeit ist von mehreren Faktoren abhängig. So ist zunächst zwischen immergrünen und laubwerfenden Bäumen zu unterscheiden. Laubwerfende Bäume sollten Sie im Herbst anpflanzen, da sich der Baum dann ganz auf das Wachstum der Wurzeln konzentrieren kann. Bei immergrünen Bäumen ist der Zeitpunkt nicht ganz so relevant. Während Frost sollten Sie aber nie pflanzen.
  4. Das richtige Alter
    Klar, je größer ein Baum ist, desto schneller haben Sie was davon. Allerdings: Große Bäume sind auch teurer und wachsen im Zweifel nicht so gut an wie jüngere Bäume.
  5. Wurzelnackt oder nicht?
    Im Regelfall können Sie Bäume in drei Ausführungen kaufen: Wurzelnackt, mit Ballen oder im Topf (auch Container genannt). Dies hat auch Einfluss auf die richtige Pflanzzeit: Wurzelnackte Bäume, bei denen also keine Erde rund um die Wurzeln ist, sollten auf jeden Fall im Herbst gepflanzt werden. Bei jungen Bäumen im Topf ist der Pflanzzeitpunkt nicht ganz so wichtig, ebenso bei denen mit Ballen. Bei letzteren sollten Sie darauf achten, ob das den Erdballen umgebende Material entfernt werden muss oder nicht. Bäume, die ihre eigene Erde mitbringen, wachsen meist besser an als wurzelnackte.
  6. Das richtige Loch
    Das Loch, das Sie für Ihren Baum graben, sollte etwa den doppelten Durchmesser des Wurzelballens haben. Am besten geben Sie auch direkt etwas hochwertige Erde in das Loch. Es sollte übrigens nicht zu tief sein, damit die Wurzeln noch genug Sauerstoff bekommen. Meist erkennt man ja, wie tief der Baum in der Baumschule im Boden war – daran sollte man sich orientieren.
  7. Pfahl oder nicht
    Es kann sinnvoll sein, den Baum in den ersten zwei bis drei Lebensjahren mit Pfählen zu schützen. Dabei sollten Sie den Pfahl am beten vorher in den Boden treiben, damit Sie die Wurzeln des Baumes nicht verletzen. Sie sollten darauf achten, dass das Band, mit dem Sie den Baum an den Pfahl binden, nicht zu fest, aber auch nicht zu locker sitzt.
  8. Richtig Gießen
    Die meisten Bäume müssen Sie nach dem Pflanzen auch regelmäßig gießen, was insbesondere für im Frühjahr gepflanzte Exemplare gilt. Staunässe sollten Sie aber gleichfalls vermeiden. Auf jeden Fall: Nach dem Pflanzen sollten Sie nicht direkt in den Urlaub fahren, sonst finden Sie danach ggf. nur noch ein vertrocknetes Etwas vor.
  9. Was sonst noch zu beachten ist
    Je nach Baum und besonderer Situation können auch noch weitere Punkte zu beachten sein: Sie wohnen direkt am Wald? Dann könnte es z.B. notwendig werden, den Baum auch vor Wildbiss zu schützen. Obstbäume z.B. müssen gerade in den ersten Jahren beschnitten werden.
  10. Immer wieder tun
    Ein Baum ist gut, viele sind besser. Nicht nur, dass Sie von manchen Obstbäumen ohnehin wegen der Bestäubung gleich zwei pflanzen sollten – je mehr Bäume, desto besser. Und wenn in Ihrem Garten kein Platz mehr ist, überzeugen Sie Ihre Nachbarn, Schule, Kindergarten – oder spenden Sie Bäume für Menschen, die sich keinen leisten können. Und auch Streuobstwiesen und andere Bewaldungsprojekte können Ihre Hilfe gebrauchen!

Bild: Baum im Kornfeld (August Macke)